Angst und Panikattacken

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19kathi90
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Angst und Panikattacken

Beitragvon 19kathi90 » 28.01.2016 20:26

Hallo alle zusammen, habe mich lange nicht mehr mit dem Forum beschäftigt, da es mir zwischendurch echt sehr sehr gut ging. Leider leider ich sein genau einem Jahr wieder ziemlich an angst und panikattacken. Aber ich kann mir selbst nicht erklären vor was eigentlich??? angefangen hat alles vor einem jahr bei einer Nachsorgeuntersuchtung, hier wurde im Bauch ein komischer Knoten entdeckt und kein Arzt konnte sich erklären was es genau ist. auch ein CT gab keinen richtigen aufschluss. deshalb musste ich wieder alle 3 Monate nicht wie davor alle 6 Monate zur Nachsorgen. das hat mich Psychisch wieder so aus der Bahn geworfen und es wird einfach nicht besser. Mein Hausarzt verschrieb mir deshalb Antidepressiva deren Wirkung aber umstritten ist, es ist zwar ein wenig besser aber nicht wirklich. nun wollte ich mal in die Runde fragen, ob jemand auch unter angst und Panikattacken leidet und vorallem wie geht ihr damit um oder habt ihr sie sogar bewältigt??

viele grüße aus dem Bayerischen Wald :D
Morbus Hodgkin
nodulär-sklerosierender Typ
Stadium 4A
hatte in der linken lunge den turmor (durchmesser 14 cm) sonst keine weiteren
2x Beacopp eskaliert
6x Beacopp basis
2x Bluttransfusion
1x Thromozytentransfusion
14.07.2009 PET-CT - Hodkgin ist Tod :-))

Rezidiv im Mai 2010
2 kleinere Chemos
1 große Hochdosischemo mit anschließender Stammzellentransplantation
Hoffentlich entgültig geheilt

Seitdem alle 3monate Nachsorge bis jetzt immer positiv

Leider immer grippale Infekte

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maikom
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Beitragvon maikom » 29.01.2016 07:40

Hallo Kathi,

mir ging es früher auch oft so mit den Panikattacken, auch schon vor dem Krebs. Irgendwann habe ich eingesehen, das das alles nichts bringt und habe eine gewisse Gleichgültigkeit entwickelt. Was man beim Krebs erlebt ist dramatisch und die Angst, das das ganze wieder vor der Tür steht erzeugt gewisse Ängste in uns allen.

Aber Sterben kann man jeden Tag auf verschiedenste Weise. Gerade erst vor 2 Wochen lag ich auf einer Motorhaube von einem Auto, weil der auf der eisglatten Straße nicht bremsen konnte. Es war nichts passiert, Gott seid Dank, hätte aber auch das Licht aus sein können.

Man muss eine gewisse Gleichgültigkeit entwickeln und sagen, es ist mir egal. Durch den Krebs habe ich einige familiäre Dinge geregelt, an die man vorher nicht gedacht hat. Das hat mich innerlich beruhigt, das wenn man von der Welt geht, nicht 100 offene Baustellen hinterlässt. Ab dem Zeitpunkt sah ich das Thema lockerer.

Wenn du eine Panikattacke spürst, versuche dich umgehend abzulenken, sonst entsteht ein Teufelskreis. Stehe auf, geh ein paar Schritte, trink was kühles, schalte die TV Glotze an - hauptsache du lässt nicht zu das Gedankenkarussell Fahrt aufnimmt.

Maik
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,
HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy

Wissenswertes über Morbus Hodgkin
http://www.hodgkinlymphom.de

Sane
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Beitragvon Sane » 29.01.2016 11:39

Hallo Kathi,
lese in Deiner Signatur, dass Du viel unter grippalen Infekten leidest. Das war für mich auch immer wieder ein Auslöser für Ängste. Krank war für mich erst mal Katastrophe- egal, ob es Schnupfen oder Krebs ist.

Ganz so häufig sind die Infekte nicht mehr. Mein Immunstatus ist okay- letzte Woche war meine Nachsorge- und die Infekte sind mittlerweile schneller überstanden. Dadurch rückt auch das Thema Krankheit etwas in den Hintergrund.

Alle drei Monate ist einfach sehr häufig und belastend. Vermutlich kannst Du kaum das Thema vergessen...

LG,
Sane
Morbus Hodgkin 2a
8x Beacopp eskaliert 2o.8.07 bis 11.2.08
CT am 22. 2. 2008 zeigt Narbengewebe
PET am 26.3. negativ
Mrt im Dezember zeigt Vergrößerung
CT am 16.4. zeigt \\\"allgemeinen Rückgang aller Lymphomreste\\\"
Seitdem alle NU in Ordnung- Vollremission!

Stephan
Beiträge: 59
Registriert: 23.06.2015 10:40

Beitragvon Stephan » 04.02.2016 18:52

Das Thema Angst, besonders wenn die Nachsorgetermine anstehen habe ich mit meiner Onkopsychologin auch duchgekaut...

Fazit ist leider das das meistens nicht mehr weg geht, man muss nur lernen damit zu leben und jedes mal gehts etwas besser.

Wenn du noch nicht dazu kamst kann ich das übrigens nur empfehlen, Psychologische Betreuung auch für Angehörige gehört imo zur Therapie.

Und wenns nur 1x ist um abzuklären ob die Psyche noch normal ist :)

Gruß
Stephan
10/2013 - 04/2014: Diagnosemarathon -> HL NS Variante IIIB (Abdominal und Mediastinal)
04/2014 - 11/2014: 8 Zyklen ADVB (US Standard) -> PET CT komplett sauber...
06/2015: 1. Rezidiv
08/2015 - 11/2015: 3. Zyklen DHAP, 2 Zyklen Brentuximab Vedotin
12/2015: HD (BEAM) mit autologer SZT -> PET CT komplett sauber..
3/2016 - 11/2016: Brentuximab Vedotin Erhaltungstherapie (14 Zyklen)
7/2017: 2. Rezidiv
10-2017- 5-2018: Pembrolizumab Immuntherapie
5-2018: 3. Rezidiv
10-2018: 15x Bestrahlung
05-2019/10-2019: CT mit Resultat: komplette Remission


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