Klage wegen Ärtztepfusch

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yoda
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Beitragvon yoda » 26.12.2013 09:10

Hast du nicht etwas von Arm B geschrieben in deiner Fusszeile Emporio? Hat man dich nach 2 Zyklen randomisiert und erst danach gemerkt, dass du nur Basis anstatt eskaliert erhalten hast? Der Arm B ist mittlerweile geschlossen und war - Irrtum vorbehalten - kein Arm mit 4 Zyklen.

Ich kann dich schon verstehen und die Antworten hier drin möchtest du weder sehen noch helfen sie dir weiter. Auch meine Frau schaut mich manchmal wehmütig an und ich spüre, dass sie mich viel lieber mit anstatt ohne Haare hätte. Doch das tut sie unterschwelig und ich kann gut damit umgehen. Such dir per Internet oder sonstwie eine tolle Frau, die auf Glatzen steht. Das poliert auch das Selbstwertgefühl auf. Wenn du diesbezüglich eine richtige psychische Phase durchleben musst, würde ich zum Psychologen gehen. Das ist ja nichts Schlimmes. Und das hilft dir vielleicht, dies besser zu überwinden und zu akzeptieren.

Sehe übrigens durch meine Haarlosigkeit durchaus Vorteile: Meine Morgentoilette hat sich mituneter halbiert vom zeitlichen Aufwand her. Mützen und Helme machen die Frisur nicht mehr kaputt. Ich spare mir jeden Monat Geld für den Friseur (nach 5 Jahren eine Stange Geld). Und nach dem Duschen oder Schwimmen sind meine Haare innerhalb von 5 Sekunden trocken.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

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Schneider1983
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Beitragvon Schneider1983 » 26.12.2013 14:23

echte Männer können Glatze tragen. Entweder haste Charackter oder nicht.

Sehe die Klage mit 2% Chancen für Dich, es sei denn der Arzt fängt direkt an im Gericht zu weinen, kniet sich hin und bettelt um Verzeihung...dann haste noch ne Chance auf 2-5000€, wenn überhaupt.

Nen amputiertes Bein oder so ist glaube ich keine 100.000€ Wert!

Sei froh, dass der scheiss weg ist. Kauf Dir ein paar schicke Mützen, Caps oder investiere in eine Perücke, wenn dich das glücklich macht.

Meine Haare wachsen zwar bereits wieder, endlich auch an den Beinen, aber eins steht fest...die Glatze bleibt... alle wollen mich immer am Kopf streicheln...einfach herrlich wie ein Hundewelpen zu sein den alle anfassen wollen. ;-)
_________________
Diagnose Mai 2010
Morbus Hodgkin, 2A , HD 16
2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy
Mai 2012 Rezidiv mit ähnlichem Stadium
3 x DHAP ---> HD BEAM ---> autologe SZT
PET leuchtet noch was im Medistinum
Bestrahlung 30 Grey in 17 Terminen
PET CT ---> Negativ
PET CT ---> Rezidiv ---> allogene SZT
27.05.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 1
17.06.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 2
10.07.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 3
PET CT ---> nix leuchtet
30.07.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 4

22.08.13 Anfang KMT UKM Münster für 29 Tage
Entlassung
Dez. 13 PET CT ---> leuchten am Hals, aber negativ
Feb. 14 PET CT ---> erneutes leuchten am Hals
Sep. 14 PET CT ---> nix leuchtet
Sep. 15 PET CT, Knochenstanze ---> ALLES BESTENS

Emporio
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Beitragvon Emporio » 07.01.2014 05:46

@yoda
ich wurde nach 2 beacopp randomisiert und
hätte dann insgesamt 8 esk kriegen soll.
Der fehler wurde erst nach dem 4 mal bemerkt und dann erst
die 4 esk.

Bin schon verheiratet und haben die ganze scheisse
zusammen überstanden.

Eigentlich ist alles perfekt, halt eigentlich.


