es geht um meinen freund!!!!!

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es geht um meinen freund!!!!!

Beitragvon freundin » 07.07.2004 00:55

hallo alle zusammen..vielleicht kann mir jemand weiterhelfen!!!und zwar,es geht um meinen freund.er ist 26jahre alt und hat vor ca.3monaten erfahren,das er an morbus hodgkin erkrankt ist.naja,so ging alles los...er wollte sich nicht behandeln lassen u.war(ist)der festen überzeugung,das diese krankheit wieder von alleine weggeht.er war bei irgendwelchen heilern u.heilpraktikern u.a auch bei einer familienaufstellung.dort wurde ihm eingeredet,dass ich an seiner erkrankung schuld sei...kurz danach hat er mich also in die wüste geschickt!!!die liebe war aber doch stärker u.schon nach einer woche haben wir wieder zueinander gefunden.vor ca 3wochen hat er dann doch den weg in die uni-klinik gewählt...die voruntersuchungen hat er,ausser knochendichtemessung,hinter sich..die knochendichtemessung sollte eigentlich morgen sein,diese hat er aber abgesagt,weil er sich jetzt doch dazu entschlossen hat lieber zu sterben,als sich behandeln zu lassen.was soll ich tun..ich liege in der nacht nur noch wach u.überlege,wie ich meinem freunde helfen kann...ich kann ihn doch nicht einfach sterben lassen.ich habe einfach nur noch angst u.habe mich heute gefreut,das ich diese seite gefunden habe..wo ich mit anderen reden kann...die meisten leute verstehen mich nicht u.sagen,dass ich mich selber kaputt mache,wenn ich mit ihm zusammen bleibe..ich soll mich trennen,das ich aber nicht das,was ich will.

Anni
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Beitragvon Anni » 07.07.2004 01:05

Ich moechte mich da vorerst nicht aeussern. Habe aber eine Frage, was hat " Knochendichte-Messung" mit Morbus Hodgkin's zu tun?????

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Axel B.
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Beitragvon Axel B. » 07.07.2004 03:03

Ich verstehe nicht, warum sich dein Freund nicht behandeln lassen möchte und stattdessen lieber sterben!?!? Haben ihm seine Wunderheiler dazu geraten? Ich kann nur aus Erfahrung sagen: Großen Abstand von Heilern und Heilpraktikern halten. Da kommt selten was Gutes bei raus, wie man hier wieder sieht. So etwas macht mich echt wütend!!!

Ich finde, du solltest alles dran setzen, deinen Freund "wachzurütteln" und ihm diesen "Mist" auszureden. Keiner will so sterben. Wenn er sich jetzt behandeln läßt und alles normal verläuft, ist spätestens in einem Jahr alles überstanden und (fast) so als ob nichts gewesen wäre.

Aber wenn dein Freund wirklich so sterben möchte, würde dir empfehlen, das nicht mitzumachen. Denn wer so eine Einstellung zum Leben hat, kann erst recht keine gesunde Einstellung zur Liebe haben.

Letztendlich solltet ihr beide aber nicht soviel auf andere hören, sondern das tun, was ihr selbst für richtig haltet. Es geht um euch, da haben andere nicht reinzufuschen.

@Anni: Vielleicht meint "freundin" ja die Skelett-Szintigraphie. Die wurde bei mir auch gemacht, um zu sehen, ob sich Metastasen an den Knochen gebildet haben.

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armin
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Beitragvon armin » 07.07.2004 08:00

ich kann axel nur zustimmen.
Es gibt keine alternativen Heilungsmethoden. Morbus Hodgkin ist eine schnellwachsende und lethal verlaufende krankheit und man stirbt an Siechtum.
Die hervorragenden Heilungschancen sind nur der modernen Medizin zu verdanken und ohne chemo spricht sich dein freund sein eigenes Todesurteil.
Zeige ihm doch mal diese Seiten , vielleicht realisiert er dann daß es zwar eine unangenehme therapie ist und hier die meisten geheilt wurde oder auf dem besten wege der Heilung sind.
ich kann solche gedankengänge wirklich nicht nachvollziehen, es gab schon öfter solche Scharlatanerie durch Heilpraktiker.
Ich halte es für absolut unverantwortlich und völlig inkompetent, wenn ein Heilpraktiker deinem Freund Hilfe verspricht ohne chemo.
Also führe deine Freund doch hier mal ein , oder laß dir die Seiten ausdrucken und er kann sie lesen.
Hier sind ca. 100 Gleichgesinnte , die alle Morbus Hodgkin haben oder hatten.
So auf zur Behandlung, sonst wird es immer schlimmer und auch die chemos immer härter, weil es so schnell wächst.
Armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

