Kinderwunsch nach Hodgkin

[Miime]

Hallo ihr lieben, ich war lange nicht hier, bin jetzt seit 2010 gesund und denke jetzt darüber nach, dass ich gern Kinder bekommen möchte und habe Angst, dass es nicht mehr klappt, weil ich keine Eizellen entnommen habe vor der Chemo (war nicht mehr möglich).
Jetzt wünsche ich mir, dass sich hier ganz viele Mamas melden, die nach ihrer Therapie auch noch Kinder bekommen haben..
Nein ernsthaft, wie sind da eure Erfahrungen? Gibts jemanden, bei dem es nicht mehr funktioniert? Warum nicht?
Mein Onkologe sagt, man könne das nicht untersuchen, man könne es nur probieren. Sagt mein Frauenarzt auch. Weiß nicht, ob es nicht doch Untersuchungen gibt?
Ich möchte so gern ein Kind bekommen, habe aber auch Angst, dass ich vielleicht früher sterbe, als andere Mütter, weil irgendeine Spätfolge doch eintritt. Geht es irgendwem auch so?
Wünsche mir einfach jemanden, mit dem ich darüber sprechen kann.

Liebe Grüße an alle

Eva

[Nuria]

Hallo Eva,

bei mir ist es erst etwas über 1 Jahr her, dass ich die Behandlung abgeschlossen habe und daher noch zu früh, den Kinderwunsch umzusetzen. Allerdings möchte ich mich demnächst beim Frauenarzt dahingehend untersuchen lassen. Mir wurde gesagt, dass es durchaus Untersuchungsmöglichkeiten gibt. Ich meine mich zu erinnern, dass der Nachweis des sogenannten Gelbkörperhormons Aufschlüsse zur Fruchtbarkeit geben kann.

Vielleicht meinten Deine Ärzte nur, dass es auch dann keine absolute Garantie für eine Schwangerschaft gibt, aber das ist ja ohnehin klar und trifft auch bei "Gesunden" zu.

Ich mache mir übrigens keine Sorgen wegen eines verkürzten Lebens aufgrund der Behandlung. Denn erstens denke ich nicht, dass das unbedingt so ist und zweitens gibt es auch eine Menge anderer Risiken, die das Leben verkürzen können. Man denke nur daran, wieviele Unfälle mit Todesfolge jedes Jahr geschehen...

My twopence...
Viele Grüße
Nuria

[Janine]

Hallo Eva,
ich war bein meinem Gynäkologen, der hat meinen Hormonestatus untersucht und musste mir dann leider mitteilen, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann .
Das wurde mir dann auch vom Kinderwunschzentrum bestätigt.

Wünsche dir aber, dass du eine bessere Diagnose als ich bekommst.

Auch würde ich mir nicht zu viele Gedanken um eine zweit Erkrankung machen, was passiert passiert. Wie nuria schon geschrieben hat es gibt viele andere Dinge die einem zustoßen kann.
LG

[Carolin]

Hallo Eva,

ich hatte die gleiche Therapie wie du und bin mittlerweile stolze Mama von 2 Jungs, 4 und 6 Jahre. Beide wurden auf natürliche Weise gezeugt und ich wurde auch relativ schnell schwanger, obwohl meine Tage alles andere als regelmässig kamen, also nur Mut!
Eine Eizellen-Entnahme hatte ich auch nicht, ich war in der Enantone Studie, aber inwieweit die sich darauf ausgewirkt hat und maßgebend für die Schwangerschaften war, keine Ahnung!
Geh einfach zum Gyn und lass einen Hormonstatus machen, dann wirst du sehen

Ich drück dir die Daumen!

LG
Caro

[tiptoeli]

Kann ich nur bestätigen! Habe 2010 in der 17 SSW erfahren, dass ich ein Hodgkin habe. Vor 2 Monaten habe ich einen gesunden Jungen zur Welt gebracht! Hatte letztes Jahr das AMH testen lassen war bei 0,7, mein TSH bei 5,5 und es hat bei einem einzigen Versuch geklappt (bzw. war da gar nicht unbedingt beabsichtigt...)! Also nur Mut und nicht zuviel testen, nachdenken! Habt Spaß, dann klappt das schon!

