keine Nerven mehr

Hier kann nach Herzenslust geklönt werden. Alles, was nicht unbedingt mit Morbus Hodgkin zu tun hat, gehört hier rein.
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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 04.07.2009 18:47

Hallo René,
so richtig "auskotzen" hilft doch immer, oder? Die Sache mit den Unwettern ist bei uns auch aktuell. Unseren eigenen Keller hats noch nicht erwischt, aber dafür die dienstlichen, die der Freunde... :roll: jetzt grade donnerts und schüttets schon wieder... Der blöde Hagel zerschlägt jedesmal meine Balkonpflänzchen :roll:
Ich war mal bei der Reha, da war auch ne Frau mit diesem hormonell bedingten Brustkrebs. Das soll wohl der BK sein, der am besten zu behandeln ist. Also Kopf hoch, deine Mutter wirds wohl auch schaffen.
Willst du wirklich noch bis Weihnachten warten wegen Hundchen? Obwohl, so lange ist es ja nun auch nicht mehr, das Jahr ist ja quasi schon wieder so gut wie um. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nach dem Tod des Haustieres am besten gleich ein Nachfolger angeschafft wird, da wird der Schmerz nicht so groß. Zur Zeit haben wir einen reisefreundlichen Hund. Vorher golden Retriver und jetzt Malteser. Der Vorteil von dem kleinen Wuffi ist, dass wir den immer überhall mit hinschleppen können und ihn nicht im Urlaub zurücklassen müssen.
Viel Spaß nachher beim Wasserschöppen, oder regnets heute nicht bei dir?
LG Petra
MH II a,RF Bulk mediastina Diagnose 11/03
2 BEACOPP esk.+ 2 ABVD 12/03 - 03/04
Bestrahlung 04-05/04
Rest-LK: 3x5,7x5 cm
CT 04.07.2006: Restgewebe nur noch im Durchmesser 2,3 cm übrig *freu*
CT 10/2008 Restgewebe \\\\\"verkalkt\\\\\"

06/2014: Zungengrundkarzinom als Bestrahlungsfolge
Ich lebe seit 08.07.2014 ohne Zunge, ohne Kehlkopf.
kann nicht sprechen, nicht essen, ernähre mich künstlich.

ICH LIEBE MEIN LEBEN UND LEBE ES GERN. IMMERNOCH.

renben
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Beitragvon renben » 06.07.2009 15:39

Hallo Petra,

der Hagel hat hier eigentlich nichts kaputt gemacht, unsere Chilifarm ist robust :-) (jaaa, wir haben etwa 100 Chilipflanzen im Winter angelegt, mit Pflanzenlicht ... man war ich froh, als die endlich aus dem Haus konnten, die haben Küche und Wohnzimmer zum Gartenhaus gemacht). Sind verschiedene Sorten, Jalapeno, sibirische Hauspaprika, Regenbogenchili, Koreachili, Mexikochili, Tabasco, Thaichili, Habanero, Glockenchili, ach und weiß der Geier was noch alles. Ich glaub es sind so 20 verschiedene Sorten.. von Schärfegrad 5 bis 10+.. Aber das Unwetter haben sie bisher gut überstanden)...

Ich bin wirklich noch nicht in der Lage, jetzt einen neuen Hund zu haben ... das kann ich einfach noch nicht. Ich verstehe das mit dem weniger Schmerz, aber irgendwie könnte ich ihm glaube ich noch nicht in die Augen gucken... Erinnerungen eben.

Naja, ob der Brustkrebs so gut behandelbar ist... ich habe davon keine Ahnung, ich kann mich nur auf erfahrungen verlassen... ich weiß ja nicht mal, ob der hormonell bendingte eher lokal oder metastasierend ist. Die Therapie soll jedenfalls nicht annähernd so intensiv sein wie Beacopp eskaliert. Darum bin ich zumindest wegen diesem Punkt schon beruhigt.

