Klage wegen Ärtztepfusch

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Emporio
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Klage wegen Ärtztepfusch

Beitragvon Emporio » 21.12.2013 01:58

Moin Leute,

wollte mal um Euren Rat bitten.

Jetzt sind es ja fast 5 Jahre ohne den Hodgkin
(psychisch mit :) )

Bei mir hat ja mein Arzt erst nach 4 mal Beacopp
bemerkt, dass es eine niedrige Dosis war.
Er hat auch zugegeben, dass es sein Fehler war.

So damals denkt man ja nicht an eine Klage,
da man nur gesund sein will.

Jedoch denkt man natürlich jetzt anders.
ich denke , wenn ich Beacopp esk in der richtigen
Dosis bekommen hätte, würden es auch nur 4 insgesamt sein,
da mein Pet nach 2 mal ganz gut war bzw nur ein kleiner Punkt.

Durch die weiteren 4 beacopp esk, die ich dann korrekt
bekommen habe, habe ich natürlich auch mehr Nebenwirkungen.

Könnte sein, dass ich zeugungsunfähig bin
und mein grösstes Problem sind meine HAARE.
Hab leider oben ne Platte und einfach beschissene Haare, leide einfach zu sehr dran. (Vorher volles Haar)
Haarspezialisten meinen, dass die Chemo meinen Haarausfall enorm beschleunigt hat.
Viele sagen zwar joa bist doch gesund, das weiss ich auch, aber ich kann es nicht ändern kann einfach nicht ohne Capi raus, bzw Haarpulver.

Jetzt denke ich an eine Haartransplantation, welches ich aber nicht finanzieren kann.

Da fiel mir ein, ob ich nicht meinen Arzt wegen dem Pfusch klagen kann.
Aus diesem Geld würde ich dann meine Haartransplantation finanzieren.
Hört sicht vielleicht alles bisschen dreist an, man denkt wirklich jeden Tag an eine Lösung.

Das Problem ist, ich hab mich super mit meinem Arzt verstanden und hatte
trotzdem 100% Vertrauen.
Und jetzt komme ich mit einer Klage.

Könnt Ihr mir da paar Tipps geben.

Das musste mal alles Raus, das tut so gut, dass es den
Forum gibt.

Vielen Dank und
Beste Grüsse
Emporio
Hodgkin Stadium3-4 Nod.Sklerose Milz,Mediastinum,Hals,Achsel
01/2009 bis 06/2009 HD 18Studie arm b
4xbeacopp(arztfehler/wenig Dosis)
4xbeacopp esk. + rituximab
Pet negativ
1.nachsorge ok,2.nachsorge ok,3.nachsorge ok
4.nachsorge ok,5.nachsorge vergrößerte Lk
18.03.2011 Lk hat sich verkleinert- nächste Nachsorge Juli *happy*

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yoda
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Beitragvon yoda » 21.12.2013 07:34

Hi Emporio. Ich bin ja eigentlich genau gleich wie du betroffen. Nur mit dem Unterschied, dass meine Frau eher damit hadert, dass ich kein dichtes Haar mehr habe. Ich habe praktisch kaum mehr Haarwuchs am Kopf und leide eigentlich kaum darunter. Rasiere mir eine Glatze und lasse mir einen gepflegten Bart stehen. Rede mir einfach ein, es sehe gut aus 8)

Werde dich etwas hart angehen. Das auch aus dem Grund, da ich dein Unterfangen für total aussichtslos halte.

Es ist nicht erwiesen, dass du im Arm mit 4 Zyklen BEACOPP gewesen wärst. Und es ist genausowenig bewiesen, dass dein Haarproblem mit nur 4 Zyklen nicht aufgetreten wäre. Da ich mich auch damit befasst habe, weil ich selber betroffen bin, können die Ärzte heute nicht einmal sagen, warum dies eintritt. Man kann sich in einem Gerichtsverfahren einfach auf den Standpunkt stellen, du hättest sowieso einmal Haarausfall gehabt, mit der Chemo einfach früher. Du hast in deiner These soviele Ungereimtheiten, dass du mit einer Klage vermutlich mehr Geld für Anwälte und Gericht ausgibst, als du schlussendlich erhälst für eine Genugtuung. Das könntest du dir sparen für eine mögliche Transplantation. Diese ist übrigens auch nicht immer mit grossem Erfolg gekrönt. Siehe dir mal einen Rooney an von Manchester United. Der hatte nach wenigen Monaten wieder ziemlich lichtes Haar.

