Wieder mal Schwerbehinderung und Rente

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Kassy
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Wieder mal Schwerbehinderung und Rente

Beitragvon Kassy » 22.01.2011 19:18

Hallo Ihr Lieben,

Ich habe diese Woche vom Versorgungsamt einen Brief bekommen, das man mich (der medizinische Dienst, der mich noch NIE gesehen hat und nur nach Katalog arbeitet), von 60% SB auf 20% runter stuft.
In meiner momentanen Situation kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen. Meine Hausärztin übrigens auch nicht.
Ich will jetzt bloß nicht sämtliche immer noch vorhandenen Nebenwirkungen aufzählen, aber es sind genug.

Meine EU Rente läuft noch bis 12/11 und muß dann auch wieder neu beantragt werden. Hat da jemand mal einen Tip für mich...muß man da auch, wie bei der Erstbeantragung 7 Monate ohne Geld auskommen?
Wobei ich bezweifle, das ich mit 20% SB überhaupt noch EU Rente bekomme. Ich fühl mich aber total fertig, es ist nicht daran zu denken jetzt arbeiten zu gehen, auch wenn ich das wirklich gerne möchte.
Nebenbei habe ich einen kleinen 6 jährigen Sohn, ein Haus sauber zu halten und einen Mann der sehr viel arbeitet und wir uns kaum sehen...achja meinen Hund Zeus darf ich ja auch nicht vergessen (Labrador), der klagt auch sein Recht ein. Mir zerspringt bald der Kopf vor Sorgen.

Vielleicht kann mir ja einer von Euch helfen.
Achso ich habe natürlich wegen den 20%SB Widersrpuch eingelegt.
Danke schon mal im vorraus.

LG Katrin
Diagnose 12/05 MH St. IIa, kein RF,
Behandlung Charité 4x ABVD und
15x 30 Gy Bestrahlung.
05/06 Bestr. zu Ende
06/06 Abschlussstaging alles weg
09/06 NS Onko alles ok!
12/06 CT alles ok!
09/07 CT alles ok!
04/08 CT alles ok!
09/08 Blut und US ok!
03/09 alles ok
bis 09/11 alles ok, nächste Nachsorge 03/12
Bibber!!!!

Hans08
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Beitragvon Hans08 » 22.01.2011 20:56

Hallo Kassy!

Versteh mich bitte jetzt nicht falsch. Ich kann als Außenstehender keinesfalls beurteilen wie es dir geht. Aber ich möchte dir etwas zu bedenken geben....

Das du einen Haushalt zu führen hast und einen Hund zu versorgen hast und einen vielbeschäftigten Mann, das interessiert rentenmäßig niemanden. Das ist rein deine/euere Privatsache die es natürlich auch gilt zu organisieren und zu erledigen das ist schon klar. Aber rein von der Rente her zählt das soweit ich weiß überhaupt nix. Es geht rein darum ob du arbeiten könntest - und wenn es nur ein paar Stunden sind, dann bekommst du höchstens noch Teilerwerbsrente....

Das nächste was ich gelesen habe ist, dass du schon einige Zeit jetzt in Remission bist. Und das ist natürlich für so Ämter eigentlich immer so ein Anzeichen, dass man gesund ist. Dass da noch anderes hinzukommen kann, daran denkt leider immer niemand.

Ich hoffe du findest mit deiner Ärtzin einen guten Weg und drück dir die Daumen, dass eine für dich annehmbare Situation dabei rauskommt.

VG
Morbus Hodgkin IVB- März 07-Juli 07 8x Beacopp-14
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roro
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Beitragvon roro » 22.01.2011 22:27

Hi Katrin,

ich kann ungefähr nachempfinden, wie das bei dir ist. Bei mir wurde der SB-Ausweis nun fast ein Jahr nicht bearbeitet. Sie wollten mich von GDB 80 mit Merkzeichen G auf 40 ohne G zurückstufen. Dem habe ich schon in der Anhörung widersprochen und ALLE meine großen und kleinen Beschwerden aufgezählt. Danach musste ich noch regulären Widerspruch einlegen, da keine andere Festlegung getroffen wurde. Bis jetzt gibt es noch kein Ergebnis, aber ich habe den Ausweis noch mit GDB 80 & G. Mal sehen, was rauskommt. Unter GDB 50 und G werde ich nicht mitmachen, da meine großen Gelenke und BWS sowie LWS irreparabel gechädigt sind.

