Während der Therapie

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Kivo05
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Während der Therapie

Beitragvon Kivo05 » 17.06.2014 20:51

Hallo Zusammen,

Wie habt ihr das bei eurer hodgkin Diagnose gemacht während der Chemo?
Wart ihr down? Hat der Körper gestreikt? Habt ihr gearbeitet? Sport getrieben?
Wäre sehr an Erfahrungen Interessiert!
Vg

janetrose
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Beitragvon janetrose » 17.06.2014 21:32

Hallo,

auf diese Frage kriegst Du wahrscheinlich tausend unterschiedliche Antworten, weil jeder Körper anders ist und auch die Therapien unterscheiden sich.

Down gewesen? Ja, total, vor allem psychisch

Körper gestreikt? Ging so, habe es mir schlimmer vorgestellt, am schlimmsten war es dann schon zum Schluss, die letzten Chemoblöcke

Gearbeitet? Nöööööö, sicher nicht! Hängt wahrscheinlich von der Therapie ab aber bei meiner war ich ca. 3x/Woche von 8 bis 16 Uhr in der Klinik

Sport getrieben? Dazu hatte ich keine Kraft, aber sehr viel gemütlich spazieren gegangen (meine damalige Nachbarin hat gerade ein Baby bekommen und hat mich ständig zum spazieren geschleppt)
MH IIb mit Risikofaktoren ED 05/2006
BEACOPP 14 + Bestrahlungen

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maikom
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Beitragvon maikom » 18.06.2014 06:25

Ich bekam ABVD und bin zwischen den Chemos halbtags arbeiten gegangen. Das brachte Ablenkung, denn zu Hause viel mir die Decke auf dem Kopf und man dachte über zuviel "Unsinn" nach.
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,
HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy

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http://www.hodgkinlymphom.de

Doctor Who

Beitragvon Doctor Who » 18.06.2014 06:55

Meinen Job mache ich per Teamviewer, da die Wege sonst einfach zu weit wären. Sport ging anfangs nahezu ohne Einschränkungen. Nach BEACOPP esk. I (während der Pause) gab's den ersten Dämpfer, nach der zweiten Chemo war's dann ganz vorbei. Wasser in den Beinen (nach Bluttransfusion), Muskeln weitgehend atrophiert (Sportlerbeine werden zu Beamtenbeine - sehr lustig :evil: ), HB viel zu niedrig, Herzrasen bei kleinen Anstrengungen usw. Ich fühle mich wie ein Wrack.

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Beitragvon Kivo05 » 18.06.2014 20:14

Also ist es tatsächlich bei jedem anders...

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Schneider1983
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Beitragvon Schneider1983 » 19.06.2014 08:41

Kommt auch auf die Therapie an. Bei ABVD sitzt sicherlich mehr drin wie bei Beacopp... habe während ABVD Ruhephase (3 Wochen Abstand) meine Terasse bei 30 Grad gepflastert. Gab auch Tage, da war das Sofa der beste Freund. Wirste schnell selber merken, was geht und was nicht.

Kopf hoch, so schlimm wird es alles nicht! Lies nicht zuviel Horrorstorys...
_________________
Diagnose Mai 2010
Morbus Hodgkin, 2A , HD 16
2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy
Mai 2012 Rezidiv mit ähnlichem Stadium
3 x DHAP ---> HD BEAM ---> autologe SZT
PET leuchtet noch was im Medistinum
Bestrahlung 30 Grey in 17 Terminen
PET CT ---> Negativ
PET CT ---> Rezidiv ---> allogene SZT
27.05.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 1
17.06.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 2
10.07.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 3
PET CT ---> nix leuchtet
30.07.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 4

22.08.13 Anfang KMT UKM Münster für 29 Tage
Entlassung
Dez. 13 PET CT ---> leuchten am Hals, aber negativ
Feb. 14 PET CT ---> erneutes leuchten am Hals
Sep. 14 PET CT ---> nix leuchtet
Sep. 15 PET CT, Knochenstanze ---> ALLES BESTENS

Doctor Who

Beitragvon Doctor Who » 19.06.2014 11:42

Schneider1983 hat geschrieben:Kommt auch auf die Therapie an. Bei ABVD sitzt sicherlich mehr drin wie bei Beacopp...

Das Dacarbazin kann auch böse zuschlagen, wenn man wenig tolerant ist. Den Tag gestern habe ich mit Emend vorab, Ondansetron im Vorlauf und Ondansetron oral zweimal am Abend leidlich überstanden. Aus der letzten Gabe weiß ich, dass das Medikament bei mir bis Tag 14 dreimal täglich erforderlich ist.

Die Blutwerte sehen dabei allerdings nicht ganz so böse aus. HG bleibt einigermaßen konstant, Trombos und Leukos sind leichter auf akzeptablem Niveau zu halten. Der Grenzwert liegt aber auch bei mind. 2500, was ich mir an Tag 14 schnell noch hinspritzen musste :roll: .

Das Bleo ist bei mir sogar noch außer vor. Wäre das auch noch drin, hätte ich mich-das beste hoffend-vielleicht aus der Therapie ganz verabschieded.

Keiner von uns hat das große Los gezogen - weder mit ABVD noch mit BEACOPP. Man fühlt sich wie eine Giftmüll-Entsorgungsanlage.

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Beitragvon maikom » 19.06.2014 12:34

Doctor Who hat geschrieben:Keiner von uns hat das große Los gezogen - weder mit ABVD noch mit BEACOPP. Man fühlt sich wie eine Giftmüll-Entsorgungsanlage.


...und dennoch hätte es schlimmer kommen können und wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen!
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,

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Beitragvon Kivo05 » 19.06.2014 17:25

Auch wenn es ne unpassendefrage ist. Wie ist das bei euch mit sexuellen Dingen??? Habt ihr da nach - bzw Nebenwirkungen?

Doctor Who

Beitragvon Doctor Who » 19.06.2014 17:51

Kivo05 hat geschrieben:Auch wenn es ne unpassendefrage ist. Wie ist das bei euch mit sexuellen Dingen??? Habt ihr da nach - bzw Nebenwirkungen?

Die Frage ist nicht unpassend, gehört auch zur Lebensqualität. Dauerhafte Unfruchtbarkeit ist häufig (teilweise durch die Chemo, den Rest gibt der Fertilität die Radiotherapie, wenn die entsprechenden Regionen exponiert sind). Sonstige Störungen nicht bekannt, wer also trotz der physischen und psychischen Belastungen Lust verspürt, kann loslegen ;-).

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Beitragvon maikom » 19.06.2014 18:21

Auch wenn psychisch und physisch während der Chemo alles "funktioniert" mit dem Sex, trotzdem an Verhütung denken...
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