Wir alle hier sind wohl nicht Juristen und schon gar nicht im Fachgebiet Patienten- und Gesundheitsrecht. Du könntest ja einmal mit einem Anwalt dies vorbesprechen und deine Chancen abwägen. Oder hast du eine Rechtsschutzversicherung? Das wäre dann sogar kostenlos.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

Emporio
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Beitragvon Emporio » 21.12.2013 12:23

Hi Yoda,

ich studiere ja im Moment noch und würde dann so eine Beratungshilfeschein beantragen, was mich nur 10€ kosten würde.

Du hast es am Besten gemacht und gleich alles rasiert. Ich Idiot habe nach Lösungen gesucht und damit noch mehr Probleme.
Hab so n scheiss Haarpulver aus dem Internet bestellt. Damit kann ich die Platte kaschieren.
Das ist halt mein grösstes Problem, im Sommer habe ich mir eine Glatze rasiert, sah aber scheisse aus bin nur mit capi raus.

Habe auch mit Köln telefoniert, dass die mir einen Schreiben schicken, wo dann schwarz auf weiss steht, dass es mein Haarproblem durch die Chemo verursacht wurde.

Das wollte ich für die Krankenkasse, jedoch meint dir Krankenkasse würde
nix bringen, da bis jetzt keine Fälle vorliegen.

Ich glaube ich könnte dies auch mal mit meinem Arzt schnacken ganz offen und ehrlich
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3fachmama
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Beitragvon 3fachmama » 21.12.2013 18:21

es gibt auch schöne Perrücken und Haarteile!

Und ich würde jederzeit mit dir tauschen :lol:

Rein vom Gefühl her denke ich ist so eine Klage total aussichtslos, kostet nur Geld und überhaupt...........

LG Katja
mehr ...
Morbus Hodgkin 3B
26.02.2009 8xBeacopp esk. HD 18 Studie
Bestrahlung 30 Gray (17mal)
ab April 2011 starke Rückenschmerzen
Juli 2011 Rezidiv Stadium 4 Befall in den Wirbeln Hochdosis, Stammzellentransplantation
ab 12/2011 Bestrahlung 45 Gray
2. Rezidiv 04/2013
6 Zyklen Brentuximab (Sommer 2013)
2x IGEV 2x DHAP (10/-12/2013)
Brentuximab bis Mai 2014 dann plus Bendamustin Juli 2014 allogene SZT

frankpady
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Beitragvon frankpady » 21.12.2013 18:25

Verklagt man seinen Lebensretter??

Er hat Dir ja sicher nicht VORSÄTZLICH Deine Haare geklaut, sondern wollte Dich heilen. Und geheilt bist Du ja wohl....
02/10 Ausschlag u.Gürtelrose.
05/10 Diagnose Morbus Hogdkin
14.06.10 1.Chemo BEACOPP esk. von insgesamt 8 Zyklen
Nov/10 Ende Chemo ... uff ...!
Dez/10 CT: Rückgang aller Lymphknoten, keine Neubildung, aber Thrombose und Lungenembolie
22.12.10 PET/CT
28.12.10 Komplette nuklearmedizinische Remission
08.01.11 Bestätigung aus Köln, keine Bestrahlung!!!
Reha Stgt.20.01.-15.02.11
18.02.11 OP-Portentnahme
1.NK alles ok/2.NK ok/3.NK ok/4.NK ok/5.NK/6.NK/7.NK ok
8.Nachsorge-Kontrolle 15.12.12

radiology
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Beitragvon radiology » 22.12.2013 08:07

Ich möchte hierzu nur eine Kollegin der Gynäkologie mit einem echt witzigen Blog (josephinechaos.wordpress.com) zitieren:

KOPF----> TISCHKANTE

mehr fällt mir dazu nicht mehr ein.......

Euch allen ein schönes Weihnachtsfest !!

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yoda
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Beitragvon yoda » 22.12.2013 08:29

Habe bewusst auf den Hinweis verzichtet, liebe Katja, dass es Leute gibt in einer Situation wie du es bist oder auch Jonas.

