Kann kein Auto mehr fahren!

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Shaun
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Kann kein Auto mehr fahren!

Beitragvon Shaun » 05.02.2010 15:20

Hallo,

ich habe gerade mal wieder im Forum gestöbert und bin auf einige Artikel gestossen, in denen es um Panikattacken und Schwindel ging. Und ich glaube langsam nicht mehr, daß das nichts mit dem MH zu tun hat, auch wenn man es med. nicht beweisen kann.

Bei mir fing alles genau damit an. Ich konnte auf einmal kein Auto mehr fahren. Während der Fahrt (eine Strecke die ich jeden Tag fuhr), bekam ich auf einmal so ein flaues Gefühl. Meine Beine fühlten sich schwer an, das Herz fing an zu rasen und ich bekam kalten Schweiß auf der Stirn. Warum sollte ich nach 15 Jahren autofahrens auf einmal Angstattacken beim autofahren bekommen? Es wurde immer schlimmer. Beim Einkaufen (wenn viele Menschen im Laden waren), beim Bus- und Bahnfahren, beim fernsehen. Es wurde so heftig, daß ich zum Arzt ging. Der vermutete ein Hormonproblem und schickte mich zum Endokrinologen. Schilddrüse und Hormone waren ok. Allerdings fielen dabei noch mal die verdickten Lymphknoten am Hals auf (bestanden zu diesem Zeitpunkt bereits seit zwei Jahren). Vom Endokrinologen bin ich dann zum HNO-Arzt, da die Ohren bzw. der Gleichgewichtssinn im Verdacht waren. Alles ok, außer die Lymphknoten. Zum Schluß kam dann die Lymphknotenbiopsie und als Ergebnis MH. Der Schwindel, weshalb ich überhaupt zum Arzt gegangen war, wurde nicht mehr beachtet. Es gab dann noch ein MRT von Schädel, welches aber auch unauffällig war. Den Schwindel bzw. die Angstattacken habe ich immer noch. Immer wenn schnelle Bilder an mir vorbeilaufen. Fahre ich mit 50-70km/h durch Strassen, passiert nichts. Fahre ich aber über die Autobahn, so mußte ich letztens sehr schnell eine Ausfahrt nehmen, da ich dachte, mir wird schwarz vor Augen. Da ich niemanden gefährden will, fahre ich zur Zeit gar kein Auto mehr. Ich glaube nicht, daß das was mit der Psyche zu tun hat, da ich die Attacken bereits vor der Therapie hatte, allerdings hatte ich da auch schon die Lymphknoten am Hals. Außerdem wüßte ich nicht, was mir beim fersehen Angst machen sollte. Es sind die schnellen Bilder, die ich nicht verarbeiten kann. Vielleicht ist das ja auch ein B-Symptom? Manche haben das und manche nicht und niemand hat es bisher so eingestuft. Ich meine, Juckreiz und Nachtschweiß bringt man als Laie ja auch nicht direkt mit Lymphknoten in Verbindung, oder?
Ich würde gerne mal wissen, wieviele das Problem auch hatten. Also vor der Therapie, nicht wegen der Diagnose Krebs oder der Chemo. Und natürlich, ob es wieder wegging.

Sorry für diesen langen Beitrag :roll: und Danke für's lesen :lol:

LG Shaun
MH seit Okt. 2009, Stadium IIb, Mischtyp

-> 2x ABVD (Dez.09/Jan. 2010)
-> 30Gy Bestrahlung (Feb. 2010)
-> Abschlußuntersuchung Mai 2010 -> LKs kleiner 1.1cm

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yoda
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Beitragvon yoda » 05.02.2010 15:42

Hey ich hatte das genau gleich, jedoch während der Therapie, später dann aber nach Zyklus 4 habe ich einfach darauf nicht mehr geachtet. Fühlte mich besser und ich fuhr überall hin.

Kann aber vielleicht schon sein, dass dies eine Einwirkung ist. Jedoch müsste dazu ja das Nervensystem infiltiert sein. Kann mir sonst nichts anderes vorstellen.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

Tobi
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Beitragvon Tobi » 06.02.2010 09:36

Hallo Shaun,

also, ich habe es nicht vor aber mit der Therapie bekommen. Die Ärzte haben mich in der Hinsicht nicht ganz ernst genommen.
Meine Selbstdiagnose heißt: Kreislauf und Unterzuckerung. Jedenfalls habe ich gleiche Sympthome wie Du (bis heute, wobei es immer seltener wird). Mir hilft in so einer Situation: sehr fettiges Essen, supersüße Getränke, Schokolade Trauben-Nuss. Das alles am Besten gleichzeitig, schnell und in Massen. Generell hilft auch, immer genug zu essen, also eigentlich nie Hunger zu haben.
Vielleicht probierst Du es mal aus. Jedenfalls kann man Dich gut verstehen, dass Du dann Angst hast, irgendetwas zu tun. Ich wünsche Dir alles Gute, dass das besser wird und Du bald wieder alles ohne Angst tun kannst!

Gruß, Tobi
IIAE (3RF), HD14, 4x ABVD, 30 Gy, Vollremission seit Dezember 2005

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Silvia89
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Beitragvon Silvia89 » 06.02.2010 11:59

hey, mir gehts genauso. Fahre im Moment nur kurze Streckn mit dem Auto alleine und dann auch nur recht langsam. Autobahnfahren geht gar nicht :( Schade, fahre nämlich echt gerne Auto.
Meine Therapie ist nun seit fast 3 Monaten beendet und es hat sich noch nicht wirklich gebessert.
Muss aber auch zusehen, dass ich immer viel esse. Sonst wird mir schwarz vor Augen. Hatte ich vor der Chemo nie gehabt.

Kann dir leider noch keinen Tipp geben, wie man das Ganze wieder in den Griff bekommt.

VLG
MH Stadium IIB (Mediastinaltumor)
RF: hohe Blutsenkung (>100)
2x BEACOPPesk. & 2x ABVD nach HD14 Studie
Bestrahlung: 17 x 1,8 Gy
23.05.2009-11.11.2009

Die Kunst ist einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.

Shaun
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Registriert: 18.01.2010 12:15

Beitragvon Shaun » 06.02.2010 12:45

Stimmt, das mit dem Essen habe ich auch festgestellt. Ich trinke auch immer lauwarmes Wasser in kleinen Schlücken. Das hilft ein wenig. Zuckerhaltige Dinge sind auch gut. Hab auch mal 'ne zeitlang meinen Blutdruck gemessen. Manchmal geht er dann voll in den Keller (90/60), aber nicht immer. Was immer auffällt ist mein Puls, aber ich denke, das hat dann mit der Angst zu tun. Ist bei den Attacken meistens über 110. Ich hoffe, das es sich mit Ausheilung des MH auch wieder legt.
Aber es ist "schön" zu hören, daß es doch einige betrifft, die ähnliches erfahren. So hat man nicht mehr so ganz die Angst "verrückt" zu werden. Ich bin eigentlich ein sehr positiv denkender Mensch und so habe ich wieder Hoffnung, daß das Ganze wieder da hingeht, wo es hergekommen ist :) .

LG Shaun
MH seit Okt. 2009, Stadium IIb, Mischtyp



-> 2x ABVD (Dez.09/Jan. 2010)

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