Hallo,
bei mir ist der MH mittlerweile drei Jahre her, manchmal besuche ich diese Seite wochenlang nicht und muss auch kaum dran denken, dass ich schonmal Krebs hatte. Momentan bin ich allerdings mal wieder in einer Phase, in der ich doch öfter drüber nachdenke und mich frage was an dem Sprichwort dran ist, dass die Zeit die Wunden heilt.
Letzte Woche war ich bei einer Lesung von Michael Lesch, der ein Buch über seinen MH geschrieben hat, das fand ich sehr interessant und frage mich wie der so "cool" über seine Krankheit reden kann, ich fänds auch interessant andere Bücher von Leuten zu lesen, die Krebs hatten, auch neue Forschungsergebnisse sind für mich spannend, aber auch wenn die Autoren geheilt wurden oder positive neue Erkenntnisse herausgefunden wurden, sobald ich was von Krebs höre/lese muss ich da irgendwie ständig dran denken, wie blöd die Zeit war, in der ich vom MH erfahren habe, meine erste Chemo hatte und wie die Angst, sowas wiederzubekommen immer gegenwärtig ist...
Inwieweit setzten sich die von Euch, denen auch eine Vollremission bescheinigt wurde, mit dem Thema auseinander, ausblenden kann man das sowieso nicht, vermutlich ist da jeder Mensch eh unterschiedlich, aber versucht Ihr möglichst alles über die Krankheit zu erfahren oder nur so viel wie nötig drüber nachzudenken?
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mal berichtet wie es Euch dabei geht.
Sabine
Drei Jahre danach
Drei Jahre danach
"Hallo Sabine!
Ich bin zwar noch nicht in Vollremission, aber bald...
Ich wollte gerade in der Anfangszeit meiner Therapie alles über Mh wissen und was gerade mit mir gemacht wird! Da mein Vater auch Arzt ist, musste ich nicht immer meine Ärtze in der Klinik fragen. Die haben sich dann oft gewundert, was ich schon alles wüsste und und woher ich das alles habe. Auch meine Mitschüler waren manchmal erstaunt darüber.
Für mich war es so leichter, das ganze zu verarbeiten, denn so habe ich manche Zusammenhänge (warum tut jetzt gerade diese Stelle weh... warum wird mir heute übel und gestern nicht...) besser verstanden. Ich wusste immer genau, was ich da gerade in mich hineingeflöst bekomme und welche Medikamente ich nehmen musste. Das hat mich z.B beruihgt und ich musste mir nicht so viele Sorgen/Gedanken machen, sondern habe habe lieber an erfreulichere dinge gedacht.
Aber ich denke, so wie du, dass es sicher von mensch zu mensch verschieden ist...
LG Corinna"
Ich bin zwar noch nicht in Vollremission, aber bald...

Ich wollte gerade in der Anfangszeit meiner Therapie alles über Mh wissen und was gerade mit mir gemacht wird! Da mein Vater auch Arzt ist, musste ich nicht immer meine Ärtze in der Klinik fragen. Die haben sich dann oft gewundert, was ich schon alles wüsste und und woher ich das alles habe. Auch meine Mitschüler waren manchmal erstaunt darüber.
Für mich war es so leichter, das ganze zu verarbeiten, denn so habe ich manche Zusammenhänge (warum tut jetzt gerade diese Stelle weh... warum wird mir heute übel und gestern nicht...) besser verstanden. Ich wusste immer genau, was ich da gerade in mich hineingeflöst bekomme und welche Medikamente ich nehmen musste. Das hat mich z.B beruihgt und ich musste mir nicht so viele Sorgen/Gedanken machen, sondern habe habe lieber an erfreulichere dinge gedacht.
Aber ich denke, so wie du, dass es sicher von mensch zu mensch verschieden ist...
LG Corinna"
Drei Jahre danach
Liebe Sabine,
bei mir sind seit Ende der Therapie nun schon 26 Monate vergangen. Ich hatte Stadium IIa und bekam Bestrahlung und ABVD (2 Zyklen). Ich informierte mich schon während der Erkrankung sehr darüber und auch über alles was zu meiner Heilung beitragen kann. Natürlich ging das auch lange Zeit danach noch so. Mittlerweile kann ich sagen, dass ich auf dem Gebiet M. H. sehr gut informiert bin und insoweit keine Nachforschungen mehr anstelle. Aber trotzdem wenn ich etwas davon höre, sperre ich meine Ohren auf, vielleicht gibt es ja mittlerweile was Neues. Ich hoffe trotz der guten Behandlung immer noch auf Fortschritte!
