Galgenmännchen

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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 30.03.2007 21:10

Boa hat geschrieben:es ist eben alles so ungewiss und unvorhersehbar.


Du hast eine Patienten fast ohne Immunsystem und legst einen anderen Patienten mit Lungenentzündung dazu? Und da ist eine Infektion unvorhersehbar?

Selbst Ingo als Sportlehrer hat da sofort einen Mundschutz angelegt!

Wo hätte denn der Virus auf einer guten Isolierstation herkommen sollen?
Ahoi Marc

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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 30.03.2007 21:15

sassi hat geschrieben:das werden wir wohl nicht mehr erfahren. :cry:


Das stimmt. Aber wenn mich ein Rezidiv treffen sollte, dann weiß ich, wo ich liegen werde.
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Margaretha
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Beitragvon Margaretha » 30.03.2007 21:20

Ich denke diese Disskussion ist müßig. Wir sind uns alle einig, dass die Lungenentzündung von seiner nicht-Isolation kommen kann (um es nett zu sagen). Eine Isolation ist vielleicht (warum auch immer) nicht notwendig, aber schaden tut sie ja auf jeden Fall nicht. Ich denke auch, dass viele Menschen, die an Krebs sterben eigentlich an solchen "sekundär- Krankheiten" sterben.

Wir können also nur daraus lernen, im Notfall wirklich für unsere Wünsche/Rechte zu kämpfen. Aber warum muss man das eigentlich immer, wenn es einem schon so wirklich schlecht geht. :evil:
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ab 22.SSW. 10mg Vinblastin/Woche,Geburt Liv Grete in der 36.SSW, ab 09/2006: 4xABVD, 15x 2 Gray Bestrahlung
Seit 03/2007 komplette Remission

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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 30.03.2007 21:34

Hast ja recht... :?
Wenn da jemand mit Beinbruch gelegen hätte, würde ich mich wohl auch nicht so ereifern.
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Margaretha
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Beitragvon Margaretha » 30.03.2007 22:09

Aber geschadet hätte es sicher trotzdem nicht Leute, die fast gar keine Immunabwehr haben allein und keimfrei zu legen. So eine vermeintlich kleine Infektion kann ja überall her kommen.

Ich wollte die Diskussion ja auch nicht unterbinden. Reden hilft grad bei solchen Dingen meist auch am besten.

Ihr fehlt mir diese Woche ja mittlerweile auch ein bissi. :knutsch:
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bonny0404
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Beitragvon bonny0404 » 31.03.2007 00:34

ich war auch ziemlich überrascht,als ich hörte,das in heidelberg die ISO bei der HD nicht mehr notwendig ist.
Ich hatte dem prof.dr.hartung,der nach meinem aufwachen aus dem koma seinerzeit der erste ansprechpartner für mich war, eine mail geschickt,nachdem ich durch Judith davon erfuhr und bekam von dort die tatsächliche bestätigung.

Mir kam das wirklich unglaublich vor,denn bei mir wurden ja vor 3 jahren sogar noch täglich die wände in der ISO desinfiziert und zwischen dieser tatsache und der,das jetzt nicht mehr isoliert wird,liegen ja welten...ganz zu schweigen davon,das dann noch ein patient mit infektion im zimmer liegt :shock:

Ich denke auch, dass viele Menschen, die an Krebs sterben eigentlich an solchen "sekundär- Krankheiten" sterben.

davon hab ich auch schon oft gelesen...aber klar,wenn das immunsystem ganz runter gefahren ist,ist das schon logisch.Nur wieso wird das unterschiedlich gehandhabt?
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
NHL Stadium III-IV,
3 Monate stationäre Behandlung
Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich
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Judith
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Beitragvon Judith » 31.03.2007 13:13

Hallo,

jetzt muss ich doch noch was zu diesem Thema schreiben.
Ich hatte ja exakt dieselbe Therapie wie Ingo, deswegen holte er sich per PN immer wieder Rat bei mir, stellte Fragen, wollte ganz genau wissen was auf ihn zukommen wird.

