Die Wut auf die Ärzte packt mich immer mehr

Hier kann nach Herzenslust geklönt werden. Alles, was nicht unbedingt mit Morbus Hodgkin zu tun hat, gehört hier rein.
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Droschelchen
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Die Wut auf die Ärzte packt mich immer mehr

Beitragvon Droschelchen » 22.10.2011 21:11

Ihr Lieben,
ich muss mich mal auskotzen, darf ich?
Wie ich in meiner Vorstellung geschrieben habe, war ich ja schon Ende März bei meinem Hausarzt (der auch klassischer Homöopath ist, weshalb ich bisher gerne hin bin) weil ich einen Lymphknoten am Schlüsselbein ertastet hatte. Der nahm zwar Blut ab, aber da die Blutwerte normal waren sagte er, das sei schon nichts. Vier Wochen später bin ich nochmal hin, Blutwerte immernoch gut, seine Worte "Was wollen Sie denn? Sie fühlen sich gut, die Blutwerte sind in Ordnung, sie sind gesund."

Ich bestand trotzdem auf eine Überweisung zum Internisten. Er verwies mich an einen Kumpel von ihm. Der tastete den Knoten ab, schallte sämtliche Organe, aber den Knoten nicht. Da die Organe ok waren meinte er nur: "An der Stelle kann man schlecht biopsieren und rausnehmen ist ja viel zu viel Aufwand." Ich soll es mal beobachten. Wenn keine Symptome kommen soll ich in einem halben Jahr nochmal vorbei kommen. Da ich ja jetzt wüsste worauf ich achten muss, würde ich die Syptome die jeder(!) Krebskranke hätte ja auch bemerken.

Ich hatte kein gutes Gefühl. Aber ich war gerade dabei mich selbständig zu machen, wir hatten Urlaub gebucht... ich wollte nicht krank sein und fühlte mich ja auch kerngesund und vor Kraft strotzend. Also glaubte ich was mir 2 Ärzte gesagt hatten.

Erst Anfang September machte ich mir doch wieder Sorgen und ging zu einem anderen Hausarzt. Der sagte dann sofort, dass das Ding raus muss und die Dinge nahmen ihren Lauf. Viel zu langsam wie ich finde, denn ich bin immernoch im Staging. Aber ok, es ist erkannt, es wird was getan.

Ich bin auch optimistisch, hadere nicht mit meinem Schicksal und will es einfach angehen und erledigen.

Aber ich merke, dass ich immer mehr wütend werde. Wie konnten diese Ärzte so mit meinem Leben spielen? Damals war es vielleicht nur ein Knoten, IA. Jetzt bin ich mindestens IIA, fürchte aber schlimmeres, es ist ja so viel Zeit vergangen.
Meinen alten Hausarzt hab ich angerufen. Er hat sich entschuldigt...und meinte dann: "Das kann man gut homöopatisch begleiten, falls sie dem Arzt mit dem sie gerade sprechen noch vertrauen." Nein, verdammt! Tue ich nicht! Hätte ich besser nie!

Dem Internisten will ich noch einen Brief schreiben. Aber was schreibe ich? Und die Zeit kann ich damit ja auch nicht zurück drehen.

Ich bin so wütend. Auf die Ärzte und auf mich selbst, dass ich nicht hartnäckiger war, obwohl ich vor 7 Monaten schon ahnte, was los ist.

Und dann lese ich, wie schnell bei euch allen die Diagnose gestellt wurde und frage mich, ob ich im falschen Film bin... Gibt es außer mir noch irgendwo so einen Deppen der sich hat so lange hinhalten lassen obwohl er eigentlich gut informiert war?
Liebe Grüße, Droschel


http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=5153

Diagnose MH: 7.10.2011
IIA mit RF 3 befallene Regionen

14.11.2011-24.04.2012:
2x BEACOPP esk., 2x ABVD, Bestrahlung 30 GY

06.06.2012. Komplette Remission

1. NU am 05.09.2012: Alles bestens!
Portentnahme am 10.07.2013
8. NU am 21.01.2015: Alles gut

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Miime
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Beitragvon Miime » 23.10.2011 02:02