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armin
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Beitragvon armin » 07.07.2004 08:23

oder du kommst mit Ihm aufs Hodgie-treffen bei Patricia in Berlin, da kann er selbst mit uns betroffenen reden , wir werde ihn schon überrreden.
viel grüße auch an deinen Freund
Armin
Ich habe heute Abschlußuntersuchung und ziehe jetzt los
Werde heute abend dann mal berichten wie es weggegangen ist
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sassi

Beitragvon sassi » 07.07.2004 10:38

Hallo

dein freund ist wirklich an völlig unkompetente leute geraten.
ich kenne diese sachen mit heilpraktikern und familienaufstellungen auch.

aber keiner dieser leute , mit denen ich zu tun hatte, hätte mir geraten, die chemo nicht zu machen.
ich finde das echt unglaublich. wenn es nötig ist muss er die chemo auf jeden fall machen, die psyche darf dabei natürlich auch nicht ausser acht gelassen werden.
er kann ja zusätzlich noch alle möglichen anderen sachen machen, aber die chemo darf er sich dadurch nicht ersparen.

wie gesagt hab ich mich auch viel mit heilpraktiken beschäftigt. ich könnte mir nur vorstellen, dass er seine krankheit vielleicht als strafe für irgendwas sieht oder so. (solche sachen werden wirklich oft verbreitet) :x
fakt ist, dass solche leute, die deinem freund so etwas einreden echt bestraft gehören. da kann ich mich richtig drüber aufregen. :evil:

versuch auf jeden fall ihn davon zu überzeugen, dass er die chemo machen soll und mit leuten auf dieser seite kontakt aufnehmen. immerhin wissen die leute hier worum es geht.
wieviel von seinen heilpraktikern haben schon MH gehabt???? wenn er schon den beistand von heilern braucht, dann soll er sich an kompetente leute wenden. :idea:

ich find es übrigens gut, dass du dich um ihn kümmerst. er soll mehr auf dich hören als auf irgendwelche leute.
hoffe du schreibst bald positive nachrichten. :D
aaaaallllleeeessss liebe und gute
sassi

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Matthias
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Beitragvon Matthias » 07.07.2004 10:50

hi freundin,

zu dem, was du uns da geschildert hast, gibt es eigentlich nur eins zu sagen:

OHNE WORTE!!!!!!!!!!!!!!

ich sehe es ähnlich wie axel und armin. wenn er sich auf solche "ignoranten" einlässt, dann kannst du ihm nicht helfen.

Ich selbst habe die krankheitzwei mal überstanden (1985 und 1993). beide male mit der klassischen schulmedizin. alles andere ist fauler zauber.

lg und alles gute
matze

P.S. pass auch auf dich auf, sonst wirst du auch noch krank.
07/1985 - Stadium PS IIa - 40 Gy, danach 6 Zyklen COPP
07/1993 - Rezidiv Stadium IIIb - 4 Zyklen COPP-ABV-IMEP
16 Jahre in Remission
05/2009 Hinterwandinfarkt
12/2009 schwere Mitralklappen- und Trikuspidalklappenrekonstruktion
03/2010 Neuerkrankung hochmalignes NHL, schnellwachsend, aber gut auf die Therapie ansprechend. Geplant 4 Zyklen DEXA-BEAM, gerade mitten im dritten Zyklus.

carpe diem

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Elisabeth
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Elisabeth

