Normale Erstbehandlung? Erfahrungen Uni Mainz?

Forum für alles, was in irgendeiner Weise mit Morbus Hodgkin zu tun hat. Dieses Forum soll in erster Linie aktuell Betroffenen helfen.

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Melanie

Normale Erstbehandlung? Erfahrungen Uni Mainz?

Beitragvon Melanie » 27.08.2002 22:44

Hallo,
wie ich erst heute erfahren habe, mußte mein Vater heute zur Chemo.
Ich habe bisher keinerlei Erfahrungen mit Krebs. Es ist so, daß er wohl mehrere größere Lymphome im Rücken (!) hat und sein Zustand in Stadium III-IV eingestuft wird. Er war heute zúr ersten Chemotherapie und muß morgen nochmal hin. dann bekommt er vier Tage lang Chemo in Tablettenform danach wohl zwei Wochen nichts. Ist das normal? Ich habe bisher immer nur von einem Behandlungstag gelesen.
Er muß wohl bis Anfang nächsten Jahres die Therapie machen. Ist das auch normal?
Hat jemand Erfahrungen mit der Uni Mainz?
Für Antworten wäre ich Euch sehr dankbar!
Melanie

Susi

Normale Erstbehandlung? Erfahrungen Uni Mainz?

Beitragvon Susi » 28.08.2002 07:28

Zu erst einmal: Morbus Hodgkin wurde diagnostiziert? Welche Chemo erhält er? (Es gibt für alle Namen bzw. haben die einzelnen Medikamente einen). Hier bitte unbedingt den Arzt fragen bzw. mal auf die Tabletten schauen.
Bei der BEACOPP-Chemo-Therapie ist es (wie auch bei ABVD) durchaus so, dass es mehrere Behandlungstage gibt. So den Tag 1 mit intravenöser Chemo, dann Tag 7, 8, 9 mit intravenöser Chemo, dazu begleitetnd 14 Tage Chemo in Tablettenform.
Alles GUte!

Chris Gress

Normale Erstbehandlung? Erfahrungen Uni Mainz?

Beitragvon Chris Gress » 28.08.2002 12:17

Hallo Melanie,
für Morbus Hodgkin ist diese Behandlung nicht typisch, ich weiß aber auch nicht ob MH bei deinem Vater diagnostiziert wurde. Viele MH-Patienten nehmen an der Studie der deutschen MH-Gesellschaft teil. Die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten die dort gemacht werden wurden hier schon angesprochen, infos findest du auch direkt dort.

Chris

Melanie

Normale Erstbehandlung? Erfahrungen Uni Mainz?

Beitragvon Melanie » 29.08.2002 12:25

Hallo,
erst einmal vielen Dank für Eure Antworten! Ich habe nochmal mit meinem Vater gesprochen. Er sagte mir, daß die Ärzte bei ihm das Non-Hodgkin Symptom diagnostiziert haben. Also ein Geschwür außerhalb der Lymphknoten. Als Medikamente hat er mir Cytostatika und Maptera genannt. Mit diesen Informationen kann ich leider nichts anfangen. Ihr?
Viele liebe Grüße
Melanie

Norbert

Normale Erstbehandlung? Erfahrungen Uni Mainz?

Beitragvon Norbert » 29.08.2002 15:11

Hallo Melanie,
obwohl die Namen sehr ähnlich sind, Hodgkin Lymphom, und Non Hodgkin Lymphom beschreiben sie zwei unterschiedliche Arten bösartiger Erkrankungen des Lymphsystems. Hier findest Du nur die o.g. Hodgkin Leute und sehr wenig über Non Hodgkin. Unter Links hier auf Axels Seite hast Du aber Möglichkeiten mehr zu finden.
Trotzdem alles Gute an Deinen Vater und Kraft für Beistand an Dich, Norbert

Axel B.