Hey Droschel, ich kann deine Wut gut verstehen. Dennoch: Der Hodgkin ist nicht gerade die am einfachsten zu diagnostizierende Krebsrt, bei mir hats auch über 6 Monate gedauert, bist endlich raus war, was Sache ist.
Ärzte sind auch nur Menschen, was keine Entschuldigung ist aber es bringt dir nichts, wenn du deine Energie jetzt darauf verschwendest dich zu ärgern und böse Briefe zu schreiben, nutze sie lieber dazu gesund zu werden! Beim Hodgkin ist es zum Glück ziemlich egal, in welchem Stadium du bist, die Heilung ist überall gleich wahrscheinlich. Versuch dich nicht zu ärgern sondern aktiv an deiner Genesung zu arbeiten.

Liebe Grüße
Eva
Stadium IIB + Risikofakt.
Behandlung nach Studie HD 14
2xBEACOPP eskaliert + 2xABVD + 30GY
Restnarbengewebe Mediastinum: 4,9x2,5cm
AHB in Bad Soden-Salmünster
In Vollremission :)


Krebs ist doof. - Mein Buch über den Kampf gegen den Hodgkin

Sabine65
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Beitragvon Sabine65 » 23.10.2011 23:33

Hey,
ich kann dir gut nachfühlen!
Bei mir dauerte es auch über 6 Monate. Obwohl bei einer MRT-Untersuchung von einem Arzt bereits die Diagnose vermutet wurde. Da bei mir der große Tumor hinter dem Brustbein saß wurde nach erfolgloser Biopsie (leider wurde an dem Stück kein Hodgkin diagnostisiert) auch noch eine verdammt große OP bei mir vorgenommen. Irgendwie hatte ich keine Chance mehr einen anderen Arzt zu fragen.
Bin dann die ganze Sache so possitiv wie möglich angegangen - dann ist es leichter! Die Wut hilft nichts!
Erst jetzt denke ich wieder daran. Vllt. schreibe ich auch an die Ärzte und an "mein" Krankenhaus, das mich nach abgeschlossener Therapie nicht mehr haben wollte.
Wenn's dir hilft, gib denen Bescheid. Aber fange nicht an, alle Ärzte die sich jetzt um dich kümmern zur Verantwortung zu ziehen, bzw. stelle nicht alles in Frage - sonst wirst du verrückt :shock:
Wünsche dir viel Kraft und geh's an!!! Laß deine Wut an dem sch.. Hodgkin aus :D

LG, Sabine
7/1989: Kleinhirnastrozytom
MH-Diagnose nach Sternotomie 10.8.10, II BE + RF , trotz PET/CT negativ ->Arm C = 8xBEACOPP nach HD 18
09/2010 bis 02/2011 incl. Thrombose
24.2.11: Abschlußuntersuchung mit CT, Herz-Echo, EKG, Sono: REMISSION!
28.3.12: 1.Jahresuntersuchung: alles iO :) Juni 12: Port-Ex
02/13: 2.JahresU-lt.Plan mit EKG- vorangetrieben da ich Rezidiv-Ängste hatte -> aber alles ok
seither alles gut...ab 2016 nur noch jährliche Kontrolle

Alex2010
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Beitragvon Alex2010 » 24.10.2011 02:14

Die Wut ist nachvollziehbar, aber solche oder ähnliche Geschichten haben doch relativ viele Hodgkies hinter sich. Das liegt zuallererst nunmal daran, dass Lymphknotenschwellungen alles mögliche sein können, die Symptome (sofern vorhanden) sehr unspezifisch, der Nachweis nur per Biopsie möglich und der MH doch eigentlich verdammt selten ist...

Zu dem Herrn Homoepathen möchte ich mich nicht weiter äußern, aber siehe hier:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 86,00.html

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 57,00.html
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=4692
MH nodulär sklerosierend
Stadium IVa mit Lungenbefall
Teilnahme HD18
1. Zyklus Beacopp: 05.08.2010
2. Zyklus Beacopp: 26.08.2010
PET-CT 13.09: NEGATIV -> Arm D (4x)
3. Zyklus Beacopp: 16.09.2010
4. Zyklus Beacopp: 07.10.2010
Abschlussuntersuchung 24.11.2010 komplette Remission, Residuen bis 16x12mm
Kontroll-CT Dez.2012: alles top

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Droschelchen
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Beitragvon Droschelchen » 24.10.2011 08:24

Danke euch. Dann ist es wohl wirklich nicht so selten, dass Ärzte so blind für die richtige Diagnose sind.

