weiter der Sache nachgehen?

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Angsthase1977
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weiter der Sache nachgehen?

Beitragvon Angsthase1977 » 16.12.2018 13:04

Hallo Zusammen,

ich bin bei der Recherche zum Thema meiner Lymphknotenschwellung auf eure Seite gestossen, da ich zuvor einen sehr großen Fehler gemacht habe und google bemüht habe.

Aufgrund einer MRT Untersuchung der Halsweichteile (Reflux und damit zusammenhängende Kehlkopfentzündung) wurde vor 2 Wochen im Kieferwinkel ein reaktiver Lymphknoten mit einem Durchmesser von 15 mm festgestellt. Leider liest man im Internet viele Angaben von alles was größer wie 10mm ist, ist häufig bösartig.
Ich selbst spüre beim Abtasten nichts festes was dieser Größer entsprechen kann. Meine Frage daher, sind die Aussagen einer MRT Untersuchung bezüglich reaktiv verlässlich, oder sollte man bei der Größe noch Blutuntersuchungen, Ultraschall etc... machen?

Ich war seit Monaten nicht erkältet, außer die Kehlkopfentzündung aufgrund Reflux. Kann daher der Lymhknoten auch vergrößert sein, auch wenn es kein Infekt ist?

Ich hatte bis vor ein paar Jahren, jedes Jahr mehrere Mandelentzündungen im Jahr, sodass der Lymphknoten immer geschwollen war. Kann der die Größe einfach behalten haben?

Danke für eure Antworten.

NVMacKenzie
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Re: weiter der Sache nachgehen?

Beitragvon NVMacKenzie » 13.01.2019 02:43

Hallo,

Naja, eine Diagnose können und dürfen wir als Laie nicht stellen, aber mein Onkologe sagte mir mal, dass Lymphknoten sich manifestieren können und durch eine normale Infektion die Größe behalten. Mein Freund hatte in seiner Kindheit oft Mandelentzündungen und seine Lymphknoten sind riesig deswegen und die werden auch für immer so bleiben. Ich selbst habe auch 2 sehr große Lymphknoten in der Leiste rechts und dort ist kein Krbes gewesen. Das Lymphknoten ab 15mm immer und oft bösartig sind habe ich noch nie gehört.

Für 100% Gewissheit müsste man biopsieren...
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Angsthase1977
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Re: weiter der Sache nachgehen?

Beitragvon Angsthase1977 » 23.03.2019 11:56

Im Januar wurde im Krankenhaus nochmals eine Sono vom Hals gemacht und der Größte Lymphknoten im Kieferwinkel auf ca. 2cm gemessen mit dem Hinweis Form unauffällige Binnenstruktur und Hiluszeichen vorhanden sowie vermehrte teils moderat vergösserte Lymphknoten vorhanden.
Letzte Woche wurde wieder eine Kontrollsono in Ambulanz im KH durchgeführt und die Größe und Struktur hat sich nicht verändert und Hiluszeichen vorhanden. Es scheint auch so, das zusätzlich mehrere verbacken sind.

MRT hatte im Dezember 1,5 cm ergeben, aber als unauffälig eingestuft. Abweichung zur vermessenden Sonogrösse ist nichts ungewöhnliches hat man mir gesagt, da eine genaue Abgrenzung nicht immer möglich ist.

Bin mir aber nachwievor nicht sicher, da man bisher von Entnahme abgeraten hat und ich das Ding vielleicht schon ewig habe, jedoch ist die Größe doch vergrössert, aber im Kieferwinkel sich befindet ( submandibulär). Sollte man auf eine Entnahme bestehen oder der Beurteilung von mittlerweile 3 Ärzten in ambulanter HNO Sprechstunde in Klinik vertrauen? (Allgemeinmediziner hat Lymphknoten mit 2,2 cm gemessen). Habe keinen Nachtschweiss, kein Fieber, keinen Alkoholschmerz etc....

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Morris
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Re: weiter der Sache nachgehen?

Beitragvon Morris » 23.03.2019 13:24

Moin,

das musst du ganz alleine entscheiden. Wenn du keine Symptome hast (Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Juckreiz, Fieber, Nachtschweiß , etc.) würde ich die Sache erstmal auf Eis legen und den drei verschiedenen Meinungen trauen. Allerdings würde ich in einigen Wochen oder Monaten überprüfen lassen, ob sich an der Größe wirklich nichts tut. Letztendlich kann dir allerdings nur eine Biopsie Gewissheit bringen.
Lest gerne mehr über mich: https://www.morris-hodgkin.de/
MH nodulär-sklerosierender Typ im Stadium 4BE mit Lungenbefall. Verdachts-Diagnose am 30.09., Diagnose am 12.10.18

BEACOPP eskaliert, HD21
1. Zyklus: 17.10.18; 2. Zyklus: 07.11.18
Zwischenstaging per PET-MRT: Negativ, alles weg, nichts leuchtet! :D :daumen:
3. Zyklus: 28.11.18; 4. Zyklus: 19.12.18

Februar 2019: Reha in Bad Oexen
04.03.2019: Wiederaufnahme des Studiums

Nachsorgeuntersuchungen: Alles gut (Stand 2023)

Angsthase1977
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Re: weiter der Sache nachgehen?

