Rentenantrag für Erwerbslosenrente

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Kassy
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Rentenantrag für Erwerbslosenrente

Beitragvon Kassy » 03.12.2008 22:04

Hallo Ihr Lieben,

Ich habe heute mei meiner Rentenversicherung angerufen, weil ich o.g. Rente beantragen muß (möchte).
Da habe ich fast einen Herzkasper bekommen. Die Frau am Telefon sagte mir, das die ER erst nach 7 Monaten nach Antragstellung zahlen würde.

Also um es nochmal klarzustellen, es geht nicht um irgendeine Bearbeitungszeit, sondern tatsächlich dass die Rente erst 7 Monate später gezahlt wird? Was ist das denn für ein Mist??????

Hat jemand von Euch Erfahrungen damit gesammelt? Ich bin völlig durcheinander. Wer hilft mir in den 7 Monaten? wovon soll ich leben? Müssen wir unser Haus verkaufen? Ich bin nur noch am heulen. Warum wird man nach so einer beschissenen Erkrankung immer wieder für alles bestraft? Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Alles Liebe Katrin.
Diagnose 12/05 MH St. IIa, kein RF,
Behandlung Charité 4x ABVD und
15x 30 Gy Bestrahlung.
05/06 Bestr. zu Ende
06/06 Abschlussstaging alles weg
09/06 NS Onko alles ok!
12/06 CT alles ok!
09/07 CT alles ok!
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bonny0404
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Beitragvon bonny0404 » 03.12.2008 22:54

hallo kassy,

also ich beantrage meine rentenfortzahlung immer ein jahr vorher.mein erstantrag war nach über einem jahr bearbeitung fertig und 1x hatte ein folgeantrag auf den tag genau ein jahr gebraucht.
scheint also leider normal zu sein.

in der zwischenzeit musst du sehen,das die arge überbrückt.

klingt erst mal doof,aber meist bekommst du hinterher eine nachzahlung,weil die arge weniger zahlt,als dir an rente zusteht.
beide behörden rechen dann automatsich,wenn dein antrag durch ist,ihre leistungen gegeneinander auf und es gibt einen ausgleich.
die nachzahlung darft du dann behalten und ab da zahlt der rentenversicherungsträger.

sieh genau auf den bescheid,wenn er da ist und beantrage dann die fortzahlung auch unaufgefordert ein jahr vor ablauf des bescheides,damit du nicht wieder zur arge musst.
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
NHL Stadium III-IV,
3 Monate stationäre Behandlung
Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich
letzte NS 09/2010 alles i.O. Bild

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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 04.12.2008 10:32

Hallo Katrin,
ich glaube, du hattest eine Praktikantin dran oder eine Azubine.
Denn, wenn Rente gezahlt wird, dann beginnt die Rente mit Antragstellung und nicht erst 7 Monate später. Die Aufrechnung mit der Arge, falls du Leistungen beziehst, hat Bonny beschrieben.
Da heißt es nur: Nerven behalten, nicht klein beigeben, erst recht nicht aufgeben. Jetzt läuft der Antrag erst mal und jetzt kannst du einfach nur abwarten, wie der Bescheid ausfällt. Das Haus müßt ihr jetzt nicht verkaufen :wink2: Im übrigen waren zwischen meinem Rentenantrag und dem Bescheid nur knappe 2 Monate vergangen. :respekt:
Warst du eigentlich schon bei der Kur? Mir wurde immer eingehämmert: Reha vor Rente. LG Petra
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2 BEACOPP esk.+ 2 ABVD 12/03 - 03/04
Bestrahlung 04-05/04
Rest-LK: 3x5,7x5 cm
CT 04.07.2006: Restgewebe nur noch im Durchmesser 2,3 cm übrig *freu*
CT 10/2008 Restgewebe \\\\\"verkalkt\\\\\"

06/2014: Zungengrundkarzinom als Bestrahlungsfolge
Ich lebe seit 08.07.2014 ohne Zunge, ohne Kehlkopf.
kann nicht sprechen, nicht essen, ernähre mich künstlich.

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paulanni
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Beitragvon paulanni » 08.12.2008 10:01

Hallo Katrin,

in der Auskunft, die du erhalten hast, steckt die halbe Wahrheit.

Also:
Zunächst wird geschaut, ob du eine befristete Rente bekommst oder eine unbefristete.

