Chemo verschoben, Folgen?!

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Romy 77
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Chemo verschoben, Folgen?!

Beitragvon Romy 77 » 13.06.2009 09:59

Hallo liebe Leidensgenossen!
Gleich noch ein ganz anderes Thema hinterher. Leider sehr viel problematischer. Ich bin erst im 2.ten Zyklus und der Doc hat mir aufgrund meiner schlechten Blutwerte den 8.ten Tag (sprich Bleomycin und Vincristin) nicht gegeben und um eine Woche verschoben. Ebenso ist also auch mein 3.ter Zyklus um eine Woche verschoben. Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, ob das nicht meinen Heilungserfolg von vornherein schon vermindert. und was das überhaupt für Auswirkungen haben kann. Hattet ihr das auch? Und wenn, auch schon in einem so frühen Zyklus?
Mache mir da echt Gedanken. Bin dankbar über jeden Erfahrungsbericht.
LG Romy
Diagnose 17.04.09 MH 2bzw. 3a 8xBeacopp esk.
1.Kurs 11.05.09, 2.Kurs 03.06.09, 3.Kurs 01.07.09, 4.Kurs 04.08.09, 5.Kurs 26.08.09, 6.Kurs 15.09.09, 7.Kurs 06.10.09, 8.Kurs 27.10.09

Astrid1961
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Beitragvon Astrid1961 » 13.06.2009 10:47

Außer, dass es frustrierend ist, hat es keine Auswirkungen. Es gibt hier im Forum einige, die haben nicht einen Chemoblock termingerecht durchgezogen. Bei mir wurde auch einmal geschoben und ich habe gefragt, wie sich das auswirkt. Prinzipiell gar nicht, wenn es sich nicht um mehrere Wochen handelt.

LG Astrid
Diagnose C81.9 Mischtyp Initalstadium III b m. Verd. auf Milzbefall, Mediastinaltumor am 29.02.2008
8 x nach BEACOPP eskaliert.
17.09.2008 fertig mit der Chemo!!!!
Lungenentzündung, Gürtelrose - Stopp der Therapie
20.01.09 endlich PET in Bremen
Danach ???
27.01.2009 Nix leuchtet!!! Therapie zu Ende!!!!
1 NU 16.04.2009 Alles okay!
12 NU 04.2015 Alles schick!

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roro
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Beitragvon roro » 13.06.2009 13:47

Hi Romy,

bei mir stand auf Grund extrem schlechter Werte auch manchmal die Frage nach Verschiebung. Aber nach Rücksprache mit Köln wurden die Chemos regulär durchgezogen, da die Infusionen an Tag 8 keinen weiteren Einfluss auf eine Verschlechterung oder Verbesserung haben. Also ich habe es zumindest so verstanden, dass die Werte ganz extrem schlecht sein müssten. Wenn du dir meine Blutwerte-Tabelle hier im Forum anschaust, kannst du dir ein eigenes Bild machen.

Ansonsten ist bei geringfügigen Verschiebungen keine Reduzierung der Wirksamkeit zu befürchten, da die Chemo immer noch eine ganze Weile nachwirkt bzw. bei 8x BEACOPP soviel Sicherheit drinsteckt.

LG roro
Diagnose: 08.07.04, MH 4b, (LK-Ext. 24.06.04) - Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage
Nebenwirkungen: viele gehabt, noch einige vorhanden; kann damit umgehen!
PET-Ergebnis v. 18.01.05: Metabolisch komplette Remission
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Sabi
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Beitragvon Sabi » 13.06.2009 14:01

Hallo Rommy! Bild

So, wie Roro es beschrieben hat, so ähnlich war es auch bei mir. Mir wurde damals auch bei BEACOPP esk. regulär alle Infusionen gegeben, obwohl die Blutwerte schlecht waren. Ich meine mich zu erinnern, das es auch bei mir damals hieß, Tag 8 hat keinen bzw. geringen Einfluss mehr auf die Blutwerte. Aber ich bin mir nicht mehr 100% sicher, das hat mein Gehirn bereits aus dem Speicher gelöscht Bild

Ansonsten hieß es bei mir auch, das geringfügige Zeitverschiebungen (wie das jetzt genau definiert ist... keine Ahnung) geringen Einfluss haben, da die Chemo in einem gewissen Rahmen nachwirkt.

Ich denke, du solltest dir keine Sorgen machen, vielleicht redest du auch nochmal mit deinem Arzt drüber. Auf keinen Fall bitte jetzt in die Denkweise verfallen, das aufgrund der Verschiebung, es "Probleme" mit dem Heilungserfolg gibt. Aber wie gesagt, mit deinem Arzt darüber reden, ob es vielleicht möglich ist, wenn die Blutwerte im nächsten Zyklus wieder schlecht sind, trotzdem die Chemo zu geben.