Ich denke jetzt ein wenog anders, werde höchstwahrscheinlich
nicht klagen, hab keine lust auf den stress.

Werde dieses jahr eine haartransplantation machen lassen.

@maik
mir ist klar, dass ich froh sein sollte, bin ich auch.
ich wünsche auch, dass hier jeder gesund wird und bleibt.

Jedoch gibt es da draussen nicht viele die in meinem alter diese krankheit hatten, da fühlt man sich schon alleine und fragt man sich die dümmste frage
Wieso ich? Was man natürlich nicht beantworten kann.
Ich will eigentlich wie vorher sein, ich möchte einfach nicht jeden tag an die krankheit denken.
Nach der chemo ändert man sich ungewollt, ich persönlich habe weniger selbstbewusstsein, auch wenn in meinem leben im moment vieles gut läuft.


Das grösste problem bei mir ist mein umfeld.
Die kennen mich alle nur mit haaren, (ausser frau,meine eltern und geschwister)
Kann mich noch nicht outen.
Aber dieses problem werde ich überstehen, hab ja auch den hodgkin besiegt.
Dieses jahr endlich vollremission:)


Naja ich danke allen
Sorry für meine fehler, kann meine gefühle nicht so gut ausdrücken.

Beste grüsse
Emporio
Hodgkin Stadium3-4 Nod.Sklerose Milz,Mediastinum,Hals,Achsel
01/2009 bis 06/2009 HD 18Studie arm b
4xbeacopp(arztfehler/wenig Dosis)
4xbeacopp esk. + rituximab
Pet negativ
1.nachsorge ok,2.nachsorge ok,3.nachsorge ok
4.nachsorge ok,5.nachsorge vergrößerte Lk
18.03.2011 Lk hat sich verkleinert- nächste Nachsorge Juli *happy*

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maikom
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Beitragvon maikom » 07.01.2014 09:12

Die Frage nach dem Warum ich? werden wir wohl nie beantwortet bekommen, da noch zu ungeklärt ist, woher der Hodgkin kommt. Es hat halt was mit EBV und deinem Immunsystem zu tun, was die Tumorzellen nicht erkannt und bekämpft hat, so der grobe aktuelle wissenschaftliche Stand.

Es bringt aber auch nichts damit jetzt rum zu lamentieren, man hatte die Krankheit und wurde behandelt - PUNKT. Wenn du dir den Arm brichst bleiben unter Umständen auch Spuren zurück - oder um es krasser zu sagen, manchmal müssen Onkologen ihren Patienten sagen, sie haben vielleicht noch ein Vierteljahr zu leben und sie können medizinisch nichts tun. Du lebst noch und hast auch noch gute Prognosen dieses länger tun.

Sicher ist man jetzt unsicher, in wie weit man seinem Körper jetzt noch vertrauen kann, das ist bei uns fast allen so. Jedes Jucken erzeugt Angst vor Rezidiv, über jeden Husten machen wir uns Sorgen, das kann nur die Zeit heilen. Das man seinem Körper wieder Vertrauen schenkt.
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,
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Wissenswertes über Morbus Hodgkin
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Lunita
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Beitragvon Lunita » 07.01.2014 12:05