Dies hängt davon ab, ob Aussicht auf Besserung innerhalb einer bestimmten Zeit (meist 2 Jahre) besteht, meist kommt auch noch das Alter des Versicherten hinzu. Ein 30jähriger erhält dann eher eine
befristete Rente als ein 61jähriger.

Von dieser Rente hängt der Rentenbeginn (RB) ab:
Eine unbefristete Erwerbsminderungsrente wird ab dem Kalendermonat nach Eintitt der Erwerbsminderung (EM) gezahlt, wenn der Antrag innerhalb von 3 Kalendermonaten nach Eintritt der EM eingeht.

EM seit 12.8.08 RB 01.09.08 (bei Antragstellung ab 12.8. bis 30.11.08)

Erfolgt die Antragstellung später, z.B. am 3.12.08 , ist der RB der 1.12.08.


Eine befristete Rente beginnt mit dem 7.Kalendermonat nach Eintritt der EM. Damit sie rechtzeitig gezahlt wird, muß die Rente bis zum Ablauf des 7. Kalendermonats beantragt werden.

EM seit 12.8.08 RB 01.03.09 (bei Antragstellung ab 12.8. bis 28.2.09)

Wird der Antrag später gestellt, beginnt die Rente wieder mit dem Antragsmonat.


Da bei der die Erwerbsminderung als Folge der Krebserkrankung zu suchen ist, und diese ja schon mehr als 2Jahre :think2: her ist, dürfte der Rentenbeginn bei einer Antragstellung noch im Dezember der 01.12.08 sein.

Da die Bearbeitung einige Zeit in Anspruch nehmen kann (Gutachten), solltest du beim AA gemeldet bleiben. Dort wirst du in dieser Zeit auch nicht vermittelt.

Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen,

Liebe Grüße
Sandra

PS. Bin seit 01.11.08 Rentner (Pension für 2Jahre, dann seh´n wir weiter)
Positiv denken - für meine Kinder Paul + Anne und natürlich für meinen Mann.

vergr. Lymphknoten Ende 05/2005 entdeckt, ges. Diagnose am 09.11.2005 Stadium IIa
Therapie 4xBEACOPP am 08.02.2006 beendet, Bestrahlung ab 16.03.06 - 05.04.06

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Kassy
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Beitragvon Kassy » 09.12.2008 13:44

Hallo Ihr Lieben,
erstmal vielen Dank für Eure Hilfe.

Zur Kur war ich nicht und möchte ich auch nicht mehr gehen. Wir haben nach unerer verstorbenen Westi Hündin uns einen Labradorwelpen geholt, um den muß ich mich kümmern. Klingt zwar jetzt blöd, ist aber so.

Übermorgen muß ich zur Rentenberatungsstelle und soll vorher schon die gesamten Unterlagen ausgefüllt haben. Das ist ja vielleicht ein Graus!!!!

Morgen muß ich zum Arbeitsamt, manno die sollen mich doch einfach in Ruhe lassen. Geld für November haben die immer noch nicht bezahlt, ich dreh hier bald durch!!!!

Katrin
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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 10.12.2008 20:54

Hallo Katrin,
:brav: nur die Ruhe bewahren...
Wie wars auf dem Arbeitsamt und was genau wollten die?
Ich kann mir vorstellen, dass die erst weiterzahlen, wenn der Rentenantrag gestellt ist.
LG Petra
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Kassy
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Beitragvon Kassy » 08.02.2009 14:22

Hallo Ihr Lieben,

erst nochmal gaaaaaaanz dollen lieben Dank für Eure Hilfe!!!! Wie immer fantastisch!!!!!

Ich habe nun seit ca. 1 Woche die Rente endlich beantragt und renne momentan von einem Gutachter zum anderen. So bin ich noch nie auseinander genommen worden. :verletzt: :verletzt:

Das Problem was ich nun habe (ist natürlich meine Schuld) ist, das mein Alo Geld nur noch bis zum 17.02.2009 gezahlt wird und bis dahin aber natürlich der Rentenantrag noch nicht durch ist. Aussderm habe ich riesen Schiss, das ich vielleicht gar keine Rente kriege. :keineAhnung: :lol01:
Ich weiß nicht, wie es dann weiter gehen soll. Ich bin wieder mal völlig verzweifelt. Noch dazu muß ich Anfang März wieder zur Nachuntersuchung und bin dadurch schon völlig nervös und ängstlich.

