Neurologische Ausfallerscheinungen - Chemo-Folge oder doch e

Forum für alles, was in irgendeiner Weise mit Morbus Hodgkin zu tun hat. Dieses Forum soll in erster Linie aktuell Betroffenen helfen.

Für alles andere steht das "Plauder Forum" bereit.
Jonathan_XL
Beiträge: 13
Registriert: 18.08.2015 23:58

Neurologische Ausfallerscheinungen - Chemo-Folge oder doch e

Beitragvon Jonathan_XL » 08.10.2015 20:28

Hey,

ich bin jetzt seit etwas mehr als einem Monat mit der Therapie fertig. Ich muss sagen, dass es mir richtig gut geht, es seit letzten Freitag jedoch eine Sache gibt, die mich doch etwas beunruhigt. Wenn ich seit diesem Tag etwas schreiben will, geht das anfangs noch normal, doch bereits nach kurzer Zeit verschwindet die Kraft im Daumen, bis das Schreiben unmöglich wird. Will ich dann dennoch weiterschreiben, rutscht der Daumen quasi einfach weg. Nach ein paar Minuten beruhigt sich das Ganze zwar meistens wieder, doch nach kurzem Weiterschreiben tritt es erneut auf. Das Gefühl in dem Daumen ist vollständig da, ich kann nur keinerlei Druck mit ihm erzeugen. An dem Daumen der anderen Hand ist das übrigens genauso. Da ist es allerdings fast permanent. Die anderen Finger beider Hände sind hingegen okay.

Was ich noch erwähnen sollte, ist die Tatsache, dass ich kurz vor dem Beginn der Chemotherapie eine Fußheberschwäche an meinem linken Fuß entwickelte, gebündelt mit Gefühlsstörungen in diesem Fuß. Beim Neurologen wurde daraufhin eine Polyneuropathie diagnostiziert. Da die Fußheberschwäche aber bereits kurz nach Beginn der Therapie verschwand, wurde sie als Paraneoplasie des Hodgkins gewertet. Die Gefühlsstörungen wanderten dann jedoch in die Zehen beider Füße und dann zunehmend auf den ganzen Fuß, was wiederum auf das Vincristin geschoben wurde. Diese Gefühlsstörungen sind auch jetzt 6 Wochen nach der letzten Vincristin-Gabe noch unverändert da. Zwischendurch hatte ich diese auch ganz leicht an den Fingerspitzen; die sind aber inzwischen wieder verschwunden.

Auf was ich die ganze Zeit hinaus will: Ist es möglich, dass die Chemo nach über einem Monat diese Probleme mit meinen Daumen verursacht? Mein Arzt meinte, dass dies zwar eher unüblich sei, aber auch nicht ausgeschlossen werden könne. Und an die "Vincristin-Geschädigten": Wie sahen eure Probleme aus und wann traten sie auf? Würde mich über Antworten freuen. :lol:

Grüße

PS: Termin beim Neurologen steht übrigens schon.
klassischer Morbus Hodgkin (gemischtzelliger Typ), Stadium 2B (Lokalisation mediastinal sowie supraclavikulär rechts)
27.05. - 03.09.2015: 2 Zyklen OEPA + 2 Zyklen COPDAC
PET-CT nach 2 Zyklen: vollständige Remission --> keine Bestrahlung! :-)
Abschluss-MRT: alles bestens :-)

Mehr zu mir: http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=6658

dirrtyend
Beiträge: 229
Registriert: 24.01.2008 19:08

Beitragvon dirrtyend » 18.10.2015 12:10

Hallo Jonathan.

Es kann m.M nach durchaus möglich sein.
Ich war 2008 wegen MH in Therapie, 8x beacopp esk.
ich hatte 2009 einen Ausfall, dieses Jahr im Januar
Und vor zwei Wochen nach Entbindung meines zweiten Kindes.
Bei mir äussert es sich aber als total Ausfall der rechten Seite.
Ich kann dann auf dem rechten Auge nichts sehen, meine Arm&Beinbewegungen sind echt nicht als solche zu erkennen und eine Sprachstörung liegt dann auch vor.
Ausgeschlossen wurde MS,Schlaganfall,Migräneanfälle und und und. War stationär auf der neurologischen.
Entlassen wurde ich dann mit unspeziefischen Sensibilitätsstörungen nach Chemotherapie.