Beitragvon Elisabeth » 07.07.2004 12:23

Hallo Freundin,

ich bin gerade das zweite Mal dabei, Mr. Hodgkin zu verjagen. Ich habe mich ausführlich mit alternativen Heilmethoden und allem Möglichem was auf dem Markt ist beschäftigt. Ich glaube auch sehr wohl, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Körper und Seele gibt, und an vielen Dingen ist irgendetwas Wahres dran.
Aber leider sind wir noch nicht so weit, dass wir wissen, wie das alles genau funktioniert und wir unserem Körper nur den Befehl geben zu brauchen, dass er sich selber heilen soll.
Und bis wir das wissen, sind wir auf die Schulmedizin angewiesen, die gerade bei dieser Krankheit sehr gute Möglichkeiten bietet. Dein Freund kann ja immer noch irgendetwas zusätzlich machen zur Unterstützung (aber vorher bitte genau hinterfragen).
Und je länger dein Freund wartet, desto mehr manifestiert sich die Krankheit im Körper und sehr hohe Dosen von Chemotherapie sind dann notwendig.
Wenn man heutzutage im Stadium 1A ist, die die Chemo schon fast ein Spaziergang (stimmts, Armin??).
Oder versuche, ihn zu einem seriösen Heilpraktiker zu schleppen. Jeder seriöse HP wird ihm sofort sagen, dass er ins Krankenhaus gehen soll.
Viel Erfolg.
Elisabeth

Daiana23
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Beitragvon Daiana23 » 07.07.2004 13:47

Hallo Freundin
Kann es sein das dein Freund einfach Angst vor der Therapie hat???
Man hört Chemotherapie und schon sieht man sich dahin vegetieren aber ich glaube im ersten Moment war das bei uns allen genau so .....
Aber wie vorhin schon erwähnt wurde je früher damit angefangen wird desto besser :!: :!:
Ich weiss ja nicht wie dein Freund auf solche Wunderheiler gestossen ist aber da kann ich nur den Kopf schütteln und es macht mich stinksauer :evil: :evil:
Morbus Hodgin ist Glück im Unglück den es ist auch in fortgeschritenen Stadien zu heilen......wart ihr eigentlich schon zu einem Aufklärungsgespräch bei einem Onkologen :?: :?:
Was ich mir garnicht forstellen kann ist das dein Freund lieber sterben möchte als die Therapie zu machen :( :(
Er möchte doch sicher noch viel Zeit mit dir verbringen und das kann er nur wenn er sich Therapieren lässt....
Wünsche dir und deinem Freund alles Gute
Daiana

Sascha
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Beitragvon Sascha » 08.07.2004 16:30

Hallo Freundin,

als erstes kann dein Freund sich sehr glücklich schätzen eine Freundin wie dich zu haben. Ich kann mich nur den anderen anschliessen und wie Armin schreibt, drucke ihm doch diese Seiten aus. Und mit dir als Freundin, hat er starke unterstützung um den Weg der Therapie durch zu stehen.

Natürlich dachte ich auch es ist zu ende, als ich meine Diagnose bekommen habe. Aber zum Glück habe ich gleich am selben Tag diese Seite gefunden, die mir enorme Kraft und positive Gedanken gegeben hat und immer noch gibt. dank der vielen tollen leute hier.

Wenn mich recht entsinne ist dein Freund 26 Jahre. Also hat er noch sein ganzes Leben vor sich. Also er soll kein Angsthase sein und die sache in angriff nehmen.

Alles Gute
Sascha

Jule
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Beitragvon Jule » 11.07.2004 18:50

Liebe Freundin,
auch ich hab mich viel umgehört in naturheilkundlichen Kreisen, nie mit dem Ziel die Chemo zu vermeiden aber um evtl. ein anderes Verständnis für die Krankheit zu bekommen oder wegen evtl. Hilfe bei Nebenwirkungen usw.,
ALLE sogar bis hin zu einem original-tibetischen Arzt haben mir immer DRINGEND geraten die Chemo durchzuziehen...schien fast als hätten sie Angst gehabt ich hätte von ihnen das Gegenteil hören wollen. Sie haben es mir wirklich immer extra nochmal gesagt so dass ich fast schon genervt war...
Ich hab sekundenweise auch gezweifelt, ob sich der Kampf lohnt, weil alle Ziele im Leben während der Chemo sooo fern erscheinen, aber jetzt, nur 6 Wochen nach Ende der Therapie bin ich zwar schwach auf den Beinen, aber könnte platzen vor Lebensfreude! Das hatte ich von mir selbst nicht erwartet.
Druck diese Seiten hier aus! Zwing Deinen Freund irgendwie, unsere Erfahrungen zu lesen. Wir werden ihn hier herzlich willkommen heißen im Forum!
Viel Glück und alles alles Liebe
Jule

