Infekt während der Chemo

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Frisch
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Infekt während der Chemo

Beitragvon Frisch » 11.03.2019 17:34

Hallo,

befinde mich mittlerweile im 3. Zyklus von 6x BEACOPP eskaliert und muss mir mal wieder etwas Frust von der Seele schreiben.

Wie schon beim ersten Zyklus musste ich wieder mit Fieber ins Krankenhhaus. Bei der Aufnahme hatte ich diesmal direkt einen Kreislaufkollaps, von dem ich mich allerdings schnell gefangen hab. Mindestens eine Woche soll ich bleiben. Es geht mir jetzt eigentlich besser, allerdings habe ich jetzt wieder Husten mit Auswurf und schon Angst vor dem Drama letztes Mal mit 40 Fieber und Intensivstation. Werde immer mehr zum Hypochonder und messe manchmal alle 15 Minuten Fieber.

Wollte mal fragen, ob ihr ähnliche Komplikationen mit der Chemo hattet also immer wieder Infekte und wie ihr damit umgegangen seid?
m. 28 Jahre
Klassisches Hodgkin-Lymphom Stadium 4a - 17 cm Medistinaltumor

BEACOPP eskaliert - Therapieplan:
25.01.19: 1. Zyklus - Tag 8 ausgefallen wegen Neutropenie, dann Infektion susp. Pneumonie
07.02.19: 2. Zyklus (85% Dosis) - läuft
28.02.19: 3. Zyklus (85% Dosis) - PET positiv => 6 Zyklen
26.03.19: 4. Zyklus (85% Dosis)
16.04.19: 5. Zyklus (85% Dosis)
07.05.19: 6. Zyklus (85% Dosis)

=> PET CT am 25.6. 2019 positiv - Progress

Salvage-Therapie - 4 Zyklen Brentuximab + Bendamustin
12.08. 19: 1. Zyklus
09.08. 19: 2. Zyklus
29.08. 19: 3. Zyklus
10.09. 19: Stammzellen-Entnahme
25.09. 19: 4. Zyklus - PET negativ - Vollremission

29.10. HD-Chemo BEAM (m. Bendamustin)

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barbatra
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Re: Infekt während der Chemo

Beitragvon barbatra » 11.03.2019 18:27

Och, du Armer! Hast mein Mitleid ... von derlei Infekten bin ich zum Glück verschont geblieben (wenns dich tröstet: dafür war beim ersten Zyklus mein Mund komplett entzündet ...) - aber ich würde sagen: Ablenkung, Ablenkung, Ablenkung wo denn nur geht ...

Hoffen wir, dass der Infekt abgefangen wurde, bevor er "Intensivsation-Level" erreicht!
Alles Gute!
Hodgkin Mischtyp Stadium IIIB; Diagnose September 2018
Diabetes II schon seit > 10 J

6x BEACOPP eskaliert, von "voller Eskalation" bis Stufe 1

PET-CT Ende November 2018: mCR - große Erleichterung
PET-CT Ende Februar 2019: alles weg!
Reha März/April 2019 in St.Veit/Pongau
Reha März 2020 wegen Corona abgebrochen

NU 2-7 inkl LuRö, Sono: alles ok
letzte Diabetes-Kontrolle Februar 2021: gut eingestellt mit leichter Steigerung

Mondfrau75
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Re: Infekt während der Chemo

Beitragvon Mondfrau75 » 11.03.2019 21:40

Ich bin ebenfalls verschont geblieben, hatte den ganzen Chemo-Spaß aber im Sommer.

Und ich habe konsequent wärend der abwehrschwachen Tage meinen Hausarrest eingehalten, nicht mit meinen Kindern gekuschelt und teilweise im Gästezimmer geschlafen, weil mein Mann nen seltsamen Husten hatte.