Nagut, wünsch dir einen schönen Start in die Woche,
LG
rené
März 07: Diagnose Hodgkin IVEB nod.skler.
April 07 - Okt. 07: 8x beacopp eskaliert
Okt. 07 - Nov. 07: atypische Lungenentzündung (PCP)
Jan. 08: 15x 2Gy Restgewebe Bestrahlung

Sabi
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Beitragvon Sabi » 09.07.2009 12:11

Hallo Renben,

tut mir leid zu hören, das dich das "berühmte Tief" nach überstander Erkrankung ebenfalls erwischt hat. Wobei sich das bei dir nicht nur nach einem "Tief" anhört, sondern nach einer handfesten Depression bzw. Posttraumatischen Belastungsstörung. Mir wurde damals vom Arzt gesagt, das bei sehr vielen Ex-Patienten, das auftritt und zwar oft mit sehr großem zeitlichen Abstand. Ich meine mich zu erinnern, das du auch mal Anti-Depressiva genommen hast? Nimmst du die denn noch? Ich bin wirklich kein Freund davon und bin auch ein Mensch, der sich sagt, das solche Mittel zwar helfen, aber meiner Meinung nach, auch viel einfach nur "überdecken". Aber ich denke für einen Zeitlang würde die helfen - zumindest, das du wieder etwas positiver in die Zukunft blicken kannst und dich so vielleicht auch mit etwas mehr Gelassenheit mit deiner Gefühlslage befassen kannst. Aber ich denke, es würde auch ohne Anti-Depressiva gehen.

Wichtig denke ich, ist die Akzeptanz, das momentan du einfach nicht auf der Höhe bist und auch nicht die Leistung wie sonst erbringen kannst. Setz dich da auch auf keinen Fall selber unter Druck. Du machst was du schaffst und der Rest kommt später. Wichtig ist, das du etwas zur Ruhe kommen kannst. Und das mit dem Rauchen ... ja ist jetzt nicht soo dolle .. aber wenn es dir in irgendeiner Art und Weise hilft, dann versuch nicht, jetzt aufzuhören, sondern wenn es dir wieder besser geht.

Und wie Sassi schon sagte, auch Depressionen gehen weg - auch wenn du dir das im Moment, vielleicht nicht wirklich vorstellen kannst. Aber Stück für Stück, werden die weniger werden. Klar, möchte man, das es einem sofort besser geht und das setzt einen noch zusätzlich unter Druck. Von daher, versuch Dinge zu tun, die dir Spass machen, wenn dir da dann nichts einfällt (nicht unüblich bei einer Depression, denke ich), irgendwas was dich ablenkt... was ganz Simples. Z.b. Online-Spiele etc.
Das Buch "Bestellungen ans Universum" hat mir damals auch ne Freundin empfohlen - ist jetzt wirklich nicht sooo ernst zu nehmen - je nachdem, was man sich wünscht - mein Lottogewinn ist immer noch nicht da. Aber ich denke, so kleinere Bestellungen funktionieren schon - ich denke, man "programmiert" sein Denken und Handeln unterbewußt darauf hin :-)

Wünsch dir und auch deiner Mutter alles Gute

renben
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Beitragvon renben » 14.07.2009 15:48

Sabi hat geschrieben:Ich meine mich zu erinnern, das du auch mal Anti-Depressiva genommen hast? Nimmst du die denn noch?


Hi Sabi,
Ich nehm die noch, ob sie selber helfen oder ob Glaube Berge versetzt kann ich nicht beurteilen... jedenfalls läge ich wahrscheinlich sonst schon woanders um Ruhe zu haben...

Sabi hat geschrieben:Aber ich denke, es würde auch ohne Anti-Depressiva gehen.


Das glaube ich im Moment nicht oder ich hab zuviel Respekt vor dem absetzen, ich hatte das mal eigenständig im Dänemark Urlaub im April abgesetzt, bzw. runterdosiert, und ich hab wahrscheinlich 20 mal am tag an irgendeine Variante gedacht, es mal hinter mich zu bringen... Laut Neurologin ist es zu riskant und ich werde die dinger wahrscheinlich noch Jahre nehmen.. Wenn ich Alkohol trinke, wirken die Antidepr. nicht mehr so gut und das Tief wird noch tiefer. Immerhin verschwindet der Juckreiz, oder zumindest stört er mich ab nem gewissen Pegel nicht mehr. Aber in letzter Zeit kann ich mich auch anders beschäftigen, wenn ich mal ein Bier trinke oder zwei, als anzufangen mit dem Grübeln. (dann kommt zb die Gitarre oder der PC, falls ich nicht einschlafe vor Müdigkeit).