Sorry, aber du solltest erstmal einen kompetenten Psycholgen aufsuchen. Wie sich das anhört, wird es mit einer Haartransplantation nicht ausreichen. Du haderst mit der Frage: warum ich? Was ist das für eine überhebliche Frage? Warum ich NICHT?! Mein Gott, warum muss man sich selber immer für so außergewöhnlich halten, dass man sich so etwas idiotisches fragt? Jeder kann mal Pech haben! Das ist das normalste auf der Welt!
Es gibt so einige hier, deren Haare sind nach der Chemo einfach bescheiden. Meine z.B. auch. Sie sind seit der Chemo total dünn. Obwohl man bei mir keinen "Pfusch" begangen hat.
Wenn du ein Problem hast, dich zu "outen" und zu deinem Krebs zu stehen (wo ist das Problem?! Wegen Krebs braucht man sich doch nicht zu schämen!), dann ist das ein gravierendes Selbstwertproblem! Absolut null Selbstsicherheit! Dafür solltest du was tun! Sonst haut es dich total aus den Schuhen, sobald du die ersten auffallenden Falten bekommst!
Bitte werde erwachsen! Beende erstmal dein Studium! Und vorallem lass dir helfen!
Harrtransplantation - absurd! Eitelkeit lässt grüßen! Dein Trauma Krebs wird trotzdem bleiben! Das hat nichts mit Äußerlichkeiten zu tun!
MH Stadium 2B mit Risikofaktor großer mediastinaler Tumor
8xBEACOPP eskaliert, aufgrund ausgeprägter Leukopenie jedoch stetige Dosisreduktion bis BEACOPP Basis, Mai-Dezember 2010
Bestrahlung 30 Gy.

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Franzi89
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Beitragvon Franzi89 » 07.01.2014 12:34

Also um ehrlich zu sein glaube ich das jeder sich mal die Frage gestellt hat warum ich, warum muss mir so etwas passieren. Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun ... man sucht nur nach einem Grund

Mit dem nicht outen kann ich auch vollkommen nachvollziehen. Es muss nicht jeder wissen dass ich Krebs hatte. Ich möchte das die Leute mich so kennenlernen wie ich bin und nicht mit dem Gedanken oh sie hatte Krebs (denn das verändert das Verhalten). Wenn ich Personen länger kenne, werde ich Ihnen schon davon erzählen wenn ich es für richtig halte oder eben auch gar nicht.

Emporio dass du eine Haartransplantation machen möchtest finde ich gut. Waum auch nicht. Wenn du dich damit besser fühlst, ist das vollkommen ok. Würden meine Haare nicht richtig nachwachsen, würde ich auch alles versuchen was geht. Die Gesellschaft ist leider so, dass das Aussehen wichtig ist. Wenn dir die Haartransplantation also mehr Selbstwertgefühl und Sicherheit gibt, mach es.
Die Klage die du gegen dein Arzt vorhattest wegen der Haare finde ich aber nicht gut. Niemand kann beweisen dass deine Haare nicht gut wachsen aufgrund der Fehler deines Arztes. Vielleicht wäre es auch so gekommen wenn du gleich richtig behandelt worden wärest. Wie bei Yoda zum Beispiel. Also mach meinetwegen die Haartransplantation und genieße endlich dein Leben. Du hast es geschafft. Und eine Frau hast du auch schon. Sie hat dass alles mit dir durch gemacht und liebt dich auch mit wenig Haaren :). Das solltest du zu schätzen wissen.

Lg Franzi
25.02.2013: Morbus Hodgkin Nodulär-sklerosierender Typ, Stadium IIa , 2x BEACOPP esk. + 2 x ABVD analog HD17

27.03.2013 1. Zyklus BEACOPP --> erledigt
17.04.2013 2. Zyklus BEACOPP --> erledigt
08.05.2013 1. Zyklus ABVD --> geschafft
(kleine Verzögerung um 2 Tage wegen Neutropenie)
13.06.2013 2. Zyklus ABVD --> geschafft (Verzögerung um 7 Tage wegen Neutropenie)
seit 05.08.2013 Bestrahlung - 36gy
Oktober 2013 - Reha Bad Oexen
17.10.2014 - Port ex

Lunita
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Beitragvon Lunita » 07.01.2014 13:11

Bei mir ist es genau andersrum: ich finde Leute auf Anhieb interessanter, die im Leben Schicksalschläge hatten.
Eine Sache ist es schließlich, damit zu jammernd herumzulaufen um bemitleidet zu werden. Was anderes ist, einfach nur dazu zu stehen, offen damit umzugehen, ohne jedoch eine große Sache daraus zu machen. Mich nervt dieses Tabu um Krebs tierisch, und lächerlich finde ich es auch. Aber gut, wer es so möchte...

