Verdacht auf Morbus Hodgkin/Non-hodgkin-lymphom

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ungewiss

Verdacht auf Morbus Hodgkin/Non-hodgkin-lymphom

Beitragvon ungewiss » 13.07.2005 18:29

Hallo!

Ich bin völlig verzweifelt..... Habe schon seit langem geschwollene und gut tastbare Lymphknoten in der Halsregion und Leistenregion.
Jetzt habe ich einen Knoten im Bereich der Achsel, jedoch etwas tiefer so etwa auf Brusthöhe getastet.
Damit war ich beim Artzt, der sagte es sei ein etwas atypisch gelegener Lymphnoten. Das Ultraschall ergab von allen Knoten am Hals und Achselbereich eine Größe von ca 1cm.
Da ich ab und an Nachts Schweißgebadet aufwache und mich schon seit längerem schlapp fühle, will der Onkologe nun einen Lymphknoten entnehmen und in Histologisch untersuchen lassen, da trotz unauffälligem Blutbild ein Verdacht auf ein Lymphom besteht.

Naja.... jetzt bin ich nartürlich völlig ängstlich. Hab nächste Woche erst den Termin zur Entfernung und kann dann auch noch ewig auf ein Ergebnis warten. Und ich rechne mittlerweile schon fast damit, dass es etwas bösartiges sein wird.......

Wie läuft so eine Lymphknoten-Entfernung eigentlich ab?
Ist das ein kleiner Eingriff oder wird man da länger Krank geschrieben?


Ich hoffe nur das alles gut sein wird....aber manchmal bringt das auch nichts....

gruß ungewiss

Krümel
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Beitragvon Krümel » 13.07.2005 18:39

Hallo "ungewiss"

Also erstmal auch wenn es schwer fällt, denk nicht gleich an das schlimmste. Meisten gibt es eine harmlose ursache für einen vergrößerten LK, und du hast ja schon den schritt getan und bist zu einem Onkologen gegangen. Es gibt leider keinen Tumormarker für MH, sonst wäre es mit sicherheit einfacher zu sagen das es so ist oder nicht. Aber um die biopsie wirst du ncht rumkommen.
So eine LK entnahme ist nicht wirklich ein großer eingriff, bei den meisten wird dieser ambulant durchgeführt. meist wird auch nur lokal betäubt und dann ist sowas meist in ner knappen halben std. getan. So war das bei meiner entnahme in der achsel so. Krank geschriebn, gute frage. ich war am nächsten tag wieder in der schule. Nur an dem tag des eingriffes war ich krankgeschrieben.
Nur ist die frage, aber ich glaube die ist dann schon beim dem onkologen geklärt worden, ob die LK wehtun oder nicht.
Aber mach dir nicht allzu große sorgen erstmal. ich weiss es fällt schwer, aber dann hast du ein oder zwei wochen wo du dich mit dem gedanken quälst und dann hast du vielleicht die nachricht das alles ok ist.
Also mach momentan das beste aus der situaion.
mein onkologe sagte damals zu mir als ich auch im noch im regen stand, solange wir kein krebs 100% ig diagnostiziert haben hast du auch keinen.
ich weiss nicht ob es dir weiter hilft, und hoffe du hast den satz richtig verstanden :wink:

Bis dann
Carina

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Tiffy
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Beitragvon Tiffy » 13.07.2005 19:07

Hi Ungewiss,

ich schließe mich unserem Krümel erst mal an, solange nichts bestätigt ist, kann es ein ganz normaler Infekt sein, der die LK schwellen lässt. Sicher ist es schwer in so einer Situation an das Positive zu denken, aber versuch es oder lenk dich irgendwie ab, bis der Befund da ist.

Selbst für den Fall, dass es sich um ein Lymphom handeln sollte, geht die Welt nicht unter. Die meisten Lymphome sind sehr gut therapierbar, mit Heilungschancen weit über 90%. Ich selbst hatte ungefähr vor einem Jahr die Diagnose MH Stadium 4B und bin seit einem halben Jahr in Remission und auch die beiden Nachsorgeuntersuchungen sind ohne Befund gewesen.

