Reha Bad Nauheim

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Daisy
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Reha Bad Nauheim

Beitragvon Daisy » 18.07.2009 19:01

Hallo!

Ich habe heute meinen Reha-Bescheid bekommen und ich soll nach Bad Nauheim. :( Eigentlich hatte ich mir St. Peter Ording gewünscht, da ich durch die Chemo Hautprobleme bekommen habe (hatte das auch bei dem Antrag angegeben). Jetzt habe ich in den Bewertungen gelesen, dass Bad Nauheim nicht so toll sein soll. Könnt Ihr mir raten, wie ich mich verhalten soll? Lohnt es sich, Widerspruch einzulegen? Und kümmere ich mich lieber selbst um eine Alternative oder überlasse ich das der DRV? Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn das mal so geklappt hätte... :?

Viele Grüße

Daisy
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Beitragvon Daisy » 01.08.2009 14:07

Hallo!

Nachdem ich Widerspruch eingelegt hatte, habe ich nun eine Ablehnung erhalten. :( Muss nun doch nach Bad Nauheim. Oder kann mir jemand raten, wie ich noch eine Chance auf eine andere Rehaklinik habe?

Jetzt ist die ganze Therapie rum, aber ich kann mich nicht so wirklich darüber freuen wegen diesem ganzen Ärger. So ein Mist... :traurig:

Sabine65
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Beitragvon Sabine65 » 01.04.2011 21:25

Hey Daisy,

bin seit Dienstag, 29.3.11 in Bad Nauheim zur Reha. Hatte auch die schlechten Kritiken gelesen und ziemlich "Muffe" vor der ganzen Sache. Allerdings ging alles so schnell, dass ich auch keinen Widerspruch mehr eingereicht habe.
Aber es ist eigentlich ganz ok hier. Hoffe es bleibt so. War es bei dir schlimm oder konntest du doch noch wo anders hin?

LG, Sabine
7/1989: Kleinhirnastrozytom
MH-Diagnose nach Sternotomie 10.8.10, II BE + RF , trotz PET/CT negativ ->Arm C = 8xBEACOPP nach HD 18
09/2010 bis 02/2011 incl. Thrombose
24.2.11: Abschlußuntersuchung mit CT, Herz-Echo, EKG, Sono: REMISSION!
28.3.12: 1.Jahresuntersuchung: alles iO :) Juni 12: Port-Ex
02/13: 2.JahresU-lt.Plan mit EKG- vorangetrieben da ich Rezidiv-Ängste hatte -> aber alles ok
seither alles gut...ab 2016 nur noch jährliche Kontrolle

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Hanno Moor
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Beitragvon Hanno Moor » 03.04.2011 11:17

Hallo Zusammen,

ist zwar schon etwas her mit der Anfrage von Daisy aber dieses Forum soll ja auch als "Nachschlagewerk" fungieren - deshalb hier meine Antwort :wink2:

In St. Peter Ording hatte ich mich auch beworben und wurde abgelehnt. Dort hat man eingentlich so gut wie keine Chance hinzukommen. Habe mir sagen lassen, dass dort bevorzugt Personen mit schweren Atemwegserkrankungen aufgenommen werden. Meine zweite Bewerbung ging in den tiefsten Süden und ich muss sagen der Schwarzwald war auch supi 8)

Gruss Hanno
MH CS 3b, C81.1, 8 x BEACOPP esk. HD18
Erste Chemo: 13.04.2010
PET-CT Mai 2010 - negativ --> Arm C
Letzte Chemo: 28.09.2010
PET-CT Oktober 2010 - negativ --> keine Bestrahlung
AHB --> Badenweiler (Schwarzwald)
1. TÜV Januar 2011 - bestanden :-)
Port-Entnahme, 27.01.11
2. TÜV April 2011 - bestanden :-)
3. TÜV Dez 2011 - bestanden :-)
REHA --> Badenweiler (Schwarzwald)
4. TÜV Januar 2012 - bestanden :-)
5. TÜV Juli 2012 :-)
2013 :-)
2014 :-)
Vollremission

Sabine65
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Beitragvon Sabine65 » 22.04.2011 23:39

