Was darf man noch machen?

[Katrin]

Hallo Ihr Lieben,

also irgendwie fällt mir hier in meiner 30 m² Wohnung die Decke auf den Kopf. Was darf man außer spazierengehen eigentlich alles noch machen? Ich krieg voll die Ansteckungsparanoia

Ich würd mich so gerne mal in ein Café setzen oder so?

Was meint ihr dazu?

Alles Liebe

Katrin

[Cocolady]

Hallo Katrin!

Haben dir deine Ärzte gesagt, dass du ab jetzt nichts mehr machen darfst??

Also wenn deine Leukos gut sind, d.h. über 2000, darfst du dich auch mal in ein Café setzen oder so. Klar, in dieser Jahreszeit muss man sicherlich besonders aufpassen, ich nicht anzustecken, aber es gibt doch auch Cafés, in denen nicht so viel los ist.
Ich kann verstehen, dass dir die Decke auf den Kopf fällt! Ich bin auch ein Mensch, der gerne Menschen um sich hat! Wenn es mein Blutbild erlaubt hat, bin ich auch mal in die Stadt gefahren, zu Zeiten an denen nicht so viel los war. Dort habe ich mir dann etwas gegönnt, wenn ich mal wieder eine Chemo hinter mir hatte.
Wenn ich mich mit Freunden zu einem Viedeoabend getroffen habe (vorausgesetzt, dass alle mir versichert haben, dass sie nicht krank sind ) ging es mir nachher meistens viel besser...

Also, wenn dein BB o.k ist und du dich gut bzw "fit" fühlst, kannst du auch mal was anderes machen, als nur spazieren zu gehen!

LG Corinna

[Nicki]

Hey Katrin,

man kann so einiges noch machen.
Ich selbst habe 4xBeacopp eskaliert und 4xBeacopp Basis bekommen. Jeder Zyklus dauerte 3 Wochen. Zelltief so 11-14. Tag. Die letzte Woche war medikamentenfrei.

Was ich gemacht habe, hing von der Chemphase ab: Im Zelltief bin ich nicht raus und in der letzten Woche habe ich umso mehr gemacht.

Ich habe hier um die Ecke ein Cafe, wo die Tische nicht so eng beisammen stehen und das nicht so superlaut ist. Das war mein Treffpunkt, um mit Freundinnen einen Cafe zu trinken. Eine andere Kneipe hat sich ganz gut zum Sonntagsbrunch geeignet.
In der B-Basis-Zeit habe ich auch tagsüber VHS-Kurse besucht und bin ins Theater o.ä. gegangen.

Das hat ganz gut geklappt. Ich hatte in 7 Monaten keine Infektion.
Allerdings habe ich mich mit niemanden getroffen, der auch nur ein leises Kratzen im Hals gehabt hat, bin nicht Bahn o.ä. gefahren und nicht abends in Menschenmengen (Kneipe, Kaufhaus o.ä.) gegangen.

Ich gebe Dir völlig recht, wenn man nicht rausgeht, wird man wahnsinnig und nur spazieren gehen hängt einem auch nach einer Weile zum Hals raus.

Ich denke, Du wirst schon ein Gefühl dafür haben, wann Dir Bazillen-Quellen zu nahe kommen. Nimm immer einen Mundschutz mit, der sieht zwar scheisse aus, aber gibt Sicherheit, falls man trotzdem plötzlich in eine Bazillen-Situation gelangen sollte.

Ich fand es ganz klasse, mal Dinge tagsüber tun zu können, wie z.B. Möbel gucken, shoppen oder eben diese VHS-Kurse.

Also, alles Gute noch!

Liebe Grüße,

Nicki

[Sandra]

Hallo Katrin!!

Also ich kann mich den anderen nur anschließen. Vergrab dich bloß nicht daheim vor lauter Ansteckungsgefahr. Meine Ärzte haben mir auch nicht soviel Angst gemacht. Solange die Blutwerte in Ordnung sind kannst du ruhig mal unter Leute. Da dies bei mir Gott sei Dank ein paar Tage nach der Chemo immer der Fall war bin ich in der Zeit ziemlich viel unterwegs gewesen. Hab mich sogar in Discos getraut. Diese Abende haben mir immer unheimlich viel gebracht, weil ich das Gefühl hatte ganz "normal" leben zu können. Hab in der Zeit allerdings unheimlich viel Obst und Gemüse gegessen um mein Immunsystem zu unterstützen. Wünsch dir noch viel Glück und lass dich nicht unterkriegen!

Gruss Sandra

[elke]

Auch wir haben wärend der Chemo meines Freundes fast imemr alles ganz normal gemacht.-Nur wenn die Leukos im Keller waren (vor allem auf die Granulozyten sollte man aufpassen), blieben wir daheim.
Außerdem sollte er nicht baden im See oder Meer und zu viel in die Sonne, doch das fällt um diese Jahreszeit eh flache....und naja...einmal haben wir gesündigt und sind ans Meer gefahren für 1 Tag und promt schnitt er sich die Zehen an einer Muschel auf....aber...nix passiert außer einem tiefen, sehr stark blutenden Zehen, der ihm sehr weh tat...

Also....hör auf Deinen Bauch, wenn der raus will, ode rKaffee....dann mach mal....

[Stefanie]

Warum denn nicht ´rausgehen, wenn man sich gut fühlt. Ich habe während der ganzen Behandlung mein Leben so fortgesetzt, als sei ich gesund. Das hatte sicherlich auch damit zu tun, daß ich als Selbständige nicht einfach aufhören konnte, zu arbeiten. Aber ganz grundsätzlich hat es mir gutgetan, immer etwas um die Ohren zu haben.

[Katrin]

Hallo Stefanie,

na das hört sich doch mal so richtig gut an *g*

Ich hab halt nur irgendwie Angst, dass ich mich anstecken könnte, jetzt, wo die Grippewelle rumgeht. Und ich habe überhaupt keine Lust auf Therapieverzögerung, falls ich mich anstecken sollte.

Also immer nocht ein wenig zwiegespalten. Ich werde es rausfinden

Das Problem ist, das meine nächste Aufgabe das Vorbereiten meiner Doktorarbeit wäre und das ist eine ziehmlich verkopfte Angelegenheit. Arbeiten ginge vielleicht besser, aber mucksmäuschenstill den ganzen Tag vor den Büchern hocken und hochvergeistigt sein is gard ein bissel schwierig.

Lieben Gruß

Katrin