nach 4. Zyklus Beacopp esk. - Leukos steigen wochenlang einf

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Tops
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nach 4. Zyklus Beacopp esk. - Leukos steigen wochenlang einf

Beitragvon Tops » 18.07.2016 10:51

Hallo zusammen,

habe bisher im Forum nichts genaueres gefunden und ich hoffe, jemand hat vll Tipps oder Links für mich, denn ich weiß mittlerweile gar nicht mehr wo mir der Kopf steht.
Eigtl. geht es um meinen Freund, er hat Hodgkin Stadium IV und bekommt 6x BEACOPP eskaliert. Vier Zyklen sind rum und nun musste sein fünfter Zyklus immer wieder verschoben werden (sollte Ende Juni starten), weil die Werte nicht passten. Seine Leukos wollen einfach nicht über 2,2 steigen und nun wurde heute wieder verschoben (also mittlerweile das vierte mal).

Dass MAL verschoben wird, scheint ja normal zu sein, aber so lange und immer wieder?! Warum steigen die Leukos nicht mehr? Die Ärzte meinen nur, man muss eben so lange warten, bis die Werte wieder passen, aber bitte - man kann doch nicht ewig einfach nur warten? Regenerieren sich da nicht die Tumorzellen wieder zwischenzeitlich?

Ich bin einfach nur noch fertig. Leider bin ich nie in den Gesprächen mit den Ärzten dabei, kann meine vielen Fragen nicht loswerden, und er mag nicht groß fragen, sondern verlässt sich da ganz auf seine Ärzte, dass die schon wissen was sie tun.

Sorry, wenn das jetzt etwas konfus ist, aber ich bin einfach nur total durch den Wind. Ich wollte das nur mal loswerden und vll gibt es jemand, der mir da etwas dazu sagen kann - gibt es etwas, was man tun kann, dass die Leukos gepusht werden? Neulasta hat er bekommen und die Leukos sind schon gestiegen, aber eben nicht über 2,2. Gibt es noch weitere Medikamente? Kann man mittels Lebensstil, Ernährung, etc. pp was drehen?
Ich greife hier nach Strohhalmen und würde mich sehr freuen, wenn mir jmd was dazu sagen kann.

Lieben Dank schon mal.
Tops.

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Jean
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Beitragvon Jean » 18.07.2016 20:28

Hallo Tops,

eigentlich ist Neulasta / Neupogen ein Wundermittel, das bei mir in kurzer Zeit die Leukos weit übers Ziel hinausschießen ließ.

Meistens habe ich Neupogen zum selber täglich Spritzen bekommen, war zwar unangenehm aber hochwirksam.

Ich denke nicht, dass man die Leukos durch eigenes Verhalten oder Essen stimulieren kann. Da hilft nur warten und spritzen ...

Ich wünsche euch viel Geduld und dann viel Erfolg mit der weiteren Therapie,

liebe Grüße,
Jean
mein Blog: https://isv20.wordpress.com

2001 diffus großzelliges Non-Hodgkin-Lymphom: 3 CHOP + Bestrahlungen
2003 Marginalzonenlymphom: Wait and Watch
2012 Morbus Hodgkin, nodulär-sklerosierender Typ, Stadium IIB:
ABVD (4 Zyklen, d.h. 8 mal)
PET-CT: refraktäre LK
2 DHAP, 2 IGEV, HD-BEAM mit autologer SZT
komplette Remission Dez. 2012
Reha in Oberstaufen Jan. 2013
2013 Rezidiv des MH von 2012
04/13: Bestrahlungen 15*2Gy
ab 05/13: 4 Brentuximab
ab 07/13: HD-FBM + allogene SZT
10/13-01/14: EBV, Lungenentzündung, Reha
02/14: komplette Remission
GdB 100, von 11.2012 bis 07.2015 Erwerbsminderungsrente
seitdem: es geht mir gut!
2018: Ende der regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen

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maikom
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Beitragvon maikom » 18.07.2016 20:41

Knochenmark-Depression?
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,
HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy

Wissenswertes über Morbus Hodgkin
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Beitragvon maikom » 18.07.2016 20:44

Ansonsten medizinisch Vitamin B-12 in Verbindung mit Folsäure
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Shad
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Beitragvon Shad » 18.07.2016 23:36

Hi,

Ich hatte das selbe Problem, ich sollte dann ein Tag vor der neuen Chemo immer die Neupogen spritze benutzen. So hatte ich immer ein hohem Wert am Chemo Tag.