Cati
Juni 2015 Morbus Hodgkin III-IV b (leichter Nachtschweiß/Gewichtsverlust), unklarer Milzbefall,
1xBEACOPP esk.
1xBEACOPP Stufe 3
4xBEACOPP Basis
6. Okt. 15 letzte Chemo
16. Okt. 15 PET-CT -->leichtes Leuchten des Skeletts und der Milz, laut Nuklearmediziner PET zu früh gemacht das Leuchten kommt vom Lonquex - Komplett-Remission/keine Bestrahlung notwendig
Anfang Nov. 2015 Zweitmeinung, Schmerzen in der Milzgegend, ebenfalls -->alles gut, Ultrasschall --> alles gut
Jan.16 - REHA Bad Elster
bisher alle NU gut, jetzt nur noch jährlich

NVMacKenzie
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Re: Infekt während der Chemo

Beitragvon NVMacKenzie » 11.03.2019 22:35

Ich hatte ordentlich mit Mokusitis zu kämpfen und BEACOPP war für mich die Hölle :?

Ich hab mich jedes Mal übergeben wenn zwischendurch Medikamente in die Chemo Schläuche gegeben wurden.

Von Vomex zum Beispiel was sogar gegen den Brechreiz ist und das Blasenmittel hab ich sofort gebrochen.

Ich konnte den Geruch von Chemotherapie auch nach dem 2. Mal nicht mehr riechen, so dass ich mir Duftöl in einen Mundschutz getan habe. Habe einmal lang und breit in den Flut ge... als ich rein kam.

Ich habe nach jedem Zyklus Beginn 2,3 Tage nichts essen können. Selbst die Tabletten kamen alle wieder raus da ich nicht mal Wasser trinken konnte.

Das schlimmste war wenn diese Natulan Kapseln schon im Magen aufgingen und dann wieder hoch kamen. Ich hatte schlimme im Schmerzen im Hals, Magen und die ganze Nacht Sodbrennen.

Seit der Chemotherapie habe ich nur noch Magen Probleme. Selbst beim CT, wenn ich dann Kontrastmittel bekomme muss ich fast brechen wenn es warm wird. Das ist erst seit BEACOPP so.. :shock:


Fieber hatte ich nur einmal und eine Woche stärkeren Husten aber das ging ohne Komplikationen.

Wie unterschiedlich jeder Mensch reagiert ist echt interessant. Zum mir meinten alle ABVD sei schlimmer als BEACOPP, aber das war eher ein Spaziergang für mich. :D
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Heronimo
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Re: Infekt während der Chemo

Beitragvon Heronimo » 12.03.2019 08:15

Mir haben auch alle gesagt ABVD sei schlimmer, aber wie du schon sagst, das hing bei dir wohl an der Konstitution vor der Chemo.
Nicht ohne Grund sind es bei ABVD immer 14 Tage zwischen den Gaben.
Bei BEACOPP denke ich gibt es auch einen Unterschied ob eskaliert oder nicht oder 100% oder weniger. Parallel haun die ganzen Nebenmedikamente natürlich auch meist auf den Magen.
Ich hatte nach meiner dritten Gabe eine heftige Blaseninfektion und hab 5 Tage immer morgens und mittags ambulant Elektrolyte und Antibiotika bekommen.

Alles wird gut :wink2:
Diagnose Juni 2018: Verdacht auf anapl. SD-Karzinom mit OP (SD+Lymphom re, LK li entfernt),
nach Histo MH IIa ohne RF, nodulär sklerosierend
Juli-Sep 2018: 2 mal ABVD
Sep 2018: Kontroll MRT Hals und CT Thorax mit CR :D
Okt 2018: Bestrahlung 20 gy
Nov/Dez 2018: 3 Wochen AHB in Graal-Müritz
Fortlaufend Logopädie wegen rechtsseitiger Recurrenzparese als OP-Folge
Nachsorgen bisher alle ok :daumen:

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Oliver2507
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Re: Infekt während der Chemo

Beitragvon Oliver2507 » 12.03.2019 11:07

Hi,

ich hatte jedes Mal exakt 7 Tage nach der letzten Chemogabe einen Magendarm-Infekt mit starken Durchfällen. Und nach der allerletzten Chemo noch zusätzlich eine heftige Rachenentzünding, die erst im Krankenhaus unter Kontrolle gebracht werden konnte. Da kann man wohl nicht viel machen, die Leukos sind halt im Keller und da ist es nur eine Frage der Zeit bis man sich eine Infektion einfängt (ein Arzt meine mal zu mir, ich hätte so wenig weiße Blutkörperchen, im Prinzip könnte man denen schon Namen vergeben).