Harz IIII würde mir wohl gar nicht zustehen. Mein Mann verdient ja als Kfz-Mechaniker "Unsummen" :verflucht: :verflucht: :verflucht:

Ausserdem dauert die Beantragung nicht weniger lange, als die Rente.

Was soll ich nur machen????? Vielleicht hat ja jemand von Euch mal wieder einen Tip...ich würde mich wahnsinnig freuen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Lieben Dank schon mal Eure Katrin.
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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 08.02.2009 23:14

Hallo Kassy,
wenn der Rentenantrag abgelehnt wird, natürlich Widerspruch einlegen. Gut begründen. Am besten du holst dir dabei Hilfe vom VDK, zumindest heißt der bei uns so. Die haben auch Internetseiten. Ist so ein Sozialverein. Kostet aber. Wenn das dann wieder abgelehnt wird, kannst du Klage einreichen. Ist eine Sozialklage, kostet nichts, da Sozialgericht für alle da ist. Dauert aber. Klage kann 2-3 Jahre :shock: dauern.
Guter Rat von mir: fordere dir am besten sofort bei der DRV alle Kopien der Gutachten ein!! Falls dir an den Gutachten was nicht passt, fechte sie an. Mecker an allem rum. Ich war neulich bei einem Gutachter, der ist Chefarzt in einem Krankenhaus. Der hatte gar keine Zeit für mich, ständig piepte der Pieper und er hüppelte wieder weg. Gutachten angefordert und angefochten.Hab sogar schon mal ein Gutachten abgebrochen, weil ich nach 3,5 Stunden immernoch nicht dran war. Man muss sich nicht alles gefallen lassen. Erst recht nicht sollte man sich der Willkür der Ärzte aussetzen. Du bist jung, genau wie ich :lol: , da wird man schnell als fit wie ein Turnschuh abgestempelt. Also ganz wichtig, fordere Dir alle Gutachten als Kopie an!!! Damit Du weißt, wogegen du angehen kannst.
Ich kann mir trotzdem vorstellen, dass die dich zwecks Leistungsfest-
stellung zur Kur schicken...
Ich war im Sommer bei der Kur und unser Hundchen erst ein halbes Jahr alt. Der arme musste auch viel alleine bleiben. Aber es nutzte nichts, es mußte ja sein. (Malteser) Wir hatten auch noch einen Golden Retriever, der lag leider im September tot im Hof :cry: er war noch nicht mal ganz 10 Jahre alt.
Mein Rentenantrag ging beim ersten Mal ziemlich schnell durch, ich glaube noch nicht mal 2 Monate hat es gedauert. Grundlage war ein Rehabericht.
Ich wünsch dir gutes Durchhalten und starke Nerven, LG Petra
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renben
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Beitragvon renben » 09.02.2009 12:43

Ich glaube die Rentenvers. hatten über Weihnachten Urlaub! Mitte Dez. Rehaantrag hingeschickt... und etwa am 15. Januar kam die "Eingangsbestätigung" :-)

Und auf Erwerbsminderungsbescheid warte ich seit nahezu 2 Monaten

Das Arbeitsamt geht mir auch auf die Ketten. Habe nen Arbeitgeber, sprich Arbeitsvertrag, hätte auch ein Beschäftigungsverhältnis, wenn ich nicht arbeitsunfähig krankgeschrieben wäre. Sie bezeichnen mich aber als Arbeitslos und Erwerbssuchend und ich bekomme immer Einladungen für ein Vermittlergespräch, was ich legitim nur wegen Krankheit absagen kann. :stupid:

Und das mit meinen Nerven - neulich war ich dort, im internet stand öffnungszeiten Donnerstags von 8-18uhr. Ich war um 15Uhr dort. Mir wurde gesagt: ab 14Uhr nur für berufstätige. War für sie auch uninteressant, dass das nicht so im Internet stand und ich eben all die Punkte mit Arbeitgeber, Beschäftigung, arbeitsunfähig´und zuvor krebskrank und Schwerbehindertenausweis 100 GdB erwähnte, sie meinte ich wäre arbeitslos und müsste Donnerstags vor 14uhr oder an anderen Tagen vorbei kommen. Als ich sauer wurde und auf meine eingeschränkten Kräfte hinwies sollte ich mich "dann eben nochmal hinsetzen und auf lange Wartezeit einrichten".

