Ursachen für Morbus Hodgkin

Forum für alles, was in irgendeiner Weise mit Morbus Hodgkin zu tun hat. Dieses Forum soll in erster Linie aktuell Betroffenen helfen.

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Karin (Gast)

Heilpraktiker

Beitragvon Karin (Gast) » 03.07.2001 22:01

Hallo Gast,
ich habe mir alles gründlich überlegt und mich natürlich auch erkundigt.Mir geht es nur darum, das die Schulmedizin sich nicht die Seele anschaut, und das ist bei Krebs sehr wichtig. Die Krankheiten kommen von der Seele. Was der Körper zulässt, kann er auch heilen, aber da muss man sich sehr sicher sein. Wer Vertrauen zur Chemo hat, dann ist das völlig in Ordnung und natürlich auch ganz wichtig. Ich kam mir zum Schluss nur noch vergiftet vor, deswegen habe ich mich entschlossen aufzuhören.
Die Strahlentherapie beginnt bald, meine Knoten sind laut CT zurückgegangen (kann jetzt auch Narbengewebe sein, das sieht man nach der Bestrahlung).
Ich habe durch die Krankheit viel über mich gelernt und ich bin dankbar für die Krankheit, denn jetzt habe ich einen grossen Schritt in Richtung Eigenliebe gemacht.

Gast

Heilpraktiker

Beitragvon Gast » 04.07.2001 18:06

Hallo Karin,
Du hast recht, die Seele ist ein entscheidender Faktor. Selbstheilungsfälle sind keine zufälligen Erscheinungen. Aber dennoch sind sie selten und vielleicht ist man erst zu so etwas fähig, wenn man jahrelang trainiert hat, sein Unterbewußtsein zu beinflussen. In Fällen, in denen die Chemo keine wirklichen Heilungschancen verspricht, bleibt den Patienten oft nichts anderes übrig, als dies wenigstens zu versuchen. Aber den wenigsten gelingt es.
Die Chancen, Dich selbst zu heilen, sind also sehr gering, während die Chancen, Dich durch die Chemo heilen zu lassen bei etwa 90 % liegen. Ich glaube sogar, dass die Chemo selbst dann Krebszellen vernichtet, wenn Du Dich innerlich dagegen zur Wehr setzt. Der Körper ist viel zu schwach, um die Wirkung der Chemo zu reduzieren. Man muss die Chemo nur "ertragen".
Wenn sie erst einmal durchgestanden hat, hat man alle Zeit der Welt, gewisse Dinge zu ändern und mehr auf seinen Körper einzuwirken um evtl. Rezidiven vorzubeugen.
Falls Du Dich von niemandem mehr umstimmen lassen willst, drücke ich Dir für Dein Vorhaben dennoch ganz fest die Daumen, denn das wirst Du brauchen.

Martina

Chemo

Beitragvon Martina » 05.07.2001 10:29

Hallo Ihr,
also in gewisser Weise kann ich Karin verstehen. Die Chemo ist wirklich schrecklich und auch ich habe sehr unter ihr gelitten, allerdings mehr vom Kopf her als physisch. Auch ich habe - wie Karin - oftmals mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören und das schon nach der 3. Chemo. Habe mich dann aber doch entschlossen, durchzuhalten, aber es war sehr sehr schwer. 12 mal habe ich ABVD bekommen, und das bei Stadium II A. Wenn ich dieses Forum so lese, habe ich langsam das Gefühl, daß ich total übertherapiert wurde, kein Mensch hat 12 mal ABVD bekommen. Aber was solls, es nützt ja nichts, sich im nachhinein darüber aufzuregen.

Karin (Gast)

Heilpraktiker

Beitragvon Karin (Gast) » 05.07.2001 14:12

Hallo Gast,
man muss nicht jahrelang üben um sein Unterbewußtsein zu ändern. Man muss anfangen, auf seine Gedanken zu achten, seine Gefühle rauszulassen, sich zu akzeptieren wie man ist und anfangen sich selbst zu lieben. Aber man benötigt einen Lehrer dafür, der einen auf den richtigen Weg führt.
Ich habe auf meine Gefühle geachtet und gemerkt, das ich die Chemo nicht mehr ertragen konnte. Hätte ich weiter gemacht, hätte ich es für andere (Familie, Ärzte) getan und nicht für mich.
Ich habe das allererste Mal in meinem Leben Verantwortung für mich und für meinen Körper übernommen. Ich denke, das ist für meinen Weg ein grosser Schritt gewesen und ich bin dankbar für diese Krankheit, sonst hätte ich nicht soviel gelernt.

Karin

Chemo

Beitragvon Karin » 05.07.2001 14:20

Hallo Martina,
das ist echt wahnsinn mit den 12 Chemos.
Aber Du hast recht, es ist nun mal so gewesen und es lässt sich nicht mehr ändern.
Hast Du Folgeschäden und hast Du im Anschluss noch Bestrahlung bekommen?
Die Chemos habe ich körperlich auch sehr gut vertragen, aber vom Kopf her nicht, genau wie Du. Es fing bei mir auch nach der dritten Chemo an, da habe ich angefangen zu überlegen, ob es für mich (und nur für mich, ich spreche nicht für andere) nicht gut genug ist.

