Wer kann mir helfen? Wer weiß was?

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Lunita
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Wer kann mir helfen? Wer weiß was?

Beitragvon Lunita » 09.06.2013 00:02

Hallo ihr Lieben,

vielleicht kann jemand von euch mir ja weiter helfen, bzw. einen Rat geben.
Der Fall ist so: ich war über Pfingsten bei meinem Bruder unten bei München.
Mein Bruder hat einen Nachbarn, dem er schon sein Jahren hinterher läuft, damit dieser doch endlich mal richtig seinen Zaun repariert, denn die Hunde des Nachbarn (West Highland White Terrier) kommen immer in den Garten meines Bruders rüber. Mein Bruder hat selber einen Hund (Deutscher Schäferhund), aber es nervt ihn halt doch immer die Hinterlassenschaften der anderen Hunde im Garten zu haben.
Vor meinem Besuch, hat mein Bruder ihn auch wieder darauf angesprochen, damit der Nachbar sich gefälligst drum kümmern soll, da ich selber ja meinen Hund (Dobermann) mitbringen würde.
Jetzt war es so, dass wir als Familie im Garten bei meinem Bruder waren, und schwupps schon waren die Westies des Nachbarn wieder auf dem Grundstück meines Bruders.
Einer der Westies ist auf meinen los (meiner lag im Gras und spielte mit seinem Spielzeug) und hat ihn angefletscht, und schaon gab es eine Rauferei. Ich bin aus Reflex dazwischen (Hunderaufereien kenne ich seit meiner Kindheit und habe deswegen leider etwas die Vorsicht davor verloren) und wurde dabei vom Terrier in die Hand gebissen.
Finger aufgerissen, bis zur Sehnenscheidehaut eingerissen, mit mehreren Stichen genäht worden, Klinikaufenthalt für einige Tage, Antibiotikainfusionen, Antibiotikatabletten, Schiene für die Hand, etc.
Problem: der Westie, der den Schaden verursacht hat, gehört(e) diesem Nachbarn (noch) nicht, sondern einer alten Frau, für die er die Betreuung übernommen hat. Diese Frau ist inzwischen verstorben und ihre Familie findet die Police nicht. Jetzt übernimmt der Nachbar den Hund ganz. Will es aber trotzdem nicht auf seiner Versicherung ablegen, weil sein eigener Hund es ja nicht war, der mich gebissen hat. Er redet sich mit allem möglichen raus, gibt die Schuld mir, weil ich ja einen Dobermann habe, gibt aber auch gleichzeitig zu, dass es mit diesem Terrier wohl schon Vorfälle früher gegeben hat.
Problem Nummer Zwei: ich habe keine Rechtsschutzversicherung!
Zwar sagt die Polizei ganz klar, der Mann hat seine Aufsichtspflicht verletzt, zumal seine Hunde im Garten meines Bruders waren. Auch im Arztbrief steht "Biss durch Hund des Nachbarn".
Die Versicherung wo ich mit meinem Hund bin (übrigens eine ganz normale Hundhaftpflicht, da der Dobermann nicht zu den Kampfhunden gehört), sagt ich soll auch ruhig schon mal meine Krankenkasse auf den Nachbarn loslassen, denn die sitzt am längeren Hebel.
Anzeige werde ich nun doch auch aufgeben (hatte mich vorher nur so mal bei der Polizei erkundigt, denn als Hundefan bringe ich andere Hundehalter nicht gerne gleich in die Bredoullie), da der Nachbar sich halt plötzlich so querstellt, und seine Versicherung nicht rausrücken will. Zeugen habe ich mehrere.
Was sagt ihr dazu? Hätte ich überhaupt Chancen auf einen Schadenanspruch, bzw. Schmerzensgeld? Auch ohne Rechtsschutz? Und was wenn dieser Nachbar gar keine Versicherung hat?
Bin schon gespannt auf eure Antworten/Ratschläge!
MH Stadium 2B mit Risikofaktor großer mediastinaler Tumor
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Elisabeth
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Beitragvon Elisabeth » 09.06.2013 10:03

Hallo Lunita,
ich bin zwar keine Juristin, aber für mich ist klar, dass der Nachbar verantwortlich dafür ist. Wenn er die Betreuung für die alte Dame übernommen hat, muss er sich auch um den Hund kümmern. Und das hat er ja wohl nicht ausreichend getan.
Falls er keine ausreichende Versicherung hat (ich weiß nicht, ob z.B. die normale Haftpflichtversicherung, so er denn eine hat, dafür aufkommen würde), dann muss er selber zahlen.