Kopf hoch, das ist halt ein Tal, durch das jeder durch muss. Wird schon werden!!

Gute Besserung!
:blumen:
Oliver
04.05.2018: Wegen geschwollener Lymphkonten am Hals bei Hausärztin
24.05.2018: Lymphknotenentnahme und Biopsie
10.06.2018: Diagnose: Morbus Hodgkin: Stadium 3a (Mischtyp)

Teilnahme an Studie HD21: Aufnahme in BrECADD-Arm

22.06.2018: 1. Zyklus
13.07.2018: 2. Zyklus

03.08.2018: Zwischen-Staging per PET-CT: keine leuchtenden Stellen mehr auffindbar!! 4 Zyklen reichen!

03.08.2018: 3. Zyklus
24.08.2018: 4. Zyklus
18.09.2018: Abschluss-PET-CT: Alles weg!! :carrot:

05.11.2018: Wiedereinstieg ins Berufsleben

Frisch
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Re: Infekt während der Chemo

Beitragvon Frisch » 12.03.2019 19:21

Immer gut zu hören, dass man nicht der einzige ist und dass man es ja doch übersteht.

Tut mir aber leid für jeden der das durchmachen muss.
m. 28 Jahre
Klassisches Hodgkin-Lymphom Stadium 4a - 17 cm Medistinaltumor

BEACOPP eskaliert - Therapieplan:
25.01.19: 1. Zyklus - Tag 8 ausgefallen wegen Neutropenie, dann Infektion susp. Pneumonie
07.02.19: 2. Zyklus (85% Dosis) - läuft
28.02.19: 3. Zyklus (85% Dosis) - PET positiv => 6 Zyklen
26.03.19: 4. Zyklus (85% Dosis)
16.04.19: 5. Zyklus (85% Dosis)
07.05.19: 6. Zyklus (85% Dosis)

=> PET CT am 25.6. 2019 positiv - Progress

Salvage-Therapie - 4 Zyklen Brentuximab + Bendamustin
12.08. 19: 1. Zyklus
09.08. 19: 2. Zyklus
29.08. 19: 3. Zyklus
10.09. 19: Stammzellen-Entnahme
25.09. 19: 4. Zyklus - PET negativ - Vollremission

29.10. HD-Chemo BEAM (m. Bendamustin)

Frisch
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Re: Infekt während der Chemo

Beitragvon Frisch » 17.05.2019 18:54

Hello,
muss mich wieder mal melden, weil ich hier im Krankenhaus mal wieder voll durchdrehe.

Bin mit Fieber wieder aufgenommen werden. Die Blutkultur ergab gramnegative Bakterien, welche wissen Sie noch nicht so genau.
Als der Arzt mir das gesagt hat, wusste ich gar nicht so genau, was das bedeutet. Erst nachher bin ich dahintergekommen, dass das wohl Blutvergiftung bedeutet. Abgesehen von Fieber (dass sie alle 6 Stunden mit Paracetamol runterdrücken) ist mein Zustand stabil.

Habt ihr irgendwelche positiven Annekdoten oder so? Sepsis is ja doch recht gefährlich...
m. 28 Jahre
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07.02.19: 2. Zyklus (85% Dosis) - läuft
28.02.19: 3. Zyklus (85% Dosis) - PET positiv => 6 Zyklen
26.03.19: 4. Zyklus (85% Dosis)
16.04.19: 5. Zyklus (85% Dosis)
07.05.19: 6. Zyklus (85% Dosis)

=> PET CT am 25.6. 2019 positiv - Progress

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Jen58
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Re: Infekt während der Chemo

Beitragvon Jen58 » 21.05.2019 20:36

Ich bin Gott sei dank trotz dreier kleiner Kinder die auch Magen Darm ect hatten während Beacopp eskaliert fit geblieben. Habe mich nie von meinen Kindern ferngehalten und sie auch trotz Leukos unter 1 wenn sie krank waren getröstet und gekuschelt. Habe mir immer gesagt es reicht das ich krebs habe. .was anderes bekomme ich nicht. Ob das was geholfen hat?! Keine Ahnung. ..