Liebe Grüße

Tanja83
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Beitragvon Tanja83 » 13.06.2009 21:48

Hallo,

laut Kölner Studie spielen bei Tag 8 die Blutwerte keine Rolle. Daduch verlängert sich weder die Aplasiephase noch sinken die Blutwerte wie Leukozyten usw. weiter ab! Bei mir waren an Tag 8 die Leukos immer unter 200 - das ist also normal! In einer Studie wurde auch getestet das Bleomycin wegzulassen, dann tauchten die Rezidive auf - Bleomycin ist also eine wichtige Substanz der Chemo und sollte so oft wie möglich verabreicht werde. Es sei denn es entwickelt sich eine Bleomycin induzierte Pneumonie oder eine Lungenfibrose - erst dann sollte es abgesezt werden.
Man sollte lediglich Chemotag 1-3 verschieben, wenn die Blutwerte schlecht sind - sprich Trombos < 25.000 und Leukos < 2500. Dann werden die Blutwerte erst alle drei, dann sieben und dann zehn Tage kontrolliert.
Ich würde demnach mal dringend mit deinem Arzt reden. :wink2:

LG Tanja

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yoda
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Beitragvon yoda » 14.06.2009 13:01

Verstehe das auch nicht. Klar wird das Blut immer kontrolliert. Und ich habe auch ständig eine Anämiegefahr, da die roten Blutkörperchen zu tief sind. Meine Trombos und Leukos waren bisher fast immer normal wie bei Gesunden. Da habe ich Glück.

Aber mein Arzt sagte mir auch klar, dass für Tag 1 - 3 bei BEACOPP die Leukos, Trombos, Hämoglobin und Creatinin (Niere) wichtig ist. Wäre da ein Wert zu tief, müsste man überlegen. Beim Hämoglobin gibts ja wie bei mir die Möglichkeit mit Bluttransfusionen.

Bleomycin und Vincristin (Onkovin) haben keinerlei oder nur einen ganz geringfügigen Einfluss auf das Blutbild. Wie schon geschrieben wurde, geht das Bleomycin vor allem auf die Lunge. Bei rund 15% der Patienten gibt es Komplikationen in Form von Lungenfibrosen oder -entzüdungen. Dann müsste man ab- oder zumindest aussetzen. Beim Vincristin handelt es sich eher um Einflüsse auf das Nervensystem.

Würde auch einmal mit deinem Arzt reden. Es gibt da eben schon Onkologen, die sind bei einer eher seltenen Krankheit wie bei Hodgkin nicht ganz auf dem Laufenden oder übervorsichtig. Unter dem Strich ist aber im Stadium II - III nicht mit einem schlechteren Verlauf der Therapie zu rechnen. BEACOPP ist sehr gut aufgestellt. Eine Woche Pause wird das Krustentier nicht gleich wieder zurück aufs Parkett lassen. Jetzt fleissig das Blutbild wieder pushen Romy und dann gehts weiter.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

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Romy 77
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Beitragvon Romy 77 » 18.06.2009 09:08

Hallo ihr lieben,
erstmal vielen dank für eure Erfahrungsberichte. Und ich hab auch gleich noch nen Aufreger hinterher zu schieben. Ich hatte nun meinen "Nachholtermin" und hab auch gleich nochmal um ein Gespräch gebeten. Und was soll ich euch sagen, darauf angesprochen, warum ich denn nun eine Woche pausieren musste, obwohl das Bleomycin ja nun eigentlich keinen Einfluß mehr auf das Blutbild nimmt (und beim ersten Zyklus der Leuko-Wert ja auch noch schlechter war und trotzdem gegeben wurde), hieß es dann; "Oh ja, ich verstehe ihre Frage, daß geht dann wohl auf meine Kappe, daß war tatsächlich überflüssig."

Knaller, oder?! Eine Woche Zeit vergeudet, und da soll man noch ruhig bleiben. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sauer ich bin....

Ich kann euch nur raten, sollte euer Doc mal mit so tollen Aufschiebungen ankommen, fragt lieber noch 3x nach. 2x nutzt nix, und man verliert unnütz Zeit.
LG Romy
Diagnose 17.04.09 MH 2bzw. 3a 8xBeacopp esk.

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Sane
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Beitragvon Sane » 18.06.2009 14:32

Hi Romy,
was Du beschreibst, gehört auch zu meinen Erfahrungen. IMMER mehrfach alles hinterfragen. Ich bekam auch zu Chemozeiten die Antwort: "Oh, Frau Sane, Sie stellen immer Fragen, die niemand beantworten kann..."

Also: Nicht aufregen, sondern merken und lieber beim nächsten Mal ein Mal mehr nerven...

Tu Dir als Ausgleich irgend was Gutes!
Sane
Morbus Hodgkin 2a
8x Beacopp eskaliert 2o.8.07 bis 11.2.08
CT am 22. 2. 2008 zeigt Narbengewebe
PET am 26.3. negativ
Mrt im Dezember zeigt Vergrößerung
CT am 16.4. zeigt \\\"allgemeinen Rückgang aller Lymphomreste\\\"
Seitdem alle NU in Ordnung- Vollremission!

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Romy 77
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Beitragvon Romy 77 » 18.06.2009 18:08

Hey Sane,
ja ich denke das ist das Beste, was man in so einem Fall tun kann. Die zusätzliche Woche einfach positiv betrachten, sozusagen als drogenfreien Bonus, um mal wieder Dinge zu tun, für die man halt nen bißchen fitter sein muss. Positiv Denken ist ja eh zu 50% unsere einzige Chance wieder gesund zu werden. Zumindest glaube ich das mittlerweile.

Naja, wie auch immer, ich geh dann jetzt mal in Biergarten, Futter und nen Drink einschmeissen. Und quasi so tun, als wäre alles "normal"...
Schönen Abend noch....
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