So, bin wieder zu hause. Möchte aber gerne meine Erfahrungen zu Bad Nauheim weitergeben:
- die Therapeuten sind alle super: nett und fähig
- altes Gebäude; aber Zimmer sind praktisch und geräumig
- in jedem Zimmer gibt es einen kleinen Fernseher mit ca. 15 Programmen; kostenlos
- jedes Zimmer hat sein eigenes Festnetz-Telefon; d.h. wer Zuhause Telefonflat hat, kann sich anrufen lassen, auch wenn das Telefon nicht geladen worden ist
- der Kioskladen ist gleichzeitig ein kleines Cafe
- beim Kiosk sind 2 PC's mit denen jeder kostenlos ins Internet kann
- es sind nicht nur Krebspatienten dort; auch einzele Herzkranke und Patienten mit Lymphproblemen
- da die Taunus-Klinik direkt von der Deutschen Renenversicherung ist, kann man ohne Probleme die Reha verlängern
- man brauch kein Fahrzeug; die Fußgängerzone mit Einkaufsmöglichkeiten und div. Kaffee's und Eisdielen sind keine 500 m weg
- es gibt viele verschiedene tolle Parkanlagen; grün soviel man will - und das im Frühjahr - nichts besseres! Und die Gradierwerke sorgen erst recht für frische Luft
- Essen: morgens und abends Buffett, mittags wird das Gericht serviert - Donnerstags ist Gemüsetag für alle, Sa + So gibt es Einheitsessen, ansonsten kann zw. 2 Menüs ausgewählt werden.
- Sauberkeit: die Putzfrau kommt jeden Tag; wenn einem was nicht paßt, muß man sich halt mal mit der Putzfrau besprechen

Will mit meinem Eintrag aber niemanden nach Bad Nauheim schicken, nur falls jmd. dort hin muß/soll die Angst nehmen. Da es für mich die erste Reha war, habe ich natürlich auch keine Vergleichsmöglichkeiten.

LG, Sabine
7/1989: Kleinhirnastrozytom

MH-Diagnose nach Sternotomie 10.8.10, II BE + RF , trotz PET/CT negativ ->Arm C = 8xBEACOPP nach HD 18

09/2010 bis 02/2011 incl. Thrombose

24.2.11: Abschlußuntersuchung mit CT, Herz-Echo, EKG, Sono: REMISSION!

28.3.12: 1.Jahresuntersuchung: alles iO :) Juni 12: Port-Ex

02/13: 2.JahresU-lt.Plan mit EKG- vorangetrieben da ich Rezidiv-Ängste hatte -> aber alles ok

seither alles gut...ab 2016 nur noch jährliche Kontrolle

Thomas-D
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Beitragvon Thomas-D » 02.03.2013 18:50

Ich bin im Moment in Bad Nauheim zur Reha, deshalb eine kurze Stellungsnahme zur Bewertung der "Taunus-Klinik Bad Nauheim)
Sabine65 hat geschrieben:- die Therapeuten sind alle super: nett und fähig


stimmt bis auf eine einzige Therapeutin, der man aber nur einmal mit dem gleichen Tonfall antworten muß, dann wird sie plötzlich netter

Sabine65 hat geschrieben:- altes Gebäude; aber Zimmer sind praktisch und geräumig


Ich habe glücklicherweise eines dieser geräumigen Zimmer, es gibt aber anscheinend 3 verschiedene Zimmergrößen. Ein Tischnachbar meckert, daß er zum TV-schauen seine Lesebrille aufsetzen muß

Sabine65 hat geschrieben:- in jedem Zimmer gibt es einen kleinen Fernseher mit ca. 15 Programmen; kostenlos


sind 20 Programme bei einem schätzungsweise 13 Zoll TV

Sabine65 hat geschrieben:- jedes Zimmer hat sein eigenes Festnetz-Telefon; d.h. wer Zuhause Telefonflat hat, kann sich anrufen lassen, auch wenn das Telefon nicht geladen worden ist
- der Kioskladen ist gleichzeitig ein kleines Cafe
- beim Kiosk sind 2 PC's mit denen jeder kostenlos ins Internet kann


stimmt, stimmt, stimmt - die 2 PCs müssen aber für rund 180 Patienten ausreichen und sind somit sehr begeht. An WLAN gibt es nur einen Hotspot der Telekom im Cafe-Bereich und im Aufenthaltsraum der Klinik.'Ein Internetzugang auf den Zimmern ist weder per WLAN noch per LAN/Telefonanschluß möglich. Ob es per Handy-Netz möglich bzw. in ordentlichem Tempo möglich ist, weiß ich nicht.

Sabine65 hat geschrieben:- es sind nicht nur Krebspatienten dort; auch einzele Herzkranke und Patienten mit Lymphproblemen
- da die Taunus-Klinik direkt von der Deutschen Renenversicherung ist, kann man ohne Probleme die Reha verlängern


Und auf Verlängerung wird praktisch jeder angesprochen, bei dem sie es nur irgendwie begründen können.

