immunsystem

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Nicole W
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immunsystem

Beitragvon Nicole W » 04.08.2006 22:29

Hallo,

hätte mal eine Frage, vielleicht kann mir ja jemand helfen?!?
In einem von meinen vielen Arztberichten heißt es: "darf sie keine Tätigkeiten mit vermehrter Beanspruchung des Immunsystems ausüben".
Jetzt würd mich interessieren was man darunter versteht. Gehört da auch arbeiten mit Kühlschmierstoffen und Ölen dazu, wie im Metallbereich als Mechaniker? Gesund sind diese Stoffe ja nicht, aber beeinträchtigen sie auch das Immunsystem?

Vielen dank im vorraus.
Liebe Grüßle Nicole
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windschatten
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Beitragvon windschatten » 05.08.2006 03:14

ist das während oder nach der Behandlung?

alty
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Beitragvon alty » 05.08.2006 10:26

Hallo Nicole,

WIKI sagt, dass die Aufnahme von Umweltgiften aus der Umgebung, das Immunsystem schädigen kann.
Unter Aufnahme von Umweltgiften zähle ich auch das einatmen von Dämpfen und Sprühnebeln, wie sie an deinem Arbeitsplatz typischerweise entstehen, aber auch den Hautkontakt mit Kühl- und Schmierstoffen - ich hatte selbst Kollegen, die Allergien mit extremem Hautausschlag auf Kühlmittel entwickelten.
Auch deine Ängste, wieder an deinem alten Arbeitsplatz arbeiten zu müssen, spielen eine Rolle. HIER steht - Zitat: 'Wer unter Stress steht, sieht nicht nur abgekämpft aus, auch seine Abwehrkräfte bekommen einen Dämpfer.
Dabei versteht die Wissenschaft heute unter Stress nicht mehr nur Zeitdruck, sondern alles, was belastet und die Stimmung dauerhaft trübt.'


Wie ich dir schonmal schrieb, waren nicht nur meine körperlichen "Gebrechen" ausschlaggebend für meine Berufsunfähigkeit, sondern in erster Linie meine Ängste, wieder mit gesundheitsgefährdenden Stoffen in Kontakt zu kommen.
Die von der DRV beauftragte Psychologin stufte diese Ängste als so gravierend ein, dass ich auf ihr Gutachten hin als berufsunfähig anerkannt wurde und meine berufl. Reha bewilligt bekam.

Ich hoffe und wünsche dir sehr, dass man dich und dein Anliegen auch so ernst nimmt und du einen für dich positiven Bescheid bekommst.

LG Alty

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bonny0404
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Beitragvon bonny0404 » 05.08.2006 10:54

sehr schöner link alty Bild

zeigt auch mal wieder ganz deutlich,das der umgang mit negativem stress doch erhebliche auswirkungen auf uns hat (jetzt mal abgesehen von den giftstoffen,die ja auf die beantwortung der frage von dir,Nicole,zielen)

@Nicole,ich wüsste nach dem link jetzt auch nicht,was noch zu ergänzen wäre,aber ich denke auch,das es auf dauer nicht gut ist,wenn du mit giftstoffen arbeitest,Was hättest du denn beruflich noch für möglichkeiten,oder willst du deinen job weiter ausüben.Ich denke,das du jetzt sicher in einer zwickmühle steckst.Kommt ein job-wechsel überhaupt für dich in frage,ich meine hast du darüber schon mal ernsthaft nachgedacht?

lg Bonny

@ windschatten
in der anhängenden signatur von Nicole steht drin,das die therapie im jahr 2003 war Bild
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
NHL Stadium III-IV,
3 Monate stationäre Behandlung
Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich
letzte NS 09/2010 alles i.O. Bild

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Nicole W
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Beitragvon Nicole W » 05.08.2006 15:06

DAnke für eure antworten.

@ alty:
ich dachte ich frag mal allgemein nach. Mein Rechtsanwalt meinte ich soll das doch ärztlich abklären. Weil dann könnte die Amtsärztin nichts dagegen machen. Hab leider noch keinen Arzt erreicht.
Beim Krebsinformationsdienst hab ich angerufen und nachgefragt. Die hat dann gemeint Hodgkin werde eher von Infekten (Viren) oder so ausgelöst. Sie meinte bei Schmiermitteln gäbe es eine MAK-Liste und man müsste genau wissen um welche mittel es sich handle......

