Neuling mit vielen Fragen

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Lotta
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Neuling mit vielen Fragen

Beitragvon Lotta » 28.04.2009 11:22

Hallo liebe Forenmitglieder,

ich habe mich hier angemeldet, obwohl bei mir (noch...?) kein Morbus Hodgkin diagnostiziert wurde. Zuerst möchte ich sagen: Nein, ich bin sonst keine chronische "Symptome-Googlerin". Ich treibe mich in meiner Freizeit eigentlich nicht auf Gesundheitsseiten herum. Da es mir aber schon längere Zeit ziemlich schlecht geht und ich nicht weiß, ob ich meinen Ärzten so wirklich Glauben schenken kann, habe ich mich nun also doch mal ein wenig informiert und bin dabei immer und immer wieder über Morbus Hodgkin gestolpert. Jetzt habe ich erstens ziemliche Angst und zweitens einige Fragen. Bitte, bitte nehmt euch die Zeit und helft mir weiter.

Vor etwa acht Monaten entdeckte ich einen vergrößerten, harten Lymphknoten in meiner linken Leiste. Da ich damals auch einen Leistungsabfall bei mir bemerkt hatte, ging ich zum Arzt, der nicht viel machte, aber mir ein Antibiotikum verschrieb, weil er einen Infekt vermutete. Als ich damit durch war, ging es mir nicht besser, und auch dieser Knubbel war noch immer da. Also wieder zum Arzt. Diesmal sagte er, Lymphknoten könnten schon einmal länger vergrößert sein, es bestehe kein Grund zur Sorge. Als Ursache für meine Müdigkeit vermutete er Stress bzw. Überlastung. Da ich auch wirklich immer viel zu tun hatte/habe, nahm ich das so hin und versuchte, einen Gang 'runter zu schalten.

Blöd nur, dass seitdem alles immer schlimmer wurde. Meine Leistungsfähigkeit sank stetig weiter. Inzwischen kann ich meinen Uni- und Arbeitsalltag nicht mehr normal bestreiten. Ich bin ständig fix und fertig, auch wenn ich viel geschlafen habe. Zudem habe ich hin und wieder Schwindelattacken und eigentlich fast immer einen erhöhten Puls. Außerdem sehe ich auch einfach nur "schlecht" aus. Bin kreidebleich und habe Augenringe wie ein Pandabär. Dass ich auch noch ca. 5 kg abgenommen habe, obwohl ich auf Grund meines schlechten Zustandes keinen Sport mehr treibe, macht's nicht besser. Immer wieder muss ich mir von Freunden und Verwandten anhören, ich würde vermutlich zu wenig essen, ich sähe ja aus "wie der Tod auf Latschen"... Dabei esse ich nicht weniger als früher.
Dazu gesellten sich in den letzten zwei Monaten ein nervtötender, nicht verschwinden wollender Husten und Luftnot sowie weitere Knubbel. Ein deutlich tastbarer Lymphknoten in der linken Achsel sowie einer in der Brust (der so groß ist, dass ich ihn nach dem Duschen im Spiegel entdeckt habe...) auf der gleichen Seite wurden beim Gynäkologen per Ultraschall untersucht. Aussage hierzu: Brustkrebs würde anders aussehen, das seien eben Lymphknoten. Ich solle mich beruhigen, ich hätte vermutlich einen Infekt/eine Entzündung gehabt oder das käme vom Rauchen. Tatsächlich habe ich daraufhin schweren Herzens das Rauchen aufgegeben. Man tut ja, was man kann. Da Rauchen schließlich "giftig" ist, hoffte ich, dass es mir ohne Zigaretten evtl. insgesamt wieder besser ginge. - Nein, bisher leider nicht...
Seit einiger Zeit verspüre ich plötzlich beim Sitzen und beim Husten und Lachen immer wieder so einen unangenehmen Druck unter der letzten Rippe auf der rechten Seite. Außerdem fühlt es sich immer an, als würde da etwas wegrutschen. Ganz eklig. Nun habe ich da vor etwa einer Woche mal getastet. - Und wieder einen Knoten entdeckt.