Wissen die Ärzte denn woher die Blutvergiftung kommt? Bekommst du nun noch ein spezielles Antibiotika?
Ich wünsche dir schnelle gute Besserung
November 2017 Diagnose klassischer Hodgkin Stadium 3 a.
PET nach 2 Zyklen ohne Befund
Chemotherapie nach 4 Zyklen Beacopp eskaliert im März 2018 beendet.
Seither alle NU's ohne Befund. :daumen:

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Schneewittchen
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Re: Infekt während der Chemo

Beitragvon Schneewittchen » 21.05.2019 21:35

Hallo,
ich hatte auch unmittelbar nach der letzten Chemo-Gabe einen Infekt mit hohem Fieber (über 39°C). Bei mir steckte eine Pneumonitis dahinter (wahrscheinlich bakteriell bedingt, eventuell war es auch ein Pilz ... hat man nicht genau bestimmen können trotz mehrfachem Anlegen von Kulturen und auch die Bronchoskopie hat kein eindeutiges Ergebnis gebracht) und eine bakterielle Infektion des Ports (der dann bei der Gelegenheit auch gleich entfernt wurde). Die Port-Infektion wurde dann später im Arztbrief auch als Sepsis bezeichnet und ich habe mich auch erst mal erschreckt. Aber solange man die Sepsis mit Antibiotika in den Griff bekommt, ist das dann auch gut behandelbar. Ich wurde dann nach insgesamt 15 Tagen und 24/7-Infusionen (mehrere Antibiotika, Antipilzmittel und Cortison) entlassen und es ging mir dann auch schon wieder wesentlich besser.
Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir eine gute und schnelle Besserung !
Liebe Grüße
Nina
06/2018: Diagnose „mediastinales klassisches Hodgkin-Lymphom (NSS Typ)“,
Stadium II-a mit E-Befall (Tumor 5 - 7 cm)
07/2018 –10/2018: 4 x ABVD
01/2019 - 02/2019: Protonenstrahlentherapie (15 x 2 Gy)
Abschluss-CT am 20.03.2019 i.O. ABER: der Tumormarker Thymidinkinase (TK) ist stark erhöht :?
09/2019 Nachsorge - - - alles fein (TK-Wert nur noch leicht erhöht)
11.09. - 09.10.19 Reha in Bad Oexen :daumen:
07/2020 Nachsorge - - - alles i.O.

Jules0905
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Re: Infekt während der Chemo

Beitragvon Jules0905 » 24.05.2019 22:18

Hey,

ich kann Dir leider keine Anekdoten nennen... wünsche Dir aber eine ganz schnelle Genesung und alles Gute!!!

Wie geht es Dir jetzt?

LG

Julia

Frisch
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Re: Infekt während der Chemo

Beitragvon Frisch » 24.05.2019 23:44

Hi und danke für eure Antworten,

Werde zum Glück morgen wieder aus dem KH entlassen.

Die Ärzte haben wirklich 1A gearbeitet, den Erreger schnell identifiziert und ein passendes Antibiotikum gefunden - auf das Standard Breitbandantibiotikum war er nämlich resistent. :shock:
Durch das frühe Erkennen dürfte wohl Schlimmeres vermieden worden sein.

Psychisch hat das Ganze für mich das Fass zum Überlaufen gebracht.
Der Psychiater hat mir für die nächsten 6-8 Wochen Antidepressiva verschrieben, um die Wartezeit auf das PET-CT durchzustehen.
m. 28 Jahre
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07.02.19: 2. Zyklus (85% Dosis) - läuft
28.02.19: 3. Zyklus (85% Dosis) - PET positiv => 6 Zyklen
26.03.19: 4. Zyklus (85% Dosis)
16.04.19: 5. Zyklus (85% Dosis)
07.05.19: 6. Zyklus (85% Dosis)

=> PET CT am 25.6. 2019 positiv - Progress

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