Vorsorgemöglichkeiten bei MH-Häufung in der Familie?

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Bab
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Vorsorgemöglichkeiten bei MH-Häufung in der Familie?

Beitragvon Bab » 31.03.2006 22:40

Hallo Leute,

vor einer Woche wurde bei meinem Vater MH diagnostiziert (zum Glück erst Stadium1). Wir haben jetzt in seiner Familie mal etwas genauer nachgefragt und dabei hat sich ergeben, dass sowohl sein Bruder als auch sein Cousin ebenfalls schon mal MH hatten. Gibt mir natürlich zu denken... :(
Kennt sich jemand von euch mit Vorsorgeuntersuchungen aus? Was ist da sinnvoll, und wie sieht das mit den Krankenkassen aus?
Vielen Dank schonmal!

Barbara

alty
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Beitragvon alty » 31.03.2006 23:39

Hallo Barbara,

tut mir Leid, dass sich MH in deiner Familie so breit gemacht hat.
Vorsorgemöglichkeiten gibt es da kaum, weil man bis heute nicht weiß wie und warum MH entsteht. Deshalb kann man auch nicht sagen, dies oder das sollte man lassen oder dieses oder jenes sollte man tun. Beim Lungenkrebs z.B. wäre es einfacher - da kennt man ja die Risiken.
Wenn diese Krankheit in der Familie so gehäuft auftritt, ist es vielleicht sinnvoll, regelmäßige Blutuntersuchungen machen zu lassen und gelegentlich die tastbaren Lymphknotenstationen zu beobachten. So könnte man eventuell MH in einem frühen Stadium erkennen, falls es soweit kommen sollte.

Ich wünsche euch, dass dein Vater der letzte in eurer Familie ist, der MH besiegen muss. Alles Gute für euch!

LG Alty

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ines75
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Beitragvon ines75 » 02.04.2006 15:31

Hallo Barbara,

derzeit gibt es keine generelle Vorsorge für MH.

Die Blutwerte regelmäßig zu überprüfen, halte ich nicht für sinnvoll. Die sind nicht besonders aussagekräftig. Mein Internist hat wochenlang darauf beharrt, dass meine Blutwerte nicht auf MH weisen. Das Ende der Geschichte ist bekannt...

Ich denke, es ist einfach wichtig, dass Du auf Deinen Körper achtest. Wenn Du B-Symptome (unerklärbarer Gewichtsverlust, Nachtschweiß, Fieberschübe), starken Juckreiz (v.a. am Wadenbein) oder verdächtige Schwellungen feststellst, solltest Du zum Arzt gehen. Ich denke, mehr kann man nicht machen.

Falls es Dich wirklich mal erwischen sollte, denke daran, dass die Heilungschancen enorm sind, und dass es dieses wunderbare Forum gibt. Du bist nicht allein!

Liebe Grüße und alles Gute,
Ines
MH IIIAS + 2 Risikofaktoren, diagnostiziert 15.11.04, Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage, Therapieende 26.6.05, PET vom 4.7.05 zeigt kein aktives Gewebe :D
Letzte Nachsorge 05/2010: alles paletti

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Beitragvon alty » 02.04.2006 18:08

ines75 hat geschrieben:Die Blutwerte regelmäßig zu überprüfen, halte ich nicht für sinnvoll. Die sind nicht besonders aussagekräftig. Mein Internist hat wochenlang darauf beharrt, dass meine Blutwerte nicht auf MH weisen.

@Ines: ... schon klar, dass sich MH so nicht nachweisen lässt. Aber Blutuntersuchungen können mit dem Hintergrund der familiären Vorbelastung schon Hinweise geben, ob sich im Körper was ungewöhnliches tut. Ein guter Arzt wird bei unnormalen Blutwerten und dem Wissen, dass es in der Familie schon drei Hodgkis gibt, auch in diese Richtung untersuchen. Auf diese B-Symptome kann man sich nicht verlassen, da sie bei vielen Leutchens gar nicht auftreten.
In meinem Fall führten ein tastbarer dicker Lymphie und Hinweise im Blut, z.B. sehr hohe BSG, schnell zu den erforderlichen weiteren Untersuchungen und somit zu einer schnellen Diagnose.
Ines, dein Internist hat dann vielleicht etwas geschlampt.

@Barbara: Bei 3 Fällen von MH im engeren Familienkreis, scheint es ja fast auf eine genetische Veranlagung hinzuweisen. Sowas ist zwar nicht bewiesen, aber vielleicht gibt es bei euch generell ein erhöhtes Krebsrisiko. Da macht es sicher Sinn auch Vorsorgeuntersuchungen für andere Krebsarten in Anspruch zu nehmen.
Sprich doch einfach mal mit deinem Hausarzt über diese Sache in deiner Familie und was vorsorgetechnisch sinnvoll ist. Der weiß sicher auch, was die Krankenkasse übernimmt.

LG Alty


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