Liebe Grüsse :)
Mein Hodgkin: :nono:
(nodulär sklerosierender subtyp)
links-cervikaler befall,
mediastinaler&ossärrer Befall
*ossäre infiltration durch einen Klassischen
MH vom Mischtyp.
*Therapie 2008:*
8xbeacopp.eskaliert da Stadium 4a. :mrgreen:

Jonathan_XL
Beiträge: 13
Registriert: 18.08.2015 23:58

Beitragvon Jonathan_XL » 18.10.2015 16:42

Hallo,

puh, das hört sich ja ganz schön heftig an. Bei mir sind zum Glück nur die Daumen betroffen und eben die Zehen, aber daran habe ich mich mittlerweile fast schon gewöhnt. Ich war inzwischen auch beim Neurologen, der die Polyneuropathie an den Füßen bestätigt hat, aber der Meinung war, dass diese Schwäche in den Daumen nichts mit den Nerven zu tun habe, da ich weder Gefühlsstörungen noch eine Einschränkung der Beweglichkeit habe. Er hat es dann darauf geschoben, dass ich durch die Chemo kräftemäßig abgebaut habe, es also eine reine Muskelschwäche sei. Ich selbst kann das allerdings kaum glauben. Tatsache ist jedenfalls, dass es nicht besser, sondern eher schlechter wird und ich kaum noch ein paar Sätze am Stück schreiben kann, was in der Schule natürlich ein ziemliches Problem ist. Habe jetzt mal im Internet nachgeschaut und vom "Karpaltunnelsyndrom" gelesen. Meint ihr, das könnte so etwas sein? Soll ja auch durch Chemo verursacht werden können.

Grüße
klassischer Morbus Hodgkin (gemischtzelliger Typ), Stadium 2B (Lokalisation mediastinal sowie supraclavikulär rechts)

27.05. - 03.09.2015: 2 Zyklen OEPA + 2 Zyklen COPDAC

PET-CT nach 2 Zyklen: vollständige Remission --> keine Bestrahlung! :-)

Abschluss-MRT: alles bestens :-)



Mehr zu mir: http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=6658

dirrtyend
Beiträge: 229
Registriert: 24.01.2008 19:08

Beitragvon dirrtyend » 20.10.2015 14:30

Hi,

Also ich würd mir an deiner stelle vlt. Eine zweite meinung einholen und ggfls. Nach einer messung der nervenleitgeschwindigkeit fragen. Vlt. Ist es ja auch nur vorrübergehend.

Lg
Mein Hodgkin: :nono:
(nodulär sklerosierender subtyp)
links-cervikaler befall,
mediastinaler&ossärrer Befall
*ossäre infiltration durch einen Klassischen
MH vom Mischtyp.
*Therapie 2008:*
8xbeacopp.eskaliert da Stadium 4a. :mrgreen:

Jonathan_XL
Beiträge: 13
Registriert: 18.08.2015 23:58

Beitragvon Jonathan_XL » 02.12.2015 18:15

Hey,

wollte nur Bescheid geben, dass sich die Daumenproblematik dank Ergotherapie stark gebessert hat. Rechts ist es fast schon wieder normal, links zickt es noch ziemlich herum, ist aber auch schon besser geworden. Ich war jetzt nicht nochmal beim Neurologen, doch da die Sensibilität im Bereich das Daumens tatsächlich leicht eingeschränkt zu sein scheint, ist es wohl wirklich eine Neuropathie. Ist aber im Bereich der Daumen alles wieder auf dem Weg zur Normalität, während ich bei meinen Füßen noch keine Besserung feststellen konnte.

Grüße
klassischer Morbus Hodgkin (gemischtzelliger Typ), Stadium 2B (Lokalisation mediastinal sowie supraclavikulär rechts)

27.05. - 03.09.2015: 2 Zyklen OEPA + 2 Zyklen COPDAC

PET-CT nach 2 Zyklen: vollständige Remission --> keine Bestrahlung! :-)

Abschluss-MRT: alles bestens :-)



Mehr zu mir: http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=6658

Benutzeravatar
Schneider1983
Beiträge: 505
Registriert: 07.07.2012 18:52
Wohnort: Münster

Beitragvon Schneider1983 » 03.12.2015 09:46

kenne das Problem am beiden Daumen auch, leichtes kribbeln etc.
Da ich kein Schriftsteller bin ist alles gut. Kann damit leben. Beim Messer in der Hand halten Gott sei Dank kein Problem
_________________
Diagnose Mai 2010
Morbus Hodgkin, 2A , HD 16
2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy
Mai 2012 Rezidiv mit ähnlichem Stadium
3 x DHAP ---> HD BEAM ---> autologe SZT
PET leuchtet noch was im Medistinum
Bestrahlung 30 Grey in 17 Terminen
PET CT ---> Negativ
PET CT ---> Rezidiv ---> allogene SZT
27.05.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 1
17.06.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 2
10.07.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 3
PET CT ---> nix leuchtet
30.07.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 4

22.08.13 Anfang KMT UKM Münster für 29 Tage
Entlassung
Dez. 13 PET CT ---> leuchten am Hals, aber negativ
Feb. 14 PET CT ---> erneutes leuchten am Hals
Sep. 14 PET CT ---> nix leuchtet
Sep. 15 PET CT, Knochenstanze ---> ALLES BESTENS


Zurück zu „Morbus Hodgkin“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Ronaldked und 236 Gäste