Dennoch ärgert es mich. Denn wenn ich als medizinischer Laie nach "Lymphknoten Schlüsselbein" googelt haben die allermeisten Treffer was mit Morbus Hodgkin zu tun und fast alle sagen, dass es fast immer was Bösartiges ist.
Aber wenn man dann als Patient kommt und danach fragt dann heißt es: Lesen Sie nicht so viel im Internet! Also ich als Arzt würde doch zumindest abends nochmal schnell in meine Bücher gucken und am nächsten Tag den Patienten anrufen und sagen, dass er besser doch nochmal vorbei kommen soll.

Naja, ist dumm gelaufen. Es ist auch nicht so, dass ich jetzt ewig Groll schieben würde. Ich gucke eigentlich grundsätzlich lieber nach vorn als nach hinten. Dennoch würde ich dem Internisten gerne einen Brief schreiben einfach um ihn zu sensibilisieren, damit ihm sowas nicht nochmal passiert.

Meinen jetzigen Ärzten vertraue ich übrigens. Die kennen sich mit MH aus. Und meine tolle Onkologin fragt immer als erstes: "Was wissen Sie schon?" Da hat man deutlich mehr das Gefühl, ernst genommen zu werden!

Ach, und zur Homöopathie: Mein ehemaliger Hausarzt war auch Allgemeinmediziner, nicht nur Homöopath. Und ich persönlich bin schon von der Wirkung der Homöopathie überzeugt. Zumal sie sogar bei meinen Kindern als Säugling und bei meinem Hund schon geholfen hat. Die glauben da sicher nicht dran ;) Aber selbst wenn die Wirkung nur dadurch kommt dass ich daran glaube: Sie kommt und das reicht mir.
Aber keine Sorge, so blöd Krebs mit Globuli zu bekämpfen bin auch ich nicht ;)
Liebe Grüße, Droschel





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Cheesecake
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Beitragvon Cheesecake » 24.10.2011 11:51

Also bei mir wurde die Diagnose auch nicht schnell gestellt. Ich war auch Monate bei Ärzten und durfte mir anhören, meine Probleme seien psychosomatischer Natur. Erst als ich ein unerträgliches Kribbeln am Arm bekommen habe, schickte mich ein Neurologe zum MRT. Da ist das ganze dann ans Tageslicht gekommen.

Aber ich kann es den Ärzten nicht übel nehmen. 1. Hatte ich nach Außen hin keine sichtbaren/tastbaren Lymphknoten. Lediglich einer war tastbar, aber nur in bestimmter Lage des Kopfes. 2. Wenn mir ein Student erzählt, dass er gerade seine Diplomarbeit schreibt, nebenher Nachdienste in einem betreuten Wohnheim schiebt und alle zwei Wochenende 2x 600km zurücklegt, würde ich vermutlich auch dazu tendieren ihm zu sagen, dass die Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Reizbarkeit wohl daran liegt. 3. Habe ich von meinen nächtlichen Schweißattacken nichts erzählt, vl. wäre der Arzt ja dann stutzig geworden. ;)
MH IIB
2 Zyklen ABVD + 20 Gy Bestrahlung (HD16)
04/2010 - 07/2010 Chemotherapie
08/2010 Strahlentherapie, da PET positiv
01/2012 6. NU: Alles tutti! :)
04/2016 noch immer alles tiptop!

neya
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Registriert: 04.09.2010 18:49