Da hat's mir dann gereicht und ich habe eine andere Allgemeinmedizinerin aufgesucht. Ich wollte endlich wissen, was los ist, und schnellstmöglich dagegen angehen. Auch wenn ich Angst hatte, sie könnte mich für eine Hypochonderin halten, habe ich ihr ziemlich ausführlich alles erzählt, was mit mir nicht stimmt. Ihre erste Reaktion: "Und nun wollen Sie, dass ich Sie krankschreibe?" :twisted: "Nein, ich möchte, dass Sie mich ernst nehmen und mir helfen." Daraufhin schickte sie mich dann zum Thorax-Röntgen und zum Lungenfunktionstest. Die (Lymph-) Knoten sah sie sich nicht einmal an...
Heute war ich wieder bei ihr um die Ergebnisse und das weitere Vorgehen zu besprechen. Beim Lungenfunktionstest bin ich knapp unter der Norm gelandet, die Röntgenbilder waren "so weit in Ordnung". Man sähe darauf ein paar Ablagerungen an der Brustwirbelsäule, die von einem unbemerkten Morbus Scheuermann in der Jugend herrühren sollen, und "einige kleine Veränderungen im Bindegewebe der Lunge", die aber (angeblich) harmlos seien und bei sehr vielen kerngesunden Menschen vorhanden seien... Laut Aussage meiner Ärztin besteht hier kein Grund zur Sorge.
Obwohl ich ihr da nicht 100%-ig traute, sagte ich, dass mich das beruhigen würde, aber dass ich sie trotzdem um weitere Untersuchungen bitte, da es mir ja nun einmal noch immer schlecht geht. So wurde mir dann noch Blut abgenommen und ich habe eine Urinprobe abgegeben.

Tja, so weit der Stand der Dinge. Seit letzter Woche habe ich ein bisschen gegooglet und da bin ich immer wieder bei Morbus Hodgkin gelandet. Dort tauchte dann auch oft das Wort "Nachtschweiß" auf. - Ein Phänomen, das ich schon lange an mir beobachte, das ich aber immer auf unruhigen Schlaf/Alpträume, eine zu hohe Zimmertemperatur oder auf eine zu dicke Bettdecke geschoben habe. Nun verunsichert mich das natürlich noch mehr... Das mit dem Thorax-Röntgen beunruhigt mich auch nur, weil ich darüber eben auch einiges in Verbindung mit Morbus Hodgkin gelesen habe.

Sorry, das war jetzt ein halber Roman. Komme ich mal endlich zu meinen Fragen:
1. Was sagt ihr zu dem Röntgenbefund? Kann ich den guten Gewissens akzeptieren oder sollte ich hierzu eine Zweitmeinung einholen? Zwei angeblich undramatische Auffälligkeiten sind mir nämlich irgendwie doch nicht ganz geheuer....
2. Kann in einem großen Blutbild ein Morbus Hodgkin eindeutig erkannt bzw. ausgeschlossen werden? Kann ich diesbezüglich also wirklich beruhigt sein, falls dort alles okay sein sollte?
3. Wie kriege ich es hin, dass die Ärztin nicht immer nur abwinkt, wenn ich die Lymphknoten erwähne? Sollte sie die nicht wenigstens mal abtasten bzw. gibt es hier andere Untersuchungsmethoden? Immerhin habe ich inzwischen 4 dieser doofen Knubbel, und die wollen einfach nicht kleiner werden.
4. Wie habt ihr die Krankheit "entdeckt" bzw. wie begannen die Symptome und auf welche Weise/in welchem Zeitraum wurde die Diagnose erstellt?
5. Seid bitte ganz ehrlich: Hat mich nun doch nur die gemeingefährliche Google-Hypochondrie erwischt und ist das alles gar kein Grund zur Sorge?