Aber ich verstehe schon, dass nach der Krankheit und einer Heilung auch wieder Probleme durchdrücken, die uns die Gesellschaft sozusagen aufzwingt. Ich war vor der Erkrankung auch ziemlich eitel. Die Krankheit hat mich sehr davon geheilt. Nicht, dass ich mich gehen lasse. Doch es überrascht mich, wie ich mit der Glatze selber ganz gut leben kann und sie akzeptiere. Bin ja verheiratet und meine Göttergattin muss mich nun halt so nehmen wie ich bin 8)
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Elisabeth
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Beitragvon Elisabeth » 22.12.2013 09:52

..also wenn ich es jetzt richtig verstehe, bist Du der Meinung, dass Du insgesamt zu viel Chemo erhalten hast, und dass Du dadurch Dein Haarproblem hast. Was wäre denn, wenn du anschließend ein Rezidiv bekommen würdest und sich dann herausstellt, dass es immer noch zu wenig Chemo war, würdest Du das Geld dann zurückgeben?

All unsere Behandlungen sind nicht eindeutig richtig oder falsch, es ist ein ständiges Ausprobieren von Medikamenten und wir müssen/dürfen mitspielen, weil wir im Grunde ja keine andere Möglichkeit haben. Aber bei jedem schlägt die Chemo anders an und jeder wird andere Folgeschäden (oder auch keine) davon tragen.
Daher kann ich Deine Argumentation für eine eventuelle Klage nicht Nachvollziehen.
Vielleicht war Deine Dosis zufälligerweise genau wenig genug um keine Hüftkopfnekrosen zu bekommen, und genau genug, um kein Rezidiv zu bekommen.

Mensch freu Dich, dass Du lebst! Ich hab eine Menge junger, attraktiver Kollegen, mit ohne Haaren - die Ausstrahlung machts.
1993 MH 2A (7. Schwangerschaftsmonat), Bestrahlung (50gy) und Splenektomie
11/2003 Rezidiv 2A, 3X ABVD, HD Cyclophosphamid, vorsorgliche Stammzellsammlung, 2X BEACOPP, Bestrahlung
12/2004-2005 mehrmals Verdacht auf Frührezidiv nach PET
08/2015 alles ok
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=778

thomasz
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Beitragvon thomasz » 22.12.2013 11:16

Liebe Frau Radiologin,

Mir ist der Kopf eher auf die Tischkante geknallt als ich gelesen habe das ihr Kollege ihm locker flockig vier mal hintereinander die falsche Dosis verpasst hat. Das gehört für mich in die Kategorie "Das war ja mal ne super OP, aber wo ist eigentlich die Schere hin?". Halt einer der Fehler die so einfach nicht passieren dürfen, nach menschlichem Ermessen nicht passieren *können* wenn man davon ausgeht dass den Beteiligten klar ist um was es bei der Sache geht; die aber nichts desto trotz passieren.

Dass hier allen, mir übrigens eingeschlossen, eine Klage als völlig aussichtslos erscheint, deutet nicht unbedingt auf eine Sternstunde der Gerechtigkeit hin. Wer als Klempner, Dachdecker oder Rohrleitungsbauer so arbeitet ist ganz schnell bis an sein Lebensende verschuldet - und so jemand richtet maximal Sachschaden an. Wenn ein Ingenieur durch schlampige Arbeit Menschenleben gefährdet, sitzt er ganz schnell vor Gericht, und das nicht etwa in einer Zivilsache. Mir ist das immer noch lieber als die Art und Weise wie es in den USA geregelt wird - wo ein nicht unerheblicher Teil der Kosten für das Gesundheitssystem an Rechtsschutzversicherungen fließt und man über Fonds mit Kunstfehlerprozessen spekulieren kann.

Nichts desto trotz: Vielleicht wäre es ja mal angebracht sich dieses enormen Privilegs bewusst zu werden, anstatt sich über den naiven Studenten zu beömmeln, nur weil der doch tatsächlich glaubt er könnte nach einem groben Behandlungsfehler ein paar Tausend € für eine Haartransplantation bekommen.

Thomas-D
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Re: Klage wegen Ärtztepfusch

Beitragvon Thomas-D » 22.12.2013 13:29

Emporio hat geschrieben:Jedoch denkt man natürlich jetzt anders.
ich denke , wenn ich Beacopp esk in der richtigen
Dosis bekommen hätte, würden es auch nur 4 insgesamt sein,
da mein Pet nach 2 mal ganz gut war bzw nur ein kleiner Punkt.


Falsch, der Standard sieht meines Wissens 8 mal Beacopp esk. vor.

Emporio hat geschrieben:Durch die weiteren 4 beacopp esk, die ich dann korrekt
bekommen habe, habe ich natürlich auch mehr Nebenwirkungen.


