Fehlendes wichtiges Medikament in der M. H. Behandlung

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claudia

Fehlendes wichtiges Medikament in der M. H. Behandlung

Beitragvon claudia » 28.06.2002 17:58

Ich las eben einen Artikel über ein sehr wichtiges Medikament in der M. H.-Behandlung namens Natulan (chem. Bezeichnung: Procabazin), welches aus Sparmaßnahmen nicht mehr so oft verabreicht wird, was schlecht für den Patienten sein soll (höhere Rückfallgefahr). Da ich mit dem ABVD-Schema behandelt wurde (Procabazin aber nur in BEACOPP vorkommt), mache ich mir jetzt etwas Sorgen über die Wirksamkeit meiner Behandlung. Dieser Artikel ist zu lesen unter: www.3sat.de (nano/Bstuecke/18655)
Weiß jemand darüber Bescheid und kann mich aufklären?

Axel B.

Fehlendes wichtiges Medikament in der M. H. Behandlung

Beitragvon Axel B. » 28.06.2002 18:57

Davon habe ich auch schon mal gehört, aber ich würde mir deswegen keine Sorgen machen. ABVD funktioniert ganz anders als BEACOPP. Es ist von vorne herein so angelegt, dass es ohne Procabazin funktioniert. Ob jetzt ABVD oder BEACOPP besser ist, kann keiner beantworten, dafür sind die Erfolge zu identisch. Wenn ABVD tatsächlich nicht genauso wirksam wäre wie BEACOPP, warum sollte es denn überhaupt noch eingesetzt werden. Ausserdem werden beide Schemas bei unterschiedlichen Diagnosen eingesetzt.

Bedenklich wird es erst, wenn bei einem Schema ein Medikament weggelassen wird. Dann kann die gesamte Funktionalität gefährdet werden. Ich habe mal gehört, dass bei ABVD schon mal das Dacarbazin weggelassen wird. So etwas ist meiner Meinung nach genauso riskant, wie bei BEACOPP das Procabazin wegzulassen.

Anni

Fehlendes wichtiges Medikament in der M. H. Behandlung

Beitragvon Anni » 28.06.2002 20:39

Ich konnte zwar den Zeitungsartikel nicht lokalisieren, aber ich finde es nahezu unmoeglich, dass da nur ein Fuenkchen Wahrheit dran ist. Beacopp Studie wird doch von Uni in Koeln ( Dr. Diel) geleitet. Ich selbst wurde mit ABVD alternierend mit MOPP behandelt. Dabei entwickelte ich eine schlimme Reaktion zu Porcarbazin and die Therapie wurde dann nur mit ABVD beendet. Das koennte auch in der Zeitung der Grund fuer die erwaehnte Omission sein. Eine andere Erklaerung waere, dass man neue Studien-Modelle ohne Procarbazin prueft.

Doreen

Fehlendes wichtiges Medikament in der M. H. Behandlung

Beitragvon Doreen » 29.06.2002 20:25

Ich werde nach dem Beacopp eskalierten Schema behandelt und muss Natulan einnehmen. Vom Beginn des Zyklus ab Tag 1-7 jeweils 100 mg/m2. Dieses Medikament zerstört hängt sich an Krebszellen fest und zerstört sie. Aber es muss genau dosiert werden, weil auch dieses Medikament Nebenwirkungen erzeugt. Bei Überdosierung können beispielsweise Magengeschwüre und ein Reizmagenleiden eintreten.

Susi

Therapiestudien

Beitragvon Susi » 01.07.2002 19:38

"Welches Schema (ob ABVD oder BEACOPP) besser ist wird z.Z. in laufenden Studien getestet. Es ist also momentan nicht zu beantworten. Die Thesen sind wie folgt: BEACOPP ist aggressiver und führt zu weniger Rezidiven, aber zu einer erhöhten Leukämierate; bei ABVD ist die Wahrscheinlichkeit ein Rezidiv zu bekommen geringfügig höher, dafür aber tritt seltener eine Leukämie als Folge der Behandlung auf.
Außerdem ist BEACOPP keimzellenschädigend und führt bei Männern fast immer zur Unfruchtbarkeit, während ihnen dieses Schicksal bei ABVD häufiger erspart bleibt.
Du siehst, beide Chemos wirken gut, es sind lediglich NUancen in denen sie sich unterscheiden. Deshalb handelt es sich bei den Kölner Studien auch um THERAPIEOPTIMIERUNGSSTUDIEN.
"

Andy

Therapiestudien

Beitragvon Andy » 09.07.2002 15:41

wo steht der Unterschied BEACOPP und ABVD zwecks Fruchtbarkeit???

Susi

Therapiestudien-Fruchtbarkeit

Beitragvon Susi » 10.07.2002 08:56

Hab ich schon mehrfach gelesen, weiß jetzt spontan nicht mehr wo. Wenn du dir allerdings das Interview von Herrn Diehl (auf Axels homepage) anhörst, wirst du dies bestätigt hören.


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