Ich finde das Gejammere um Haartransplantation allerdings auch ziemlich unverschämt, wenn ich an jene denke, bei denen der Hodgkin einfach nicht verduften will! Ich meine hallo?!
Außerdem liegen hier die Probleme offenbar viel tiefer. Eine Haartransplantation wird meiner Meinung nach, nur eine "oberflächliche" Lösung sein, die vorrübergehend ist. Der nächste "Schlag" wird alles wieder aufbrechen. Hier stimmt offenbar was mit der seelischen Verarbeitung nicht!
MH Stadium 2B mit Risikofaktor großer mediastinaler Tumor

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Beitragvon Lunita » 07.01.2014 13:15

Übrigens: wenn ich einen jungen Mann mit wenig Haaren sehe(und davon habe ich etliche im Bekanntenkreis!), dann denke ich doch nicht: ui, der hatte bestimmt Krebs!! :lol: Das ist doch affig! Sorry! :wink2:
MH Stadium 2B mit Risikofaktor großer mediastinaler Tumor

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Beitragvon Emporio » 07.01.2014 13:21

Die sache ist , ich frag mich ja nicht jeden tag warum ich.
ich habe ja auch geschrieben mit der sinnlosesten frage.
Auch wenn ich weiss, dass ich auf die frage keine antwort kriege ist man halt ab und zum im leben down und man fragt sich das halt.
Man findet in der situation einfach alles scheisse.

Wieso sollte ich keine haartransplantation machen, wenn ich genau weiss, dass es mir mit haaren gut geht.

ein anderes problem ist, das einfach der name KREBS in der gesellschaft ein angstwort ist.

Letztens habe ich 2 kommilitonen beim lernen von meiner krankheit erzählt.
Ich hab mich wie im gericht gefühlt.
Allein der blick von denen hat gereicht.
Man kriegt ja soforz einen ohh-sünde-blick.
Das ist ja auch alles normal, so würde ich vllt auch vor der krankheit denken.
Man muss iwie damit klar kommen, dass man anders ist.
Da draussen vergesse ich einfach meine krankheit und möchte, dass jeder mich normal behandelt.

Man will ganz normal sein, dann kommt eine lebenssituation und man weiss dann genau, es wird nicht klappen.

Natürlich kann man jetzt sagen, sei nicht so eitel , sei mehr selbstbewusst, es gibt schlimmeres, sei erwachsen .

Das sind nun meine probleme und damit muss ich klar kommen.

Dann kommt noch die angst hinzu, was auch berechtigt ist.
1 monat nach meiner diagnose, hat mein onkel die diagnose
Magenkrebs erhalten, wir haben zusammen chemo erhalten.
Er ist nach 6 monaten gestorben. War alles eine noch härtere zeit,
Kurz danach hat meine bruder vergrösserte lk gehabt und musste ins krankenhaus, da hatten wir auch alle angst, dass es hodgkin ist. Was zum glück nicht der fall war.

Aufjedenfall war ich schon stark, dass sind jetzt eher kleine probleme, aber es sind halt probleme , für den einen eher lächerlich für den anderen eher was grosses.

Es ist aufjedenfall schön zu leben und das leben (achterbahn)in dem jugen jahren richtig kennenzulernen.

Lg
Emporio
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4xbeacopp(arztfehler/wenig Dosis)

4xbeacopp esk. + rituximab

Pet negativ

1.nachsorge ok,2.nachsorge ok,3.nachsorge ok

4.nachsorge ok,5.nachsorge vergrößerte Lk

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Beitragvon maikom » 07.01.2014 13:55

Hallo Emporio,

wäre es dir lieber du hättest geraucht wie ein Schlot und die Ärzte hätten dir sagen können der Krebs kommt vom vielen Rauchen, das ist ihre eigene Schuld. Das ändert auch nichts an der Tatsache, das man die Krankheit nun hat. Außerdem ist der Morbus Hodgkin im eigentlichen Sinne kein Krebs, er wird dort immer mit dazugezählt ist, aber eher eine Systemerkrankung. Das macht das alles nicht besser und nicht schlechter.

