Ich hatte MH Stadium 4b und habe 7 Monate bis 03/02 Chemo (BEACOPP) bekommen.
Jetzt ist alles weg und ich gelte als "geheilt".
Die Therapie-Zeit habe ich mental ganz gut überstanden, da ich mich darauf konzentriert habe, gesund zu werden.
Aber jetzt, nachdem alles "vorbei" ist, geht es mir ab und zu nicht mehr so gut. Ich bin innerlich sehr wütend. Probleme habe ich damit, dass ich das Gefühl habe, mein Umfeld erwartet, dass ich jetzt wieder ganz normal bin. Jetzt ist ja alles vorbei. Als wäre nichts geschehen. Für mich ist das jetzt aber nicht alles normal.
Mein Arzt nennt das eine reaktive Depression. Am Dienstag gehe ich das erste Mal zu einem Therapeut.
Hatte von Euch auch jemand sowas? Hat sich jemand therapeutische Hilfe geholt? Wie sind so die Erfahrungen?
Würde mich sehr freuen, zu hören, wie andere mit ihrer "Nach-Krankheits-Zeit" umgegangen sind.
Viele Grüße,
Nicki
Depression nach Therapie
Depression nach Therapie
Also ich hatte auch so etwas ähnliches. Nicht direkt nach der Therapie, sondern ca. 1/2 Jahr danach. Ich bin psychisch regelrecht zusammengeklappt, was mir vorher noch nie passiert war. Nichts ging mehr - alles schien schief zu gehen. Ich habe dann auch mit meinem Arzt darüber gesprochen, der meinte, dass die Seele sich immer etwas später meldet. Ich habe dann ziemlich gekämpft. Glücklicherweise haben mich meine Familie und meine Freunde in dieser Phase versucht wieder aufzubauen. So ging es dann wieder irgendwann bergauf. Seit diesem "Tief" geht es mir wieder sehr gut und ich hatte keine depressiven Phasen mehr.
Depression nach Therapie
Hi Nicki!
Ich dachte immer Depressionen sind was für nicht ausgelastete Hausfrauen...nun muß ich gestehen, daß auch ich, mittlerweile 10 Monate nach Ende meiner Therapie Depressionen habe. Meine Familie und meine Freunde waren in der ganzen Zeit alle immer super zu mir nur beruflich gings als Selbständiger bergab in Zusammenhang mit der Krankheit (wie einige sich vielleicht noch erinnern war's ja dann am Ende doch kein MH sondern ein hochmalignes Non Hodgkin Lymphom).
Richtig entspannt, bin ich nur beim Radfahren, mittlerweile schaffe ich schon wieder so 90-100km, da bin ich immer GUUUT drauf (Endorphine???).
Falls es in naher Zukunft mit den Depris nicht besser geht werde ich auch mal zum doc...
Gruß an alle
Chris
Ich dachte immer Depressionen sind was für nicht ausgelastete Hausfrauen...nun muß ich gestehen, daß auch ich, mittlerweile 10 Monate nach Ende meiner Therapie Depressionen habe. Meine Familie und meine Freunde waren in der ganzen Zeit alle immer super zu mir nur beruflich gings als Selbständiger bergab in Zusammenhang mit der Krankheit (wie einige sich vielleicht noch erinnern war's ja dann am Ende doch kein MH sondern ein hochmalignes Non Hodgkin Lymphom).
Richtig entspannt, bin ich nur beim Radfahren, mittlerweile schaffe ich schon wieder so 90-100km, da bin ich immer GUUUT drauf (Endorphine???).
Falls es in naher Zukunft mit den Depris nicht besser geht werde ich auch mal zum doc...
Gruß an alle
Chris
Depression nach Therapie
Hey Axel, hey Chris,
danke dass Ihr mir geantwortet habt. Für mich ist es hilfreich zu sehen, dass so eine Depression zumindest nicht unüblich ist. Und dass sie auch wieder vorbeigehen kann.
Heute hatte ich meinen ersten Termin beim Doc. War ganz gut, kennenlernen und so. Nächste Woche geht es weiter.
Hey Chris,
auch ich bin selbständig. Als ich meine Diagnose bekam, war ich fett in einem Projekt und jetzt muss ich erstmal was neues suchen.