Wieder falsch. Da Du erst 4 mal eine schwächere Chemo-Variante bekommen hast und dann erst 4 mal Beacopp esk. hast Du insgesamt weniger weniger Chemo-Belastung bekommen und mich Deinen Worten anschließend daher auch weniger Nebenwirkungen

Emporio hat geschrieben:Könnte sein, dass ich zeugungsunfähig bin
und mein grösstes Problem sind meine HAARE.
Hab leider oben ne Platte und einfach beschissene Haare, leide einfach zu sehr dran. (Vorher volles Haar)
Haarspezialisten meinen, dass die Chemo meinen Haarausfall enorm beschleunigt hat.
Viele sagen zwar joa bist doch gesund, das weiss ich auch, aber ich kann es nicht ändern kann einfach nicht ohne Capi raus, bzw Haarpulver.


Kann sein, daß Du zeugungsunfähig bist, kann sein, daß Du in den nächsten Jahren noch 10 Kinder kriegst. Über "Kann sein" lacht jeder Richter.

Das Du persönlich Probleme hast ohne Haare ist, so hart wie es jetzt leider klingt" Dein persönliches Problem. Wärst Du eine Frau, würde die Krankenkasse Deine Perücke bezahlen, beim Mann zahlt sie noch nicht mal eine Mütze/ein Käppi. So sieht nunmal die Gleichberechtigung in Deutschland aus.

Emporio hat geschrieben:Da fiel mir ein, ob ich nicht meinen Arzt wegen dem Pfusch klagen kann.


Kannst Du problemlos. Dein Anwalt wird sich über das zusätzliche Weihnachtsgeld freuen und der Richter und der Gegenanwalt über die "Belustigung" zu Weihnachten.

Du hättest in meinen Augen eher eine Chance auf Klage, wenn der Hodgkin wieder auftauchen sollte und Du nachweist, daß eindeutig zu niedrig-dosiert behandelt wurde.
2012 Hodgkin Lymphom St. IVBE, mediastinaler bulk >50
diffuser Lungen und Knochenbefall
, HD18 Studie (4 Durchgänge BEACOPP)
1. Nachuntersuchung 5.2.13
alle weiteren NU bis heut (23.05.20917) waren für mich positiv. Bis jetzt ist nicht wieder aufgetaucht. Weitere NU finden im Halbjahresrhythmus statt
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=5735

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Jason
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Beitragvon Jason » 22.12.2013 19:30

Haarklage hat imho keinen Sinn.

Da man 8 x volles BEACOPP & Hochdosis & SZT ohne dauerhafte Schäden am Haarwuchs überstehen kann liefe die Argumentation dann ja auf
Viel Chemo - viel Haare
wenig Chemo - wenig Haare
hinaus.

Oder, andersrum gefragt: welche Auswirkungen hat denn die Dicke der Wand, gegen die man rennt auf die Grösse der daraus entstehenden Beule?

Zudem müsstest Du auch noch nachweisen, dass dein Haarausfall nicht auch andere Ursachen haben könnte.

Und letztendlich:

Mit wem von den beiden unten kannst dich denn eher identifizieren?

Bild

Bild

:]

J.
IIa/IIIa, Diagnose 06.2004, 8 X BEACOPP esk. 08.2004-03.2005, Remission 04.2005
MH 2004
Rezidiv 08.2012, 2 x R-DHAP, anschl. Hochdosis & Stamzelltransplantation
MH 2012

R-DHAP - Blog

''Move ahead
And your ass will follow...''
FSK

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Beitragvon Emporio » 25.12.2013 11:02

Moin Leute ,
vielen Dank für die Antworten.

Wisst ihr welche Antwort ich hasse
und welches ich von vielen Ärzten gehört habe?
SEI DOCH FROH, dass du am Leben bist.

Ist jetzt mein Problem damit gelöst, NEIN.

Natürlich bin ich froh, dass ich alles gut überstanden habe,
natürlich weiss ich auch, dass bei vielen es auch nicht so gut läuft.

Das ist mir alles bewusst, man lebt aber weiter und ich würd ja auch gerne
alles so hinnehmen, aber es geht einfach nicht.

Ich kann darüber logisch denken und reden, aber das umzusetzten und mit der Glatze rumlaufen geht einfach nicht.

Für viele hier sind das wenig kleinere Probleme , im Moment ist dies für mich aber ein grosses Problem.