In Sachen Rente war es bei mir so, dass ich auch rund 10 Monate ohne auskommen musste, weil die Bearbeitung so lange gedauert hat (+ Beantragung 3-4 Monate vor Auslauf). Nach dem es durch war, wurde alles nachgezahlt. Es gibt nun 2 Möglichkeiten:
1. du beantragst entsprechend sehr viel früher oder
2. du musst vorbeugend eine finanzielle Überbrückung planen, die jedoch nur Sinn macht, wenn du die Rente weiter bewilligt bekommst.
Sonst bleibt dir nur übrig, eine für dich noch machbare Tätigkeit zu suchen oder mit dem Arbeitsamt Kontakt aufzunehmen. Bei mir steht die Frage auch wieder für dieses Jahr an.

Bei persönlichen Fragen kannst du dich auch gern per PN melden.

LG roro
Diagnose: 08.07.04, MH 4b, (LK-Ext. 24.06.04) - Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage
Nebenwirkungen: viele gehabt, noch einige vorhanden; kann damit umgehen!
PET-Ergebnis v. 18.01.05: Metabolisch komplette Remission
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Kassy
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Beitragvon Kassy » 23.01.2011 17:21

Hallo Hans,

erstmal vielen Dank für Deine Antwort.
Mir ist schon klar, das meine häusliche private Situation weder das Versorgungsamt noch den Rententräger interessiert. Darum habe ich es in
meinem Posting auch so ziemlich am Ende geschrieben...war eigentlich nur für Euch gedacht.
Ich muß wohl doch weiter ausholen... Mir tut eigentlich der gesamte Körper über den ganzen Tag weh, besonders die Gelenke und bestimmte Muskeln. Ich stelle mir morgens eine Stunde früher den Wecker um langsam nach oben zu kommen um den Kleinen für die Schule zu wecken und ihn fertig zu machen. Manchmal sind die Schmerzen einfach unerträglich, aber ich versuche mir vor dem Kleinen nichts anmerken zu lassen. Schlafstörungen sind auch an der Tagesordnung sowie Ängste, Depressionen und fürchterliche Panikattacken. Dann bekomme ich regelmässig, durch die Bestrahlung, sagen die Ärzte in der Charité, einen Speiseröhrenpilz der dann bis zum Mund nach oben wanderst und sämtliche Schleimhäute angreift, so dass nur noch flüssiges möglich ist.

Ich könnte noch weiter machen, will aber nicht, weil ich jammern hasse!
Ich versuche immer das Beste daraus zu machen und kämpfe wie eine Löwin, besonders wegen und für meine Kinder.

Danke Hans fürs Daumen drücken.

Liebe roro,
genauso werde ich es auch machen. Man muß eben immer wieder kämpfen......! Eigentlich zum ko...!!!! Gestraft ist man doch genug. Ich manchmal soooooo wütend auf diese Sessel-Futzies.
Lieben Dank auch Dir dür Deine schnelle Antwort ich drücke Dir die Daumen dass alles gut läuft!!!!

Alles Liebe Katrin.
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bonny0404
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Beitragvon bonny0404 » 24.01.2011 07:43

@katrin

also ich stimme robert in allen punkten zu ...du musst die rentenverlängerung immer ein jahr vor ablauf formlos neu beantragen. wenn du wartest, bis dir die formulare zusenden, kommst du auf jeden fall unter zeitdruck.

deine proleme sprich unbedingt beim arzt an. ggfs. suche dir einen anderen arzt. ich habe auch diese schmerzen und hatte damals ja auch noch den druck mit den kindern. ich hätte gern mehr zeit für mich gehabt.