LG

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Beitragvon Tops » 19.07.2016 10:48

Hallo, vielen lieben Dank für eure Antworten bisher.
Neulasta hat er wie gesagt 1x gespritzt, es passen auch alle Werte bis auf die Leukos.

Von Neupogen hat der Arzt noch gar nichts gesagt. Kann man das denn spritzen, wenn schon Neulasta gegeben wurde? Der Arzt meinte, er sei zuversichtlich, dass sich bis nächsten Montag alle Werte erholt haben und man weitermachen kann. Naja, die Zuversicht teile ich grade nicht unbedingt...

Ich werd versuchen, die Frage an den Arzt weiterzureichen, ob man nicht mit Neupogen nochmal pushen kann.

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Shad
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Beitragvon Shad » 19.07.2016 19:41

Hi,

Neupogen hat die ähnliche Wirkung wie die Neulasta... Neupegen wird jedoch ab einen bestimmten Tag, mehrere Tage gespritzt um die Leukos zu pushen.

Da jedes mal vor Chemo beginn meine Leukos unter 2 gefallen sind, musste ich dann noch einmal ein Tag vor dem nächsten Zyklus die Spritze nehmen, damit ich genug Leukos hatte.
Ich hatte auch einmal 2 Wochen Pause wegen den Leukos, deshalb haben wir es dann danach so gemacht.

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Beitragvon Mondfrau75 » 20.07.2016 08:59

Bei mir hieß diese Spritze Lonquex. Ich weiß nicht, ob das das Gleiche ist, wie die von Euch genannten. Ich bekam die immer an Tag 4. Mein Arzt meinte, die wirkt über 10 Tage. Meine Leukos und Thrombos sanken an Tag 8 dann in den Keller, mein tiefster Wert war regelmäßig bei 0,1, höchstens 0,2. Am Tag 11 bin ich jedes Mal knapp an nem Thromozytenkonzentrat vorbeigeschrammt. Und an Tag 14 schossen die Werte dann jedesmal ins Unermessliche. Da waren die Leukos auch schon mal bei 20. Beim 5. und 6. Zyklus stand auch schon ne Bluttransfusion zur Debatte, weil das Hämoglubin auch recht niedrig war. Hab aber jedesmal noch die Kurve bekommen. Da hab ich gelesen, dass Bewegung helfen soll, die Bildung wieder anzuregen. Ich habe versucht so viel wie es ging, zu Fuß zu machen. Kinder vom Kindergarten abholen, Gang in die Apotheke, auch viel im Haus trepp auf, trepp ab. War zwar anstrengend und ich musste viele Pausen machen, aber vielleicht hats ja doch irgendwie geholfen.

Bei mir wurde aber nach dem ersten BEACOPP esk. Block aufgrund des Abfalls der Werte die nächste Chemo auf Stufe 3 reduziert. Und nachdem die Werte bei Stufe 3 auch so sehr in den Keller gefallen sind wurde dann ganz auf BEACOPP basis runter gegangen. Um eine Knochenmarksdepression zu vermeiden. Ich wurde angelehnt an die HD 18-Studie behandelt und so stehts auch im Studienprotokoll. Das findet man auch irgendwo auf der GHSG-Seite.

LG Cati

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Beitragvon Tops » 31.07.2016 15:19

Bei meinem Freund wird für die nächste Chemogabe auch auf 3 runtergestuft, der sechste Zyklus soll dann auf Basis reduziert werden.

