SCHWANGER und Sorgen

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Valerie88
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SCHWANGER und Sorgen

Beitragvon Valerie88 » 05.01.2016 15:08

Hallo ihr Lieben!

Seit langem bin ich mal wieder hier im Forum unterwegs weil mich eine Frage umtreibt. Natürlich seid ihr wohl alle keine Ärzte (oder doch jemand dabei ;)?) aber vielleicht habt ihr dazu ja schon mal etwas gehört.

Ich bin gerade - und das macht mich eigentlich sehr sehr glücklich - in der 5. Woche SCHWANGER! Ein spätes Weihnachtsgeschenk sozusagen.

Bei all der Freude schwingt aber natürlich auch die Sorge mit, dass die Krankheit (Therapieende 1 Jahr und etwa 8 Monate her) doch noch irgendwie dazwischen kommen könnte.

Darum frage ich mich - was wäre denn im Falle eines Rezidivs? Habe damals nur ABVD + 30 G bekommen. Wie könnte bzw. müsste man in der SS behandeln? Bzw. kann man das? Hochdosis geht ja wohl nicht denke ich mir aber BEACOPP? Im "Worst case"??? Oder kann man bis nach der Geburt warten?

Ich bemühe mich stets positiv und optimistisch zu sein und ich würde am liebsten die ganze Welt umarmen vor Glück aber irgendwie schwebt das alles wie ein Damokles-Schwert über mir...

Hat jemand Erfahrungen dazu?

Liebe Grüße und ein frohes und gesundes!!! neues Jahr euch allen noch!

Valerie
MH Diagnose 11/13
2 Zyklen ABVD + Bestrahlung

1. Zyklus 06.01.2014

serengeti17
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Beitragvon serengeti17 » 05.01.2016 16:44

Ich würde das entspannt sehen, weil
- du hattest nur das limitierte Stadium der Krankheit
- du hattest trotzdem die für dieses Stadium maximale Behandlung (andere haben keine Bestrahlung)
Im Prinzip ist die Hoffnung da sehr, sehr groß, dass du Hodgkin in deinem Leben nicht wieder siehst. Da ist die Chance, dass die Krankheit gerade während der 8 Monate wiederkommt, minimal.

Und wenn Hodgkin tatsächlich jetzt nochmals auftaucht, würden die Ärzte, wenn immer möglich, den Weg einschlagen, zuerst die Geburt, dann deine Behandlung.

Chemo während der Schwangerschaft geht nicht.
Ich würde schallbare Lymphknoten und Blutwerte öfter mal kontrollieren lassen und die Damokles-Schwert-Vorstellung abbauen.

Du bist gut dran. Man kann normal leben mit überstandenem Hodgkin.
(auch nach Anfangsdiagnosen, die schlimmer waren als deine.)

lg

serengeti17
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Beitragvon serengeti17 » 05.01.2016 16:51

Bezüglich Diagnosemöglichkieten:

http://www.springermedizin.at/artikel/1 ... chwangeren

Die haben ein MRT gemacht während der Schwangerschaft und das CT erst nach der Geburt

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maikom
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Beitragvon maikom » 05.01.2016 20:45

Erst einmal wünsche ich dir, das du rezidivfrei bleibst und deine Schwangerschaft geniessen kannst. Die Quote das du aktuell noch einen Rezidiv erleidest, sollte mittlerweile unter 5% gesunken sein.

Ich kenne einen Fall der trotz Schangerschaft R-CHOEP bekommen hat (war ein Non-Hodgkin) aber so unterschiedlich ist das gar nicht zu BEACOPP. Die Ärzte sagten, das das Kind durch den Muntermund geschützt ist und die Chemo die Entwicklung des Kindes nicht beeinflusst. Das Kind ist gesund geboren.

CTs und MRTs sind während der Schwangerschaft nicht möglich und man muss sich auf Ultraschall begrenzen.

Bei vorbehandelten Patienten mit ABVD gibt es die Möglichkeit der Nachbehandlung mit BEACOPP vor einer Hochdosis mit Stammzellen.
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,
HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy

Wissenswertes über Morbus Hodgkin
http://www.hodgkinlymphom.de

Valerie88
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Beitragvon Valerie88 » 05.01.2016 22:53

Vielen lieben Dank für eure Antworten und Infos! Ich werd mich mal bemühen weiterhin positiv zu denken! Man muss ja auch mal Glück haben!!🙂 Ich wünsch euch alles Gute weiterhin!!!
MH Diagnose 11/13

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mia1982
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Beitragvon mia1982 » 09.01.2016 21:10

Mach dir keine Sorgen... falls du befürchtest er könnte wachsen... ich bekam die Symptome, die hatte, als der Tumor das erste Mal aufgetreten ist....