hast du denn mal eine knochendichte-messung machen lassen? ich bekam da einen ganz schlechten wert, aber dann endlich die richtigen medikamente. leider hab ich das jetzt auch 2 jahre schleifen lassen und es geht mir seit meinem sturz von der leiter, bei dem ich mir hüfte und arm brach, wieder schlechter.

nimmst du medikamente?

ja und beim versorgungsamt musst du widerspruch einlegen. bei mir hat es sich immer gelohnt. ich sollte auch mal auf 50% gestuft werden und bin jetzt wieder bei 70%. ich könnte auch noch mehr bekommen, aber unter dem strich bringt es mir nichts. mit 70% und G "habe isch fertig :lol: "
...aber im ernst...es kommt keiner, der deine situation verbessern wird. also nimm es selbst in die hand...diese knochenschmerzen sind schrecklich.ich brauche auch jeden morgen eine stunde, bis alle knochen sortiert sind.
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
NHL Stadium III-IV,
3 Monate stationäre Behandlung
Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich
letzte NS 09/2010 alles i.O. Bild

Hans08
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Beitragvon Hans08 » 25.01.2011 10:29

Hallo Kassy!

Also nachdem was du hier so geschrieben und erzählt hast, sehe ich da nicht wirklich ein Problem, dass du die Rente weiterbekommst. Wenn du so massiv eingeschränkt bist, dann geht das ja fast gar nicht anders. Wichtig ist, dass du regelmäßig beim Arzt war und der die ganzen Sachen auch diagnostiziert bzw. festgehalten hat. Also im Normalfall sollte das kein Problem sein....

Ich wünsch dir alles Gute für die Rente, aber vor allem, dass die Schmerzen und die Einschränkungen ein Stück weit leichter werden!!

VG
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Kassy
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Beitragvon Kassy » 02.02.2011 17:49

Danke Ihr Lieben für Eure Antworten. Heute kam der Bescheid für wieder nur 20% SB. Also werde ich wohl erneut Widerspruch einlegen. Meint Ihr es bringt was, wenn ich selber alle meine Einschränkungen darlege.
Für die ist die Heilungsbewährung vom Hodgkin in den 5 Jahren vorbei und die anderen Dinge zählen wohl nicht.
Meine Ärztin kommt Montag aus dem Urlaub wieder, ich denke sie muß das alles noch einmal haarklein bestätigen.

Bonny... weißt Du ob der Grad der SB sich auch auf die Rente auswirkt?

Danke für Eure Mühe von einer sehr beunruhigten Katrin :keineAhnung: :wflag:
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Beitragvon Kassy » 02.02.2011 17:58

Sorry, habe noch was vergessen. wißt Ihr wie die zeitliche Heilungsbewährung bei MH ist. Mir ist wie 7 Jahre, bin mir aber nicht sicher.
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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 02.02.2011 20:35

Hallo Kassy,
investier die 70 € Jahresbeitrag für den VdK, die helfen Dir weiter.
nicht jede Krankheit punktet gleich viel für den GdB.
GdB ist m.E. nicht erheblich für die Rente. Rente richtet sich hauptsächlich nach Diagnosen, Gutachten, Arztberichten und hauptsächlich Kurbericht.ich formulier das mal vorsichtig so: der Kurbericht hat mehr Gewicht als ein Gutachten. Zumindest war das bei mir so.
Ich drück dir die Daumen. Alles Gute, Petra
MH II a,RF Bulk mediastina Diagnose 11/03
2 BEACOPP esk.+ 2 ABVD 12/03 - 03/04
Bestrahlung 04-05/04
Rest-LK: 3x5,7x5 cm
CT 04.07.2006: Restgewebe nur noch im Durchmesser 2,3 cm übrig *freu*
CT 10/2008 Restgewebe \\\\\"verkalkt\\\\\"

06/2014: Zungengrundkarzinom als Bestrahlungsfolge
Ich lebe seit 08.07.2014 ohne Zunge, ohne Kehlkopf.
kann nicht sprechen, nicht essen, ernähre mich künstlich.

ICH LIEBE MEIN LEBEN UND LEBE ES GERN. IMMERNOCH.


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