@ bonny:
ja für mich käme ein anderer Beruf in Frage. Ich mache schon seit Ostern ein Praktikum. Als Augenoptikerin, ich hätte ja auch die Lehrstelle schon. Nur möchte ich vom Arbeitsamt gerne Unterstützung. Doch die sagen ich könnte meinen alten Beruf ja noch ausüben. Die stüzten sich vor allem auf den letzten Reha-bericht vom 01/06. Auch ein Schreiben von der REha-Psychologin konnte dann nichts ändern. Jetzt hab ich über einen Anwalt Widerspruch eingelegt. Und noch ein Gutachten vom Hausarzt und eins vom Nervenarzt beigelegt. Der Anwalt meinte halt ich soll das mal abklären. Drum dachte ich, ich frag mal nach.
Liebe Grüßle Nicole

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Beitragvon alty » 05.08.2006 15:33

Nicole W hat geschrieben:Beim Krebsinformationsdienst hab ich angerufen und nachgefragt. Die hat dann gemeint Hodgkin werde eher von Infekten (Viren) oder so ausgelöst.

Da hat die Dame sich aber sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Es wird zwar ein Zusammenhang zwischen Pfeiff. Drüsenfieber und MH vermutet, aber wie MH nun wirklich entsteht, wissen noch nicht mal die Ärzte, die sich tagtäglich damit beschäftigen. Es erkranken ja auch Menschen daran, die dieses Drüsenfieber nicht hatten.
Im übrigen wird auch ein Zusammenhang von bestimmten Lösungsmitteln und dem Ausbruch von MH vermutet.
Solange niemand weiß, wie MH tatsächlich entsteht, kann man auch den Umgang mit den Gefahrenstoffen, mit denen du tagtäglich zu tun hattest, als Ursache nicht ausschließen.
Ausserdem besteht für dich ja nach der Therapie auch ein erhöhtes Risiko, einen Zweitkrebs zu entwickeln, der natürlich in deiner bisherigen Arbeitsumgebung begünstigt werden könnte.
Ich hoffe, du findest eine/n Arzt/Ärztin der/die dich in deinem Vorhaben unterstützt.

Dass in dieser Branche, in der wir arbeiteten offensichtlich ein erhöhtes Krebsrisiko zu vermuten ist, sehe ich in meinem ehemaligen persönlichen Arbeitsumfeld. Neben mir sind so fünf oder sechs Ex-Arbeitskollegen an verschiedenen Krebsarten erkrankt. Ausser mir hat es nur noch einer überlebt. Ob er es auf Dauer tut, steht noch in den Sternen.

Gruß Alty

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Beitragvon Tobi » 05.08.2006 23:21

hey Nicole,
sehe gerade, du wohnst in albstadt - wie ich!!
nun gut, dass kss gesundheitsschädlich sind (vor allem bei hautkontakt) ist wohl hinreichend bekannt. demzufolge ist das einatmen ihrer dämpfe (die ja bei metallbearbeitung entstehen) bestimmt auch nicht das beste. allerdings gibt es da glaub ich keinen pauschalen zusammenhang zwischen krankheiten bzw. sensibilitäten und schadstoffen. jeder reagiert da anders drauf. somit ist es bestimmt schwierig, eine wirklich sichere antwort auf deine frage zu finden.
bei mir ist es so, dass ich merke, wenn ich mit bestimmten chemikalien zu tun habe, dass ich sie nicht vertrage. bei terpentin wird mir sofort übel und schwach. wenn das bei dir mit kss so ist, solltest du in dem bereich wohl auf gar keinen fall arbeiten.
aber da ist sicher sinnvoll sich ganz genau zu informieren.
viele grüße, Tobi
IIAE (3RF), HD14, 4x ABVD, 30 Gy, Vollremission seit Dezember 2005

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armin
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Beitragvon armin » 06.08.2006 08:13

Hy Nicole,

das ist das, was ich immer predige :

Aufpassen beim Abschlussgespräch in der Reha-Klinik - da wird gerne geschrieben zu 100% arbeitsfähig und das ist auch nicht anfechtbar im Nachhinein . Ist wie ein Gutachten.
Bei mir stand drin : Patient ist noch nicht arbeitsfähig . :wink2:

Leider gíbt es noch kein Urteile , daß der MH als Berufskrankheit durchgeht. Auch ich habe zu Anfang versucht, einen Zusammenhang zwischen MH und Benzolen , Pflanzenschutzmitteln und anderen Giftstoffen, mit denen ich als Gärtner in Kontakt gekommen bin, herzuleiten. Meine Docs fragten mich jedoch, ob ich die Lust, Zeit und Geld hätte, mit dem Krankenversicherer oder der LVA bis vor den Bundesgerichtshof zu ziehen und einen Präzidenzfall zu erkämpfen.
Das wäre auf jeden Fall ein Sensationsprozess meinten sie noch und Ärzte auf der ganzen Welt würden das dann mit Interesse verfolgen. :P

Ein paar Begründungen für einen Zusammenhang zwischen MH und Gefahrenstoffen findest du hier.