Trotzdem drücke ich dir die Daumen, dass es was harmloses ist.

Liebe Grüße

roro (Robert)


PS: Wenn du Fragen hast, kannst du mich auch gern privat anmailen.
Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.

Victor Hugo

http://einklang-katrin.blogspot.com/

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Kirlew
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Beitragvon Kirlew » 13.07.2005 19:36

Hallo!

Kann mich meinen beiden Vorrednern nur anschließen: Keine Panik, erstmal warten was rauskommt.

Allerdings finde ich es gut, dass ein Lymphknoten entfernt und untersucht wird - das ist immer besser als doch etwas zu haben und es dann noch zu verschleppen, zumal dein Nachtschweiß schon ein Symptom sein kann. Naja... obwohl der bei den Temperaturen auch nicht soo verwunderlich ist :roll: Aber: Vorsicht ist immer besser und wie schon gesagt wurde: Die Blutwerte sagen leider nicht so viel aus.
Und hinterher hast du Gewissheit, das ist immer besser als sich mit so einem Verdacht rumzuplagen. Denn selbst wenn es MH sein sollte: Dann kann man wenigstens was tun und das Ding platt machen :twisted:

Bei meinem Freund wurde kein Knoten, sondern nur eine Biopsie (Gewebeprobe) entnommen, da sein Tumor hinterm Brustbein lag. Aber eigentlich sagen alle, dass eine Knotenentnahme nicht wild ist.

Ich drück dir ganz dolle die Daumen für ein harmloses Ergebnis!
Meld dich wieder!

Liebe Grüße
Kirsten
Angaben zu meinem Freund:
Krankenhaus: 5.Juli 04 -> Diagnose: MH IIb (18,4 cm hinterm Brustbein) -> Therapie (nach HD15): 6x BEACOPP esk. beendet -> PET am 29.11. -> Ergebnis: kein aktives Gewebe -> 3.Nachsorge am 09.01. -> alles sieht gut aus :-)

ungewiss

qualvolles warten...................

Beitragvon ungewiss » 15.07.2005 23:04

hey ihr lieben.....


heute haben sie mir meinen lymphknoten entfernt, op und narkose war nicht schlimm, durfte nach ein paar stunden schon wieder nach Hause.

Viel schlimmer ist die Warterei auf den histologischen Befund,
ich hab so Angst vor diesem Brief...... oh Mann, kaum auszuhalten,
wenn da wirklich ein Hodgkin bei rauskommt, dann ändert sich alles schlagartig, dass wisst ihr sicher besser als ich. Und besonders viel Ablenkung hab ich auch nicht, da ich selbst kinderkrankenpfleger auf einer kinderonkologischen/hämatologischen Station bin. Da hab ich das den ganzen Tag um mich herum und kann mir schonmal anschauen wies mir vielleicht auch bald geht........ naja, werde mich melden wenn ich was weiß......
liebe grüße

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Michi
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Beitragvon Michi » 16.07.2005 19:51

Hallo ungewiss,

ich weiss, dass es jetzt schwer ist für Dich, auf dem Befund zu warten, es ging uns allen damals entsprechend. Ich kann auch nur nochmal sagen: lenk Dich ab mit was auch immer Dir gut tut, versuche nicht um die Angst vor einer möglichen Diagnose zu kreisen.
Und das andere was Dich beruhigen sollte: MH ist gut zu behandeln!!! Die Chancen sind spitzenmäßig! Zugegebenermassen gibt es schöneres als Chemotherapie, aber das kann man schaffen! Es ist mit einer guten inneren Einstellung bezwingbar. Und wir helfen Dir da auch raus, wenn Du reingeraten solltest! Wir kämpfen alle wie die Löwen gegen den MH!