Beitragvon neya » 24.10.2011 21:47

ich war bei 3 ärzten nur wegen meinen lymphknoten (und noch weiteren wegen anderen problemen wie ausschläge, tiefer blutdruck mehrere tage lang, bauchkrämpfe (das war sogar im spital) usw..) Die einzige diagnose zu den ganz fetten lymphknoten selbst war dann das pfeifferische drüsenfieber, dass nen halbes jahr später nicht nachgewiesenw erden konnte...also isch schätze mal ich hatte das nie..
also KEINER hat überhaupt in erwägung gezogen, dass es MH sein könnte.
naja..soviel zum thema vertrauen in ärzte.... bin nen halbes jahrlang mit total angeschwollenem hals rumgelatscht und keinen hats gestört -.-
MH nodulär sklerosierend, Stadium IIa
24.9.10-30.12.10: 4zyklen abvd + Bestrahlung 30Gy, G-CSF Spritze
11.1.11: PET/CT: komplette metabolische remission - dennnoch warten auf die strahlentherapie :?
28.1.11-17.2.11 Bestrahlung 30Gy

15.7.11 Halbjahres NU und alles in Ordnung :D
17.1.14 Krebsfrei und Topfit :)
17.1.14: Neuer Job, neues Zuhause, Topfit und sogar wieder Leistungssport

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Droschelchen
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Beitragvon Droschelchen » 24.10.2011 22:06

Unglaublich, das scheint ja doch gar nicht so selten zu sein, dass Ärzte die Sache zu sehr auf die leichte Schulter nehmen. Was mich ein wenig beruhigt ist, dass man offenbar auch nach einem halben Jahr immer noch IIA sein kann...dann hab ich ein wenig Hoffnung.
Liebe Grüße, Droschel





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Katha76
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Beitragvon Katha76 » 24.10.2011 22:49

tja, und ich hatte auch keine tastbaren Lymphknoten. Wurde nen Jahr auf Asthma behandelt, habe noch versucht, mich auf einen Langstreckenlauf vorzubereiten...ich habe meinen Lungenarzt dann getriezt, dass mein Husten wirklich ungewöhnlich ist und endlich mal weggehen soll, daraufhin kam (nach Tuberkulose neg.-Test) schließlich das erhellende CT.

nicht gerade ein direkter Weg... ich glaube auch, dass MH halt keine spezifischen Symptome zeigt und deshalb so schwer entdeckt werden kann.

Und fairer Weise muss man sagen, dass die Ärzte wahrscheinlich sehr viel mit Leuten zu tun haben, die sehr sehr besorgt sind und sehr sehr leiden, und zwar unter drei Aknepickeln.

Unsereins, die irritiert sind und tatsächlich schwerkrank, dürften zum Glück eher die Ausnahme in der Praxis darstellen.

Katharina
MH Stadium II B E mit Risikofaktor: großer Mediastinaltumor (Tennisball) und Perikarderguss Diagnose Mai 09
7 Zyklen Beacopp esk. zwischen Juni und Okt. 09
Kontroll PET 26.11.09: leuchtender Resttumor
15x 2=30 Gy Bestrahlung bis Mitte Januar
Reha in Kreischa im Februar 2010
NU mit CT im Januar 2011: alles gut.
NU Juni/2011: bin gesund
Geburt meiner Überraschungstochter: 2014
NU März/2016: gesund!

Vorstellungsthread: http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic. ... mittendrin

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Triumf Voli
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Beitragvon Triumf Voli » 25.10.2011 10:52

hallo drosselchen,

was du beschreibst kennt fast jeder hier. bei mir hat es sich auch insgesamt etwas mehr als ein jahr hingezogen. bei mir fing es mit starkem alkoholschmerz an, weshalb ich bei 2 verschiedenen ärzten aufkreuzte und ihnen schilderte. beide meinten dass es nicht möglich wär nach alkoholgenuss schmerzen zu bekommen,zumindest nicht physisch. also schoben sie es auf die psyche. nun gut also keinen alkohol mehr getrunken...
einerseits ist morbus hodgkin wirklich selten aber besagter alkoholschmerz ist typisch für diese erkrankung und ist nur im zusammenhang mit mh bekannt!!! ich finde jeder arzt sollte davon mal gehört haben. mir hätte es jedenfalls viel erspart wenn zumindest einer der beiden ärzte dieses symptom ernst genommen bzw. gekannt hätte.

lg
Sept. 2009 MH IIBE/ Bulktumor und Herzbefall
V. a. Paraneoplastisches Syndrom
PCD (Kleinhirndegeneration)