Bewegen tut er sich nicht so viel, die letzte Zeit haben wir versucht, das etwas besser umzusetzen. Werte waren auch etwas besser, reichten aber ganz knapp nicht für die Chemogabe :? Gestern waren wir wieder etwas länger unterwegs. Und morgen gibt es dann einen neuen Versuch. Ich hoffe so sehr, dass sich nun der letzte Rest regeneriert hat.

Eine weitere Spritze lehnt der Arzt ab, da es besser sei, wenn sich das KM von selbst regeneriert (oder so ähnlich, bekomme die Erklärungen ja immer nur aus zweiter Hand und dann eben nicht so ausführlich...). 1x Neulasta gab es ja schon standardmäßig.

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Re: nach 4. Zyklus Beacopp esk. - Leukos steigen wochenlang einf

Beitragvon Tops » 13.10.2016 17:56

Hallo zusammen,

ich wollte mich nochmal bedanken, dass ihr mir geantwortet habt, auch wenn mein Text ein wenig hysterisch klang... Sorry dafür. :oops: Außerdem wollte ich ein kleines Update hier lassen, falls hier doch noch jemand mitliest. Soweit vorweg: leider noch kein happy end.
Die Leukos und noch ein paar andere Werte haben sich noch längere Zeit nicht erholt. Der fünfte Zyklus konnte gegeben werden, allerdings nur Basis. Der sechste Zyklus wurde nun komplett gestrichen, da die Werte sich weiterhin nicht erholt haben. Das Knochenmark scheint die Chemo einfach nicht mehr vertragen zu haben, auch Wochen nach der letzten Chemo sind die Werte nach wie vor im Keller.

Das Pet CT hat jetzt noch einen positiven Rest ergeben (Mediastinum), der bestrahlt werden soll. Ende Oktober geht es los und wir hoffen ganz arg, dass er dann durch ist und komplett negativ. Danach muss nochmal nach dem Knochenmark geschaut werden und sollte es sich dann weiter nicht erholen, wird nochmal eine KM-Punktion gemacht, um gewisse Dinge auszuschließen. Der Arzt geht jedoch insgesamt von einer KM-Schädigung aus und dann muss evtl. eine Stammzellentransplantation erfolgen. Die Nachricht müssen wir nun erstmal verdauen, aber jetzt gehen wir erstmal einen Schritt nach dem anderen.

Viele Grüße,
Tops

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Re: nach 4. Zyklus Beacopp esk. - Leukos steigen wochenlang einf

Beitragvon maikom » 14.10.2016 14:33

Hallo Tops,

das hatte ich damals schon vermutet...man muss halt schauen, wie stark die Chemo das Knochenmark oder besser die Stammzellen geschädigt hat, wenn es irreparabel ist, dann ja bleibt nur der Weg einer Stammzellen-Transplantation mit fremden Zellen. Aber manchmal kriegt der Körper so etwas auch wieder in den Griff. Wichtig ist, das er erst einmal keinen Rezidiv erleidet, weil Chemo wird man im Moment nicht mehr geben können oder wollen.
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Re: nach 4. Zyklus Beacopp esk. - Leukos steigen wochenlang einf

Beitragvon Tops » 15.10.2016 10:28

Hallo maikom,

ja genau, die Vermutung kam von dir. Ich hoffe, dass sein Körper das vielleicht nochmal selber in den Griff bekommt, mal sehen... Aber jetzt muss er ja erstmal die Bestrahlung hinter sich bringen und dann muss man weiterschauen. Um ein Rezidiv mache ich mir natürlich auch Sorgen, aber um ehrlich zu sein, mag ich mir momentan nicht zu viele Gedanken darüber machen, das macht einen bloß fertig. Wir gehen jetzt mal einen Schritt nach dem anderen - ansonsten geht es ihm sehr gut - im Vergleich zum Anfang des Jahres ist das kein Vergleich, und darüber sind wir grade doch sehr froh.

Liebe Grüße,
Tops


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