Nutze den Rest deines Lebens für sinnvolle Sachen als dich ständig mit dem warum auseinander zusetzen. Du siehst bei deinem Onkel das bei so einer Krankheit auch mal das Ende-Schild vor einem Stehen kann. Vermeide doch in der Öffentlichkeit den Begriff Krebs, sprich lieber von einer Lymphomerkrankung das klingt nicht so dramatisch für die Zuhörer und es schwebt auch nicht gleich ein Damoklesschwert über dir. Wie gesagt, man ist dadurch jetzt nicht anders, als andere Menschen, es macht dich nicht besser und nicht schlechter in der Gesellschaft.

Maik
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Beitragvon Lunita » 07.01.2014 16:25

Aber es ist doch traurig, regelrecht beschämend, dass das in der Gesellschaft noch so ist! Da sieht man mal, wie wenig Aufklärung und Wissen viele Menschen haben. Krebs bedeutet doch nicht immer gleich das Ende! :roll: Gerade deswegen finde ich es wichtig, offen mit Krebs umzugehen!

Und ja, klar fragt man sich sicherlich mal, ob man vielleicht selber zur Erkrankung beigetragen hat. Aber wie Maik schon schrieb im Beispiel vom Kettenraucher: wäre einem dieses Wissen denn lieber?

Emporio, wenn du also wirklich der Meinung bist, dass eine Haartransplantation ausreichen wird, um dich wieder glücklicher zu machen, dann lasse sie dir machen. Sei dir aber auch bewusst, dass die später - wenn die Haare mal altersbedingt ausfallen - richtig sch*** aussieht.
Und ich hoffe natürlich für dich, dass es auch wirklich "nur" die Haare sind, die dich so belasten!
Mal anders gefragt: stell dir vor du hättest irgendwann ein Rezidiv - was ich dir natürlich nicht wünsche! - und die Haare gingen wieder flöten. Was wäre dann?
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Beitragvon alina1 » 07.01.2014 21:21

Hallo,

ich kann dich gut verstehen, wie oft hab ich daran gedacht den Arzt zu verklagen, der uns monatelang mit Grippe wieder nach Hasue geschickt hat...mein Mann ging sogar noch weiter und hat ihn bedroht :oops:
ABER....nachdem die erste Verzweiflung und der Schock vorüber waren, hat mir unser Onkopsychologe folgendes gesagt :

Arzt und Arzt beißt sich nicht!
Für eine Klage brauchst du ein Gegengutachten von einem anderen Arzt. Woher willst du den nehmen???? Kraft und Energie sind hier sinnlos vergeudet, das glaube ich auch!

Aber gibt es in Deutschland keine Krebshilfe oder so? Die könntest du fragen, ob sie etwas beisteuern würden, allerdings wird das eher als Schönheits-, denn als Gesundheitsmaßnahme angesehen werden???Bei uns bezahlen bzw. beteiligen die sich an Zahnrechnungen, Kuren, sogar Haushaltshilfe, eben alles was so anfällt! Uns wollten sie sogar Benzin bezahlen, als wir wieder öfters ins KH fahren mussten....