Mir kommt die Krankheit so vor wie "Gehen Sie zurück auf Los und ziehen Sie keine 4000 DM ein." Jetzt muss ich mir alles erstmal wieder aufbauen. Das zehrt schon etwas an meiner Kraft.
Viele Grüße bis dahin,
Nicki
danke dass Ihr mir geantwortet habt. Für mich ist es hilfreich zu sehen, dass so eine Depression zumindest nicht unüblich ist. Und dass sie auch wieder vorbeigehen kann.
Heute hatte ich meinen ersten Termin beim Doc. War ganz gut, kennenlernen und so. Nächste Woche geht es weiter.
Hey Chris,
auch ich bin selbständig. Als ich meine Diagnose bekam, war ich fett in einem Projekt und jetzt muss ich erstmal was neues suchen.
Mir kommt die Krankheit so vor wie "Gehen Sie zurück auf Los und ziehen Sie keine 4000 DM ein." Jetzt muss ich mir alles erstmal wieder aufbauen. Das zehrt schon etwas an meiner Kraft.
Viele Grüße bis dahin,
Nicki
Depression nach Therapie
Hi Nicki,
hast recht, man muß sich aufrappeln...was die Depressionen angeht hab ich mittlerweile von einigen Betroffenen erfahren, daß es durchaus oft vorkommt, daß die Depressionen erst längere Zeit (6-12 Monate) nach Ende der Therapie kommen. Aber ich denke das geht auch wieder vorbei. Mein kleiner Sohn gibt mir viel Kraft, ohne den hätte ich sicher schon manchmal mehr als nur den Kopf hängenlassen...
Euch allen alles Gute
Chris
hast recht, man muß sich aufrappeln...was die Depressionen angeht hab ich mittlerweile von einigen Betroffenen erfahren, daß es durchaus oft vorkommt, daß die Depressionen erst längere Zeit (6-12 Monate) nach Ende der Therapie kommen. Aber ich denke das geht auch wieder vorbei. Mein kleiner Sohn gibt mir viel Kraft, ohne den hätte ich sicher schon manchmal mehr als nur den Kopf hängenlassen...
Euch allen alles Gute
Chris
Depression nach Therapie
Hallöchen!
Ja mir gehts auch komisch irgendwie, jetzt wo alles schon 10 Monate vorbei ist. Sowas wie das Fatigue-Syndrom ist das wohl. Jedenfalls bin ich immer ganz dolle müde und der Schlaf-Wach-Rythmus ist vollkommen verkehrt. Das wird wohl auch sowas wie ein depressive Verstimmung sein.
Dann haben sich meine Hormone bis jetz auch noch nicht wieder verbessert, das kommt dann auch noch dazu. Jetz muss ich solche Hormonblocker nehmen, man man man. Naja aber wir dürfen nicht aufgeben, das soll wohl nun auch noch so sein. Jedenfalls ist die Müdigkeit schon sehr belastend weil die sich so auf alles niederschlägt. Naja, jedenfalls sind wir nicht allein und wir schaffen auch das noch!
Alles Gute
Doreen
Ja mir gehts auch komisch irgendwie, jetzt wo alles schon 10 Monate vorbei ist. Sowas wie das Fatigue-Syndrom ist das wohl. Jedenfalls bin ich immer ganz dolle müde und der Schlaf-Wach-Rythmus ist vollkommen verkehrt. Das wird wohl auch sowas wie ein depressive Verstimmung sein.
Dann haben sich meine Hormone bis jetz auch noch nicht wieder verbessert, das kommt dann auch noch dazu. Jetz muss ich solche Hormonblocker nehmen, man man man. Naja aber wir dürfen nicht aufgeben, das soll wohl nun auch noch so sein. Jedenfalls ist die Müdigkeit schon sehr belastend weil die sich so auf alles niederschlägt. Naja, jedenfalls sind wir nicht allein und wir schaffen auch das noch!
Alles Gute
Doreen
Depression nach Therapie
Hey Doreen,
meine (35J) Hormone haben auch den Stand der Wechseljahre. Ich warte momentan noch ab, ob sie besser werden. Je nachdem muss ich dann wohl auch Hormone nehmen.
Wie ist das bei Dir: hast Du gemerkt, dass Du zu wenig Hormone hast? Was haben die Ärzte Dir gesagt?
