Warten auf Diagnose und Unsicherheit

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Sandra

Warten auf Diagnose und Unsicherheit

Beitragvon Sandra » 08.03.2002 06:09

"Hallo,
seit mehr als zehn Tagen warte ich jetzt auf die Diagnose einer Punktion am Hals. Habe seit Anfang dieses Jahres eine etwa pflaumengrosse Schwellung am Hals, hat sich wohl vor drei Wochen entzündet und erst dann bin ich zum HNO. Weil der praktische Arzt mir zweimal ohne Besserung Antibiotika verschrieben hatte und er mir sehr unsicher vorkam. Nun hatte der HNO Blut abgenommen, Lymphozyten lagen bei 16,3%, Kalium viel! zu hoch, Eisen (kann aber auch "frauenspezifisch" ;-) sein, viel zu niedrig. Ich bin nun absolut verunsichert, weil mir bisher keiner sagen konnte, was das mit der Schwellung auf sich hat. Zumal kann ich mich gut daran erinnern, daß ich letztes Jahr ziemlich "Juckprobleme" an Armen und Beinen hatte, und zur Zeit habe ich dies wieder, nur eher am Oberkörper. Was, wenn der Arzt nächste Woche nichts sagt, weil die Biopsie nichts gebracht hat. Kann doch passieren, oder? Als Biologin weiss ich, daß diese Feinnadelpunktionen nicht immer aussagekräftig sind. Soll ich ihn darauf ansprechen, oder lieber mit dem Knubbel nach Hause gehen? Ich komm mir schon vor wie ein Hypochonder, weil das Ding auch überhaupt nicht schmerzt. Kann mir jemand weiterhelfen? Vielen lieben Dank!!! Sandra"

Axel B.

Warten auf Diagnose und Unsicherheit

Beitragvon Axel B. » 08.03.2002 11:52

Hallo Sandra,

wenn dein HNO unsicher ist oder von Morbus Hodgkin noch nie etwas gehört hat bzw. keine richtige Diagnose stellen kann, würde ich mich auf jeden Fall an einen Hämatologen (Arzt für Blutkrankheiten) wenden. Viele Hämatologen praktizieren auch interne Onkologie. Um Morbus Hodgkin bestimmen zu können, benötigt man viel Gewebe (sprich eine Biopsie muss gemacht werden), weil die eigentlichen Krebszellen in einem Tumor nur weniger als 1% ausmachen und der Rest "reaktionäres" Gewebe ist. Auch kann ein Hämatologe bessere und aussagekräftigere Bluttest machen. Ein wichtiger Wert ist u.a. die Blutsenkung.

Lass dich aber bloss nicht weiter mit irgendwelchen Medikamenten vollstopfen ohne dass man weiss, was genau mit dir los ist. Geh' auf jeden Fall auch nicht einfach mit dem Knubbel nach hause und lass es damit auf sich bewenden, nur weil er schmerzlos ist, das ist er bei Morbus Hodgkin nämlich immer.

Sandra

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Beitragvon Sandra » 08.03.2002 18:05

"Hallo Axel!
Vielen Dank für Deine Antwort. Habe heute mit dem Arzt im Krankenhaus telefoniert, der meinte, bei der FNP wäre nix rausgekommen, es wäre also eine Cyste. Ich soll mich wieder an den HNO wenden. Kann man denn Cystengewebe per FNP ganz einfach von einem Lymphom unterscheiden? Ich hatte übrigens eine BSG von 20/60mm n.W.D, falls Dir das was sagt (mir nämlich nicht "grins") Ich werde wohl auf jeden Fall den HNO mal darauf ansprechen, es muss ja schliesslich einen Grund für die schrägen Blutwerte geben. Und seit einigen Monaten fühl ich ´mich auch nicht wirklich toll, d.h. ich bin dauernd müde und kann mich nicht konzentrieren (kann einem als Student schon so ziemlich viel verbocken...;-)Aber erst mal vielen Dank und Alles Gute weiterhin. Falls Ihr mir noch Tips geben könnt, immer her damit.
Sandra"

Axel B.

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Beitragvon Axel B. » 08.03.2002 19:30

Ich bin ja nun leider auch kein Mediziner und die Referenzwerte für Blutbilder setzt jedes Labor ein wenig anders. Deine Lymphozythen sind aber trotzdem sehr niedrig und deine BSG ziemlich hoch. Genauso war es bei mir nämlich auch. Mein dringender Rat an dich bleibt: Lass es nicht auf sich beruhen sondern gehe so schnell wie möglich zu einem qualifizierten Hämatologen.


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