In Heidelberg werden autolog Transplantierte auch nicht isoliert (was mich anfangs sehr gewundert hat), weil man in den 15 Jahren, seit diese Therapie hier durchgeführt wird, die Erfahrung gemacht hat, dass die Häufigkeit von infektbedingten Komplikationen in der Isohaft nicht geringer ist. Ich hatte sogar schon mehrfach darüber geschrieben, dass man sich ernsthaft überlegt, die autologe Geschichte ambulant durchzuführen (wie in den USA), weil die Ärzte der Meinung sind, dass der Patient in seiner gewohnten Umgebung (sprich: zu Hause zwischen seinen "eigenen" Keimen) am besten aufgehoben ist.
Tatsache ist, dass die Aplasie (wenn die Leukos im Keller sind) eine richtig gefährliche Zeit ist, in der einem auch die Keime, die man eh in sich hat, lebensbedrohlich werden können - da braucht man gar keine von außen. Und dagegen nützt die Isolation auch nichts.

Zitat von Ingo's Bruder: "Was uns sehr verwundert hat, war, dass es keine Form der Isolierung auf der Station gab. Zum einen fand ich den Trakt relativ unsauber aussehend, zum anderen gingen unkontrolliert Familien mit Kleinkindern als Besucher ein und aus. Auf dem Zimmer von Ingo lag auch ein junger Krebspatient, der sich eine Lungenentzündung zugezogen hatte. Die Nachfrage bei Ärzten brachte nur die Antwort, dass bisher keine Studie erwiesen hätte, dass eine Isolation bei Hochdosispatienten eine Ansteckung verhindert hätte. Vielmehr würden die Patienten regelmäßig aufgrund körpereigener Keime krank werden. Ingo hat sich dann zumindest diese Einmal-Mundschutz Masken geben lassen, um sich wenigstens ein bischen gegen Keime von Außen zu schützen. Trotz allem wurde gestern bei einer Lungen CT eine leichte Lungenentzündung im unteren Bereich festgestellt."

Nicht jede Lungenentzündung ist ansteckend - man darf da nicht alles in einen Pott werfen.... (und mit Viren hat's soviel ich weiß schon gar nix zu tun... :roll: )
Bei mir war eine Frau im Zimmer, die einen Pilzbefall in der Lunge hatte. Wenn sie für ihre Umgebung auch nur die geringste Gefahr bedeutet hätte, hätte man sie isoliert.
Im Nebenzimmer bekam ein Patient während der Aplasie irgendeinen bakteriellen Durchfall, den haben sie schleunigst verlegt (in Isohaft) und das Zimmer so gründlich gereinigt (desinfiziert), dass es tagelang nicht benutzbar war.
Wenn ich ein bißchen Fieber bekam (kam in der Aplasie paarmal vor), reagierten sie sofort, es wurden Bakterienkulturen aus dem Blut angelegt, Lungenröntgen und Stuhlprobe gemacht um zu gucken, ob da was im Anmarsch ist.
Antibiotika gab's eh die ganze Zeit als Infusion (prophylaktisch) und weil ich das Herpes-Virus habe, auch Aciclovir.
Es ist mir zum Glück noch vor der Hochdosis eingefallen zu erwähnen, dass ich gelegentlich mal einen Lippenherpes habe.... gefragt hat mich niemand danach....
Auch das Herpes - Virus ist in der Lage, einen in der Aplasie umzubringen.
Oder die Bakterien, die man im Mund (Zahnbelag!) hat.
Deswegen sollte man vorher zum Zahnarzt und während der Therapie peinlichst auf Mundhygiene achten....

Vielleicht ist die Jahreszeit auch nicht ganz ideal, im Frühjahr schwirren möglicherweise doch mehr Keime rum.... bei mir war Sommer.