Sabine65 hat geschrieben:- man brauch kein Fahrzeug; die Fußgängerzone mit Einkaufsmöglichkeiten und div. Kaffee's und Eisdielen sind keine 500 m weg


stimmt, ist aber nach mittlerweile 3 Wochen so langsam langweilig

Sabine65 hat geschrieben:- es gibt viele verschiedene tolle Parkanlagen; grün soviel man will - und das im Frühjahr - nichts besseres! Und die Gradierwerke sorgen erst recht für frische Luft


Abzuraten ist in diesem Kaff vor allem bei einer Reha zur kalten Jahreszeit. Dann werden nähmlich mit Einbruch der Dunkelheit die Bürgersteige hochgeklappt.

Sabine65 hat geschrieben:- Essen: morgens und abends Buffett, mittags wird das Gericht serviert - Donnerstags ist Gemüsetag für alle, Sa + So gibt es Einheitsessen, ansonsten kann zw. 2 Menüs ausgewählt werden.


morgens immer die gleichen Wurst/Marmeladesorten, Brot ist meiner Meinung nach und der meiner Tischnachbarn bereits 3 Tage alt., Mittags wie angegeben, jedoch sinds dann z.B

Königsberger Klopse mit Reis
Vegetarische Klopse nach Königsberger Art mit Reis

Irgend so ein Schnitzel (Tierart undefinierbar - irgendein Geflügel und Kartofflen
die gleichen Kartoffeln und eine Zucchini mit irgendsoeiner Soßte darin

auf jeden Fall mindestens 1 vegetarisches Gericht bei den "2 auswählbaren Menüs". Ich habe es bisher erst 2 mal erlebt, daß es wirklich 2 komplett verschiedene "Menüs" gab.

Am Gemüsetag gibt es dann zum Teil irgend so ein Tofu-Fleisch (oder aus irgendwas anderem gemacht, auf jeden Fall ungenießbares unechtes Fleisch)

Von der Behandlung muß ich wie geschrieben sagen, daß sich die Pfleger viel Mühe geben, man von den Ärzten aber anscheinend prinzipiell in die schwächsten Gruppen bei den Sport-Therapien gesteckt wird.. Also sofort beschweren, wenn es zu leicht ist.

Weiterhin war ich schon immer recht gut zu Fuß. Dennoch soll ich mich lt. Arzt nicht überanstrengen und gleich Gewaltmärsche machen (waren doch nur 4 Km in 4 Stunden mit Besichtigungen). Auch darf ich lt. Arzt bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht schwimmen gehen, da meine Antikörper noch zu weit unten sind und meine Lunge von der Chemo etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde (Aber spazieren gehen und in dem großen Essenssaal unter 180 anderen Patienten sein darf ich).

Ansonsten sind die Behandlungen die ich bekomme: Beinbandage (hab nach der Chemo Wasser in den Beinen), Hockergymnastik (hinsetzen und mit dem Oberkörper wackeln), Atemgymnastik, Terraintraining (Spazierengehen). Es wird also einiges für die Kraft in den Beinen und die Beweglichkeit der Gelenke getan. Der Wiederaufbau der Kraft des Oberkörpers allerdings wird komplett vernachlässigt.

Au0ßerdem gibt es noch einige Vorträge, wobei es die letzen 2 Wochen auch nicht so viele davon gibt, da momentan einige Ärzte/Pfleger krank sind.

Auich auf die speziell auf meine Krankheit zugeschnittenen Gesprächsgruppen müssen wir (10 Lymphomkranke, 4 Hodgkin-Kranke) hier momentan verzichten.
Ich werde also von diesem Kurort auf jeden Fall abraten.
2012 Hodgkin Lymphom St. IVBE, mediastinaler bulk >50
diffuser Lungen und Knochenbefall
, HD18 Studie (4 Durchgänge BEACOPP)
1. Nachuntersuchung 5.2.13
alle weiteren NU bis heut (23.05.20917) waren für mich positiv. Bis jetzt ist nicht wieder aufgetaucht. Weitere NU finden im Halbjahresrhythmus statt
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=5735

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maikom
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Beitragvon maikom » 02.03.2013 19:20

Hallo Thomas,
Klingt etwas ernüchternd was du berichtest, ich war auch vor 6 Wochen auf REHA, hab aber nach 4 Tagen abgebrochen, weil ich mich teilweise nicht wohl fühlte, die Dinge die du schreibst kommen mir bekannt vor und haben auch mich massiv gestört, der Rest war meine kaputte Psyche...

Geniess die letzten Tage, jetzt wirds ja etwas frühlingshaft...

Maik
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,
HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy

Wissenswertes über Morbus Hodgkin
http://www.hodgkinlymphom.de

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Beitragvon yoda » 03.03.2013 10:31

@Thomas: Klingt toll! Es lebe die REHA!
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte


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