herzinfarkt nach hodgkin-behandlung

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juliettefanfan
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herzinfarkt nach hodgkin-behandlung

Beitragvon juliettefanfan » 06.03.2007 09:54

.hallo allerseits!!Ein kleiner gruss aus frankreich.
Ein thema das mich brennend interessiert:Hat man jemals einen von euch auf das sehr erhoehte risiko ein herzinfarkt zu bekommen sogar noch bis zu 25 jahren nach der radiotherapie.Bei mir war es schon nach 5 jahren so weit...Erst dann habe ich erfahren das es spezielle studien gibt ueber herzinfarkt nach hodgkin behandlung.Leider sind auch nicht einmal alle cardiologen darueber informiert.In meinem fall haben sie mich gleich weggeschickt denn eine junge frau hat nun mal keine herzbeschwerden. :evil: So konnte das schlimmdte nicht mehr verhindert werden und ich bin seit jahren schwerbehindert.Wenn wenigstens darueber gesprochen wuerde waere man besser darauf vorbereitet.
Ich hoffe das sich das inzwischen gebessert hat.Lasst es mich bitte wissen?
Vielen dank im voraus juliettefanfan
Bises von juliette

Wenn alle Saiten meiner Seele gestimmt sind,wird bei jeder deiner Berührungen die Musik der Liebe erklingen... (frei nach:Taore)

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Boa
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Beitragvon Boa » 06.03.2007 10:01

hallo juliette!

nein, darauf hat mich bisher niemand angesprochen. kann man diese studien irgendwo nachlesen? und, darf ich fragen, wie alt du bist?
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Beitragvon juliettefanfan » 06.03.2007 10:07

hallo.Ich hatte hodgkin mit 24.Infarkt mit 29 und bin jetzt 39Jahre
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juliettefanfan
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Beitragvon juliettefanfan » 06.03.2007 10:08

ach ja entschuldige.Die studien kannst du ueber google leicht finden.
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armin
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Beitragvon armin » 06.03.2007 10:46

Hallo,

doch, das ist mir bekannt. Daher bekomme ich auch jährlich eine kardiologische Nachsorge um evtl. Spättoxizität festzustellen.
Eigentlich ist dies auch im Nachsorgeplan der Hodgkin-Studien festgehalten.
Sowohl die Chemotherapie und auch die Radiatio können das Herz schädigen. :?

Salut à la France

Armin
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Beitragvon juliettefanfan » 06.03.2007 11:01

das macht ja wirklich hoffnung!Glaubst du es ist jetzt allgemeiner bestandteil der NU.Hoffentlich sind jetzt auch die cardiologen besser informiert?
Auf jeden fall;;;lasst euch nicht abwimmeln,geht zu einem anderen wenn ihr beschwerden habt.Mir hat man gesagt:sie sollen sich mal daran gewoehnen gesund zu sein.Es ist immer dasselbe mit krebspatienten:die kommen nicht mehr von den aertzten los.Haben sie nicht gesehen dass mein wartezimmer voll mit wirklich kranken leuten ist....Er hat sich geweigert zu untersuchen und 2 monate spaeter war ich fast tot.Bravo
Bises von juliette



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Beitragvon armin » 06.03.2007 11:06

Hallo,

hier habe ich noch einen Link zum Thema :

http://www.kinderkrebsinfo.de/e9031/e10 ... x_ger.html

Die Art und die Häufigkeit dieser Untersuchungen richten sich nach dem Ausgangsbefund und der Art und Intensität der Behandlung. Nach einer Halsbestrahlung erfolgen zum Beispiel regelmäßige Ultraschall- und Hormonuntersuchungen der Schilddrüse, nach einer Lungenbestrahlung Lungenfunktionsprüfungen. Da durch den Einsatz bestimmter Zytostatika‎ (Anthrazykline wie beispielsweise Adriamycin) und/oder durch eine Bestrahlung des Herzens die Herzfunktion beeinträchtigt werden kann, wird in regelmäßigen Abständen eine Echokardiographie‎ zur Kontrolle durchgeführt. Nach einer Strahlenbehandlung im Brust- oder Achselbereich ist bei Frauen ab dem 25. Lebensjahr beziehungsweise ab zehn Jahren nach der Behandlung des Morbus Hodgkin aufgrund des erhöhten Risikos einer Zweitkrebserkrankung eine jährliche Brustkrebskontrolle wichtig


und hier der Plan für Kinder, der aber auch für Erwachsene gilt :

http://www.kinderkrebsinfo.de/e1664/e16 ... an_ger.pdf

Gruß Armin
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Matthias
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Beitragvon Matthias » 06.03.2007 11:09

ich wusste davon auch nix, bis ich armin kennenlernte :D
ich habe noch bei keiner nachsorge ne kardiologische untersuchung angeboten bekommen. auf grund arbeitsrechtlicher schwierigkeiten vor 10 jahren (wegen MH), wurde damals ein Herz-Echo gemacht, aber danach nicht mehr. ich werde darüber aber mit meinem jetzigen onko mal reden.
mir scheint es auch so, dass die wenigsten ärzte das wissen oder es für nicht so wichtig halten.... wie auch immer, es ist schon eher ne sauerei.

