Ich bin neu hier, heiße Janine, 20 Jahre alt, Studentin.

Und bei mir wurde noch kein MH diagnostiziert (deshalb offizielle Vorstellung im Vorstellungs-Thread auch erst, wenn alles sicher ist), allerdings hab ich den starken Verdacht, dass ich darunter leide.
Vllt könnt ihr mir ja mal sagen, ob es einem von euch ähnlich ergeht bzw ergangen ist wie mir (oder vllt…hoffentlich auch nicht).
Und zwar habe ich seit ca. 2 Monaten Nachtschweiß. Es fing an, da war es noch nicht jede Nacht, nur sporadisch, doch jetzt ist es wirklich jede Nacht (naja, bis auf die letzten 2 Nächte, komischerweise). Ich schwitze hauptsächlich am Dekoltee, Hals, und Brust, aber auch ein bisschen an den Beinen. Manchmal muss ich dann schon das Shirt wechseln, wobei es nicht wirklich als klaschtnass zu bezeichnen wäre (sprich: Es sieht nicht aus, als hätte ich es ins Wasser geschmissen). Eher feucht, und auch mein Vater (der ne Zeit lang nachts auch so viel geschwitzt hat) meint, bei ihm wäre das deutlich schlimmer gewesen. Hab mir also anfangs dabei nicht viel gedacht, zumal ich auch Hashimoto Thyreoiditis (diese Schilddrüsenautoimmunkrankheit) habe, und meine Schilddrüse deshalb sowieso immer verrückt spielt, dachte ich halt, das kommt daher.
Dann, vor so ca. einem Monat, hab ich einen schmerzlos geschwollenen Lymphknoten rechts am Hals bei mir festgestellt. Allerdings war genau auf der Kopfseite kurz vorher (beziehungsweise kurz auch noch parallel dazu) eine Haarwurzelentzündung, so richtig mit Eiter und so weiter. War dann bei meiner HÄ, und sie tastete dann halt alles ab, hat außer dem einen LK aber nichts gefunden. Mich gefragt ob er schmerzt, was ich bejahte (er tat zu dem Zeitpunkt echt weh, aber nen Tag später dann schon nicht mehr, also schieb ich den Schmerz mal dadrauf, dass ich an dem Tag so viel dran rumgefummelt hatte). Sie fragte nach evtl Entzündungen, ich zeigt ihr die Haarwurzelentzündung, damit war das Thema für sie erledigt, Schwellung kommt halt von der Entzündung.
Hat noch Blutwerte genommen (inklusive BSG und CRP) die wären aber wohl alle okay gewesen.
Gut, die Schwellung wurde dann am nächsten Tag noch etwas größer, selbst gemessen so ca. 2cm. Weiterhin keine Gedanken gemacht. Aber dann hab ich mal gegooglet und dann auch die Symptome mit dem Nachtschweiß gefunden und dann auch festgestellt, dass ich schon ganz schön an Gewicht verloren habe (war mir vorher nie so aufgefallen, aber so 3-4kg in 2 Monaten waren es schon, bei normalen Essgewohnheiten). Ich also angefangen, mir Sorgen zu machen.
Ich also wieder zur HÄ, sie einen Termin mir gegeben für Abdomen-Sono und einen beim Internisten für Hals-Sono.
Der war ne Woche später, bis dahin war der LK schon um ca nen cm wieder abgeschwollen. Tut MH sowas? Oder generell, Lymphome? Gut, jedenfalls, er war immer noch da.
Beim Abdomen Ultraschall kam dann nichts weiter Verdächtiges raus, keine Lymphknoten im Abdomen und Milz und Leber normal groß. Der Internist nahm meine Ängste so wie mir das rüber kam nicht ganz ernst, machte dann aber trotzdem Ultraschall und stellte halt nur den einen Lymphknoten mit einer Schwellung von 13x8x3mm (ca 3 Wochen, nachdem ich die Schwellung festgestellt hatte) fest. Im Bericht stand „Sehr klein, keine Zeichen der Aktivität.“
Meinen Nachtschweiß schob er auf ein „übersteuertes vegetatives Nervensystem“.
Gut, ich war nicht überzeugt. Habe also bei einem Onkologen mir nen Termin geben lassen. Blutwerte und Bericht von Internisten-Sono mitgenommen.
Man hat sich meine Geschichte dann auch ganz geduldig angehört, Anamnese usw, und als er dann den Bericht vom Sono sah, meinte er „Der ist aber schon ziemlich groß der Lymphknoten.“ (gleiche Werte wo der andere Internist meinte, es wäre klein!) und aus den Blutwerten könne man ja wohl mal gar nix erkennen, das wäre ja kein Differentialblutbild. Akute Leukämie wäre aber unwahrscheinlich, Leukos zu normal, Erys und Thrombos zu normal. Chronische unwahrscheinlich weil nur alte Leute sie bekommen…also statistisch. Hat dann auch nochmal getastet, Abdomen-Ultraschall gemacht (ebenfalls nichts gefunden), mir überall drauf rumgehauen und gefragt, ob es weh tut, und am Ende gesagt, dass er Blut abnehmen lassen will für Lymphomdiagnostik.
Ich fragte ihn, ob ich mir Sorgen machen müsse, er meinte: „Nein, diese Art von Krebs ist gut heilbar.“ Worauf ich ihn fragte, ob das jetzt heiße, dass ich den Krebs habe…da meinte er dann statistisch sind 99 von 100 Leuten, die mit meinen Symptomen zu ihm kämen, an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankt. Er will das jetzt nur alles ausschließen. Also: Keine Panik.
Das Ding ist: Ich habe Panik. Ich habe auch dieses ständige Sodbrennen seit einigen Wochen, erst nicht so viel Beachtung geschenkt, aber inzwischen frag ich mich ob da nicht vllt ein Lymphom hinterm Brustbein hinter stecken könnte. Andererseits reagiere ich auf Stress auch immer sehr leicht mit Magen-Darm-Problemen, von daher… nur Maloxaan hilft halt mal so GAR nicht. Komischerweise.
Möchte den Onko dann bei der Besprechung zu den Blutwerten auf jeden Fall nochmal ansprechen, ob wir nich meinen Brustkorb mal röntgen können, um zu gucken, ob da was ist. (Und die Blutwerte dauern 2-3 Wochen, ich bin erstmal aus den Latschen gekippt, das kann doch nicht sein, dass das so lange dauert, ich wird noch verrückt. )
Also…danke erstmal fürs Lesen und…
Was meint ihr? MH oder NHL? Oder eher gar nichts? Ich mein, soweit ich weiß, schrumpfen Lymphome ja nicht einfach wieder, zumindest nicht so schnell (er hat schon innerhalb von ein paar Tagen ein paar mm an Durchmesser verloren), oder?
Inzwischen ist er übrigens vielleicht noch minimal kleiner geworden, nach eigenen Schätzungen.
Ich hab jetzt auch meine Schilddrüsenhormone etwas reduziert (nach Absprache mit HÄ), um zu schauen, ob das mit dem Nachtschweiß vllt daran lag...
Ich bin einfach so hin und hergerissen…weiß nicht mehr, was ich glauben soll. :/ Diese Ungewissheit macht mich fertig, und meine Eltern wollen nicht mehr mit mir drüber reden, bis sie ne Diagnose auf dem Tisch haben, weil sie sich 100pro sicher sind, dass da nichts ist. Also sitz ich mit meinen Ängsten allein hier...