Es tut mir leid, dass der Text nun soooo lang geworden ist. Bitte habt Nachsicht. Ich bin einfach wirklich verzweifelt und für jede Antwort dankbar.

Viele Grüße

Lotta

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Axel B.
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Beitragvon Axel B. » 28.04.2009 11:52

Hallo Lotta,

die Symptome sind auf jeden Fall alarmierend. Leistungsabfall, Gewichtabnahme von 5kg, vergrößerte Lymphknoten, ein nicht eindeutiges Röntgenbild. Da von "Entwarnung" zu sprechen oder sich "keine Sorgen zu machen" finde ich von Ärzten unverantwortlich. Genauso wie übringens ohne eindeutige Diagnose gleich mal ein Antibiotikum zu verschreiben. Egal, was es nun ist - MH oder was anderes - fest steht, dass es dir nicht gut geht und dem muss nachgegangen werden. Es muss die Ursache für die Symptome gefunden werden. Dazu muss eine ordentliche Diagnose durchgeführt werden.

Hausärzten stehe ich - aus eigener Erfahrung - sehr kritisch gegenüber. Deshalb empfehle ich dir den Besuch bei einem Spezialisten. In diesem Fall wäre das ein Facharzt für Blut- und Systemerkrankungen (Hämatologe). Dieser wird das Röntgenbild besser deuten können. Denn, würde es sich um MH handlen, könnte er das besser beurteilen, weil er schon dutzende davon gesehen hat - im Gegensatz zu einem Hausarzt. Er würde bei einer körperlichen Untersuchung auch die geschwollenen Lymphknoten besser beurteilen können. Zudem würde er auch noch dein Blut sehr genau untersuchen.

Wo es einen geeigneten Hämatologen in deiner Nähe gibt, kannst u.a. bei der Deutschen Hodgkin Studien Gruppe erfahren.

Wichtig ist, dass du schnell handelst. Sollte es sich um etwas Ernstes handeln, darfst du keine Zeit verschenken. Sollte es etwas Harmloses sein, solltest du dir eine lange Zeit der quälenenden Ungewissheit ersparen.

LG
Axel
Diagnose: (18.09.2000) MH IIa, Nodulär-sklerosierender Subtyp, 1 Riskofaktor (3 Lnn-Areale befallen)
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Vollremission (04.05.2001) bis heute ...
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Lotta
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Beitragvon Lotta » 28.04.2009 12:29

Hallo Axel,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Ich fühle mich nun darin bestätigt, dass die Diagnostik bisher eher dürftig war und dass ich mich tatsächlich nach einem anderen Arzt umsehen sollte. Dabei hatte ich mir diesmal extra eine rennomierte Hausarztpraxis ausgesucht, die mir von vielen Bekannten empfohlen worden war... Ehrlich gesagt dachte ich immer, einigermaßen kompetente Allgemeinmediziner wären wenigstens in der Lage, aus einem "Symptom-Komplex" schon einmal auf ein paar Verdachtsdiagnosen zu kommen, die dann (evtl. gemeinsam mit Fachärzten) überprüft werden. Aber irgendwie tappt diese Ärztin nciht nur gewaltig im Dunkeln sondern wirkt auch absolut lustlos. Wie gesagt, zum Blutabnehmen musste ich sie fast schon überreden, obwohl das meiner Meinung nach bei unklaren Beschwerden zum Standard gehören sollte.

Wenn ich zu einem Hämatologen möchte, brauche ich aber doch eine Überweisung von der Hausärztin, oder?! Ist es nicht ein bisschen dreist, gezielt danach zu fragen? Die wird sicher nicht erfreut sein, wenn ich dadurch indirekt ihre Kompetenz anzweifle...

Und sollte ich den Hämatologen auch aufsuchen, falls mein großes Blutbild in Ordnung sein sollte? Ich habe schon viel gelesen, bin mir aber eben nicht sicher, ob die Standard-Untersuchung nicht wenigstens schon Anhaltspunkte für einen eventuellen MH liefert. Oder kann da auch was sein, wenn hier alle Werte in der Norm liegen sollten?