Insgesamt bin ich einfach nur müde und von diesen ganzen Verantwortungen und Pflichten erschlagen... "du musst das und das noch machen", "das und das hat heut wieder nicht geklappt" - Überforderung, Erschöpfung... kennst bestimmt.

Müdigkeit, Erschöpfung, Enttäuschung und Überforderung sind irgendwie Streß... und dann zündet im Hirn der Juckreiznerv und es geht dann im Teufelskreis weiter.

In der PT bin ich momentan gut aufgehoben. Wir arbeiten daran, die verschiedenen Müdigkeiten auf die Ursachen herauszufinden, also ob Depression oder körperliche Erschöpfung... im Moment ist das alles noch sehr unsortiert.. weil beides vorkommt, aber wir haben ein gutes Tempo.

Akzeptanz ist ein gutes Wort, leider schaffe ich es nicht immer. Bei den negativen Gedanken (Hundi tot oder Mutter Krebs etc.), kann ich dneke ich mittlerweile abschalten und sagen:"du bist jetzt nicht kompetent genug um das zu durchdenken..." Aber wenn so "müssen" sachen kommen, leg ich mich hin und penne.

Okay, danke für deine Antwort.

lieben Gruß
Renben
März 07: Diagnose Hodgkin IVEB nod.skler.

April 07 - Okt. 07: 8x beacopp eskaliert

Okt. 07 - Nov. 07: atypische Lungenentzündung (PCP)

Jan. 08: 15x 2Gy Restgewebe Bestrahlung

Sane
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Beitragvon Sane » 15.07.2009 11:20

Ich denke, dass viele Menschen Antidepressiva mit Partydrogen verwechseln. Dem ist echt nicht so. Wenn ein verantwortlicher Arzt Medikamente verschreibt, weil er eine Depression diagnostiziert, dann ist das wichtig, um wieder gesund zu werden.

Es geht nicht darum, ein kurzes Hochgefühl zu erreichen, sondern um eine ernsthafte psychische Krise.

Ich halte Dich, Rene, für kritisch genug, um Dir die geeignete Hilfe zu suchen.

Ach, und ich habe übrigens auch festgestellt, dass der Juckreiz durch ein, zwei Bierchen verschwindet. Sollte das nicht mal Gegenstand einer Studie werden? :1910: :wink2:

Liebe Grüße,
Sane
Morbus Hodgkin 2a
8x Beacopp eskaliert 2o.8.07 bis 11.2.08
CT am 22. 2. 2008 zeigt Narbengewebe
PET am 26.3. negativ
Mrt im Dezember zeigt Vergrößerung
CT am 16.4. zeigt \\\"allgemeinen Rückgang aller Lymphomreste\\\"
Seitdem alle NU in Ordnung- Vollremission!

renben
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Beitragvon renben » 15.07.2009 22:25

Hallo Sane,

ich nehme die Tabletten jetzt seit Dezember, vorher waren es andere, hab glaub ich beim 4ten gesagt, dass ich nicht noch mehr ausprobieren will.... so bin ich bei Citalopram geblieben mit 60mg/tag. Andere machen noch müder als dieses und dann komm ich gar nicht mehr klar. Antriebssteigernd ist es bei mir jedenfalls auch nicht. Aber die Gedanken verschiwnden glaube ich mehr und mehr, selber kann man das ja immer nicht so gut beurteilen.

Das mit der Partydroge verstehe ich nicht... auf Partys will man doch wach und fit sein... die meisten Antidepr. machen doch müde? ... Mich jedenfalls.

Soo, es juckt wieder heut, auch wenns für dich vlt auch eine Plage ist, aber irgendwie haben wir ja das gleiche Problem damit und darum freu ich mich, dass ich nicht allein damit da stehe, nach unserer Therapie schon komisch, meine PTherapeutin versucht für mich bei ihrem Kollegen eine Übung zu arrangieren (Imaginationstraining), was bei Schmerzen verwendet wird, könnte auch gegen Jucken helfen, ich versuchs mal...

LG und schönen Abend,
renben
März 07: Diagnose Hodgkin IVEB nod.skler.