Natürlich muss auch ich noch oft daran denken, aber ich habe irgendwie gelernt damit umzugehen und momentan bin ich eh ziemlich abgelenkt, da ich schwanger bin (freu!!!!). Natürlich kommt ab und zu der Gedanke, dass es jetzt noch schlimmer wäre, wenn ich ein Baby habe, aber ich schiebe den Gedanken ganz schnell zur Seite, da im Leben ja soviel passieren kann, keine Mutter hat ja die Gewissheit ob ihr nicht irgendwie was zustößt. Ich versuche einfach positiv zu denken und es ist ja auch ein gutes Zeichen, dass ich schwanger geworden bin etc. und so rede ich mir gut zu. Aber ich bin doch als im Kampf mit mir, wo ich mir sozusagen in den A.... treten muss, damit ich nicht abtriefe. Das ist wohl alles ganz normal, da wir gemerkt haben wie verletztlich ein Mensch sein kann.
Trotz allem hat mich der Alltag wieder sehr eingeholt, aber die Gedanken kommen schon oft noch, sind aber nicht mehr soo schlimm. Ich denke auch immer dass die Gedanken eine Rolle spielen und so versuche ich oft zu denken: Ich bin gesund und werde es auch bleiben! Denn man kann mit seinen Gedanken - denke ich - viel beeinflussen. Aber dass wir Angst haben und dass eine gewisse Angst (auch wenn sie immer weiter abnimmt) bleibt ist in unserem Fall total normal.
Ich wünsche Dir und allen anderen alles Liebe und Gute!
Welches Stadium warst Du und welche Behandlung bekamst Du?
bei mir sind seit Ende der Therapie nun schon 26 Monate vergangen. Ich hatte Stadium IIa und bekam Bestrahlung und ABVD (2 Zyklen). Ich informierte mich schon während der Erkrankung sehr darüber und auch über alles was zu meiner Heilung beitragen kann. Natürlich ging das auch lange Zeit danach noch so. Mittlerweile kann ich sagen, dass ich auf dem Gebiet M. H. sehr gut informiert bin und insoweit keine Nachforschungen mehr anstelle. Aber trotzdem wenn ich etwas davon höre, sperre ich meine Ohren auf, vielleicht gibt es ja mittlerweile was Neues. Ich hoffe trotz der guten Behandlung immer noch auf Fortschritte!
Natürlich muss auch ich noch oft daran denken, aber ich habe irgendwie gelernt damit umzugehen und momentan bin ich eh ziemlich abgelenkt, da ich schwanger bin (freu!!!!). Natürlich kommt ab und zu der Gedanke, dass es jetzt noch schlimmer wäre, wenn ich ein Baby habe, aber ich schiebe den Gedanken ganz schnell zur Seite, da im Leben ja soviel passieren kann, keine Mutter hat ja die Gewissheit ob ihr nicht irgendwie was zustößt. Ich versuche einfach positiv zu denken und es ist ja auch ein gutes Zeichen, dass ich schwanger geworden bin etc. und so rede ich mir gut zu. Aber ich bin doch als im Kampf mit mir, wo ich mir sozusagen in den A.... treten muss, damit ich nicht abtriefe. Das ist wohl alles ganz normal, da wir gemerkt haben wie verletztlich ein Mensch sein kann.
Trotz allem hat mich der Alltag wieder sehr eingeholt, aber die Gedanken kommen schon oft noch, sind aber nicht mehr soo schlimm. Ich denke auch immer dass die Gedanken eine Rolle spielen und so versuche ich oft zu denken: Ich bin gesund und werde es auch bleiben! Denn man kann mit seinen Gedanken - denke ich - viel beeinflussen. Aber dass wir Angst haben und dass eine gewisse Angst (auch wenn sie immer weiter abnimmt) bleibt ist in unserem Fall total normal.
Ich wünsche Dir und allen anderen alles Liebe und Gute!
Welches Stadium warst Du und welche Behandlung bekamst Du?
Drei Jahre danach
Hi Sabine,
ich glaube, mir geht es da sehr ähnlich wie dir. Ich habe die ganze Therapie vor ziemlich genau 2 Jahren abgeschlossen. Eigentlich dachte ich auch, dass die Angst vor der Krankheit langsam verblasst, je mehr Zeit vergeht. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass die Angst vielleicht schwächer wird, aber bei mir wohl nie wirklich weg gehen wird. Das liegt vor allem daran, dass ich mein Leben so geniesse. Ich habe mein Studium vor 2 Monaten geschafft und habe jetzt einen Job, der mir wirklich viel Spaß macht. Ich unternehme viel und lerne wirklich nette Leute kennen. Und je mehr ich Spaß habe, desto mehr kommt die Angst davor, dies alles wieder aufgeben zu müssen.