Gast

Chemo

Beitragvon Gast » 05.07.2001 16:22

Ihr habt recht, die Chemos sind hart. Ich habe auch 12 mal ABVD (6 Zyklen) bekommen und habe jetzt noch 9 Bestrahlungstage vor mir (bei Stadium 2 b). Aber wenn man alles erfolgreich überstanden hat, kann man wieder so richtig zu leben anfangen, ohne die ständige Angst, aktive Krebszellen in sich zu haben. Ich selbst fühle mich wie neugeboren, weil schon vor der Bestrahlung feststand, dass nur noch Narbengewebe existiert.

Martina

Chemo

Beitragvon Martina » 06.07.2001 19:19

Hallo Karin,
körperlich habe ich keine Folgeschäden davongetragen, aber seelische Schäden leider schon. Ich bin oftmals so traurig und muß immer noch viel weinen, aber nicht im herkömmlichen Sinne sondern - auch wenn das jetzt vielleicht blöd klingt - manchmal hab ich das Gefühl, meine Seele weint. Ich denke so viel nach über die Krankheit, über die Ursachen, über meine Vergangenheit. Ob meine bisherige Lebensweise vielleicht dazu beigetragen hat, zu erkranken. Denn ich habe zwei kleine Kinder (5 und 3 Jahre alt) und seit sie auf der Welt sind, habe ich mich selbst aufgegeben, war immer nur für meine Kinder und auch für andere Leute da und mich selbst darüber hinaus total vergessen (klingt das jetzt sehr egoistisch??). Wer weiß, ob da nicht die Ursachen zu finden sind... Und irgendwann drehe ich mich mit meinen Gedanken nur noch im Kreis und komme da nicht mehr raus... Immer bin ich ein so fröhlicher, optimistischer Mensch gewesen, aber im Moment ist davon nicht mehr viel zu spüren...

Karin

Chemo

Beitragvon Karin » 06.07.2001 23:33

Hallo Martina,
Du bist überhaupt nicht egoistisch, Du hast diese Krankheit, weil Du damit sagen willst : Hallo, ich bin auch noch da.
Ich habe auch immer mehr für andere getan, als für mich (meine Mädels sind 4 u. 2 ). Jetzt habe ich die Krankheit und alles nimmt "plötzlich" Rücksicht auf mich, so wie ich es mir wahrscheinlich immer gewünscht habe. Ich achte nun mehr auf mich und auf meine Bedürfnisse.
Ein gesunder Egoismus muss sein, sonst gehst Du kaputt. Fang an, Dich an erster Stelle zu stellen, das tut auch den Kindern gut. Denn eine fröhliche Mama ist besser, als eine traurige.
Deswegen muss man keinen vernachlässigen, aber Deine Umwelt muss merken, das sie nicht mehr alles mit Dir machen können, auch die Kinder.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, vielleicht hast Du ja Lust, mir eine Email zu schreiben.

Martina

Chemo

Beitragvon Martina » 07.07.2001 15:54

Hallo Karin,
habe gerade Deine Antwort von gestern Abend gelesen und mußte glatt schon wieder weinen... (ich alte Heulsuse). Aber ich glaube mit Deinen Worten hast Du total den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich werde jetzt auch wieder anfangen, etwas für mich zu tun. Meine Tochter geht neuerdings auch in den Kindergarten und nun hab ich die Vormittage Zeit für mich. Vielleicht fang ich mal wieder mit Sport an oder lern eine Sprache (oder beides?).
Wie geht es jetzt eigentlich mit Dir weiter? Hast Du nun noch die Bestrahlungen vor Dir?
Erst mal alles Gute weiterhin und Danke für Deine lieben Worte.
Martina

Karin

Chemo

Beitragvon Karin » 09.07.2001 00:15

"Hallo Martina,
am Mittwoch beginnen die Bestrahlungen bei mir. Der Radiologe sagte mir natürlich auch, ich solle mit der Chemo weitermachen, aber er kann mich irgendwie auch verstehen. Dafür wird jetzt mit etwas mehr Gray bestrahlt als ursprünglich geplant (36 statt 30).