Du mußt es nun auf die psychologische Schiene versuchen, wie Alty z.B. und du brauchst Ärzte , die mitspielen.

Aber es gibt soviele Pappnasen , die einfach aus Unlust auf ihren gewählten Beruf eine Umschulung finanziert bekommen , da sollte das bei dir doch auch klappen aus echten Gründen.

Ich drücke die Däumchen.

LG Armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

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Nicole W
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Beitragvon Nicole W » 06.08.2006 18:50

Hallo,

@ Armin,

das mit den Reha-abschluß-berichten ist so eine Sache. Ich kam ja arbeitsfähig in die Reha. Da konnte es mir ja nachher nicht wirklich schlechter gehen. (Zumal das meine beste von den drei Rehas war, ganz viele nette Leute kennengelernt. Viel Spaß gehabt und oft weggegangen.)
Aber ich hatte ja ein paar Wochen vorher meine Kündigung erhalten.
Genauer gesagt am 9.12.05 wurde ich im Geschäft ins Meisterzimmer gerufen und mir mitgeteilt das sie mir kündigen wollen. Ich mußte gleich meine Sachen abgeben und den Betrieb verlassen. Aber ich war nicht allein es wurden 160 Mitarbeiter gekündigt. Am 3.01.06 ging ich dann in Reha.

Der Betrieb hatte mir nach MH einen extra Arbeitsplatz eingerichtet.
Ich habe meinen Meistern gesagt ich könne nicht mehr schichten und sie haben mir extra Maschinen aufgestellt und mir normal arbeitszeit ermöglicht. Auch mußte ich nicht die volle Leistung bringen, ich war nicht mehr im Akkordlohn (Leisungslohn). Und als ich sagte es wird mir zuviel, haben sie mir Teilzeit ermöglicht.

Im Reha-bericht stand nun ich sei arbeitsfähig für die zuletzt ausgeübte Tätigkeit. Wäre ich ja vielleicht auch. Aber bei 160 entlassenen aus einem Betrieb (die aus anderen Betrieben nicht mitgerechnet) und meinen Einschränkungen bin ich einfach dem Konkurrenzkampf nicht gewachsen. Zumal eine ehemalige Kollegin die gesund ist nur absagen bekommt. Sieht aus als wenn es schon schwierig ist als Frau zwischen 25 -30 J. alt als Mechaniker was zu finden. Und in dem Betrieb wurde nur auf selbstgebauten Maschinen gearbeitet. Das heißt ich habe in den letzten 10 Jahren nicht wirklich Industriemechaniker Tätigkeiten ausgeübt, wie Fräsen, Drehen, ....

Nach der Reha war ich so antriebslos und lustlos. Jetzt seit ich mein Praktikum mache gehts mir wieder besser. Ich hab eine Aufgabe und es macht mir Spaß.

Also danke nochmal für die antworten
Liebe Grüßle Nicole

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Beate
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Beitragvon Beate » 08.08.2006 10:47

Hallo Nicole,

über den Zusammenhang zwischen MH und Giftstoffen habe ich auch schon viel nachgedacht. Ich war ja bei einer Mineralölges. beschäftigt und hätte da irgendwie ein ungutes Gefühl gehabt, da wieder anzufangen, obwohl ich die letzten Jahre gar keinen direkten Kontakt mehr mit den Schmierstoffen hatte.
Aber da ich ja eh entlassen wurde, brauchte ich mir keine Gedanken zu machen. Ich habe jetzt eine neue Stelle im öffentlichen Dienst und nehmen da auch weniger Gehalt in Kauf, weil ich denke, dass das auf Dauer besser für mich ist.

Ich hoffe, dass du vom AA für deine Ausbildung die Unterstützung erhälst und dir die Ausbildung Spass macht. Geld allein macht auch nicht glücklich.

LG Beate
MH IIA, 1 RF (3 Areale befallen); 4x ABVD, 30 Gy Bestrahlung bis Aug. 05, Remission !!!


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