Ich versuche auch alles über die Krankheit zu erfahren, vor allem wenn Sendungen im Fernsehen kommen, es ist wie ein Zwang, ich muss mir alles ansehen. Danach bereue ich es, weil ich wieder nur an die Krankheit denken muss.
Naja, vielleicht hat es aber auch wirklich Vorteile, sich immer daran zu erinnert, da ich wirklich gelernt habe, viel bewußter zu leben und viel mehr zu genießen.
Liebe Grüße
Ina
ich glaube, mir geht es da sehr ähnlich wie dir. Ich habe die ganze Therapie vor ziemlich genau 2 Jahren abgeschlossen. Eigentlich dachte ich auch, dass die Angst vor der Krankheit langsam verblasst, je mehr Zeit vergeht. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass die Angst vielleicht schwächer wird, aber bei mir wohl nie wirklich weg gehen wird. Das liegt vor allem daran, dass ich mein Leben so geniesse. Ich habe mein Studium vor 2 Monaten geschafft und habe jetzt einen Job, der mir wirklich viel Spaß macht. Ich unternehme viel und lerne wirklich nette Leute kennen. Und je mehr ich Spaß habe, desto mehr kommt die Angst davor, dies alles wieder aufgeben zu müssen.
Ich versuche auch alles über die Krankheit zu erfahren, vor allem wenn Sendungen im Fernsehen kommen, es ist wie ein Zwang, ich muss mir alles ansehen. Danach bereue ich es, weil ich wieder nur an die Krankheit denken muss.
Naja, vielleicht hat es aber auch wirklich Vorteile, sich immer daran zu erinnert, da ich wirklich gelernt habe, viel bewußter zu leben und viel mehr zu genießen.
Liebe Grüße
Ina
Drei Jahre danach
Hallo Claudia,
ist ja schön zu lesen, dass Du schwanger bist.
Ja, das ist wohl wirklich die beste Art der Ablenkung von irgendwelchen Gedanken an MH, verliebt sein und ein Baby bekommen. Vielleicht sollte ich wirklich mehr Zeit darin investieren meinen Traummann zu finden, als an Krankheiten zu denken, obwohl man sowas ja auch nicht erzwingen kann.
Wir hatten uns, glaube ich schonmal gemailt, ich hatte das gleiche Stadium (2A) und die gleiche Behandlung (2 x ABVD + 20 Gy) wie Du.
Ich wünsche Dir alles Gute für Dich und Dein Baby vor allem ganz viel Gesundheit.
Sabine
ist ja schön zu lesen, dass Du schwanger bist.
Ja, das ist wohl wirklich die beste Art der Ablenkung von irgendwelchen Gedanken an MH, verliebt sein und ein Baby bekommen. Vielleicht sollte ich wirklich mehr Zeit darin investieren meinen Traummann zu finden, als an Krankheiten zu denken, obwohl man sowas ja auch nicht erzwingen kann.
Wir hatten uns, glaube ich schonmal gemailt, ich hatte das gleiche Stadium (2A) und die gleiche Behandlung (2 x ABVD + 20 Gy) wie Du.
Ich wünsche Dir alles Gute für Dich und Dein Baby vor allem ganz viel Gesundheit.
Sabine
Drei Jahre danach
Hallo Sabine
Bei mir ist es zwar erst 1 1/2 Jahre her, dennoch kann ich deine Gefühle gut verstehen. Während der Chemo habe ich das Buch von Michael Lesch gelesen und auch selber immer Tagebuch geführt. (Vielleicht gibts ja auch mal ein Buch draus, wer kennt einen guten Verlag?!) Ich kann im Moment auch "cool" über MH sprechen, aber es gibt auch Momente, in denen ich das gar nicht kann. Aber dann bin ich eh meistens alleine oder verziehe mich. Wenn ich alles was mich bedrückt (woher Krebs, warum Krebs, kommt er wieder...?) aufgeschrieben habe, geht es wieder gut. Meistens ist diese Phase kurz vor den 3 monatigen Nachkontrollen, dann, wenn auch die Aplträume wieder auftreten. Ich kann auch keine traurigen Filme schauen oder Musik aus meiner Therapiezeit (die ich damals oft gehört habe) hören. Im Moment. Vielleicht ändert sich das ja mal. Ich hoffe es. Aber gegen solche GEdanken und Gefühle kämpfen lohnt sich nicht. Sie sind schneller wieder weg, wenn man sich mit ihnen kurz befasst.