Beitragvon Angsthase1977 » 23.03.2019 15:04

Hi Morris,

vielen Dank für deine Antwort, dann teilweise fühlt man sich doch recht allein gelassen von den Ärzten. (Einer meinte, auch er habe grosse Lymphknoten und es ist nichts besorgniseregendes über 2cm)
Nein, ich habe kein Fieber, Nachtschweiss, Apettitosigkeit, keine Gewichtsabnahme etc....Lediglich habe ich in den Wintermonaten schon seit Jahren immer starken Juckreiz, was wohl an der trockenen Haut und den 2maligen täglichen Duschen liegt. Sobald ich ich mich regelmässig eincreme, geht dieser Juckreiz auch zurück. Desweiteren habe ich seit ein paar Wochen Probleme mit brennender Zunge, und ein Zungenabstrich hatte eine Bakterie ergeben und ich bekam für 10 Tage ein Antibiotikum, wodurch aber das Zungenbrennen nicht besser wurde und der Lymphknoten auch nicht zurück ging. Zungenbrennen kann somit psychische Ursache haben, da Eisenwerte, Leberwerte, Vitamin B Werte alle ok sind.

Ansonsten habe ich keinen Leistungsknick und komme gerade von einer 5km Laufrunde ohne Probleme zurück. Die Ärztin letzte Woche meinte, vermutlich wäre ich mit dem Lymphknoten 80 gewurden und erst durch den zufälligen Befund beim MRT Kehlkopf wird dieser nun zum Problem sodass man alles auf den Kopf stellt und man soll nicht googeln. Aber leider kann niemand einen sagen ob dieser schon immer in der Größe vorhanden war (aufgrund mehrmaliger Mandelentzündungen und Weisheitszahnentzündungen bis vor 5 Jahren) und bisher wird immer Beobachten empfohlen, obwohl man ja eigentlich immer liest umso früher dieser entdeckt wird, umsobesser sind die Heilungschancen und nun sind schon 3 Monate vergangen und dieser ist weiterhin 2cm. Bisher hatten die 3 Ärzte gemeint, würden sie Entnahme nicht empfehlen, da die Form nicht KugelRund sondern länglich ist und Hiluszeichen etc...vorhanden ist, aber auch nicht generell ablehnen, wobei die Enthahme dann per Vollnarkose geschieht, weil man ruhiger liegt als Patient und eine Narbe am Hals zurückbleiben wird. Aber ich selbst bin kein Arzt und habe keinerlei Vergleichsmöglichkeit wie stark man wirklich im Alltag davon beeinflusst wäre und bin daher total verunsichert.

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barbatra
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Re: weiter der Sache nachgehen?

Beitragvon barbatra » 24.03.2019 09:08

Guten Morgen,
ich schließe mich Morris an - würde dir ebenfalls "wait and watch" empfehlen. Eine Lymphknotenentnahem im Kieferwinkel ist nicht ganz ohne Risiko - dort laufen viele Nerven + auch etliche wichtige Blutgefäße - ohne konkreten Verdacht würde ich da nicht reinschneiden lassen.
"Hiluszeichen" sind ein Hinweis, dass die Schwellung gutartig ist - wenn sie fehlen würden, wäre es mehr beunruhigend. Und für gewöhnlich wächst ein Hodgkin recht schnell; wenn du also mehrere Monate keine wesentliche Größenveränderung hast, spricht das ebenfalls dafür, dass kein bösartiges Geschehen vorliegt.
Nach längeren und mehreren Entzündungen kann es schon einige Zeit dauern, bis sich die LK zurückbilden - manchmal bleiben sie auch etwas vergrößert; wenn nichts schmerzt oder weiterwächst, ist das harmlos. Zungenbrennen kann auch mit Essen / Verdauung zusammenhängen ...

Wie gesagt: ich würde jetzt einmal mich beruhigt zurücklehnen und in ca. 6-8 Wochen nochmals schauen, ob sdie Lymphknoten eh nicht gewachsen sind. Wenn sie dann auch noch gleich groß oder sogar kleiner sind, Kontrolle in größeren Abständen ...
alles Gute!
Hodgkin Mischtyp Stadium IIIB; Diagnose September 2018
Diabetes II schon seit > 10 J

6x BEACOPP eskaliert, von "voller Eskalation" bis Stufe 1

PET-CT Ende November 2018: mCR - große Erleichterung
PET-CT Ende Februar 2019: alles weg!
Reha März/April 2019 in St.Veit/Pongau
Reha März 2020 wegen Corona abgebrochen

NU 2-7 inkl LuRö, Sono: alles ok
letzte Diabetes-Kontrolle Februar 2021: gut eingestellt mit leichter Steigerung

Angsthase1977
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Re: weiter der Sache nachgehen?

Beitragvon Angsthase1977 » 24.03.2019 14:45

Vielen Dank für eure Antworten und Einschätzungen, dies hilft doch wesentlich mehr als googeln, da wird man noch mehr verunsichert. Eure Einschätzungen entsprechen auch von der Ärztin aus der letzten Woche, abwarten und regelmässig kontrollieren, da dieser im Kontrollezeitraum (2 Monate) bei ca. 2cm geblieben ist. Da ich von 2003 bis 2014 chronische Mandelentzündung hatte und die Mandeln seitdem stark zerklüftet sind, hat wohl der zugehörige Lymphknoten im Kieferwinkel sich nicht mehr zurück gebildet. Außerdem fühlt man sich eher doof wenn man eure Krankengeschichten liest und eure damaligen Grössen und Situation mit meiner Angst bei 2 cm vergleicht. Ich werde morgen nochmal einen Termin in der HNO der Uniklinik Köln besorgen um dann abschließend beruhigt mit der Situation umzugehen.


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