1. Chemo vorbei.. Angst vor der 2. Sitzung

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bianca_
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1. Chemo vorbei.. Angst vor der 2. Sitzung

Beitragvon bianca_ » 29.04.2010 13:46

Hey Leute!

Hatte am Dienstag die erste Chemo (ABVD) .. hab sie eigentlich soweit gut vertragen, mir ist nur etwas übel und müde bin ich, also nichts schlimmes. Blöder sind da schon die Schmerzen von der Port-Op .. aber wird ja auch von Tag zu Tag besser.

Mein Problem ist eher folgendes: ich habe solche Angst vor der nächsten Sitzung in 2 Wochen.. dass dann die Nebenwirkungen schlimmer sind oder es mir schlechter geht.. durch diese Angst wird die Übelkeit nur noch schlimmer (war bei mir schon immer so, wenn ich nervös war) .. musste im KH sogar erbrechen, weil der Arzt meinte, so in einer halben Stunde würde es losgehen..
Meine Frage ist, wie ihr mit dieser Angst umgegangen seid, bzw. ob ihr eine Idee habt, wie ich es lernen könnte, die Chemo als notwendiges Mittel zu sehen, das mir hilft und nicht als böses Gift, das nur Nebenwirkungen bereitet... ich krieg zZ schon das volle Grauen und totale Angst & Übelkeit, wenn ich nur dran denk, wie sie mir den ganzen Ständer mit den Fläschen bringen und so..

Danke schon mal,
liebe Grüße
Bianca

mashiii
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Beitragvon mashiii » 29.04.2010 13:52

hey bianca..

ich verstehe dich, ich kann dir da ur sagen: kenn ich kenn ich...
ich hab auch richitge nadelangst, sodass ich kindepflaster bekommen habe, die die stelle betäuben an der gestochen wird..

je näher ich dem krankenhaus gekommen bin, desto schlechter wurde mir, mir wurde schwarz vor augen und einfach nur schwindelig und übel.

jetzt habe ich den zweiten therapiezyklus hinter mir und meine pet untersuchung auch, haare sind ausgefallen und als nebenwirkungen hatte ich auch "nur" übelkeit und müdigkeit. diese nebenwirkungen finde ich jetzt angenehmer als die fünfmonatige quälerei mit schlaflosen nächten und juckreiz vo meiner diagnose. ich denke mir jetzt einfach: wenn diese nebenwirkungen (haarausfall etc) eintreffen dann WIRKT die therapie und die beutelchen die aufgehangen werden sind meine freunde und helfen den tumorzellen ordentlich in den arsch zu treten..

also kopf hoch, denn es kann alles nur besser werden :)
MH stadium IIIA, 8 x beacopp esk.

Therapie 1: 22.3.2010
Therapie 2: 12.4.2010

aaaabiturprüfungen: 21.4., 23.4., 27.4, 26.5.
(aaalles gepackt :) )

usw usw usw

27. 8. abschluss pet

juhei, fertig :)


1. nachsorge: alles gut
2. nachsorge: ebenfalls

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Jule87
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Beitragvon Jule87 » 29.04.2010 14:16

Hallo

Ich hab das genauso wie Mashiii gemacht, immer daran gedacht, umso schlechter es mir geht, umso schlechter geht es auch dem hodgkin. Allerdings muss ich auch sagen, dass es mir vom körperlichen befinden her mit der zeit immer besser ging. Zwar hat es dann zum ende einfach alles nur noch genervt und man hatte keinen bock mehr und auch die blutwerte waren schlechter, aber gefühlt habe ich mich eigentlich nicht so. Bei den ersten beiden zyklen war mir auch immer übel, danach dann fast gar nicht mehr.

mit der nadelangst kenne ich auch. mir ist früher bei jeder impfung schwindlig geworden und bei dem gedanken dass an mir irgendwann mal rumgeschnibbelt wird war schon immer eine schreckliche vorstellung vor der ich angst hatte. Da war der untersuchungsmarathon von 2 wochen ganz zu beginn wirklich der extreme horror. Ich hab manchmal so geheult vor angst, und war panisch, dass ich immer irgendwas bekommen habe damit ich mich beruhige. Vorallem dieser venenzugang am arm :kotz: ich konnte früher nicht mal hinsehen und dann musste ich, bis ich den port hatte , immer damit rumrennen. Mal ganz zu schweigen vom krankenhausgeruch. Ich weiß nicht mehr genau wie lange es gedauert hat, aber ich habe mich wirklich dran gewöhnt.

also ein gutes hatte das ganze, von dieser panischen nadel und op angst bin ich geheilt :D früher war jedes blutabnehmen der horror, inzwischen stört mich das überhaupt nicht mehr...