Ich bin mir mittlerweile sicher, dass mein Tumor während der Schwangerschaft gewachsen ist, aber damals habe ich die Migräneanfälle auf die Anstrengung der Schwangerschaft geschoben. Ich habe nur Blutbildkontrollen machen lassen.
Dann ist es mir nach der Geburt nicht so gut gegangen und ich dachte ich hätte ev. eine Lungenentzündung und habe ein Röntgen machen lassen- das geht trotz stillen- und da war der Tumor auf einmal wieder so groß wie vor meinen Therapien ABVD und Bestrahlung....

ich habe dann nach 3 Monaten abgestillt, weil es mich so auszerrte und der Tumor natürlich auch noch - hat aber gut geklappt mit Fläschchen- sind dann auf Bioland- Milchpulver umgestiegen, das hat die KLeine besser vertragen als Aptamil, Hipp etc.... dann habe ich als sie 5 Monate war mit DHAP begonnen- die hat aber nicht so toll geholfen- das war bevor die Studien zu Bendamustin kombiniert mit Brentuximab herauskamen- diese Therapie habe ich dann bekommen nach 4 DHAP, und ehrlich dieses DHAP ist meiner Meinung nach eh Blödsinn- die Kombination Bendamustin Brentuximab bekam ich 4 x, dann Hochdosis mit Stammzellentrans.- da war ich 3 Wochen im KH- armer Mann war mit meinem 6 jährigen Sohn und meiner 11 Monate alten Tochter 3 Wochen allein- (natürlich mit Familienunterstützung, aber trotzdem)....( er wurde gekündigt mit Wiedereinstellungsgarantie). Nach 7 Wochen Pause bekam ich dann 8 Mal Brentuximab- echt super dieses Mittel- ich bekam schon allergische Reaktionen darauf wie Hautausschlag, Juckreiz, Hustenreiz- habe Dipundrin (Antihistaminika) und Cortison bekommen und dann ging es....

der Tumor ist jetzt so klein, dass sie nicht mal mehr die Größe angeben (früher schon).... vor Silvester erfuhr ich, dass es jetzt keinen Sinn mehr macht zu therapiern- ich habe von 18x, die man die Antikörpertherapie geben kann 12x bekommen und die Gefahr schwerer Neuropathien steigt mit jedem Mal und deswegen bin ich jetzt endlich fertig :lol: ich hoffe so, dass ich nun von Rezidiven verschont bleibe.... Kontroll- CT im Februar, ich bin gespannt...

Ich will sagen, selbst wenn Rezidiv, es ist zu schaffen, ich habe für meine Familie gekämpft, für meiner Kinder, für mich auch, aber die Vorstellung, dass die Kinder ohne mich aufwachsen müssten hat mir sehr viel Kraft gegeben, die Lebensfreude der Kinder, der Tag mit Ihnen.... Man ist als Mutter da und hat mit Kindern einen geregelten Tagesablauf und verfällt nicht so schnell in Antriebslosigkeit....

Falls du noch mehr wissen willst schreib einfach!

Schönes Wochenende!!
LG Maria

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Novalee
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Registriert: 13.01.2013 19:50

Beitragvon Novalee » 13.01.2016 11:19

Hallo Valerie,

ich verstehe deine Ängste. Ich hatte vor 3 Jahren Hodgkin, allerdings im 3. Stadium und hatte eine BEACOPP esk. Chemo. Ich bin bis heute rezedivfrei. Nach 7 Monaten nach Therapieende wurde ich schwanger und habe im September 2014 ein gesundes Mädchen bekommen. Aktuell bin ich wieder schwanger, in der 10. Woche. Auch ich mache mir natürlich riesige Gedanken, was wäre wenn.. Meine nächste Nachsorge steht am 16. Februar an. Aber im Grunde habe ich mir - schon damals - vorgenommen, mich mit diesem Thema nicht allzu viel zu beschäftigen, wenn es nicht aktuell ist.
14.02.2013: MH Stadium 3B - 4 Zyklen Beacopp esk.

25.02.2013: Zyklus 1 <- Fertig
18.03.2012: Zyklus 2 <- Fertig

Zwischenuntersuchung Anfang April PET-CT:
negativ!!!

08.04.2013: Zyklus 3 <- Fertig
29.04.2013: Zyklus 4 <- Fertig

Chemoende!!

07.06.2013: Abschlussuntersuchung: Alles OKAY!!! Vollremisson!!

30.08.2013: 1. NU: ALLES JUUUUT!!! :D
19.12.2013: 2. NU: Keine Auffälligkeiten!

08.01.2014: SCHWANGER! Im September gibt's ein Baby! :D

26.02.2014: 3. NU: Keinen Grund zur Sorge!

02.06.2014: 4. NU: 1 Jahr ist um - Knoten weiterhin geschrumpft, alles bestens!

05.09.2014: Unser GESUNDES Babymädchen ist geboren! <3

17.12.2014: 5. NU - auch wieder makellos bestaden!


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