Ich würde mich sehr über weitere Auskünfte freuen.

Liebe Grüße

Lotta

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3fachmama
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Beitragvon 3fachmama » 28.04.2009 13:09

Hallo,
ich schreibe dir jetzt ohne dir Angst machen zu wollen aber dein Fall klingt wie meiner und ich habe über ein halbes Jahr verschenkt weil ich immer auf meinen Hausarzt und seine Beteurerungen gehört habe das alles so harmlos ist. Wegen deinem großem Blutbild: mein Blut war auch noch einen Tag vor der Chemo (also als schon fest stand das ich MH habe) immer noch ohne Befund. Ein Hämatologe sucht nach anderen Dingen, die sind im großen Blutbild gar nicht vorhanden.
Ich würde darauf dringen ein CT gemacht zu bekommen und einen dicken Knubbel der gut liegt entnehmen zu lassen. Ich kann dir nur raten dich nicht auf den Hausarzt zu verlassen. Bei mir war es so das ich bereits im April 08 sehr viel MH gelesen hatte da fast alle Symtome bei mir zutrafen. Mein Hausarzt konnte mich aber bis Dez.08 davon überzeugen das das alles so normal sei. Erst meine Frauenärztin hat dann eine OP (Entnahme Knoten) in die Wege geleitet sowie ein CT was dann leider schon sehr dramatisch aussah.
Ich wünsche dir alles gute und lass dich nicht unter kriegen.
Lieben Gruß Katja
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Morbus Hodgkin 3B
26.02.2009 8xBeacopp esk. HD 18 Studie
Bestrahlung 30 Gray (17mal)
ab April 2011 starke Rückenschmerzen
Juli 2011 Rezidiv Stadium 4 Befall in den Wirbeln Hochdosis, Stammzellentransplantation
ab 12/2011 Bestrahlung 45 Gray
2. Rezidiv 04/2013
6 Zyklen Brentuximab (Sommer 2013)
2x IGEV 2x DHAP (10/-12/2013)
Brentuximab bis Mai 2014 dann plus Bendamustin Juli 2014 allogene SZT

Nachtigall
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Beitragvon Nachtigall » 28.04.2009 13:56

Liebe Lotta, meine Hausärztin hat mich damals zum Glück zum Onkologen überwiesen, nachdem die CTs Vergrößerungen zeigte und meine Blutwerte auch nicht so toll waren, hatte auch eine starke Grippe damals. Ich würde mir auf jeden Fall eine Überweisung holen, Kompetenz hin oder her. Geht ja um Deine Gesundheit, und fit fühlst Du Dich im Moment ja nicht, würde mich auch dort nicht abwimmeln lassen, geh lieber zu einem Spezialisten, liebe Grüße Anja

Iris_B
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Beitragvon Iris_B » 28.04.2009 15:22

Liebe Lotta,
ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass sich deine Sorgen in Luft auflösen, aber du solltest deine Symptome sehr ernst nehmen, wenn es die Ärzte schon nicht tun. Deine Hausärztin will sich bestimmt nicht vorwerfen lassen, einen möglichen Krebs übersehen zu haben, drängel sie nach einer Überweisung zum Spezialisten oder wechsle die Ärztin. Ich würde zum Hämatologen oder gleich zum Onkologen gehen, die können dann auch eine Biopsie in die Wege leiten und verstehen deine Sorgen vielleicht einfach auch besser. Bei mir waren während der Diagnostik die Blutwerte im Prinzip auch in Ordnung, bis auf einen leichten Eisenmangel. Aber ein CT und eine Biopsie haben dann schon mal recht schnell die Richtung vorgegeben. Meine Hausärztin hat für mich gleich direkt Termine bei den Fachleuten gemacht, als ich mit meinem Knoten bei ihr war. Parallel könntest du z.B. bei der Deutschen Lymphomhilfe anrufen oder mal schauen, ob es bei dir in der Nähe eine Selbshilfegruppe gibt, die dir evtl. einen verständnisvolleren Arzt empfehlen können. Ich habe damals gleich mal bei der Dt. Lymphomhilfe angerufen, da saß eine Ärztin am Telefon, die mir ein paar Ratschläge zur Diagnostik gegeben hat (www.leukaemie-hilfe.de). Lass nicht locker, bis deine Symptome geklärt sind! Verhärtete Lymphknoten, die nach einer Infektion und unter Antibiose nicht kleiner werden, würden mich auch unruhig machen, das sollte jeder Arzt verstehen..
Iris
MH IIA mit Bulk im Bauch
Behandlung 2*BEACOPP esc + 2*ABVD + Bestrahlung nach Studie HD14 - Ende Januar 09 abgeschlossen
seitdem "komplette metabolische Remission"
nä. NU Ende September ...