Liebe Grüsse
Sandra
Bei mir ist es zwar erst 1 1/2 Jahre her, dennoch kann ich deine Gefühle gut verstehen. Während der Chemo habe ich das Buch von Michael Lesch gelesen und auch selber immer Tagebuch geführt. (Vielleicht gibts ja auch mal ein Buch draus, wer kennt einen guten Verlag?!) Ich kann im Moment auch "cool" über MH sprechen, aber es gibt auch Momente, in denen ich das gar nicht kann. Aber dann bin ich eh meistens alleine oder verziehe mich. Wenn ich alles was mich bedrückt (woher Krebs, warum Krebs, kommt er wieder...?) aufgeschrieben habe, geht es wieder gut. Meistens ist diese Phase kurz vor den 3 monatigen Nachkontrollen, dann, wenn auch die Aplträume wieder auftreten. Ich kann auch keine traurigen Filme schauen oder Musik aus meiner Therapiezeit (die ich damals oft gehört habe) hören. Im Moment. Vielleicht ändert sich das ja mal. Ich hoffe es. Aber gegen solche GEdanken und Gefühle kämpfen lohnt sich nicht. Sie sind schneller wieder weg, wenn man sich mit ihnen kurz befasst.
Liebe Grüsse
Sandra
Drei Jahre danach
Hallo Sabine,
mir geht es ähnlich wie Dir, manchmal habe ich Wochen wo ich nicht auf Axelx's Seite schaue, jetzt wieder öfters. Heute war ich zu meiner letzten 3 monatigen Nachsorge, ab jetzt alle 6 Monate, das vollständige Ergebnis habe ich zwar noch nicht, aber meine Blutwerte waren so in ordnung, das ich mir keine Sorgen mache. Ich habe eher das Gefühl jemanden Dankbar zu sein, dafür das ich noch da bin. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, so traurig und dankbar, zufrieden aber auch mit Ungewissheit, und das alles gleichzeitig. Am ehesten vergleichbar damit, wenn einem eine Szene in einem Film oder Buch sehr bewegt und einem die Tränen rollen möchten. Vielleicht habe ich mich darum etwas mehr dem Glauben an Gott zugewand.
Jedenfalls Glaube ich das wir unsere durchgemachte Krankheitsphase immer sehr intensiv bei uns tragen und uns auch allem so bewusst sind, das es kaum so verblasst, oder so die Zeit Wunden heilt, wie manch andere Sachen im Leben nach 3 Jahren verblassen.
In solchen Momenten brauche ich reichlich, nennen wir es Disziplin, um mich positiv zu stimmen, denn ich denke das ist sehr wichtig, auch dafür weiterhin da zu sein.
Dir liebe Sabine und uns allen hier toitoitoi und alles gute für die Zukunft.
Norbert
mir geht es ähnlich wie Dir, manchmal habe ich Wochen wo ich nicht auf Axelx's Seite schaue, jetzt wieder öfters. Heute war ich zu meiner letzten 3 monatigen Nachsorge, ab jetzt alle 6 Monate, das vollständige Ergebnis habe ich zwar noch nicht, aber meine Blutwerte waren so in ordnung, das ich mir keine Sorgen mache. Ich habe eher das Gefühl jemanden Dankbar zu sein, dafür das ich noch da bin. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, so traurig und dankbar, zufrieden aber auch mit Ungewissheit, und das alles gleichzeitig. Am ehesten vergleichbar damit, wenn einem eine Szene in einem Film oder Buch sehr bewegt und einem die Tränen rollen möchten. Vielleicht habe ich mich darum etwas mehr dem Glauben an Gott zugewand.
Jedenfalls Glaube ich das wir unsere durchgemachte Krankheitsphase immer sehr intensiv bei uns tragen und uns auch allem so bewusst sind, das es kaum so verblasst, oder so die Zeit Wunden heilt, wie manch andere Sachen im Leben nach 3 Jahren verblassen.
In solchen Momenten brauche ich reichlich, nennen wir es Disziplin, um mich positiv zu stimmen, denn ich denke das ist sehr wichtig, auch dafür weiterhin da zu sein.
Dir liebe Sabine und uns allen hier toitoitoi und alles gute für die Zukunft.
Norbert
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