7x BEACOPPesk./BEACOPP bis Mrz. 2010

letzte NU im Dez.--->> TOP! =D
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=4226

Bella3
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Registriert: 15.11.2011 12:08

Beitragvon Bella3 » 18.11.2011 10:51

Eure Geschichten zu lesen, macht mir schon Mut! Ich kenne dieses Gefühl nämlich auch, und auch wenn man mehrere Ärzte fragt, hat man das Gefühl einfach nur beschwichtigt zu werden. Dass man aber selbst schon Alarmsignale des Körpers wahr nimmt, wird dabei ignoriert.
Aber wie auch schon gesagt worden ist: Ärzte sind auch nur Menschen und haben schwache Momente :(

Mällä
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Beitragvon Mällä » 17.12.2011 09:35

Hallo alle zusammen,
meine Ärtztin ist auch Homöopathin, ich war noch bei ihr um ein Rezept zu holen da sagte sie zu mir ich würde sehr gut aussehen ( hatte abgenommen :-) wer kennt das ???). 2Wochen später bin ich zum Zahnartz und der meinte ich solle ganz dringend zum Artz ich hätte so gelbe Augen ( hatte ich glaub schon länger!).
Ich habe beim Artz angerufen und sofort einen Termin bekommen (was mich schon stutzig gemacht) und bin dann an dem Abend hin. Blut abgenommen bekommen und gleich einen Termin für Sono am nächsten morgen bekommen. Nun machte ich mir langsam sorgen was ich so haben könnte ich fühlte mich ja blendend eigentlich ausser das dumme Ding das ich am HAls hatte ( was ich bis zu diesem Zeitpunkt beim Artz noch nicht erwähnt hatte) und meine gelben Augen und HAut (ich selber hab das nicht wahrgenommen). Nächster morgen wieder beim Artz, ich wurde gleich dran genommen da ich zum Arbeiten musste, daraus wurde leider nichts mehr denn ich wurde sofort in KH überwiesen da meine Blutwerte so schlimm seien, ich verstand nur noch BAhnhof meine Ärtztin meinte ich hätte wahrscheinlich Leukämie ( ohne Diagnose usw.) ich war am Boden zerstörrt. In KH ging es gerade so weiter, irgendwelche komischen kommentare von den Ärtzten die einem immer noch mehr Angst machten (dann weiß ich lieber nichts!). Die erste NAcht dann im KH überstanden ( körperlich ging es mir immer noch blendend) dann wurde ich direkt nach dem Frühstück notverlegt in die Uni-Klinik nach Ulm ( LDH-Wert zu hoch ), dann kam ich direkt auf die Krebsstation ( ich dachte immer noch das meine Leber nur der Grund sei ). Hier wurde ich wenigsten als Patient behandet und nicht nur Fall-Nr.17. Im nachhinein kam herraus das mein LDH-Wert nicht meiner war (LAbor hat Blutprobe vertauscht) bin aber sehr dankbar dafür, da ich dadurch gleich stationär (ohne das ich weglaufen konnte ) alle Untersuchungen machen musste usw., man wurde auch auf viele sachen ( Chemo,daheim usw.) vorbereitet. Und das innerhalb von 2 1/2 Wochen dann war ich 4 TAge daheim und dann ging schon die Chemo los.
MH, 4E mit Lebervergrößerung
6x BEACOPP
1.Chemo 21.11.11 --fertig :-)
2.Chemo 12.12.11 --fertig :-)
3.Chemo 04.01.12 --fertig :-)
4.Chemo 23.01.12 --fertig :-)
5.Chemo 13.02.12 --fertig :-)
6.Chemo 06.03.12 --fertig :-)
Reha Freiburg vom 14.06.-05.07.2012
12.07.12 1.NU alles schick
19.07.12 Portentnahme
11.10.12 2. NU alles paletti
18.01.13 3.NU alles gut
03.04.13 4.NU alles bestens
02.05.-18.05.2013 2.Reha Freiburg
11.07.2013 5.NU weiterhin alles prima
24.10.2013 6. NU soweit alles OK Wechseljahre beginnen

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Hanno Moor
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Wohnort: Rhein-Main