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Krabat
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Beitragvon Krabat » 28.04.2009 17:12

Hallo Lotta,

es ist nicht dreist eine Überweisung zu verlangen. In meinen Augen ist es dreist und unverschämt die Ängste des Patienten nicht Ernst zu nehmen. Mein Hausarzt hat sich den Knoten am Hals angeschaut und sofort Ultraschalluntersuchungen gemacht und mich zum röntgen geschickt. Ich hatte die Röntgenpraxis noch garnicht verlassen, da hat er aufgrund von Unklarheiten schon dem CT zugestimmt.
Sorry, so eine Überheblichkeit auf Kosten der Patienten, da geht mir die Galle hoch.

Besser das du jetzt alle Ärzte verrückt machst, als das du nur im Ungewissen tappst und am Ende es doch MH ist.

Viel Glück und lass dich nicht abwimmeln
Krabat
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Krabat besiegte in der Legende den schwarzen Müller. Hodkin wird es nicht besser ergehen.

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Lotta
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Beitragvon Lotta » 28.04.2009 19:12

Hallo ihr alle,

ich bin dankbar für eure Antworten. Auf der einen Seite beunruhigen sie mich natürlich, weil ihr keine "Entwarnung" geben konntet, auf der anderen Seite bestärken sie mich darin, hartnäckig zu bleiben und darauf zu drängen, dass die Sache anständig abgeklärt wird. Danke, dass ihr mich ernst nehmt und mir helft.

Morgen bin ich auf Dienstreise, also werde ich die Ergebnisse der Blutuntersuchung telefonisch erfragen. Egal, was nun dabei heraus kommen sollte, ich werde gleich um eine Überweisung zum Hämatologen oder zumindest um einen neuen Termin bei der Hausärztin bitten, damit dort alles Weitere in die Wege geleitet werden kann. Ich will diese Ungewissheit einfach endlich loswerden, dieses permanente Gefühl, dass da etwas gewaltig im Argen liegt, das dringend abgeklärt und behandelt werden sollte. Mal davon abgesehen, dass ich echt Angst habe, dass es "zu spät" entdeckt werden könnte, will ich auch nicht ewig so weiterleben wie es jetzt ist. Ich bin 24 Jahre alt, aber 90 % der 70-Jährigen dürften fitter sein als ich. Das MUSS sich einfach wieder ändern.

Eine Sache noch... In Bezug auf MH habe ich oft von wirklich, wirklich enorm vergrößerten Lymphknoten gelesen. So riesig sind meine nicht. Der in der Leiste, der im rechten Oberbauch/an der Rippe (Sofern das überhaupt ein Lymphknoten ist? Die Ärztin hat ihn ja nicht angeschaut...) und der in der Achsel sind ca. 2 x 1,5 cm bis 2,5 x 2 cm groß, der in der Brust ein bisschen größer. Ist das vielleicht doch eher ein gutes Zeichen?