[liebe]

Hallo, ich kann dir leider nicht weiter helfen aber dieses Thema interessiert mich auch. Mein Mann hatte hodgkin und wurde Therapiert. Wir haben damals Spermen einfrieren lassen was wirklich teuer ist. Wir fragen uns im Moment ob wir das wirklich zahlen müssen also ob wir das nicht abbrechen sollten. Sind und auch nicht sicher ob wir schon probieren sollen, wir haben einfach angst das durch die Therapie weil es doch erst 1 Jahr rum ist das Baby falls es klappen sollte also das was nicht in Ordnung wird oder so hat jemand erfahrung damit als Mann? Liebe Grüße

[Miime]

Danke euch für eure Antworten, ich habe nun eine Termin beim Arzt und will noch mal nachfragen. Zwei Frauenärzte haben mich schon abgewimmelt von wegen: Ja: Folsäure nehmen und üben üben üben...

Danke für eure aufbauenen Rückmeldungen, auch per Pn, ich werde mal sehen, was passiert..

[mia1982]

Hallo!
Bei mir wurde Morbus Hodgkin Stadium 2a 2011 entdeckt, da war mein Sohn 2 Jahre alt. Nachdem man bei mir von einem langsam wachsenden Tumor ausgeht und der Tumor im Jahr ca. 3cm gewachsen ist, dürfte ich ihn bekommen haben, als ich mit meinem Sohn schwanger war.

Ich hatte dann immer häufiger Migräneanfälle, bei mir ein Zeichen das Körper total erschöpft ist. Tumor wurde zufällig bei der Durchleuchtung der Lunge entdeckt.

Ich bekam 4xABVD und 20 Einheiten Bestrahlung mit 30 Gray. Ich war 2012 mit Therapie fertig und bin 2013 im Herbst wieder schwanger geworden. Dann als Baby im Juni 2014 geboren wurde hatte ich eine Erkältung mit Halsweh, die nicht wegging und Husten und habe Lungenröntgen machen lassen. Da war der Tumor wieder größer zu sehen. Ich musste dann Baby abstillen- nach 3Monaten stillen wegen CT und weil ich ahnte, dass ich ein Rezidiv hatte. So war es auch. Diesmal war Tumor noch nicht so groß. Das bedeutet Tumor ist kurz vor Schwangerschaft, oder während Schwangerschaft gewachsen. Ich hatte im April PET der war positiv, dann CT, das war negativ und auch Biopsie war negativ(Juni). Im September war ich dann schwanger.

Ärzte versicherten mir, dass Schwangerschaft nicht Auslöser für Tumorwachstum sein kann, aber für mich sieht das natürlich anders aus.

Jetzt werde ich mit 3DHAP therapiert und vermutlich nachher Hochdosis und Stammzellentherapie.

Es ist schwierig ich wollte unbedingt ein 2tes Kind. Es war aber zu dem Zeitpunkt als ich schwanger wurde nicht geplant. Jetzt bin ich froh, dass ich es habe!!! Denn nach der ganzen Hochdosis etc. würde es vermutlich eh nicht mehr funktionieren. Abgesehen davon ist die Familie jetzt für mich vollständig. Kinder sind echt das Beste, sie erhalten mich am Leben und lassen nicht zu, dass ich mich lange gehen lasse. Sie bringen mich zum Lachen und sind ein Lebenselixier. Das Leid ist leichter zu ertragen, weil ich weiß ich will unbedingt leben, durch sie vielleicht sogar mehr.

Ich würde an deiner Stelle nicht soviel auf Ärzte hören diesbezüglich, ich glaube kaum, dass ein Onkologe bei unserer Erkrankung zu einer Schwangerschaft raten würde. Ich habe auch nicht gefragt, die hätten mich vermutlich nur hingehalten und das Ergebnis wäre gewesen, dass ich mich daran gehalten hätte, nicht schwanger geworden und es später nicht mehr möglich wäre....Höre auf dein Bauchgefühl....

Ich wünsche dir alles Gute und dass alles so wird, wie es für dich am Besten ist!!!
Glg Maria

[Novalee]

Ich hatte letztes Jahr von Februar-Mai 4 Zyklen Beacopp esk. Bin dann Ende des Jahres zum Frauenarzt, weil ich auch keine Fertilitätsprophylaxe habe vornehmen lassen. 2 Ärzte - sowohl der "Haus-Gynäkologe" als auch ein Facharzt der im Kinderwunschzentrum Hamburg arbeitet haben mir beide gesagt, dass es auf natürlichem Wege nicht mehr klappen wird, da mein AMH wohl nicht mehr nachweisbar wäre. Ich solle mich iiiirgendwann mal ans Kinderwunschzentrum wenden, um eben alles ausprobiert zu haben, mir aber keine großen Hoffnungen mehr machen.