Leider scheint es öfter so zu sein :-(
Wünsch Dir viel Kraft.
renben
März 07: Diagnose Hodgkin IVEB nod.skler.
April 07 - Okt. 07: 8x beacopp eskaliert
Okt. 07 - Nov. 07: atypische Lungenentzündung (PCP)
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Kassy
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Beitragvon Kassy » 09.02.2009 17:36

Vielen lieben Dank Renben und Petra!!!!!!

Petra: eins verstehe ich nicht, die VDK ist ja der Sozialverband Deutschland. Wieso kann ich bei denen meine Gutachten anfordern? Bekommen die die von den Gutachtern oder der BfA?

Danke schonmal im voraus!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Alles Liebe Katrin.
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Beitragvon Kassy » 09.02.2009 17:48

Sorry, ich habe noch was vergessen.......

mir ist gerade eingefallen, was würde denn passieren, wenn ich mich vor Ablauf des Alo I (17.02.2009) krankschreiben lassen würde. Würde das etwas bringen um evtl. die Zeit bis zur Rente finanziell zu überbrücken?
Bestimmt kann mir jemand einen guten Tip geben.

Gaaaaaaaaaaanz doll lieben Dank schonmal im voraus!!!!!!!

LG Katrin
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Sabi
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Beitragvon Sabi » 09.02.2009 20:26

Hi Kassy,
ohne dir nahe treten zu wollen - und jetzt bitte nicht in den falschen Hals bekommen - aber darf ich fragen, warum du jetzt schon die Rente möchtest? Ich finde, das du etwas (naja sagen wir mal) naiv da an die Sache ran gehst. :wink2 Ich glaube, soooo einfach wird das alles nicht gehen - natürlich hattest du Krebs - aber wenn du keine nachweisbaren "Folgeschäden" etc. hast, denke ich wird dich kein Gutachter für erwerbsunfähig erklären. Desweiteren glaube ich, das wenn du ALG I beziehst (und somit als erwerbsfähig) giltst - nicht übergangslos in die Rente übergehen können wirst.. Hartz 4 würdest du (unabhängig von dem Einkommen und Zurechnung zur Bedarfsgemeinschaft) nicht bekommen - da du hier als erwerbsfähig (zumindest für eine gewisse Stundenanzahl) gelten tust - da aber aus deinen Posting herauszulesen ist, das du nicht arbeiten möchtest fällt das flach. Du könntest dich natürlich (davon gehe ich aus) bis dein Rentenantrag evtl. bewillgt ist - dich krankschreiben - hier müsste aber ein Gutachter (der von der ARGE) bestellt wird - deine Erwerbsunfähigkeit feststellen - dann würdest du wahrscheinlich bis Eintritt der Rente Sozialgeld beziehen.
Ich würde mich da evtl. mit Beratungsstellen in Verbindung setzen - die ARGE kontrolliert nämlich wie der "Teufel" wenn es um solche Sachen geht :?

Ich kann es menschlich verstehen, wenn man sagt, es geht einfach nicht mehr und ich bin nicht mehr arbeitsfähig - jedoch denke ich, bevor man diesen endgültigen Schritt geht und Rente beantragt, sollte man vielleicht darüber nachdenken, ob dies wirklich ein dauerhafter Zustand oder vielleicht nur die "aktuelle" Lage widerspiegelt.



Viele Grüße

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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 09.02.2009 23:20

Hallo Kassy,
am besten du schreibst mir mal per PN deine Telefonnummer, dann musst du hier nicht alles breit tragen.

Ich meinte eigentlich nicht, dass du beim VDK die Gutachten anfordern kannst. Du kannst sie bei der DRV (Deutsche Rentenversicherung) anfordern. Wenn du Mitglied im VDK wirst, dann fordert der VDK diese für dich an.