Natürlch ist der Tod und ein Rezidiv noch schlimmer, aber wieso soll ich immer an den Tod und Rezidiv denken, ich glaube dann würde ich einen totalen Burnout kriegen.

Ich war ja in der HD 18 gruppe und mein Arzt meinte, dass nach 2 mal Beacopp und wenn dein Pet negativ ist, dann würde ich nur 2 weitere chemos kriegen.

Ihr habt recht vielleicht hat das alles ja was positives, aber Fakt ist, dass ich in den ersten 4 chemos eine niedrige Dosis bekommen habe.

Die Dosis wird ja mit meiner Grösse und Gewicht ermittelt, die Dosis entsprach nicht einer esk. Dosis.

Ich will im Neujahr mit meinem Arzt schnacken.
Natürlich bin ich dankbar, dass er mein leben gerettet hat, aber man muss halt über solche Probleme reden können.

Zudem würde ich bei einer Klage nichts zahlen, da ich studiere und wenig
dazu verdiene.

Mal schauen vielleicht ist der Arzt so nett und spendiert mir eine Haartransplantation.
Bin ein Träumer :)

Ich werde euch auf dem laufen halten.

Beste Grüsse
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1.nachsorge ok,2.nachsorge ok,3.nachsorge ok

4.nachsorge ok,5.nachsorge vergrößerte Lk

18.03.2011 Lk hat sich verkleinert- nächste Nachsorge Juli *happy*

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Beitragvon 3fachmama » 25.12.2013 13:45

was spricht gegen eine Perrücke? Beantrage sie bei der Kasse als Einzelfallentscheidung.

Ist besser als gar nichts...........

LG Katja auch mal wieder ohne Haare
mehr ...

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26.02.2009 8xBeacopp esk. HD 18 Studie

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ab April 2011 starke Rückenschmerzen

Juli 2011 Rezidiv Stadium 4 Befall in den Wirbeln Hochdosis, Stammzellentransplantation

ab 12/2011 Bestrahlung 45 Gray

2. Rezidiv 04/2013

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Beitragvon yoda » 25.12.2013 14:51

@Jason: Bruce Willis und die hard, es ist Weihnachten. Wie passend.

Yippih ai yeah, Schweinebacke.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert

Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

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Beitragvon maikom » 25.12.2013 16:37

Emporio hat geschrieben:Wisst ihr welche Antwort ich hasse
und welches ich von vielen Ärzten gehört habe?
SEI DOCH FROH, dass du am Leben bist.


Und damit haben die Leute, die das sagen RECHT. Vor knapp 50 Jahren wärst du noch daran gestorben, weil es noch nicht so gut erforscht war, wie heute. Du hattest keinen Schnupfen und Chemo ist kein Dropse-Lutschen. Das dort auch schwere Schäden an deinem Körper entstehen, nimmt man mit im Kauf...unbehandelt bedeutet es nach wie vor den Tod.

Emporio hat geschrieben:Ich kann darüber logisch denken und reden, aber das umzusetzten und mit der Glatze rumlaufen geht einfach nicht.


Ich denke Leute wie Katja, Jason und Jonas würden sofort mit dir tauschen wenn das ihr einzigstes Problem wäre...Arrangiere dich damit, die Tatsachen sind nun mal so, wie gesagt, eine Chemo ohne Nebenwirkung gibt es nicht, da geht bei einem mehr kaputt, beim anderen weniger. Sei froh das "es nur" die Haare sind. Eine Bleomicyn-Lunge würde deine Lebensqualität noch mehr mindern.

Emporio hat geschrieben:Ich war ja in der HD 18 gruppe und mein Arzt meinte, dass nach 2 mal Beacopp und wenn dein Pet negativ ist, dann würde ich nur 2 weitere chemos kriegen.


Das ist nicht richtig. Der Standard ist momentan 6x BEACOPP und mit etwas Losglück wird man in der HD18 in die Gruppe mit 4x BEACOPP randomisiert. Ob dieser ausreichend therapiert ist oder vielleicht sogar untertherapiert ist, steht noch nicht fest und wird gerade erforscht. Vor einigen Monaten war noch 8x BEACOPP der Standard. Ab jetzt 4x BEACOPP das Problem mit den Haaren nicht erzeugt hätte es völlig spekulativ und medizinisch nicht belegbar.

Maik
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,
HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy

Wissenswertes über Morbus Hodgkin
http://www.hodgkinlymphom.de


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