Wenn Du oft weinen musst, ist das völlig okay, nur alles rauslassen. Wenn man Gefühle unterdrückt, kann man auch krank werden. Ich lerne gerade meine Gefühle rauszulassen, dazu gehört auch Wut, Traurigkeit und natürlich Freude, eben alle Gefühle. Ich kann die Tränen gar nicht mehr zurückhalten, wenn sie kommen. Aber es ist auch sehr befreiend und ich schäme mich auch nicht mehr dafür, es gehört nun mal auch dazu. Also Mut für Pipi in den Augen ! ;-)
Alles Liebe
Karin
"

Susi

seelische Folgeschäden

Beitragvon Susi » 09.07.2001 09:01

Kommt mir alles so bekannt vor... Auch ich könnt so oft weinen. Irgendwie bin ich nach all den Behandlungen auch in ein Loch gefallen. Währenddessen hat sich alles um mich gedreht, aber nach Erreichen der Vollremission sollte plötzlich alles wieder so sein wie vorher. Das ging nicht!
Das Gefühl keine Kontrolle über die Krankheit zu haben und die Panik vor einem erneuten Ausbruch: Schlimm!
Ich hoffe mir wird meine Verhaltenstherapie bei der Bewältigung der seelischen Schmerzen helfen.

Ina

Chemo

Beitragvon Ina » 24.07.2001 13:17

Hallo Karin!
Das mit den Gefühlen hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, und je länger ich darüber nachdenke, desto meh merke ich, wie recht du hast. Ich neige schon immer sehr schnell zu tränen, nicht nur wenn ich traurig bin, sondern auch, wenn ich Wut habe oder Menschen´, die mir lieb sind, traurig sind. Und gerade weil ich so viel heulen mußte, habe ich oft versucht, es vor allen zu verstecken und es nur dann herauszulassen, wenn ich allein bin. Ab jetzt werd ich mir aber vornehmen, deinen Ratschlag, sich nicht dafür zu schämen, immer zu beherzigen und loszuheulen, egal wo ich bin. Ich glaube auch, daß die Krankheit etwas mit der Seele zu tun hat und ich bin jetzt noch wütend auf mich, wenn ich daran denke, wieviel Stress ich mir vor der Krankheit, vor allem im Studium gemacht habe, was aber vollkommen unnötig war. Damit habe ich, glaub ich, meinen Körper oft sehr geschwächt. Manchmal habe ich nur 2 Stunden geschlafen, weil Klausuren anstanden und das mehrere Tage hintereinander - totaler Schwachsinn!!!
Ich habe aber für mich gemerkt, daß mir die Chemos "gut getan" haben, also ich hatte immer das Gefühl, daß wieder und wieder viele viele kleine Krebszellen zerstört werden. Jetzt warte ich auf meine Bestrahlung und schau mal, wie es mir dabei geht. Hast du denn deine Bestrahlung gut überstanden?
Liebe Grüße, Ina

Karin

Chemo

Beitragvon Karin » 24.07.2001 22:22

Hallo Ina,
Ich finde es gut, das Du die Chemo als Freund ansiehst, dann ist es auf jeden Fall gut für Dich.
Du darfst im Nachhinein nicht wütend auf Dich sein (kann auch krank machen), es ist Vergangenheit, Du konntest halt nicht anders. Es ist so gewesen und damit ist es gut. Jetzt machst Du es eben anders, nur das zählt.
Ich habe gerade die Hälfte der Bestrahlungen hinter mir, bis jetzt merke ich noch nichts, ausser Mundtrockenheit.
Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute, würde mich freuen, wenn Du mal wieder berichtest, wie es Dir geht.
Bis bald
Karin

Ina

Bestrahlung

Beitragvon Ina » 01.08.2001 20:45

Hallo Karin,
so, nun habe ich auch mit den Bestrahlungen begonnen, heute war die dritte. Mir geht es genauso wie dir, der Mund ist trocken, aber sonst alles soweit o.k.. Die im Strahlenzentrum sind alle total lieb. Und das Beste, ich beginne jetzt wieder, ohne Hut herumzulaufen. Auch wenn die Chemo mir gut getan hat, das mit den Haaren war echt schrecklich. Alle auf ein Mal ausgegangen. Umso glücklicher bin ich jetzt. Aber langsam bekomme ich richtig Angst vor der Abschlußuntersuchung, denn ich will endlich wieder arbeiten und ein ganz normales Leben führen. Darauf freue ich mich am meisten. Wie geht es dir denn, hast du Angst vor der Untersuchung oder gehst du da eher gelassen ran? Liebe Grüße, Ina

Karin

Bestrahlung

Beitragvon Karin » 02.08.2001 22:41

Hallo Ina,
ich habe jetzt noch drei Bestrahlungen vor mir und dann ist es geschafft.
Der Mund ist natürlich immer noch trocken und ich habe Schluckbeschwerden. Aber ich kann noch essen, daher ist es nicht so schlimm. Ansonsten merke ich nichts.
Ich habe keine Angst vor der Abschlussuntersuchung, die Knoten sind ja vorher schon kleiner geworden. Und wenn tatsächlich noch bösartige Zellen dort waren, so sind die ganz bestimmt weg.
Ich gehe, wenn es die Krankenkasse genehmigt, in die Habichtswaldklinik in Kassel. Die machen Ganzheitsmedizin, also auch Naturheilkunde, da kann ich bestimmt noch viel für mich tun.
Ich wünsche Dir noch alles Gute für die Bestrahlung und wenig Nebenwirkungen!
Liebe Grüsse
Karin


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