2 Wochen später war ich - ganz natürlich, ohne Hormone etc! - SCHWANGER! Im September habe ich ein gesundes Babymädchen bekommen

[Nici3682]

Hallo,

Bei mir liegt das Therapie ende nun knapp 10 Jahre zurück habe damals 4x ABVD bekommen und 15x 30Gy Bestrahlung und auch nix zum Fruchtbarkeitserhalt vornehmen lassen weil ich dachte entweder es klappt dann oder eben nicht, und soll somit nicht sein.
ich hatte übrigens MH Stadium 2a.
So nach Therapie ende kam natürlich der Kinderwunsch vermehrt und ich habe zwei Jahre nach der Krankheit mit meiner Ärztin gesprochen und alles soweit durchchecken lassen in Bezug auf meine körperliche Gesundheit. soweit alles ok nur konnte mir keiner sagen ob ich ein Kind bekommen könne oder nicht die meisten Ärzte sagte halt wir sollten mal die Pille absetzten und dann ein halbes Jahr so probieren und wenn nix geht dann sehen wir weiter. gesagt getan...... und es GING schneller als wir glaubten ein Monat nach absetzen der Pille war ich bereits schwanger und habe am 2.1.2008 ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht... die nun bald 7 Jahre jung ist und zu unserem Glück bekamen wir im Februar 2010 nochmal Zuwachs.
Klar habe ich auch öfter Angst wegen den Spätfolgen und das ich vielleicht nicht so alt werde aber meine Kinder nehmen mir die Angst und egal wie und was noch auf uns zukommt wir werden alles schaffen und ich werde sicher auch 60 Jahr trotz meiner Vorgeschichte

Kinder sind der Sinn des Lebens!!!!!

[Doninha]

ich glaube kaum, dass ein Onkologe bei unserer Erkrankung zu einer Schwangerschaft raten würde.

Warum nicht?
Mein Onkologe ist da sehr pragmatisch und realistisch.
Seine Aussage: wenn sie wieder gesund sind und Kinder bekommen möchten/können, spricht nichts dagegen. Warum auch? Außerdem gibt es keine Studien, die eine bestimmte Wartezeit nach der Hodgkin Therapie (man liest viel von 2 Jahren und länger) als gut/nicht gut benennen können. Seiner Meinung nach ist alles ab 6 Monate nach Therapieende (sofern diese gut verlaufen/Patient gesund und kräftig natürlich) durchaus akzeptabel.

Mann kann nie sagen, ob die Therapie schuld ist, falls eine Schwangerschaft mit Komplikationen verläuft und/oder das Kind mit Schädigung auf die Welt kommt. So etwas passiert oft genug bei nicht Ex-Krebspatienten und viele Krebspatienten bringen gesunde Kinder zur Welt.

[mia1982]

Mich haben Sie immer wieder vertröstet und gemeint die nächste Kontrolle abwarten und dann noch einmal .....

Dann habe ich das Krankenhaus für die Nachkontrollen gewechselt, weil es keine Kompetenzen dafür hatte, sie dennoch durchführte. Damals waren die Station, Ambulanz und Tagesklinik in einem- da war ich in einem kleineren Krankenhaus, weil mein Onkel dort arbeitet, im Nachhinein war das keine gute Idee- Betreuung eher schlecht, obwohl Therapieverlauf gut, ansonsten vom Menschlichen her eher mies und die Nachbetreuung eine Katastrophe....

Letztlich hab ich dann eben das Krankenhaus gewechselt und dann einfach nicht mit meiner Ärztin gesprochen, weil ich bei ihr mir genau vorstellen konnte, dass sie mich wieder zum Warten verdonnert hätte, weil bei mir verschieden Kontrolluntersuchungen unterschiedliche Ergebnisse zeigten- der PET war positiv, das CT und Biopsie negativ bzgl. Rezidiv. Da hatte ich dann die Nase voll vom ewigen Warten. Die Ärztin meinte auch nur man könne bei mir nur abwarten ob noch ein Rezidiv entsteht, aber vorerst sei nix. Na,ja jetzt ist meine kleine 6 Monate und ich bekomme bereits meine 3.te DHAP Therapie dann Anfang Jänner......wenn ich gewartet hätte, dann hätte ich meine Kleine nicht. Mir steht noch eine Hochdosis dann bevor.....

(Ich habe 2 gesunde Kinder zur Welt gebracht.)

[Miime]

Danke für eure tollen Antworten und Geschichten, das stimmt mich sehr zuversichtlich
Ich soll jetzt drei Monate meine Temperatur kontrollieren und dann wird noch weiter untersucht, die halten einen son bisschen hin aber im Moment ist das okay so,
ich freu mich für euch alle, die doch schwanger geworden sind! Das Leben finden einen Weg.