Die Krankenkasse wird sich sicher das Geld bei Deinem Nachbarn holen (sofer es etwas zu holen gibt).

VG
Elisabeth
1993 MH 2A (7. Schwangerschaftsmonat), Bestrahlung (50gy) und Splenektomie
11/2003 Rezidiv 2A, 3X ABVD, HD Cyclophosphamid, vorsorgliche Stammzellsammlung, 2X BEACOPP, Bestrahlung
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Vala
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Beitragvon Vala » 09.06.2013 12:28

Hey lunita,

natürlich muss er Schmerzensgeld leisten, auch wenn es nicht sein Hund ist.
In § 834 BGB ist das so geregelt (Haftung des Tieraufsehers) und in § 253 ist Schmerzensgeld geregelt. So hast du deinen Anspruch aus § 834 und du sitzt auf alle Fälle am längeren Hebel, so wie ich das sehe.

Wünsche dir viel Erfolg!
MH Stadium 3A+RF
Diagnose am 31.12.09
19.1.2010-15.6.2010 Therapie
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Beitragvon Lunita » 09.06.2013 15:49

Danke liebe Elisabeth, danke liebe Vala für eure unterstützenden Antworten!

Ich habe gestern auch versucht mit diesem Nachbarn mal selber per Telefon zu reden, vor allem im Guten, damit meine Versicherung sich an seine Versicherung wenden kann. Aber er will die partout nicht rausgeben, weil das wäre ja ein Schuldeingeständnis, und das will er nicht geben, sagt er.

Stattdessen will er die Schuld auf meinem Hund abwälzen, denn meiner ist halt ein Dobermann. Allerdings habe ich mit meinem Hund noch keinen Vorfall gehabt. Sogar unser Tierarzt hat schon gesagt - und das sogar während er dabei war eine Wunde bei ihm zu tackern! - dass meiner ja echt brav ist! Und wenn ein Tierarzt das über einen Hund sagt, den er gerade tackert, und dies ohne Maulkorb, dann glaube ich, will das schon was heißen! Tierärzte erleben ja schließlich so einiges.

Der Nachbar hingegeben hat zugegeben, dass es mit diesem einen Terrier schon mal einen Beißvorfall gegeben hat. Ich verstehe nicht, warum er dann seine Verantwortung nicht erst recht ernst nimmt! Ich meine, wenn ich einen giftigen Hund habe, dann passe ich doch erst recht auf diesen Hund auf, oder?

Mein Bruder ist auch stinksauer auf seinen Nachbarn, weil der inzwischen so viel Unverschämtheiten von sich gegeben hat, dass meinem Bruder es nun auch egal ist, alles im Guten zu regeln. Da mein Bruder Rechtsschutz hat, wird er sich an den wenden, da der Vorfall ja auf seinem Grundstück passiert ist, und er wird auch die Anzeige aufgeben, da es ja sowieso auch die Polizei seiner Ortschaft betrifft.
Somit werden die Dinge nun ihren Lauf nehmen.
Mir tut die ganze Sache nur irgendwie leid, weil ich mir denke, dieser ganze Ärger hätte nicht sein müssen, wenn der Nachbar sich einfach an seine Versicherung wenden würde. Weder ihm, noch seinem Hunden würde doch damit etwas angetan werden. Dafür besteht ja auch kein Grund. Es ist halt nur ein Fall für die Versicherung und gut ist.
Aber gut, es ist nicht der erste Ärger den es mit diesem Nachbarn gab...
Einen schönen Sonntag euch!
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Beitragvon Lunita » 09.06.2013 16:00

Übrigens den Hunden geht es gut. Meiner hat eine Macke am Ohr und an der Wange, also dort wo der Terrier auf ihn los ist, und der Terrier hat eine Macke am Nacken/Rücken - also wo meiner ihn daraufhin gepackt hat.
Das beste aber ist: kaum haben wir die Hunde mit einem Schwall Wasser getrennt, haben wir meinen Sitz machen lassen, aber der Terrier wollte sich gleich wieder auf meinen stürzen! So ein Raudi, was? :D Auch am nächsten Tag stand der wieder im Garten und hat meinen gesucht. Also eines muss man den Terriern schon lassen: Kampfgeist haben die ja wirklich!
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Beitragvon yoda » 09.06.2013 18:28

Der Fall ist klar: Selbstjustiz. Der Terrier wäre bei mir wohl bei einem weiteren Besuch am nächsten Tag nicht wieder zu seinem Herrchen zurückgekehrt.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte


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