Ich persönlich wünsche dir, dass du dich mit dem Gedanken an deine fehlenden Haare anzufreunden kannst, wer weiß, vielleicht hättest du spätestens in 3 Jahren sowieso eine Glatze bekommen???

lg Monika
Tochter, 8 Jahre: MH IV EB (Leber+Milzbefall)
Kinderstudie: EuroNet PHL-C1:2xOEPA 4x COPP
2. Blöcke OEPA am 20.05.09 abgeschlossen
PET zeigt Remission MRI nicht -> Bestrahlung 19,8 Gy
1. Block COPP am 29.06.09 abgeschlossen
Sinusvenenthrombose am 28.06.2009 !!!!
2. Block COPP am 27.07.09 abgeschlossen
Gürtelrose am 14.08.09 !
3.Block COPP am 04.09. abgeschlossen
4. Block COPP am 09.10 abgeschlossen
Bestrahlung vom 27.10.09 bis 09.12.09 (22Tage)
Seit fast 4,5 Jahren in Remission :-)

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Beitragvon Schneider1983 » 07.01.2014 21:32

Emporio, keine Ahnung obs Dir hilft, aber...

Meine Haare wachsen eigentlich wieder nach, aber ich finde man hebt sich von allen anderen Leuten ab...wie sieht es mit Bartwuchs aus? Ist zwar im Moment out, aber ich finds irgendwie männlicher mit Glatze und leichtem 10 Tage Bart... mir haben noch nie soviele Frauen und auch Männer den Kopf gestreichelt wie jetzt... also ich lass die Haare in Zukunft ab...
_________________

Diagnose Mai 2010

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Mai 2012 Rezidiv mit ähnlichem Stadium

3 x DHAP ---> HD BEAM ---> autologe SZT

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PET CT ---> Negativ

PET CT ---> Rezidiv ---> allogene SZT

27.05.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 1

17.06.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 2

10.07.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 3

PET CT ---> nix leuchtet

30.07.2013 - Brentuximab Vedotin Nr. 4



22.08.13 Anfang KMT UKM Münster für 29 Tage

Entlassung

Dez. 13 PET CT ---> leuchten am Hals, aber negativ

Feb. 14 PET CT ---> erneutes leuchten am Hals

Sep. 14 PET CT ---> nix leuchtet

Sep. 15 PET CT, Knochenstanze ---> ALLES BESTENS

Baloumaus
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Beitragvon Baloumaus » 11.01.2014 15:36

Hallo,

ich habe damals meinen Arzt verklagt, Prof. an einer großen Münchner Klinik, ist schon lange her und ich würde es nicht mehr tun. Er hatte 12 Monate vor Entdeckung meines Hodgkins einen CT_Bericht in den Händen mit dem Befund: "ein Lymphom kann nicht ausgeschlossen werden", er hat nichts unternommen. 6 Monate vor Entdeckung hat ein Assistenzarzt dieser Klinik eine LK untersuchen wollen, wurde von diesem Professor abgelehnt, sei nicht notwendig. Als die Diagnose dann da war, fiel im alles aus dem Gesicht. Ich war damals über die Rechtschutzvericherung meiner Eltern versichert und meine Mutter hat alles in die Wege geleitet. Es war sehr nervenaufreibend. Der Arzt hat gelogen, was das Zeug hält, jeder Schriftwechsel war sehr belastend. Raus kam nichts, ich würde ja noch leben ,der Schaden sei nicht nachzuweisen, ob jetzt Satdium 1 oder 4b würde keine Rolle spielen, usw.

Lange Rede kurzer Sinn: spar dir die Energie und Kohle und stecke sie in was sinnvolles

Alles Gute
Katrin
1996 MH Stadium 4b mit Milz-, Leber- und Lungenbefall und vielen B-Symptomen

Therapie 7/1996-7/1997:
4 Doppelzyklen ABVD/COPP
2 x 25 Bestrahlungen (erst Ober- dann Unterkörper)

seit 11/2010 ein Achsellymphknoten, er wird doch wohl nicht das Spinnen anfangen?
nächster Termin: 1. Febr. mehrere vergrößerte LK
PET/CT-Termin: 14.02.: starkes "Leuchten" der LK
24.03.: Entnahme des Achsel-LK
Entwarnung: keine MH-Zellen gefunden *jippii*


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