Alles Liebe

Lotta

Iris_B
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Beitragvon Iris_B » 28.04.2009 20:58

Liebe Lotta,
ich habe das mal so gelernt: ein LK, der verschieblich, schmerzlich und prall elastisch ist, deutet i.d.R. auf eine Entzündung hin. Ein LK, der steinhart, nicht verschieblich und nicht schmerzhaft ist, deutet auf einen Tumor hin. Was auch immer es ist, du bist auf dem richtigen Weg, wenn du hartnäckig bleibst und deine Symptome gründlich abklären lässt. Ich denke an dich und hoffe für dich, dass alles halb so schlimm ist wie es sich jetzt vielleicht anhören mag. Klarheit ist das Wichtigste, damit du die richtigen Dinge tun kannst, um wieder gesund und fit zu werden. :D
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Hans08
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Beitragvon Hans08 » 28.04.2009 21:11

Hallo Lotta!

Also deine Symptome sind auf alle Fälle alamierend... Auf alle Fälle würd ich mir eine zweite Meinung einholen und ein CT machen lassen. Du beschreibst ganz typische Hodgkin Symptome, die sehr viele von uns hier hatten.

Zu deiner Anmerkung mit den gar nicht so großen Lymphknoten... Bei mir war keiner direkt tastbar und hatte trotzdem Stadium IV!!!!!

Lass dich nicht von deiner Hausärztin abwimmeln - zur Not den Arzt wechseln.

Ich drück dir die Daumen, dass du bald Gewissheit hast und Entwarnung gegeben werden kann!

VG
Morbus Hodgkin IVB- März 07-Juli 07 8x Beacopp-14
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=3100

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Axel B.
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Beitragvon Axel B. » 28.04.2009 21:29

Es bringt jetzt nichts die Lymphknoten auszumessen oder zu schauen, ob die Lymphknoten beweglich sind oder schmerzhaft sind. Da gibt es 1000 verschiedene Meinungen, weil alles schon dagewesen ist. Insofern hilft nur der schnelle Weg zum Hämatologen und dabei einen - so gut wie es eben geht - kühlen Kopf zu bewahren. Nur ein Arzt kann letztendlich die Diagnose stellen, alles andere sind Spekulationen.

LG
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Lotta
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Beitragvon Lotta » 29.04.2009 21:16

Hm... Ich möchte euch mal auf den neuesten Stand bringen. Bin sooo wütend!!!

Habe heute zwischen 8 und 12 Uhr achtmal in der Praxis meiner Hausärztin angerufen, um die Bluwerte zu erfragen. Schließlich war das so vereinbart. Obwohl ich dann bei den letzten drei Versuchen extra nur zu mit der Sprechstundenhilfe abgesprochenen Zeiten angerufen habe, war meine Ärztin nicht zu sprechen, weil sie gerade irgendwelche Menschen untersucht hat. Schließlich habe ich die Sprechstundenhilfe gebeten, der Frau Doktor auszurichten, dass sie mich bitte zurückrufen möge.

Und was ist?! Die Dame ruft ausgerechnet in den einzigen 20 Minuten am heutigen Tage, in denen mein Handy auf stumm geschaltet war (wichtiges dienstliches Krisengespräch) an. Übrigens um 18:20 Uhr, wobei die Sprechzeit heute offiziell sowieso nur bis 12 Uhr ging. Ich habe es danach noch mehrfach dort versucht, aber da hat sie nicht abgenommen.

Grrrrrrrrrr, ist das normal, dass man da so extrem hinterher rennen muss?! Ich finde, das ist eine bodenlose Frechheit! Sicher darf die Dame auch irgendwann mal Feierabend haben. Das am heutigen Abend ist somit "entschuldigt". Aber dass sie den ganzen Tag nicht erreichbar war, ist ein Unding.

Tja, also morgen auf ein Neues. Nur stellt sich mir die Frage: Hingehen oder Gottvertrauen haben und hoffen, dass man sie telefonisch erreicht?

Liebe Grüße

Lotta

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Schinacken
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Beitragvon Schinacken » 30.04.2009 09:34

Hallo Lotta!