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Sane
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Beitragvon Sane » 16.07.2009 12:45

Hi Rene,
oh, schreib doch mal, ob die Imaginationsübungen Dir etwas helfen. Ich habe nämlich keine Geduld für solche Übungen. Oder, um es anders auszudrücken: Ich versuche Entspannungsübungen zu machen, weil ich unter Stress stehe. Unter Stress stehe ich, weil ich Zeitdruck habe und das alles verursacht Juckreiz. So liege ich auf der Matte, kann mich nicht konzentrieren, weil Juckreiz und bin unentspannt. Zack, dann stehe ich lieber auf und bin genervt von Ungeduld und vertaner Zeit, in der ich anderes hätte erledigen können. :1910:

Das mit der Partydroge war überspitzt ausgedrückt. Ich wollte damit erklären, dass viele Menschen glauben, eine ernste Depression bedarf keinerlei Medikamente und es sei nur eine Frage des "starken Willens". Ob man diese Medis braucht oder nicht, kann, meiner Meinungnur ein Fachmann oder -frau beurteilen. Da ich in der Behindertenhilfe arbeite habe ich mit diesem Gebiet immer wieder zu tun. :drugs:

Es gibt übrigens auch paradoxe Reaktionen, also Menschen, die "aufgedreht" auf Beruhigungsmittel reagieren. Ich habe mal erlebt, dass eine Frau nach einem Beruhigungscocktail anfing ihr Zimmer zu renovieren. Normalerweise lag sie fast nur im Bett. :erschrecken:

Wünsch Dir einen sonnigen Tag!
Sane
Morbus Hodgkin 2a

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CT am 22. 2. 2008 zeigt Narbengewebe

PET am 26.3. negativ

Mrt im Dezember zeigt Vergrößerung

CT am 16.4. zeigt \\\"allgemeinen Rückgang aller Lymphomreste\\\"

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Sabi
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Beitragvon Sabi » 16.07.2009 15:53

Ich bin der Meinung, das AD kurz- bzw. mittelfristig sicherlich geeignet sind - aber nur in Verbindung mit einer Pyschotherapie.
Und das AD wirklich immer nur dann verschrieben werden, wenn sie auch wirklich notwendig sind, das halte ich für eine Wunschvorstellung. Für "akute" pyschische Notfallsituationen sind sie meiner Ansicht nach gänzlich ungeignet - denn der Wirkungseintritt tritt ja nicht unmittelbar, sondern mit (zum Teil beachtlicher) zeitlicher Verzögerung ein - was bei dem Betroffenen, den Leidensdruck noch mehr verstärkt. Ebenfalls denke ich, das die Kombination von anstriebshemmenden Effekt der AD (hängt natürlich vom Präperat ab) und einer vorhandenen Fatigue (so wie ich Renben verstanden habe, liegt diese ja bei ihm vor) - eher als kontraproduktiv anzusehen ist.

Das scheint ja leider bei dir auch vorzuliegen, Renben. Ich denke, du solltest evtl. doch nochmal einen Präperatswechsel in Betracht ziehen. Es gibt durchaus AD die anstriebssteigernd sind. Ich persönlich halte es nicht für sinnvoll, wenn dich dein AD zusätzlich müde macht. Außerdem denke ich, das du solange du sie nimmst, gänzlich auf Alkohol verzichten solltest - die Wechselwirkungen können, so nehme ich an, sehr unangehm werden.
Ich denke aber, das du auf gutem Wege bist. Ich denke auch nicht, das du die AD "Jahre" nehmen musst, auch wenn dir das vielleicht so vorkommt. Depressionen sind wie Sane bereits sagte, nicht mit reiner Willenskraft "wegzubekommen", aber sie sind durchaus beeinflussbar. Irgendwann wird der Moment kommen, wo du selber damit auch besser umgehen kannst und die AD langsam ausschleichen kannst. Auch wenn du so schlechte Erfahrungen beim letzten Mal gemacht hat, ich denke, du solltest dir vielleicht vor Augen halten, das das wahrscheinlich wirklich einfach zu früh war. Das heißt aber nicht, das das später auch nochmal genauso sein wird.

Alles Gute


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