Ansonsten drücke ich Dir die Daumen, das das mit der Müdigkeit wieder weg geht. Ich kann mir schon vortsellen, dass das nervt. Vielleicht kennst Du ja die Seite http://www.kraftgegenkrebs.de/. Dort stehen Infos zur Fatigue (von einem Pharmaunternehmen).
Liebe Grüße,
Nicki
meine (35J) Hormone haben auch den Stand der Wechseljahre. Ich warte momentan noch ab, ob sie besser werden. Je nachdem muss ich dann wohl auch Hormone nehmen.
Wie ist das bei Dir: hast Du gemerkt, dass Du zu wenig Hormone hast? Was haben die Ärzte Dir gesagt?
Ansonsten drücke ich Dir die Daumen, das das mit der Müdigkeit wieder weg geht. Ich kann mir schon vortsellen, dass das nervt. Vielleicht kennst Du ja die Seite http://www.kraftgegenkrebs.de/. Dort stehen Infos zur Fatigue (von einem Pharmaunternehmen).
Liebe Grüße,
Nicki
posttraumatisches Stressyndrom nach Therapie
Hallo Nicki,
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen: das, was Du bzw. Dein Doktor "Depression" nennen, scheint nichts ungewoehnliches nach MH bzw. nach Krebserkrankungen zu sein.
Bei mir hat das ganze noch etwas laenger gedauert, aber ich hatte auch deutlich nach der Chemo eine schwierige Phase (aus der ich wohl auch immer noch nicht wieder richtig 'raus bin...). Zunaechst einmal gab's eine Zeit, in der ich, aehnlich wie Du auf eine unbestimmte Art "wuetend" war und mit der Normalitaet nicht umgehen konnte. Allerdings war mir das selbst eigentlich nicht bewusst: ich war nur allgemein unzufrieden und bin mit dem Alltag nicht fertig geworden, habe aber relativ lange zumindest nach aussen hin "Alltag gespielt", denn ich war ja wieder "gesund".
Dann kam, ca. eineinhalb Jahre nach Ende der Chemo (8x BEACOPP) und Reha, eine Art Zusammenbruch (vielleicht so etwas wie Axel schreibt???).
Bei mir bekam das ganze dann das "Label" "posttraumatisches Stresssyndrom" und mit diesem Namen fuer das, was mit mir passiert, kann ich persoenlich gut umgehen:
ein "posttraumatisches Stresssyndrom" ist eine zeitlich verschobene Reaktion auf etwas unfassbares, das man erlebt hat. Nicht unbedingt Krebs-spezifisch, aber die Situation, die wir erlebt haben war ja auf alle Faelle potentiell lebensbedrohlich und schon deshalb unbegreiflich, unfassbar. In der Situation selbst reagiert der Verstand anscheinend mit einer Art "informierter Ignoranz": er weiss zwar um die Situation, verdraengt aber ihre Gefaehrlichkeit und setzt sich damit nicht auseinander. Ausserdem, wie Ihr wahrscheinlich alle wisst und erlebt habt, ist man waehrend der Behandlung selbst einerseits gut beschaeftigt (Termine, Termine...) und andererseits auch zumeist doch recht gut in einem sozialen Netz aufgefangen. Erst nach der Therapie, wenn man wieder als "gesund" gilt, faellt das wieder weg, bzw. normalisiert sich... und dann irgendwann realisiert der Geist, was da eigentlich alles mit einem geschehen ist...
Langer (theoretischer) Rede, kurzer Sinn:
1. nein, Du bist nicht allein in Deinem Erleben
2. kluger Ratschlag zum einen: lass' Dir Zeit... Du hast auch eineinhalb Jahre nach der Therapie noch ein "Recht" darauf, an der Krankheit auf die ein oder andere Art zu leiden!
3. kluger Ratschlag zum anderen: lass' Dir bloss nichts einreden...
Lieben Gruss,
Anna
(sorrysorrysorry - ich werfe ja geradezu mit schwammigen oder schwierigen Begriffen und Anfuehrungsstrichen um mich...)
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen: das, was Du bzw. Dein Doktor "Depression" nennen, scheint nichts ungewoehnliches nach MH bzw. nach Krebserkrankungen zu sein.
