Blutwerte 1,5 Jahre nach dem Hodgkin

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Lisa 2

Blutwerte 1,5 Jahre nach dem Hodgkin

Beitragvon Lisa 2 » 07.01.2010 12:31

Hallo! :)
Habe mich nun nach längerer Zeit mal wieder hier eingeloggt.
Und zwar habe ich eine Frage wegen den Blutwerten nach der Behandlung, und wie bei Euch so die Erfahrungen dazu sind.

Und zwar habe ich immer noch zu niedrige Leukozyten, hin und wieder steigen sie auch wieder und die Ärzte meinen dann schon, sie würden sich normalisieren bis sie wieder abfallen ca 2300-3800. Vor einiger Zeit waren auch noch die Lymphozyten zu niedrig ca. 19, zumindest die letzten 2 Male waren diese jedoch normal 26 & 28.
Der Arzt meinte er kann sich das nicht so recht erklären, um mehr zu erfahren müsste man eine Knochenmarkuntersuchung machen, das möchte er aber, da die anderen Werte ok sind, nicht machen.

Hat jemand ein ähnliches Problem? Wie sind Eure Blutwerte nach der Behandlung?

Wie sind bei Euch eigentlich die Nachuntersuchungen? Ich bin an der Uniklinik Heidelberg und dort wird lediglich eine Sonographie vom Unterbauch, ein Röntgenbild oder ein CT gemacht, nicht aber vom Hals. Die Ärzte gehen davon aus, dass man dies selber "untersucht".

Sabi
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Beitragvon Sabi » 07.01.2010 13:47

Hallo Lisa,

zu den Leukozyten kann ich dir jetzt speziell nichts sagen, die sind bei mir seit Therapieende im Normbereich (waren sogar letztes Jahr einmal erhöht ;-)).

Die Lymphozyten sind bei mir seit der Therapie vermindert, waren zeitweise (wirklich nur kurz) mal im Normbereich aber seitdem konstant erniedrigt.
Mir wurde gesagt das dies kein Grund zur Besorgnis ist. Ist eine Nebenwirkung der Erkrankungen und die Tatsache das mal ein Lymphom vorlag spielt da wohl auch eine Rolle. Lymphome vermindern die Lymphozyten. Bleibt dann wohl auch in Remission zum Teil bestehen. Meine dümpeln meist bei ca 16-19 % rum.

Grundsätzlich ist es so, das Laboruntersuchungen die auf die Erfassung des Immunssystems zielen, bei ehemaligen Hodgki's meist sehr schwankend sind. Mal hab ich einen Mangel an allen drei Immunglobulinen (IGA, IGG, IGM) dann mal keinen, dann mal wieder nur von ein oder zweien davon. Die Elektrophorese spuckt auch immer unterschiedliche Werte aus, mal sehr schlecht, mal nur schlecht, mal normal, mal gut und dann wieder sehr schlecht :wink2:.

Ich war da gerade in den ersten zwei Jahren immer verunsichert, aber die Blutwerte sind nun mal bei Hodgki's meist nicht so gut. Ich hab auch seit mittlerweise zwei Jahren immer einen leicht erhöhten CRP-Wert, da hab ich mir auch anfangs Sorgen gemacht, da CRP ja auch ein Marker für Herzinfakte ist... tja bis ich dann las, das er bei Rauchern auch leicht erhöht sein kann... Bingo, da hatte ich die Lösung... gut da hab ich natürlich angefangen zu überlegen, warum jetzt auf einmal erhöhter Wert (war ja immer meist normal) aber der Körper ist nunmal keine Maschine und reagiert auf bestimmte Einflussfaktoren immer unterschiedlich. Das ist das Alter.... :wink2: da nimmt der Körper einem manche Sachen wohl eher krumm...

Was mir noch einfällt, bei mir wurde damals eine Lymphozytendifferenzierung emacht. Da kam raus, das ich zwar erniedrigte Lymphozyten hab, aber bei den einzelnen Lymphozyten (B-Lymphozyten) die bei der Entstehung des Hodgkin beteiligt sind und im weiteren Krankheitsverlauf umgewandelt werden in Hodgkin Zellen, ne riesen Erhöhung ab. Also irgendwie hing das bei mir damals damit dann zusammen, das die prozentuale Verteilung von Lymphozyten dadurch erniedrigt war und ist.

Zu den Nachsorgen kann ich dir sagen, das regelmässig einmal im Jahr geröntgt werden muss (nur in Verdachtsfällen CT - weil wie wir ja "gelernt" haben, 1 CT=100x mal Röntgen), Hals wird abgetastest vom Arzt und halt Sonographie vom Bauch.

Mach dir keine Gedanken wegen den Lymphozyten, die sind sehr sehr oft erniedrigt und können es auch lebenslang bleiben.

VG
MH 2A mit 2 Risikofaktoren (hohe BSG + 3 befallene Areale)

Therapie: HD14 Arm B (2x Beacopp esk. + 2x ABVD + 30 Gy Grillsession)

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Sabi
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Beitragvon Sabi » 07.01.2010 13:55

Ach ja und halt die Laboruntersuchungen, was immer ne Menge ist. Da wird alles mögliche gemacht. Darauf achten solltest du, das die Schilddrüsenwerte immer mitbestimmt werden. Viele haben ja das Problem, das durch die Bestrahlung eine Unterfunktion entsteht. Aber auch da habe ich gelernt, kann muss aber nicht. Meine Schilddrüse funktioniert noch und hat sich sogar "verbessert" :wink2:.