Die Gefahren lauern überall, gerade deswegen versuchen die Ärzte die Aplasie-Zeit so weit wie möglich zu verkürzen. Ohne den "Trick" der Entnahme und Rückgabe der Stammzellen, wäre es gar nicht möglich die Chemo so hoch zu dosieren (wie es gegen das Rezidiv nötig ist), weil das Knochenmark danach gar nicht mehr - oder sehr lange nicht - in der Lage ist, Blutzellen zu produzieren. Das heißt, die Stammzellen braucht man zum Überleben, aber trotz dieser Methode und neuer, wirkungsvoller Medikamente (wie Neupogen z.B.), die die Aplasiezeit zu verkürzen helfen, kann es vorkommen, dass es in dieser Phase zu Komplikationen kommt.
Was mich allerdings schockiert - und woran ich in meiner Therapie nicht gedacht habe - ist, dass man diese selbst mit den modernsten Möglichkeiten nicht immer in den Griff kriegt. Das finde ich sehr traurig.

Eine ambulante Transplantation kann ich mir übrigens nicht vorstellen, weil ich auf diese sehr sorgfältige Rundumüberwachung und -betreuung, die auch auf der "normalen" Station stattfindet, nicht verzichten möchte.

Fazit: Ich glaube nicht, dass in Ingo's Fall fahrlässig gehandelt wurde. Ob ein Patient auf eigenen Wunsch isoliert werden kann, weiß ich nicht (in Heidelberg gibt's auf der Normalstation nur Doppelzimmer und Vollbelegung, es muss schon ein triftiger medizinischer Grund vorliegen, damit man allein ein Zimmer bekommt), kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass man auf Zeichen einer Infektion sehr achtet und sofort handelt.
Ich denke - und das tut mir unendlich weh - dass Ingo einfach nur Pech hatte.... womit niemand rechnen konnte und was leider auch nicht kalkulierbar ist.
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER

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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 31.03.2007 13:20

Vielen Dank für den fachkundigeren Beitrag , Judith!

Es beruhigt mich ein bisschen, dass Ingo dann wohl doch nicht an Schlamperei gestorben ist. Ändert natürlich an der Sache nix...

Jetzt bin ich nicht mehr sooo :evil: :evil: :evil: , nur noch :traurig: :traurig: :traurig:
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Beitragvon armin » 31.03.2007 16:21

Hallo,

nur mit dem Unterschied, daß Lungenentzündungen meist von Bakterien verursacht werden und weniger von Viren. :roll:

Gruß Armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

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Beitragvon Judith » 31.03.2007 19:23

:think2: :keineAhnung: hab ich doch geschrieben....
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER

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Boa
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Beitragvon Boa » 31.03.2007 21:32

sparklingmarc hat geschrieben:
Boa hat geschrieben:es ist eben alles so ungewiss und unvorhersehbar.


Du hast eine Patienten fast ohne Immunsystem und legst einen anderen Patienten mit Lungenentzündung dazu? Und da ist eine Infektion unvorhersehbar?



das hab ich doch gar nicht gemeint. ich meine einfach, dass alles bei dieser krankheit und den sog sekundärerkrankungen passieren kann.

ich mag nicht streiten :roll: :knutsch:
April 2005_MH 2B-8xBeacopp, 17 Bestrahlungen. 1.+2.+3.+4.+5.+6. NU(Juni 08) - TUTTO PERFETTO

"If life gives you lemmons, ask for Tequila and salt."

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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 01.04.2007 01:25

Boa hat geschrieben:ich mag nicht streiten :roll: :knutsch:

Das war doch kein streiten. :blumen:

Mich hatte das nur total aufgewühlt.
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sassi
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Beitragvon sassi » 04.04.2007 09:43

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holger :think2: :?:
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Beitragvon sassi » 05.04.2007 08:42

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und was sagt uns das??

:roll:


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holger hats anscheinend auch probiert :think2:
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Beitragvon sassi » 05.04.2007 15:10

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da hat einer wohl hunger :yeah: :lol:
was liegt da denn am teller?? ein ganzes schwein oder was :think2:
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