Ärzte lehnen Lymphknoten Punktion ab

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Lilly1991
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Ärzte lehnen Lymphknoten Punktion ab

Beitragvon Lilly1991 » 06.05.2019 14:57

Hallo!

Ihr kennt mich ja bereits, da ich meine Geschichte hier ja schon viel zu oft thematisiert habe.

Mittlerweile ist Mai und mein Lymphknoten am Hals (schon seit Jahren wohl dort) und der unter der rechten Achsel (ertastet im September 2018) sind immer noch unverändert da! Der am Hals schwillt bei Erkältung etc mal an, bleibt aber immer tastbar ...

Letzte Woche hatte ich am rechten Zeigefinger eine schmerzhafte einwachsung von haut und Nagel - aua! Der Lymphknoten unter der Achsel tat dann bei Berührung weh. Auch er ist immer zu tasten, wird aber noch größer.

Die ärzte meinen ja, einfach ignorieren ... ich kann das aber nicht, mir macht das einfach Angst, dass da was ist. Von einer Punktion hat mir der Hausarzt abgeraten -Risiko etc ...

Der Radiologe meint: „Lymphknoten können auch jahrelang einfach vergrößert bleiben.“

Ich wollte einfach mal nachfragen ob ihr dieser Aussage glauben würdet?

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Morris
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Re: Ärzte lehnen Lymphknoten Punktion ab

Beitragvon Morris » 06.05.2019 15:12

Moin,

mein erster Gedanke war "nicht schon wieder" und diesen habe ich beim Lesen auch behalten. Dass ein Lymphknoten bei einer Entzündung anschwellen kann, ist nun wirklich nicht ungewöhnlich. Da du bis auf geschwollene Lymphknoten, die nicht größer werden, scheinbar keine Symptome zeigst, solltest du nach dem ganzen Programm was deine Ärzte durchgezogen haben nun wirklich mal aufhören, eine Krankheit zu suchen die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht da ist.
Was erwartest du jetzt von uns? Sollen wir mit deinen Ärzten reden, dass sie vielleicht doch eine Punktion durchführen? Du hast genau zwei Möglichkeiten: Du bestehst drauf und nimmst die Risiken in kauf oder du vertraust den ganzen Meinungen die du schon bekommen hast.

Auf jeden Fall wäre es ratsam, wenn du dir Hilfe gegen deine Angst holst.

Viele Grüße,
Maurice
Lest gerne mehr über mich: https://www.morris-hodgkin.de/
MH nodulär-sklerosierender Typ im Stadium 4BE mit Lungenbefall. Verdachts-Diagnose am 30.09., Diagnose am 12.10.18

BEACOPP eskaliert, HD21
1. Zyklus: 17.10.18; 2. Zyklus: 07.11.18
Zwischenstaging per PET-MRT: Negativ, alles weg, nichts leuchtet! :D :daumen:
3. Zyklus: 28.11.18; 4. Zyklus: 19.12.18

Februar 2019: Reha in Bad Oexen
04.03.2019: Wiederaufnahme des Studiums

Nachsorgeuntersuchungen: Alles gut (Stand 2023)

CanopusLux
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Re: Ärzte lehnen Lymphknoten Punktion ab

Beitragvon CanopusLux » 07.05.2019 08:11

Hallo,

Ich kann mich Morris nur anschließen, dass ist nicht böse gemeint aber du solltest vielleicht wirklich mal über eine psychologische Behandlung nachdenken.

Alles Gute
24J.

MH NS Knochenbefall

März 2018
Stadium undefiniebar
2xABVD 4xBEACOPP

November 2019
PET CT negativ
Bestrahlung 30GY

CR :think2:?

Januar 2019
CT zeigt Vergrößerung (Wait and Watch)

März/April 2019
PET CT positiv
Biopsie: Hodgkin gesichert

Mai/Juni/Juli 2019
2x DHAP
PET CT: part. Remission (50%+ weg)
1x BEAM + auto. Stammzellenretransplantation

August/September 2019
PET CT negativ erneute CR

Aktuell: Erhaltungstherapie mit Brentuximab Vedotin (ein Antikörper 16x) Juli 2020 Therapie abgebrochen 14/16

PET CT 08/20 negativ CR

Viola92
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Registriert: 09.11.2018 16:35

Re: Ärzte lehnen Lymphknoten Punktion ab

Beitragvon Viola92 » 07.05.2019 20:05

Ich klinke mich nochmal ein, da ich das leidige Spiel mit der Angst ja kenne.