Die Job auf der Kinder-Onko ist jetzt natürlich schon doppelt schwer, ich wünsch Dir Kraft, dass Du das packst. Und vor allem wünsch ich Dir (versteh mich nicht falsch) so 'nen kleinen dummen Infekt der deinen LK etwas dick gemacht hat. Und der kriegt dann mit 'ner Ladung Antibiotika eine drauf!

Lass was von Dir hören wenn Du neues weisst, oder dich einfach hier ein bisschen "auskotzen" musst!

Michi
Diagnose Mai 2005: MH Stadium IIa, kein RF; Therapie mit 2xABVD + 30 Gy Bestrahlung. 26.9.05: FERTIG!!!!!
seither alle Nachsorgen: OK!

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Ineli
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Beitragvon Ineli » 16.07.2005 22:37

hallo ungewiss,
gut, dass die Knotenentnahme einigermassen glimpflich abgelaufen ist. Weisst du (ich hoffe wirklich, du verstehst mich nicht falsch), vielleicht ist es gut, wenn du dich schon ein bisschen darauf einstellst, dass es MH sein könnte... dann fällst du nicht in das totale Loch, falls es so ist und ich denke auch (wie es viele schon geschrieben haben), die Diagnose ist trotz allem nicht das Ende. Mit Hilfen von Freunden, Familie und auch von den supernetten Leuten aus diesen Forum kann man die Diagnose bis zu einem gewissen Punkt annehmen und sich mit ihr abfinden. (Habe grade den dritten von vier, fünf oder sechs Beacopp-Zyklen hinter mir, vielleicht geht es mir irgendwann nicht mehr gut, aber im Moment ist es wirklich ok)

Lieber Ungewiss, ich wünsche dir viel Mut und Durchhaltewille bis zur Diagnose und für alles was später ev. noch kommen mag

ach ja, noch was .....Du hast geschrieben, dass du das Resultat in einem Brief kriegst ... das finde ich ja unglaublich! Solle dir das nicht der Arzt persönlich mitteilen?

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ines75
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Beitragvon ines75 » 17.07.2005 00:26

Hallo Ungewiss,

diese Unruhe beim Warten auf den Befund kann wohl jeder im Forum nachvollziehen. Obwohl ich mit der Diagnose Hodgkin gerechnet habe, bin ich doch noch mal ganz schön abgestürzt. Um das Schlimmste zu verdauen bzw. um die Krankheit zu anzunehmen, habe ich einen Tag gebraucht. Der eigene Lebensentwurf wird schon ganz schön durcheinander geworfen. Das Chaos sortiert sich dann aber wider Erwarten doch relativ schnell. Ich konnte, glaube ich, dann mit der Diagnose wesentlich besser leben als meine Familie und Bekannten, weil ich durch Internet & Co viel mehr über die Krankheit wusste. Auch über die phenomenalen Heilungschancen. Die Chemo selber durchzustehen ist wahrscheinlich auch leichter als einem lieben Menschen dabei "zuzusehen" und nicht viel tun zu können.

Kannst Du Dich nicht krankschreiben lassen? Ich habe den Eindruck, die Arbeit auf der Kinderonko ist im Moment nicht gerade hilfreich. Wäre vielleicht besser, wenn Du Dich anderweitig ablenken könntest.

Ich wünsche Dir viel Kraft. Und drücke Dir die Daumen, dass sich doch noch ein anderer Grund für Deine geschwollenen Lymphies findet (derer gibt es ja viel mehr als Krebs).