Bei mir hat das ganze noch etwas laenger gedauert, aber ich hatte auch deutlich nach der Chemo eine schwierige Phase (aus der ich wohl auch immer noch nicht wieder richtig 'raus bin...). Zunaechst einmal gab's eine Zeit, in der ich, aehnlich wie Du auf eine unbestimmte Art "wuetend" war und mit der Normalitaet nicht umgehen konnte. Allerdings war mir das selbst eigentlich nicht bewusst: ich war nur allgemein unzufrieden und bin mit dem Alltag nicht fertig geworden, habe aber relativ lange zumindest nach aussen hin "Alltag gespielt", denn ich war ja wieder "gesund".
Dann kam, ca. eineinhalb Jahre nach Ende der Chemo (8x BEACOPP) und Reha, eine Art Zusammenbruch (vielleicht so etwas wie Axel schreibt???).
Bei mir bekam das ganze dann das "Label" "posttraumatisches Stresssyndrom" und mit diesem Namen fuer das, was mit mir passiert, kann ich persoenlich gut umgehen:
ein "posttraumatisches Stresssyndrom" ist eine zeitlich verschobene Reaktion auf etwas unfassbares, das man erlebt hat. Nicht unbedingt Krebs-spezifisch, aber die Situation, die wir erlebt haben war ja auf alle Faelle potentiell lebensbedrohlich und schon deshalb unbegreiflich, unfassbar. In der Situation selbst reagiert der Verstand anscheinend mit einer Art "informierter Ignoranz": er weiss zwar um die Situation, verdraengt aber ihre Gefaehrlichkeit und setzt sich damit nicht auseinander. Ausserdem, wie Ihr wahrscheinlich alle wisst und erlebt habt, ist man waehrend der Behandlung selbst einerseits gut beschaeftigt (Termine, Termine...) und andererseits auch zumeist doch recht gut in einem sozialen Netz aufgefangen. Erst nach der Therapie, wenn man wieder als "gesund" gilt, faellt das wieder weg, bzw. normalisiert sich... und dann irgendwann realisiert der Geist, was da eigentlich alles mit einem geschehen ist...
Langer (theoretischer) Rede, kurzer Sinn:
1. nein, Du bist nicht allein in Deinem Erleben
2. kluger Ratschlag zum einen: lass' Dir Zeit... Du hast auch eineinhalb Jahre nach der Therapie noch ein "Recht" darauf, an der Krankheit auf die ein oder andere Art zu leiden!
3. kluger Ratschlag zum anderen: lass' Dir bloss nichts einreden...
Lieben Gruss,
Anna
(sorrysorrysorry - ich werfe ja geradezu mit schwammigen oder schwierigen Begriffen und Anfuehrungsstrichen um mich...)
posttraumatisches Stressyndrom nach Therapie
Hey Anna,
nix sorrysorrysorry. Ich finde, Du hast das sehr gut beschrieben. Genauso gehts mir ja. "Posttraumatisches Stresssyndrom" ist auch etwas anschaulicher als "reaktive Depression".
Vielen Dank also und alles Gute,
Nicki
nix sorrysorrysorry. Ich finde, Du hast das sehr gut beschrieben. Genauso gehts mir ja. "Posttraumatisches Stresssyndrom" ist auch etwas anschaulicher als "reaktive Depression".
Vielen Dank also und alles Gute,
Nicki
Depression nach Therapie
Hallo!Ich bin nach der Therapie in ein Loch gefallen und bin häufig abends heulend eingeschlafen. Nun geht es mir richtig gut und ich geniesse es, dass alles "normal" ist. Aber je nach dem, was man von mir verlangt denke ich schon ab und zu (wütend?) "was soll ich tun? hey, ich hatte erst noch krebs!". Es ist schwer zu beschreiben, aber sobald man uns den Krebs nicht mehr ansieht, ist auch alles wieder "gut". Manchmal ist das gut so und vielleicht auch einfacher, doch es gibt auch Situationen, in denen man sich noch krank fühlt. 10 Monate nach Therapie habe ich immer noch Alpträume vor den bevorstehenden Nachkontrollen. Ich denke, so ein psychisches Tief ist eine Phase der Verarbeitung, die aber vorübergeht und immer seltener wird.
Gruss Sandra
Gruss Sandra
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