Beitragvon Hanno Moor » 29.12.2011 16:59

Hallo Droschelchen,

bei mir war das auch so ähnlich wie bei Dir. Mein Hausarzt hatte eigentlich immer nur seinen Rezept-Block gezügt und mir immer wieder was neues verschrieben. Eine richtige Untersuchung gab es da nie. Ein Geistheiler hätte da bestimmt mehr gemacht bei mir ;-)

Zuerst bekam ich Diclofenac gegen meine Rückenschmerzen, die wurden nicht besser nach einer Woche und hinzu kam noch ein Husten. Dafür gab es dann Antibiotika (10 Tage lange). Wurde auch nicht besser und urplötzlich diagnostizierte er bei mir eine leichte Bronchitis. Ich hätte ein paar Tage warten sollten und wenn es nicht besser wurde sollte ich dann zum Lungenfacharzt. Ich bin dann sofort zu einem Internisten gegangen und ab da ging alles flot und zügig :-)

Schreib keinen Brief an Deinen Hausarzt. Geh hin und fordere ein Gespräch. Das ist viel besser glaub mir. Egal was dabei rauskommt. Die meisten Ärzte scheuen sich vor so einem Gespräch im nachhinein. Das wäre ja ein Schuldeingeständnis!

Gruss Hanno
MH CS 3b, C81.1, 8 x BEACOPP esk. HD18
Erste Chemo: 13.04.2010
PET-CT Mai 2010 - negativ --> Arm C
Letzte Chemo: 28.09.2010
PET-CT Oktober 2010 - negativ --> keine Bestrahlung
AHB --> Badenweiler (Schwarzwald)
1. TÜV Januar 2011 - bestanden :-)
Port-Entnahme, 27.01.11
2. TÜV April 2011 - bestanden :-)
3. TÜV Dez 2011 - bestanden :-)
REHA --> Badenweiler (Schwarzwald)
4. TÜV Januar 2012 - bestanden :-)
5. TÜV Juli 2012 :-)
2013 :-)
2014 :-)
Vollremission

smile89
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Registriert: 25.04.2011 11:03

Beitragvon smile89 » 30.12.2011 02:43

Hi Droschelchen,


kann deinen Ärger sehr gut verstehen, ich war damals so wütend auf den Internisten meines Freundes ( zu der Zeit Diagnose Non Hodgin St IV), dass ich mir schon gedanklich vorstellte wie ich ne bombe in seine Praxis schmeiß :D

Hat wahnsinnig lange gedauert bis die Ärzte seine Erkrankung diagnostizierten, trotz zahlreichen Symptomen ( und die Tatsache, dass sein Internist die Ann Arbor Klassifizierung auf sein Mauspad hatte ...also direkt vor seiner Nase :!: ) Allerdings seh ich auch heute ein, dass die Krankheit schlecht zu diagnostizieren ist und sich mein Freund ein extrem seltenen Typ des NHL hatte.

Hab dafür die Ärzte an der Uniklinik ziemliche Löcher in ihren Bauch gefragt :lol: bzw. hab nicht locker gelassen bis ich ne zufriedenstellende Antwort bekam.

Michaela1975
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Beitragvon Michaela1975 » 07.01.2012 14:11

Habe den Thread gerade erst gesehen.

Bei meinem Mann wurde erst nach 1 Jahr der Hodgkin festgestellt.
Er war sogar in der Zeit bei einem Onkologen,der auch sagte,es sei alles prima!
Ich wusste aber längst,dass er Hodgkin hat.
Erst ein schwerer Arbeitsunfall hat im KH alles ans Licht gebracht.
Der Lymphknoten wurde entfernt.
Vebor wir die Diagnose bekamen,sagte ich dem Arzt meine Vermutung.
Er fragte mich ,woher ich das weiss.
Ich sagte ihm,da kein Arzt irgendwas gemacht hat,habe ich im I-Net geschaut und ich wusste sofort,dass es so ist. :(

Traurig,aber nachher hab ich auch erfahren,dass wir nicht die einzigen sind,die so lange auf eine Diagnose warten mussten!
Ich liebe meine Familie über alles!!!


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