Alle Liebe, Ines
MH IIIAS + 2 Risikofaktoren, diagnostiziert 15.11.04, Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage, Therapieende 26.6.05, PET vom 4.7.05 zeigt kein aktives Gewebe :D
Letzte Nachsorge 05/2010: alles paletti

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Beitragvon Dani » 17.07.2005 12:36

Hallo ungewiss,

auch ich hatte die typischen Symptome (Fieberschübe, Nachtschweiß, Juckreiz, überall vergrößerte Lymphknoten, Abgeschlagenheit...).
Die Lymphkonotenentnahme ergab aber den Befund: kein Anhalt für Malignität oder Systemerkrankung!!! Also: Gib die Hoffnung nicht auf!
Was ich nun aber habe, weiß keiner... Ich muß jetzt wieder im August zur Onkologin und dann mal schaun... Die Lymphknoten sind noch da, auch meine Müdigkeit und manchmal extremen Juckreiz...
Und selbst wenn sich der Verdacht bei Dir bestätigt: Die Heilungschancen sind sehr hoch und außerdem sind hier viele nette Leute, die Dir psychisch beistehen können! :D Ich war in der Zeit des bestehendes Verdachts bei mir immer stille Leserin und es hat mir sehr viel geholfen! :)

Ich drück dir jedenfalls die Daumen, daß es bei Dir so wie bei mir ist!!!!

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Boa
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Beitragvon Boa » 17.07.2005 21:16

Hallo Ungewiss!
Ich weiß du hast den Kopf jetzt voller Gedanken, aber lass den Kopf nicht jetzt schon hängen. Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass dein Befund negativ ist, und sollte das nicht der Fall sein, wirst du nie alleine da stehen, denn in diesem Forum ist immer jemand für dich da!!!
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gewiss!

Beitragvon gewiss! » 20.07.2005 17:54

Hallo ihr lieben......

nachdem ich das halbe uniklinikum verrückt gemacht habe um den stand meines befundes zu erfahren, sagte mir endlich einer der pathologen,
dass er einen vorläufigen Befund fertig hat und darin KEINE malignität/ oder Gewebsauffälligkeiten finden konnte......... Das tut gut!
Er sagte aber es müssen noch bestimmte Einfärbungen des Präparates gemacht werden bis er zum endgültigen Befund kommen kann, aber er meinte es sieht nacht nichts bösartigem aus. Naja jetzt weiß ich es sogar noch vor meinem onkologen.... ist eben ein kleiner bonus wenn man selbst im klinikum arbeitet.
So richtig glauben kann ich es aber irgendwie erst wenn ichs schwarz auf weiß habe, aber naja.


So also auch von mir mal eine positive Nachricht, nicht alles was im ersten moment nach m.hodgkin aussieht ist später auch hodgkin.

Finde euer Forum echt superklasse, und eure Beiträge haben mich in der zeit der ungewissheit wirklich unterstützt.
Wünsche euch superviel Kraft beim Kampf gegen den Feind...es wird sich sicher lohnen!

Sollte jemand spezielle fragen zur Kinderhämatologie/Onkologie haben, kann er diese gerne äußern, kenne mich durch meine arbeit schon ein wenig aus.

Also, ich hoffe ihr haltet dieses Forum aufrecht, ich glaube es ist für viele eine große Hilfe!

Ich werde mich jetzt, wo ich weiß dass bei mir alles gut ist, wieder voll und ganz auf meine onko-kinder an der arbeit konzentrieren, und das ist manchmal schon anstrengend und belastend genug... sodass ich selbst gar kein hodgkin brauchen kann :D


liebe grüße,

ciao

Krümel
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Beitragvon Krümel » 20.07.2005 18:25

Hey!

das ist doch schön sowas zu hören. Und schon wieder einer bei dem es sich nicht um MH handelt. Vielleicht macht es auch allen anderen Mut, sowas zu lesen die auch noch in der vermutungsphase stecken. denn wie du ja auch schon geschrieben hastauch wenn es so aussieht als ob, es muss nicht immer MH sein.

alles gute weiterhin
Bis dann
Carina

Gaby
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Beitragvon Gaby » 21.07.2005 15:59

Puh, die Steine hab ich bis hier poltern hören!

Na, Gott sei Dank, kein Hodgkin!

Alles Gute weiterhin
Gaby

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Boa
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Beitragvon Boa » 21.07.2005 16:08

Gott sei Dank!
Wünsch dir weiterhin alles Gute mit deinen Onko Kindern!
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