Wenn das mit der übelkeit nicht besser wird: vielleicht mal mit dem arzt reden, es gibt ja so viele medikamente die da inzwischen wirklich gut helfen können. ich hab ständig alles mögliche bekommen.. in pillen sowie in flüssiger form.

Wünsche dir noch weiterhin viel kraft und hoffe, dass deine beschwerden besser werden.
lg
MH Stadium IVb nodulär sklerosierender Typ
Therapieschema: 8x BEACOPPesk.+Rituximab nach HD18 (04.09 - 09.09)
insgesamt fast 50 Tage stationärer Aufenthalt
1. NU: alles ok
2. NU: immer noch alles i.O.
mehr über mich

Life ist what happens to you while you're busy making others plans.

Nein ich bin nicht die Signatur, ich putz hier nur. Bild

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Miime
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Beitragvon Miime » 29.04.2010 17:09

Huhu, ich kann die Angstproblematik nicht aus eigener Erfahrung bestätigen, kann aber nur sagen, dass die zweite Chemo eigentlich meist leichter zu vertragen ist als die Erste. War zumindest bei mir so. Da hat sich der Körper dann schon dran "gewöhnt", dass da was einläuft.
Und glaub mir, dein Krebs hat noch viel mehr Angst als du! ;)
Durchhalten und keine Panik machen.

Nichts ist so schlimm, wie die Angst davor. Das hat mal ein kluger Mensch gesagt, habe nur vergessen wer das war
Stadium IIB + Risikofakt.
Behandlung nach Studie HD 14
2xBEACOPP eskaliert + 2xABVD + 30GY
Restnarbengewebe Mediastinum: 4,9x2,5cm
AHB in Bad Soden-Salmünster
In Vollremission :)


Krebs ist doof. - Mein Buch über den Kampf gegen den Hodgkin

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Mr.K
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Beitragvon Mr.K » 29.04.2010 20:05

Hi,

die Erste war bei mir auch die schlimmste. Ich musste mich die erste Nacht durchgehend übergeben, selbst als mein Magen total leer war. Das ding so im 30 min Takt, ca. 10x, bis ich 3 Mittel gegen die Übelkeit drin hatte und ich dann etwas schlafen konnte.

Ab dem 2. Zyklus wurde mir aber deshalb gleich von vorne herein etwas gegeben (Heisst, EMEND, ka ob das für dich in Frage kommen würde)

Seit dem hab ich nach den Infusionen schon einen Übelkeit, aber es kommt nicht einmal bis zum "Brechreiz".


Die Kopf-Sache kenne ich auch. Bevor es los geht wird mir auch schlecht. Was ich dagegen machen kann weiß ich nicht, aber ich komme damit klar, zum übergeben reicht das auch nicht ;)


Zu den Nadeln:
Ich hatte jetzt schon ca. 10-15 Nadeln (die rosa Farbenen), die bisher gelegt wurden und ich konnte noch immer KEIN einziges mal hin sehen :wink2:
20.02.10 - Stadium IVa (Hals, Brust, Bauch, Lungenherde) + RF (Mediastinaltumor, BKS beschleunigt)
08.03.10-09.08.10 - HD 18 Arm A 8x (B)EAC(O)PP (4.-8. Zyklus ohne Vincristin/Bleo), Keine Bestrahlung

Bisher alles ok :D

catweazle
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Beitragvon catweazle » 30.04.2010 14:29

Versuche doch mal die Chemotherapie als Waffe zu sehen, die du gegen den Feind-Krebs benutzt. Natürlich, war das bei mir auch nicht angenehm, aber mit dem Kopf im Eimer , habe ich noch laut gesagt: "jetzt mach ich dich fertig..."- Die Chemo als Verbündeten zu sehen, hat mir geholfen, keine Angst vor der Chemo selbst zu haben.

Nobsilino
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Beitragvon Nobsilino » 30.04.2010 16:59

Hallo!

