Nachsorgeuntersuchungen nach 20 Jahren noch nötig?

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Petra

Nachsorgeuntersuchungen nach 20 Jahren noch nötig?

Beitragvon Petra » 12.06.2002 14:43

Hallo,
nach meiner MH-Erkrankung vor 20 Jahren war ich 10 Jahre lang regelmäßig zur Nachsorge(erst alle 3 Monate/dann 1xjährlich).Dann meinte mein Hausarzt ich bräuchte nicht mehr zur Nachsorge. Jetzt ist mein Hausarzt verstorben und sein Nachfolger ist der Meinung ich sollte auch jetzt noch 1xjährlich zur Nachsorge(Blutuntersuchung + CTG). Mich interessiert nun, wie es andere nach so langer Zeit mit der Nachsorge halten.

Corinna

Nachsorgeuntersuchungen nach 20 Jahren noch nötig?

Beitragvon Corinna » 13.06.2002 16:53

Ich habe mal gelesen, daß man nach einer Krebserkrankung lebenslänglich zur Nachsorgeuntersuchung muß.
Ich weiß leider nicht mehr die Quelle. Bei meinen Recherchen über Morbus Hodgkin im Internet haben ich das zufällig mal entdeckt.

Vielleicht weiß aber noch jemand was näheres.

Viele Grüße

Corinna

Corinna

Nachsorgeuntersuchungen nach 20 Jahren noch nötig?

Beitragvon Corinna » 13.06.2002 17:00

Ach, nochwas Petra.
Nur als Hinweis, keine Kritik.

Die Abkürzung für eine Computertomographie ist CT.
Die Abkürzung CTG gibt es auch in der Medizin und bedeutet Cardiotokographie. Hier überwacht man die Herztöne eines ungeborenen Kind im Mutterleib.

Corinna

Susi

Nachsorgeuntersuchungen nach 20 Jahren noch nötig?

Beitragvon Susi » 13.06.2002 20:08

"Bei jeder Krebserkrankung sollte man lebenslänglich zu einer Untersuchung. In deinem Fall ist es dann sicherlich nicht mehr als "Nachsorge" zu bezeichnen. Die Gefahr ein Hodgkin Rezidiv nach 20 Jahren zu bekommen ist statistisch gesehen bei nahezu Null. Leider ist die Behandlung (Chemo und Bestrahlung) aber ebenso ein weiterer Risikofaktor für die Entstehung anderer Tumoren (z.B. Leukämie oder Bronchialkarziome oder oder oder). Chemotherapeutika und ionisierende Strahlen gehören zu den kanzerogenen Stoffen. Von daher ist eine lebenslange Untersuchung 1 x jährlich unter dem Aspekt der Vorsorge zu betrachten; ähnlich wie man z.B. zu Präventionsuntersuchungen zum Frauenarzt u.s.w.
Denn im Gegensatz zum stetig sinkenden Risiko ein Hodgkin-Rezidiv zu bekommen, steigt das Risiko für Folgeschäden.
Es wäre evtl. mit deinem Arzt abzuklären, ob deine Vorsorge-Nachsorge-Untersuchung entsprechend abgeändert werden kann??
Das Ganze soll dich nicht beunruhigen, beim überwiegenden Teil der Hodgkinpatienten treten keine solchen negativen Folgen auf.
P.S.: Ich freue mich übrigens sehr zu lesen, dass es einem auch nach 20 Jahren nach Hodgkin blendend gehen kann! "

Axel B.

Nachsorgeuntersuchungen nach 20 Jahren noch nötig?

Beitragvon Axel B. » 13.06.2002 22:13

Nach so einer langen Zeit kann man wohl kaum mehr von Nachsorge sprechen, sondern von Vorsorge. Und gerade diese Krebsvorsoge wird von den "Gesunden" eben oft vernachlässigt. Dadurch werden Krebserkrankungen leider oft zu spät erkannt, weswegen viele Krebserkrankungen heute noch tödlich enden.

Es ist geradezu paradox: Neuste englische Studien zeigen, dass Hodgkin-Patienten, die regelmässig zur Nach- bzw. Vorsorge gehen, gesünder sind und sogar höhere Lebenserwartungen haben, als Gesunde. Falls nämlcih bei MH-Patienten tatsächlich nocheinmal Krebs auftauchen sollte, wird er auf jeden Fall früh erkannt werden und kann dadurch meist gut behandelt werden.

Und was heisst überhaupt, dass MH-Patienten mit einem höheren Zweitkrebsrisiko leben. Das ist nur eine Statistik, JEDER kann Krebs bekommen. Bevor ich Krebs hatte, war ich auch gesund. Ausserdem bin ich Nichtraucher und laut Statistik, hätten auch erst einmal alle meine rauchenden Freunde Krebs bekommen müssen, bevor ich an der Reihe gewesen wäre ...

Deswegen finde ich diese Nachsorgeuntersuchungen sehr gut und sehe sie eher als Vorsorgeuntersuchungen :-)

Susi

englische Follow-up - Studie

Beitragvon Susi » 14.06.2002 11:33

Das ist ja mal endlich ein positives Ergebnis! Diese Studie interessiert mich. Kannst du mir sagen, wo sie nachzulesen ist (Web oder Literatur)?


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