freundin

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Beitragvon freundin » 13.07.2004 16:31

hallo an alle...und danke,an die,die mir so nett geantwortet haben.mein freund war heute im krankenhaus(gespräch).er ist jetzt mit der diagnostik durch u.nächste woche soll eigentlich die chemo anfangen.leider springt mein freund mit seiner entscheidung noch ein bisschen,aber mehr in richtung chemo....ich hoffe,dass er jetzt anfängt wieder gesund zu werden u.es auch wirklich will!!!!er muss 4.zyklen+bestrahlung hinter sich bringen.was heißt das genau..1mal im monat zur chemo gehen o.öfter???kann ich ihm in dieser zeit irgendetwas gutes tun..z.b.mit zur chemo gehen..darf ich überhaupt mit??oder möchte man in dieser zeit eher seine ruhe haben???vielleicht könnt ihr mir von euren erfahrungen ein bisschen erzählen....!!!!vielen dank u.liebe grüsse...

Dan
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Beitragvon Dan » 14.07.2004 11:04

armin hat geschrieben:Es gibt keine alternativen Heilungsmethoden. Morbus Hodgkin ist eine schnellwachsende und lethal verlaufende krankheit und man stirbt an Siechtum.Armin


Das es keine alternativen Heilungsmethoden gibt, dem stimme ich zu.
Aber das mit dem Siechtum, ist wohl aus einem Pschyrembel der 1. Generation entnommen, oder ???

1x im Monat zur Chemo, na das wird wohl nichts.
Ich war eigentlich 5x die Woche da, außer wenn gerade wenn mal Pause war, dann nur 2x die Woche.

Aber natürlich kannst du mitgehen, ich kenn zumindest keinen Grund der dagegen spricht, außer dein Freund will seine Ruhe haben ...

Jule
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Beitragvon Jule » 15.07.2004 11:42

Geh auf jeden Fall mit zur Chemo! Rausschicken kann er Dich ja jederzeit trotzdem, wenn er mag.
Ich bin ganz froh, dass er doch kämpfen wird. Mir ging Deine Geschichte irgendwie gar nicht aus dem Kopf. Wäre doch direkt feige, einfach zu sterben, oder? Klingt zwar hart. Aber uns Menschen sind nun mal die Möglichkeiten gegeben, MH fast immer zu heilen, also warum sollte man sie nicht nutzen? Übrigens stammen einige der Chemogifte von Pflanzen! Ich glaube z.B. Vincristin vom Immergrün (wenn ich es richtig behalten habe),
naja und den potentiellen Tod aus dem Körper vertreiben mit tödlichem Gift, das ähnelt doch schon fast wieder dem PRINZIP der Homöopathie, oder? Dieser natürlich hinkende Vergleich hat mich manchmal trotzdem getröstet ;)
für Dan: ich denk schon wenn man gar nichts tun würde endet man nach wie vor am Siechtum (furchtbares Wort), was sollte sich daran geändert haben?

Jedenfalls liebe Grüße, Ihr beiden werdet es schon schaffen!
Jule

Daiana23
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Beitragvon Daiana23 » 15.07.2004 13:39

@ Dan
Ich habe gerade deinen Bericht gelesen was meinst du damit " 1 mal im Monat Chemo das wird nichts " ????
Ich bin auch nur alle 3 Wochen hin und oft haben wir die 3 Wochen überschritten weil meine Blutwerte nicht stimmten oder ich ein Infekt hatte. Und ich kann dir sagen das es trotzdem was geholfen hatte und ich seit zweieinhalb Jahren in Vollremision bin!!!!!!
Würde mich auf ein Antwort freuen weil ich neugierig bin woher du sowas gesagt bekommen hast :!:
Gruss Daiana


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