auch ich bin im forum erstmal eine zeitlang als "gast" unterwegs gewesen und will mich euch jetzt endlich vorstellen
um allen ein wenig mutzumachen und um selber während den besch.... tagen mal eine runde trost abzubekommen.
meine diagnose bekam ich ende februar 2005 (Stadium IIIA), der märz war dann ausgefüllt mit den üblichen untersuchungen und im april ging's dann mit der chemo ( 8 x BEACOPP esk.) los. inzwischen bin ich im 5. zyklus. soweit die kurzgeschichte.
ende februar diesen jahres bin ich zu meiner hausärztin gegangen, da ich mich schon ein paar wochen mit einer, für mich absolut untypischen, erschöpfung, müdigkeit und lustlosigkeit herumgeplagt hatte, ohne dass ich mir das irgendwie erklären konnte und ohne großartig beunruhigt gewesen zu sein.
ich hatte da auch schon seit einigen monaten die "knubbel" am hals (linksseitig), die ich aber schön ignoriert habe, da sie mich ja nicht weiter gestört haben.
auch meine hausärztin war nicht weiter beunruhigt, hat aber zur vorsicht ein blutbild gemacht und mich zum hno, zur überprüfung der "knubbel", geschickt.
nachdem ich dann beim hno war, hörte der spass ziemlich schnell auf. er hat alles von anfang sehr ernst genommen und auch gleich seinen verdacht geäußert.
ein großer vorteil für mich war, dass meine schwester ärztin ist und sich in dem gebiet sehr gut auskennt und im frankfurter-/mainzer-raum sehr gute beziehungen hat. so ging dann alles sehr schnell, die untersuchungen, die dann folgten, kennt ihr ja alle zu genüge!
durch meine schwester bin ich auch an eine super onkologische-praxis gekommen, die dann auch noch direkt bei mir um die ecke ist (wieder glück gehabt)!
in der zeit der diagnose und der ersten zeit der chemo habe ich sehr viel zeit für mich selber gebraucht und mir die auch genommen, das war für meine umgebung zwar schwer, aber ich war da sehr egoistisch und musste mir erstmal einen klaren blick auf das ganze verschaffen.
bis zum abschluss meines studiums vor ein paar jahren war ich leistungssportlerin und war immer noch ein sportjunkie und gewohnt, dass mein körper zwar schmerzt aber eben immer irgendwie funktioniert!
für mich selber und aus "sportlichem ehrgeiz" heraus habe ich dann beschlossen, mein leben so "normal" wie möglich weiterzuführen.
der nächste schritt war ein gespräch mit meinem chef, der super verständnisvoll und hilfsbereit war, und wir machten aus, dass ich solange weiterarbeiten soll, wie es mir möglich ist, und er hat mir sehr flexible arbeitszeiten eingeräumt.
und tatsächlich gehe ich bis zum heutigen tag immer noch regelmäßig arbeiten! natürlich immer mal mit ein paar fehltagen, vor allem nach der chemo........
mir persönlich gibt die arbeit sehr viel halt und einen täglichen grund aufzustehen und ich möchte das nicht missen. ich weiss jedoch, dass ich hier sehr viel glück habe!
ich habe auch noch das glück, dass mir immer noch nicht die haare ausgefallen sind!
ganz ohne nebenwirkungen geht es aber auch bei mir nicht und ein spaziergang sind die letzten monate auch nicht gewesen.
ich habe vor allem immer wieder mit meinen totalen erschöpfungszuständen, extremen stimmungsschwankungen, starken rücken- und kopfschmerzen und ständig latenter übelkeit zu kämpfen.
aber ich tröste mich mit dem gedanken, dass dieser zustand nur eine frage der zeit ist und die nebenwirkungen nach der behandlung verschwinden.
mein größter feind sind die psychischen ups and downs. aber in diesen phasen versuche ich mir immer die heilungschancen (denn: wenn schon krebs, dann unseren!) ins gedächtnis zu rufen. zur zeit gehen meine gedanken jedoch nicht weiter als bis zum abschluss meiner chemo, was zum glück ja hoffentlich nicht mehr allzuweit entfernt ist
ich wünsche euch allen viel kraft die schwere zeit zu überstehen, viele "gute" tage und behaltet immer ein lächeln im herzen!
liebe grüsse
martina