Was cotweazle sagt, hat auch mir geholfen. Ich habe mir immer und immer wieder vor Augen gehalten, dass die Chemo super ist, weil sie das Schwein (sorry) Mr. Hodgkin zum Auszug aus meinem Körper zwingt. Klingt vielleicht bescheuert, aber ich habe mit Mr. Hodgkin zwiegespräche gehalten und ihm geschworen, dass er die längste Zeit bei mir wohnen durfte...und dabei hilft mir diese "tolle" Chemo.

Hoffe Dir gelingt es, auch wenn es noch so schwer und absurd ist, eine positive Einstellung zu der Chemo zu bekommen. Ich hatte bei meiner zweiten Gabe BEACOPP auch panische Angst und mir ist es danach gelungen mit zuvor beschriebener Einstellung und auf Grund der Tatsache, dass es dann bei weitem nicht so schlimm war, wie ich befürchtete, die Angst zu besiegen (was`n Satz, aber ich hoffe du verstehst mich :lol: ).

Also halt die Ohren steif und alles, alles Gute wünscht

Norbert
Diagnose von Norbert Ende Sept. 08 MH 2B
Therapieplan HD 14 Arm II:
2xBEACOPP esk., 2xABVD+Bestrahlung
Nachsorge Juli 2014 --> Alles paletti
...5 JAHREEEAAHHH!!!
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=3760

19kathi90
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hallo

Beitragvon 19kathi90 » 30.04.2010 18:00

hallo
ich verstehe dich voll und ganz mit der Angst vor der nächsten sitzung
ich konnte immer die letzen 2 tage vor der nächsten chemo so gut gar nicht schlafen , war immer schlecht gelaunt und irgendwie in einer anderen welt...

aber was hilft es ich meine ich musste da durch ob ich will oder nicht..

da der tag am ersten tag der chemo immer 7 stunden dauerte habe ich mir eine zeitung gekauft, hatte musik dabei,dann hab ich wieder game boy gespielt usw...

aber mach dich nicht verrückt, denkt dir einfach ich geh jetzt in das scheiß krankenhaus lass den scheiß über mich ergehen und dannach fahr ich heim leg mich in die badewanne und entspanne :-)

ganz liebe grüße
Morbus Hodgkin
nodulär-sklerosierender Typ
Stadium 4A
hatte in der linken lunge den turmor (durchmesser 14 cm) sonst keine weiteren
2x Beacopp eskaliert
6x Beacopp basis
2x Bluttransfusion
1x Thromozytentransfusion
14.07.2009 PET-CT - Hodkgin ist Tod :-))

Rezidiv im Mai 2010
2 kleinere Chemos
1 große Hochdosischemo mit anschließender Stammzellentransplantation
Hoffentlich entgültig geheilt

Seitdem alle 3monate Nachsorge bis jetzt immer positiv

Leider immer grippale Infekte

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Cheesecake
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Beitragvon Cheesecake » 30.04.2010 18:41

Hallo Bianca!

Ich hatte am Montag meine erste Chemo (ABVD) und mir geht es quasi wie dir: Was kommt bei der zweiten Sitzung? Läuft alles so wie bei der ersten Chemo, oder wird es schlimmer bzw. richtig schlecht oder vielleicht besser?

Dein nächster Termin wird bestimmt am 11. sein - oder? Ich bin am 10. wieder dran... lass uns doch einfach mit dem Gedanken hingehen: Geteiltes Leid ist halbes Leid! Und dann schaffen wir das! :wink2:

Wie oft musst du denn eigentlich hin?


Liebe Grüße,
Katharina

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roro
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Beitragvon roro » 30.04.2010 23:20

Hi Mädels,

ihr macht euch zu viele Gedanken um das was kommt. Es kommt eh, wie es kommt. Freut euch lieber das ihr eine Etappe geschafft habt und zieht daraus eure Stärke. Und das Mal für Mal. Aber vielleicht kann ich das nur so einfach sagen, weil ich ein Mann bin. Mir hat es zumindest geholfen.

LG roro
Diagnose: 08.07.04, MH 4b, (LK-Ext. 24.06.04) - Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage
Nebenwirkungen: viele gehabt, noch einige vorhanden; kann damit umgehen!
PET-Ergebnis v. 18.01.05: Metabolisch komplette Remission
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bianca_
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Danke für die vielen Antworten!

Beitragvon bianca_ » 01.05.2010 11:06

DANKE an alle für die vielen Antworten und Tips!!