@renben
Bei der DRV weiß die linke Hand nicht, was die rechte macht.
Aktuelles Beispiel: Widerspruch am 12.01.2009 eingelegt.
Am 13.01.2009 ein Anschreiben geschickt mit Bitte um Zusendung von Gutachten und der Bitte, dass sie mir mitteilen mögen, ob mein Widerspruch vom 12.01.2009 eingegangen ist. Am 23.01.2009 teilte man mir mit, dass mein Widerspruch bisher noch nicht eingegangen ist. Am 4.2.09 bekam ein Schreiben, dass mein Widerspruch am 16.01.2009 eingegangen ist. :roll: Du kennst ja das Spiel...
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Beitragvon renben » 10.02.2009 00:36

@Petra
Ich bin auch im VDK, mittlerweile. Und die Spiele mit den Ämtern habe ich trotzdem, nur nicht mehr so intensiv, sondern mehr passiv als aktiv. Der VDK schickte mir z.b. einen Fragebogen vom DRV, den ich beim Arbeitsamt abgeben musste (was dann nämlich der Grund für meinen letzten Besuch dort war). Ich war nach dem Arbeitsamt so sauer, dass ich eine halbe Stunde auf dem Parkplatz verbingen musste, um mich abzukühlen und den Motor starten konnte.

@Sabi, kurz mal meine Geschichte:
ALG I bekommt man z.b. auch wenn man im Hamburger Modell ist - also in der Wiedereingliederung. Wenn man also ackert, nach einer beschissenen Lebenserfahrung, und im worst case dann feststellt, dass man nicht nur mit den alten Aufgaben (kognitive Leistung) plötzlich total überfordert ist, sondern auch ständig an Kräftegrenzen anstößt und nur noch schlafen will. Wenn ich mir als dem Hodgkinzu verdankenden "kinderloser" Ehemann vorstelle, wie es Kassy als Mutter nach Krebs und Therapie und Probleme mit Arbeitsämtern und Rentenversicherern gehen muss, krümmen sich mir die Nägel. Und ich persönlich habe mir einen Hund zu beginn der Chemo angeschafft. Soll nicht vergleichen mit einem Menschen, aber auch ein Hund zu erziehen während der Chemo ist kein Spaziergang. Wenn Kassy also mit voller Kraft an ihrem überleben mithilfe der Chemo gearbeitet hat und ein Kind und Ehemann hat, oder 2 oder 3 , - sorry ich weiss es grade nicht besser - dann kann ich nachempfinden, wie es ist wenn man auch Jahre nach der Therapie in ein Loch fällt oder einen einfach alle letzten kräfte verlassen haben, jetzt noch arbeiten zu gehen. Ich finde einen Rentenantrag zu stellen, ob volle oder teilweise gemindert - ist eine schwere Entscheidung. und diese Entscheidung alleine zu treffen, wenn man Verantwortung für Kinder hat, ist m.E. nicht auf Naivität sondern Erschöpfung zurückzuführen.

Das Kassy zu Gutachtern muss ist keine Frage, natürlich ist es gut, wenn es hier keine Lücken gibt...

Mir wird auch ständig gesagt: "man siehst doch gut aus!"; Na und, was hat das damit zu tun, dass ich einen Bildschirmjob habe und nicht mal einen Absatz im buch lesen kann. Was nützen mir die Infos auf dem Bildschirm oder die Telefonkonferenzen, wenn ich eh nichts peile?

lg
renben
März 07: Diagnose Hodgkin IVEB nod.skler.

April 07 - Okt. 07: 8x beacopp eskaliert

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Beitragvon paulanni » 10.02.2009 21:32

Hallo,

ich muß mich renbens Meinung leider voll anschließen, auch ich kann leider nicht mehr arbeiten, weil die Chemo nicht nur die überflüssigen Zellen vernichtet hat, sondern auch solche, die man dringend zum laufen, denken und sonstwas braucht.

Auch ich mußte nach einem halben Jahr Hamburger Modell feststellen, das ich nicht länger als 2 Stunden sitzen kann und am Ende der Akte nicht mehr weiß, was 5 Seiten vorher stand.

Ganz nebenbei mußte ich mit dem Auto zur Firma fahren, weil ich schon nach kurzen Strecken kaum noch laufen kann und nur nach langem Kampf überhaupt einen Parkplatz im firmeneigenen Parkhaus bekam.

Und ganz nebenbei hab ich auch noch 2 kleine Kinder, denen ich nicht mal aus Jim Knopf vorlesen kann, weil ich mich ständig verhaspel, weil ich den Text kaum erfasse.

Seit November o8 bin ich in Rente. Hätte mir auch einen anderen Lebensweg vorstellen können.

Von daher finde ich es nur richtig, wenn man sich über eine Rente Gedanken macht. Leicht ist mir diese Entscheidung auch nicht gefallen.

Viele Grüße
Sandra

Kessy, ich drück dir die Daumen!
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