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claudilein1
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Beitragvon claudilein1 » 08.01.2010 10:25

Bei mir ist das Ganze ungefähr so lange her, wie bei Dir. ( auch 4xABVD).
Auch meine Leukos sind immer wieder mal niedrig ( das niedrigste war 2800-im Rahmen eines Virusinfektes), zwischendurch aber auch normwertig.
Meine Onkologin meinte, man könne das wohl als dauerhafte Knochenmarksschädigung sehen, was sie aber nicht beunruhigt, solange sie zwischendurch wieder ansteigen. Außerdem bin ich nicht vermehrt infektanfällig, und bei 3 Kindern wird das Immunsystem doch immer wieder gefordert.
LG
Claudia
Hodgkin- Lymphom vom nodulär sklerosierenden Typ Stadium 2AE (Weichteilbefall am Rücken)
4 xABVD im Rahmen der HD14-Studie Bestrahlung 15x2Gy
seit 9/08 Volllremission
bisher alle Nachsorgen o.B.

dukkha
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Beitragvon dukkha » 08.01.2010 12:35

Hallo, Lisa!

Bei mir hat es 5 Jahre gedauert, bis die Leukos wieder im Normbereich waren. Ich habe schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass es besser wird, als sie sich dann doch plötzlich wieder erholten. Lass deinem Körper noch ein wenig Zeit!

Und wie Sabi schon sagte: Ganz wichtig sind die Schilddrüsenwerte! Kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen.

Ganz liebe Grüße!
dukkha
Diagnose: 02/99
Stadium IIIb (Medistinaltumor) mit Risikofaktoren
Behandlung: 02/99 - 08/99 Studie HD11 (Arm C)
4x BEACOPP und anschließende Bestrahlung

Vollremission seit stolzen 10 Jahren!

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Heidi34
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Beitragvon Heidi34 » 10.01.2010 12:18

Hallo Lisa ,

das brauch seine Zeit mit den Blutwerten bei mir sind nach 8 x Beacopp die werte auch nur langsam gestiegen .Was ich allerdings sagen muss ging das nach der Hochdosis alles schneller .Im moment hab ich nur noch bissl Probleme mit den T-Helferlymphozytendie eigentlich bei 200 sein sollten sind jetzt erst bei 150 ist aber nicht so tragisch sagt der Doc im Klinikum Karlsruhe.

Habe nach Karlsruhe gewechselt weil ich mit Heidelberg Unik nicht zufrieden war und denen auch mein Frührezediv zu verdanken habe.

Will dich damit aber net beunruhigen

Wünsch dir alles Gute

Grüssle Heidi
Morbus Hodgkin
Stadium 4A weil Erguss in Herzbeutel
8 Zyklen Beacop eskaliert
März bis August Therapie
Juni erste Zwischenstating Knoten über 50 % kleiner hurra
September Abschluss stating alles im normalbereich .Megafreu
Januar 2009
Rezediv
ab Februar 2x mal DHAP
Stammzellen transplantation
Hochdosis BEAM
mit extremen Nebenwirkungen
1.Nachsorge ok
2.Nachsorge Komlette Remission nur noch Narbengewebe
3.Nachsorge am 23.02.2010 auch alles ok freu

Lisa 2

Beitragvon Lisa 2 » 10.01.2010 22:49

Vielen Dank für Eure Antworten, ich bin nun etwas beruhigter.
Da ich an einer Uniklinik bin, habe ich bei fast jeder Kontrolluntersuchung einen anderen Arzt als Ansprechpartner.
Fast jeder hat zu den Blutwerten eine andere Meinung, während manche diese nicht einmal beachten, meinen andere es könnten sehr viele Erkrankungen sein, "im schlimmsten Fall Leukämie, wobei dann komisch ist, dass die anderen Werte so gut sind..." :shock:

Ich denke es liegt auch daran, dass die behandelnden Ärzte "nur" Assistenzärzte sind, die oft nicht viel Erfahrung haben.

Heidi, inwiefern fandest du die Uniklinik Heidelberg denn nicht so gut?

Ich bin auch nicht 100%ig zufrieden, man merkt eben, dass man nicht wirklich als Individuum wahrgenommen wird.

dukkha
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Registriert: 09.12.2009 01:40

Beitragvon dukkha » 11.01.2010 13:57

Zu den wechselnden Assistensärzten kann ich auch was beitragen: Ich hab mal 4 Jahre in Köln gelebt und bin dort an die Uniklinik zur Nachsorge. Jedes Mal ein anderer Arzt. Und keiner hat sich vorher die Akte wenigstens mal durchgelesen. Und so ist keinem aufgefallen, dass sie 4 Jahre lang meine Schilddrüsenunterfunktion fein säuberlich diagnostiziert und dokumentiert haben ohne es mir auch mal MITZUTEILEN! Erst als ich wegen Umzug meine ganzen Werte brauchte, hab ich es dann selbst im Bericht gelesen. Ist vielleicht nur ne Ausnahme, aber: Immer Werte geben lassen und nach Möglichkeit immer zum gleichen Doc.!

LG dukkha
Diagnose: 02/99

Stadium IIIb (Medistinaltumor) mit Risikofaktoren

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