@ juliette
ich hoffe es geht dir soweit wieder einigermaßen gut

salut matze
07/1985 - Stadium PS IIa - 40 Gy, danach 6 Zyklen COPP
07/1993 - Rezidiv Stadium IIIb - 4 Zyklen COPP-ABV-IMEP
16 Jahre in Remission
05/2009 Hinterwandinfarkt
12/2009 schwere Mitralklappen- und Trikuspidalklappenrekonstruktion
03/2010 Neuerkrankung hochmalignes NHL, schnellwachsend, aber gut auf die Therapie ansprechend. Geplant 4 Zyklen DEXA-BEAM, gerade mitten im dritten Zyklus.

carpe diem

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nusch
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Beitragvon nusch » 06.03.2007 11:40

hallo juliette!
uffz, das hört sich ja heftig an - mit 29 einen herzinfarkt...dir blieb wohl auch nix erspart??
bei mir wurde zumindest nach therapieende ein ekg + herzultraschall gemacht, bei den NUs wird bisher immer nur ein lungenfunktionstest gemacht...das erhöhte herzinfarktrisiko musste ich aber irgendwo zur kenntnis nehmen und unterschreiben...
vielleicht hängt das risiko auch von chemoart und vom bestrahlungsfeld ab? wo wurdest du denn bestrahlt?
liebe grüße und welcome by the way!
nusch

Anni
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Beitragvon Anni » 06.03.2007 13:35

Es sind vor allem 2 Faktoren, die da eine Predisposition verursachen können.
1. Eine Chemo mit Adriamycin.
2 Bestrahlung des Brustkorbes.
Letztere erhöht auch die Gefahr an Brustkrebs zu erkranken.

Anni
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Beitragvon Anni » 06.03.2007 13:41

JUliette, es tut mir natärlich leid, dass es bei dir eingetroffen ist. Die Kardiologie macht ja grossse Fortschritte und su=icher kann man deine Situation verbessern
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Beitragvon Jose » 06.03.2007 15:26

Hallo juliette,

manno da hast du aber schon was hinter Dir!
Ich war im letzten Jahr auf einer Ärztefortbildung in Köln genau zu diesem Thema. Dort wurde u.a. auch die Spätfolgen am Herzen thematisiert. Es wurde über einen ganz ähnlichen Fall berichtet: Ein 30jähirger (seit 5 Jahren in Vollremission) erlitt einen Myokardinfarkt. Im konkreten Fall wurde die Bestrahlung als mögliche Hauptursache angesehen, da große Teil des Herzens im Strahlenfeld lagen.

In der Regel treten Herzerkrankungen nach Therapie des MH aber erst sehr viele Jahre nach Abschluss der Therapie auf. Risikofaktoren dafür sind
a) das Bestrahlungsfeld, d.h. Herz oder Teile des Herzens lagen im Strahlenfeld
b) die Strahlendosis
c) die Anwendung + Dosis bestimmter Chemotherapeutika, wie das Doxorubicin

Ich lasse mich aus diesen Gründen alle 2 Jahre beim Kardilogen komplett durchchecken.

Viele Grüße

jose
Diagnose MH 03/91, IIIB, HD6, 4x COPP/ABVD, 30 Gy IF, CR seit 02/92

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Boa
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Beitragvon Boa » 06.03.2007 15:43

mhm. blöde frage: wenn das herz aber bei der bestrahlung abgedeckt war, dann brauch ich mir weniger gedanken zu machen? oder wirken die strahlen so intensiv, dass es ev trotzdem in mitleidenschaft gezogen werden könnte?
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Tobi
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Beitragvon Tobi » 07.03.2007 00:27

hallo Juliette,
heftige geschichte...mit so etwas rechnet man ja nicht unbedingt...
obwohl, ein bisschen sorge habe ich in der bezehung auch, denn wurde auch mit abvd behandelt, das strahlenfeld hat das herz voll mit eingeschlossen (wg. herzbefall). und ich merke, dass mein herz nicht mehr so "sauber" arbeitet wie früher.
ein belastungs-ekg wurde mal nach 3 min. bei 100 W abgebrochen, da ich angeblich herzrasen bekam. man muss dazu sagen, die neigung dazu, dass mein puls bei belastung sehr schnell sehr hoch geht hatte ich schon immer. dann wurde ein stress-echo gemacht: ohne nennenswerte ergebnisse.
jetzt aber die große frage:

WAS KANN MAN TUN?

vorbeugend, meine ich.
ich nehme sehr viel magnesium (wurde mir auch ärztlich empfohlen: gut für den herzmuskel, (gewollte) nebenwirkung: verlangsamung des pulses). außerdem sport.
gibt es mehr, was man tun kann? wäre mal interessant.

lieben gruß und alles gute von Tobi.
IIAE (3RF), HD14, 4x ABVD, 30 Gy, Vollremission seit Dezember 2005

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juliettefanfan
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Beitragvon juliettefanfan » 07.03.2007 09:54

danke fuer die vielen reaktionen.Ich war leider nicht mehr 'on-line'denn auf dem franzosischen lande bestimmt irgendetwas geheimnissvolles darueber ab du connected bleibst oder nicht :? .Mein herz wurde zum teil nur abgedeckt weil die aorta und die lungen befallen waren und es wurde ein involved-field bestrahlung gemacht.Eigentlich wollten die oncos eine komplettbestrahlung aber die radiologen waren ueberzeugt das ich das nicht ueberleben wuerde.Da habe ich nochmal glueck gehabt.Immerhin haben sie es geschafft dem hodgkin den garaus zu machen :)
Ach ja waehrend der abdeckung mit den bloecken wurde zum teil sehr schlampig gearbeitet.Es kam wirklich darauf an wer es war.
Bises von juliette



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