Um eine kurze Geschichte nicht unnötig lang zu machen, die Therapie (2x BEACOPP, 2x ABVD, 16x Bestrahlung) begann im Mai und endete ca. im Oktober. Während BEACOPP war es kein Problem für mich auch die Uni-Klausuren mitzuschreiben, nicht zuletzt weil ich die ach so tollen Vomex etc. weggelassen habe, die einen eigentlich nur fertig machen und stattdessen fleißig Gras geraucht habe. Richtig gelesen, ich kann das nur jedem empfehlen, es wird nicht umsonst in den USA genau für diesen Zweck eingesetzt. Beseitigt Bettlägrigkeit, Kotzreiz, Depressionen und die Zeit im KH vergeht schneller. Einziger Nachteil: Die Krankenkasse übernimmt es nicht und man muss sich einen ruhigen Ort zum Rauchen suchen, was aber in einem KH nicht das Problem sein sollte.
Nun denn, ABVD hab ich dann nicht so gut vertragen obwohl ja alle sagten es sei harmloser und Bestrahlung ist halt mies (bzgl. des Schluckreflexes) aber auch zu ertragen. Eine Prüfung von 8 habe ich dann also verschieben müssen wegen dem "Chemo-Brain".
Nichtsdestotrotz, keine Kur gemacht, Ende November nach Südamerika aufgebrochen (wo ich immernoch bin) und das Studium hat auch nicht drunter gelitten. Und die Beziehung zu meiner Liebsten hat danach wohl alles durchgestanden was es durchzustehen gibt

In diesem Sinne: Lasst euch durch den Mist nicht das Leben kaputtmachen! Macht was euch Spaß macht und lasst euch nicht einreden dass man nicht unter Menschen gehen darf etc. Ich bin in dieser Zeit jeden Tag min. 3-4 Stunden draussen gewesen, bin Bus gefahren mit 0,05 Leukozyten, hab mich draussen gesonnt etc. Und so hart es klingt, meidet Gespräche mit anderen Krebserkrankten, Gespräche wie übel das ist bringen niemandem was. Das mieseste was euch passieren kann ist eine Depression oder krankenhausbedingte Schizophrenie (alles dort gesehen!), denn davon erholt ihr euch weniger schnell als von MH!!
Ich wünsch euch allen das Beste!