Morbus Hodgkin und Non-Hodgkin

Beitragvon Axel B. » 30.08.2002 10:14

Wie gesagt sind Hodgkin und Non-Hodgkin unterschiedliche Krankheiten, die aber beide das Lymphsystem betreffen. Der Begriff Non-Hodgkin mag dabei verwirrend klingen, da es ungewöhnlich ist, eine Krankheit negierend zu bezeichnen. Die Ursache liegt in der Geschichte. Als der englische Arzt Thomas Hodgkin zum ersten Mal die Krankheit des Lymphsystems beschreibt, die später seinen Namen erhielt, wusste er noch nicht, dass es sich dabei um unterschiedliche Krankheiten mit den gleichen Symptomen handelte. Erst viel später wurde herausgefunden, dass es sich nicht bei allen Fällen um MH handelte, die Thomas Hodgkin beschrieb. Einige waren deshalb die sogenannten Non-Hodgkin-Lymphome.

Beide Krankheiten haben zwar ähnliche Symptome, müssen jedoch unterschiedlich behandelt werden, wonach sie also zwei unterschiedliche Krankheiten darstellen. Da ich an MH erkrankt war, kenne ich mich auch nur damit aus und habe dementsprechend meine Seite danach ausgerichtet. Zu Non-Hodgkin gibt es jedoch auch viele Seiten im Internet.

Doreen

Non-Hodgkin-Lymphom

Beitragvon Doreen » 30.08.2002 16:07

Hallo Melanie!
Der genaue Unterschied bei Non-Hodgkin und Morbus Hodgkin ist, das der Morbus ein schnell wachsendes Lymphom ist und somit auch als agressiver gilt. Allerdings gilt der Morbus in der Medizin als "besser therapierbar", da er meist, im Gegensatz zu dem Non-Hodgkin, erst in späten Stadien beginnt auf Organe überzugreifen. Eine Bekannte von mir, die an dem Non-Hodkin leidet hat beispielsweise ein Lymphom direkt am Herzen. Somit ist da natürlich die Therapie sehr schwierig, besonders was die Bestrahlung angeht.
Bei Non-Hodgkin wird oftmals gerne eine Antikörper-Therapie gemacht, die sehr kostspielig ist und auf die aber viele Patienten allergisch reagieren. Zum Beispiel mit Schüttelfrost. Die Therapie dauert ein paar Stunden und wird intravenös appliziert. Dann gibt es noch die sogenannte CHOPP-Chemotherapie bei Non-Hodgkin. Diese dauert auch ein paar Stunden am Tag und wird ebenfalls über die Vene verabreicht. Die Medikamente sind dabei Cyclophosphamit, Adriamycin und neuerdings auch eine geringe Dosis Etoposid. Danach werden noch ca. 2 Wochen Tabletten (Prednisolon) und Antibakterielle Antibiotika eingenommen.
Bei Rückfällen der Non-Hodkin-Erkrankten machen sie meistens eine Stammzellen-Hochdosis. Ich denke mal, dein Papa bekommt die CHOPP, da diese am gängisten heutzutage ist.
Er wird ganz sicher wieder gesund werden!
Alles Gute!
Doreen

Melanie

Normale Erstbehandlung? Erfahrungen Uni Mainz?

Beitragvon Melanie » 31.08.2002 00:15

Hallo,
ich danke Euch nochmals für die netten Antworten. Leider ist zu der Non-Hodgkin Krankheit nicht so viel (und nicht so professionelles (wie hier--dickes Lob an Axel!!!) Material bzw. Foren zu finden. Ich werde aber weiter suchen. Mein Vater hat die ersten Behandlungstage gut überstanden und erfreut sich eines guten Appetits (vorher keiner!!). Er îst jedoch empfindlich gegenüber Gerüchen, was ja typisch ist, wie ich las. Leider ist am zweiten Tag der Chemo was danebengelaufen. Aber die Stelle ist nur ca. 6 cm groß, so daß ich mir deswegen nicht so starke Sorgen mache. Er klagt über starken Schwindel, aber ich bin froh, daß es ihm so gut geht. Hoffentlich bleibt es so...
Als Medikament habe ich ein Cortisonpräparat entdeckt: Fortecortin 4mg.
Alles Liebe und Gute
Melanie


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