Also was Deine Symptome angeht so erkenne ich meine eigene Vorgeschichte sehr gut wieder, mit Ausnahme dessen allerdings, daß bei mir an der linken Halsseite bereits ein Lymphknoten als Beule deutlich sichtbar war und sich auf meiner linken Schulter eine kleine Hügellandschaft gebildet hat. Glücklicherweise aber, hatte ich einen sehr kompetenten Hausarzt!

Wenn ich über das Verhalten Deiner Ärztin lese, bekomme ich die absolute Wut und rate Dir dringend, dich mit der gar nicht weiter aufzuhalten und Dich direkt in kompetente Hände zu geben! Meines Erachtens kannst Du auch ohne Überweisung zum Hämatologen oder Onkologen gehen, mußt dann allerdings die 10 Euro Praxisgebühr bezahlen.

Die Blutwerte können den Verdacht erhärten resp. hinweisend sein, müssen sie aber nicht. Wie hier schon oft beschrieben, hatten einige Hodgis ganz normale Werte.

Ich drücke Dir alle Daumen, daß Du bald mehr weißt und vor allem, daß es keine bösartige Krankheit ist! [/u]
Morbus Hodgkin
Stadium 4b + Risikofaktoren
29.01.2007 - 28.08.2007
8x BEACOPP-14 + 17 Bestrahlungen
lt. DHSG - HD15

Hodgi-TÜV 1. Halbjahr 2009 v. 26.05.2009: Bestanden! ;o)
Hodgi-TÜV 2. Halbjahr 2009 v. 07. & 17.12.2009: Bestanden! ;o)
Hodgi-TÜV 1. Halbjahr 2010 v. 03.05.2010: Bestanden! ;o)
Hodgi-TÜV 2. Halbjahr 2010 v. 02.11.2010: Bestanden! ;o)

>>> Kurz Vorgestellt <<<

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Krabat
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Beitragvon Krabat » 30.04.2009 09:37

Lotta,

hingehen und dir direkt eine Überweisung zum Hämatologen geben lassen. In meinen Augen nimmt die Dame deine Beschwerden nicht ernst. Bei so einem Spielchen hätte die mich damit auch das letzte Mal gesehen.

Alex hat ja schon gesagt das du einen Hämatologen über die Deutschen Hodgkin Studien Gruppe finden kannst. Ich leg dir wirklich ans Herz schnell zu einem Hämatologen zu gehen.

Meine Blutwerte waren auch top in Ordnung, MH hab ich trotzdem, lass dich also auch nicht mit dem Argument abwimmeln. Deine Symptone zeigen klar das du krank bist, die Ursache kann ein Arzt nur mit einer vernünftigen Ausschlußdiagnose finden.

Ich reg mich hier schon wieder auf, diese ärztliche Ignoranz bringt mich auf die Palme.

Viel Glück und tritt deine Ärztin in den A****

Krabat
MHL, 2A mit 3 Arealen

4*ABVD

1. Chemo:09.03.09



Krabat besiegte in der Legende den schwarzen Müller. Hodkin wird es nicht besser ergehen.



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Lotta
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Beitragvon Lotta » 30.04.2009 09:46

Also, ich habe es auch heute einige Male telefonisch versucht. Zuletzt um 9:20 Uhr. Als die Sprechstundenhilfe sagte, Frau Doktor würde mich zurück rufen, erwiderte ich, dass ich ab 14:30 Uhr wieder zu Hause sei. "Neeiiin, so lange wird das nicht dauern. Sie ruft Sie sofort an, wenn sie mit dem aktuellen Patienten fertig ist." - "Okay, aber ich bin nur noch eine halbe Stunde hier, muss dringend zur Uni." - "Gar kein Problem, sie wird gleich anrufen."

Tja, ich warte noch immer... Oder eher: Ich gehe jetzt zur Uni, weil ich ansonsten aus den Seminaren geschmissen werde, und fahre direkt im Anschluss in die Praxis, um denen mal Feuer unterm Hintern zu machen und mir eine Überweisung zu holen. UNMÖGLICH, diese Unzuverlässigkeit!!!


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