Mutter mit 81 Chemo?

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ma82pa
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Mutter mit 81 Chemo?

Beitragvon ma82pa » 03.03.2020 21:22

Hallo allesamt,

meine Mutter (81) hat im letzten halben Jahr sehr viel Gewicht verloren, hat nachts schlimme Schwitzanfälle, kämpft mit einer chronisch entzündeten Speiseröhre und entsprechenden schlimmen Schluckproblemen und jetzt wurde ein Lymphom um der Aorta festgestellt. Auch einige Knötchen in der Leiste und am Schlüsselbein. Sie war nach den Untersuchungen im Krankenhaus so geschwächt,dass ich mich schweren Herzens für eine Kurzzeitpflege im Altenheim entschloss. Bisher lebte sie sehr selbstständig allein. Momentan warten wir auf den endgültigen Befund. Der Arzt hat uns im Gespräch schon in Richtung Chemo gewiesen. Ich bin nicht dafür, weil ich glaube, die Nebenwirkungen würde sie sicher nicht verkraften.

Gibt es Erfahrungen?

juliesch
Beiträge: 10
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Re: Mutter mit 81 Chemo?

Beitragvon juliesch » 04.03.2020 22:16

Hallo ma82pa,

warte erstmal den Befund ab was bei ihr rauskommt, welches Stadium es wenn sei und wenn, auch welche Chemo sie überhaupt bekommen würde.

Es liegt ja auch daran, wie fit deine Mutter noch ist - mal abgesehen von der jetzigen Situation, die jedem den Boden unter den Füßen wegzieht.
Da sie noch selbständig zuhause lebte war sie bis dahin noch mobil, was ja gut ist!
Soviel ich weiß hätte ich bei der Chemotherapie BEACOPP in diesem Alter eventuell kein Bleomycin erhalten, da es auf die Lunge gehen kann. Das spart man sich je nachdem ein, wenn zum Beispiel auch Vorerkrankungen vorliegen. Bei ABVD wird es glaube ich ähnlich gehandhabt.

Ich habe während ich zur Diagnostik im Krankenhaus war mit einer 79-jährigen auf dem Zimmer gelegen, die ebenso eine Chemotherapie in diesem Alter schon hinter sich hatte. Man ist halt geschwächt... Es war zwar ein Non-Hodgkin, kenne da nicht die Therapieunterschiede. Aber habe sie nach 4 Monaten wiedergetroffen. Ihr ging es soweit wieder gut und sie konnte sich selbständig im Haus bewegen.

Nur bedenke jede Chemotherapie wirkt erstens auch anders. Und bei jedem von uns hier gibt es große Unterschiede der Nebenwirkungen und Auswirkungen, wenn man auch die gleiche Chemotherapie bekommen hat. Jeder kann auch anders mit der Situatuion umgehen. Und man hat vielleicht auch andere Vorerkrankungen. Da ist es schon in jungen Jahren schwer möglich zu beurteilen wie die Therapie verlaufen wird.

Hier habe ich Dir mal eine Übersicht / Studienauswertungen rausgesucht über die Therapie bei älteren (>65 Jahre) und komorbiden Patienten, also wenn man mehr hat als nur die Diagnose MH hat.
Vielleicht hilft es ein wenig bei Eurer Entscheidungspfindung. Und ganz wichtig ist...was möchte denn Deine Mutter?

https://www.onkopedia.com/de/wissensdatenbank/wissensdatenbank/hodgkin-lymphom/v366-duehrsen-435-vortrag.pdf

Ich drücke die Daumen und wünsche Euch alles Gute! :blumen:
Morbus Hodgkin IVA (09/19)
Fortgeschrittenes Stadium
HD21 Studie - Arm 4-6x BEACOPPeskaliert | 30 Gy bei PET-positiv

09/19 - 12/2019:
3x BEACOPPeskaliert
1x BEACOPPeskaliert Stufe 3 | ohne Bleomycin

Leukopenie Grad 4, Thrombopenie Grad 4, Hb 5,7... Chemo trotzdem nach Plan

11/19 Zwischen-Staging: PET-negativ = 4x BEACOPP :daumen:

01/20 End-Staging: PET-positiv :cry: = V.a. Früh-Rezidiv :cry:

13/02/20 Biopsie zum Widerlegen des PET-positiven Gewebes
03/03/20 Falsch-positives PET! Doch keine Bestrahlung nötig! Komplette Remission! :0010:

03/20 1. NU :daumen:
06/20 2. NU :daumen:
08/20 3. NU :daumen:
12/20 :?: mit Kontroll-CT geplant...


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