Ich kann an meinem Hals mehrere Lymphknoten ertasten, die sich seit über einem Jahr nicht verändert haben. Eine befreundete Ärztin meinte, dass sie ihre auch ertasten kann, mehrere Ärzt_innen haben mir versichert, dass sich meine Lymphknoten normal anfühlen - auch wenn man sie tasten kann. Unter der Achsel schwillt bei mir relativ regelmäßig ein Lymphknoten an, wenn ich ein bestimmtes Deo verwende. Was ich damit sagen will: Es gibt sicherlich sehr viele verschiedene Situationen in denen Lymphknoten temporär oder dauerhaft zu fühlen sind und es muss sich nichts schlimmes dahinter verbergen. Dein Radiologe hat ja scheinbar selbst gesagt, das sie auch längerfristig geschwollen sein können.

Das Problem was ich sehe - ich spreche natürlich nur aus eigener Erfahrung - ist, dass wenn du deine Angst vor einem Lymphom ablegst, höchstwahrscheinlich die Angst vor dem nächsten kommt. Glaub mir, ich hab es selbst durchgemacht und man raubt sich selbst kostbare Lebenszeit. Ich hab auch Stellen an meinem Körper, die mir merkwürdig vorkommen, aber ich habe etwas ganz entscheidendes gelernt: Die allermeisten Ärzt_innen sind in der Regel kompetent genug um zu wissen, was normal und nicht normal ist. Bei meinem Freund, der MH hatte, ist der betroffene Lymphknoten sehr schnell angeschwollen und es wurde auch zügig entdeckt. Damit meine ich, dass der entsprechende Hausarzt zwar nicht sofort eine Diagnose stellen konnte (ist ja auch nicht seine Aufgabe), aber er wusste, dass etwas nicht stimmt und hat meinen Freund an einen Onkologen weitergeleitet. Natürlich geht man davon aus, dass man seinen Körper am besten kennt, aber es gibt nunmal ausgebildetes Fachpersonal, das schon genau hinschaut. Wenn bei mir mal wieder Sorgen aufkommen, denke ich mir zwei Dinge: Erstens können die meisten Beschwerden hundert verschiedene Gründe haben und zweitens kann ich mich nicht selbst diagnostizieren. Ich bin keine Ärztin und es ist nicht meine Aufgabe mit einer bereits gestellten Diagnose in eine Praxis zu gehen, sondern, falls etwas aufkommt, erst einmal mit Beschwerden. Es ist der Job dieser Menschen herauszufinden, was nicht stimmt, nicht unserer.

Also nochmal als wirklich gut gemeinter Rat: Eine Verhaltstherapie würde sich bei dir bestimmt sehr gut anbieten. Mir hat es total geholfen meine Sorgen, deren Gründe und mein Verhalten bezüglich dieser Sorgen zu reflektieren und davon zu abstrahieren, um zu verstehen, was ich mir da eigentlich für Blödsinn einrede. Es liegt natürlich in deiner Hand, aber ich bin mir sehr, sehr sicher, dass deine Ängste nicht verschwinden, wenn du dich ihnen nicht stellst - in Form einer Therapie.

Alles Gute
Viola

Blume28
Beiträge: 34
Registriert: 16.12.2018 15:42

Re: Ärzte lehnen Lymphknoten Punktion ab

Beitragvon Blume28 » 08.05.2019 22:30

Liebe Lilly lass es doch mal gut sein und genieße dein mama Glück. Ich kann mich Morris nur anschließen. Ich hab mir auch gedacht nicht schon wieder...
Selbst ich hab tastbare Lymphknoten die nicht Lymphome sind. Mach was gegen deine Angst und such dir professionelle Hilfe.
Alles liebe.
06/18 Hodgkin 2a ohne RF ( mediastinaler und zervikaler Befall )
2 Zyklen ABVD 31.6-14.8.18
24.08.18 CT zeigt Lymphknoten werden kleiner :0047:
Bestrahlung 20gy 10.09-24.09.18
1.Nu Ultraschall und Blutbild = alles oke
2.Nu 15.01.2019 + CT Kontrolle ———-> wieder weiter geschrumpft: mediastinum 4,6 x 1,8 cm ( 7,2 x 4,4 ) und zervikal Reste zu sehen 3-5mm ( über 3 cm ) :daumen: :daumen: :daumen:
3.Nu Mai 2019 Blutbild und Ultraschall oke
07/2019--------------> Schwanger . Wir bekommen ein Baby
4. Nu Oktober 2019 Blutbild und Ultraschall oke
5.Nu Januar 2020 Ultraschall und Blutbild oke
Nächste Nachuntersuchung Herbst 2020 wenn ich es bis dahin aushalte :shock01: vielleicht muss ich eher hin wegen meiner Psyche :think2:


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