Ich glaub, dass es wirklich am besten ist, die Chemo als "Helfer" zu sehen, den bösen Hodgkin zu besiegen.. aber is halt schwer, wenns grad wie bei mir is - ich hatte vorher überhaupt keine Beschwerden, außer eben die vielen geschwollenen Lymphknoten am Hals.. Schmerzen, Fieber oder sonstiges hatte ich nicht.. und jetzt, nach der Chemo gehts los mit dem ganzen Sch**** (sorry) ... da denkt man halt erst mal nicht, dass die Chemo einem hilft, sondern dass die dran schuld is, dass es einem schlecht geht...
aber ich bin jetzt schon wieder positiver eingestimmt als noch vor ein paar Tagen, und es wird bestimmt alles gut werden :) und ich glaub, dass es dann beim 2. Mal vielleicht auch schon einfacher wird, weil ich schon weiß, was auf mich zukommt und weil die Schmerzen vom Port nicht mehr sind.. also.. sicher nicht so schlimm wie beim 1. Mal :)

Na dann... treten wir dem Hodgkin in den Arsch :)

Liebe Grüße

LadyNicky
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Beitragvon LadyNicky » 01.05.2010 12:48

Hallo Bianca,

ich kann es auch nur bestätigen, das die 2. Chemo besser zu verkraften ist als die Erste.
Mir ging es zumindest auch so. Lag zum einen daran, das ich einfach wusste was nun passiert. Diese Azfregung vor dem Neuen einfach so gut wie weg war. Und zweitens, mein Doc hat mich nach der ersten Chemo richtig eingestellt.
Am Wochenende nach der ersten Chemo gings mir auch grottig. Hab zwar "nur" einmal gekotzt, aber immerhin.
Und dann gab er mir die Medikamente länger. Und siehe da....kein kotzen mehr. Während der ganzen Therapie nicht mehr.

Du packst das schon. Und die Chemo als Kampfmittel zu sehen ist definitv der Richtge Weg.
Ich drück Dir alle Daumen und wünsch Dir Kraft für den Weg.
Liebe Grüße aus dem Sauerland
MH IIb Diagnose 07.02.2008
HD 14 Studie
Risikofaktor:grosser Mediastinaltumor, Gerinnungsstörung
4xABVD / 14 tägig
15x Bestrahlung

09.09.2008 Arzt sagt, er ist tot!!!!

1. Kontrolle: CT, PET, alles ok!!!!
2. Kontrolle: alles bestens
3. Kontrolle: Hurra...alles klärchen
4. Kontrolle: Nach Panikmache von meiner Seite alles ok.
5. Kontrolle: Läuft wunderbar....zum Glück.
3 1/2 Jahre später: Alles wunderbar!!!

Das Leben ist kein Ponyhof und trotzdem reiten wir alle mit!!!!

Hans08
Beiträge: 696
Registriert: 07.01.2008 12:54
Wohnort: Bayern

Beitragvon Hans08 » 01.05.2010 13:50

Hallo Bianca!

Erstmal Glückwunsch, dass der erste Zyklus durch ist.

Das was du beschreibst denke ich haben viele von uns hier erlebt. Man hat Angst vor der ganzen Therapie. Man stellt sich die Frage, wie werd ich es vertragen, wie schlimm wird es usw.

Oft hat man auch die Horrorerzählungen von Bekannten in den Ohren, die in früherer Jahren schon ähnliches erlebt haben. Hier gilt allerdings festzuhalten, dass sich die Medizin zum Glück ständig weiterentwickelt hat.

Was auf dich zukommt und wie es dir bei der nächsten Gabe geht, das kann dir Keiner genau sagen. Weil es verläuft auch bei jedem anders.

Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich immer mehr Ekel vor dem Ganzen hatte. Sei es der Geruch im KH, das Essen, diese ekelhaften Tabletten zum Blasenschutz.

Aber wie es hier schon mehrfach angesprochen wurde, du musst die Chemo als "Hilfe" ansehen. So hart das Ganze ist und egal welche Nebenwirkungen noch kommen - du musst durchhalten. Dir bleibt leider keine andere Wahl. Und ich bin mir auch sicher, dass du das schaffst!

In diesem Sinne wünsch ich dir alles Gute für die zweite Runde!!!

VG
Morbus Hodgkin IVB- März 07-Juli 07 8x Beacopp-14
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=3100


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