Wie lange braucht der Körper um sich zu erholen?

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Blume
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Wie lange braucht der Körper um sich zu erholen?

Beitragvon Blume » 13.05.2007 00:22

Hallo Ihr Lieben!

Nun ist das Ende meiner Chemo in Sicht und ich frage mich wie lange der Körper braucht um sich zu regenerieren, wann und ob man anfängt das Immunsystem wieder aufzubauen, Heilpraktiker, Vitamine, Sport Laborwerte....?
Oder einfach abwarten und sich auf das Gefühl verlassen?
Meine Beschwerden derzeit sind vor allem Muskelabbau (kann manchmal kaum Laufen), Kein Gefühl in den Händen, Dauerschnupfen und Darmkrämpfe.

Was habt Ihr gemacht um schnell wieder "auf die Beine zu kommen"?
Ich möchte doch bald wieder fit sein für meine Familie :2jump:

Blume
M.Hodgkin IV B, Diagnose 1/2007
20.3.2007 4 Zyklen geschafft! Halbzeit!
Mai 2007 Chemo geschafft - Lungenentzündung
Dezember 2007 Nachsorge: Alles O.K.!
März und Juni 2008 Nachsorge O.K.

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Michi
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Beitragvon Michi » 13.05.2007 01:12

Hallo Blume,

erst mal schön, dass Deine Therapie schon so weit vorangeschritten ist und Du gedanklich schon wieder einen schritt voraus bist! Du sprudelst schon wieder voller Energie, doch ich will Dich ein bissle bremsen: LANGSAM ist ein ganz wichtiges Wort für die nächsten Monate!

Bei mir ging's relativ schnell aufwärts nach Ende der Therapie, aber ich hab lange gemerkt, dass noch nicht alles so gut ging wie zuvor. Auch mit dem Wiedereinstieg in den Beruf dauert das seine Zeit. Du solltest Dir diese Zeit auch nehmen und gönnen!
Bis Du wieder ganz auf dem Dampfer bist, darst Dir schon so ein halbes bis ein Jahr einplanen. Dein Körper muss das alles dann erst mal verdauen.

Ich hab den Sport auch während der Therapie nie ganz aufgegeben: ich war immer ein bissle mit dem Rad unterwegs, wenn auch nur kleine Strecken und sehr gemütlich. Aber es hat mir gut getan! Zu Reha hab ich mein Fahrrad mitgenommen und war dort auch viel unterwegs - aber: LANGSAM.

Alles Gute weiterhin!
Liebe Grüssle,
Michi
Diagnose Mai 2005: MH Stadium IIa, kein RF; Therapie mit 2xABVD + 30 Gy Bestrahlung. 26.9.05: FERTIG!!!!!
seither alle Nachsorgen: OK!

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sassi
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Beitragvon sassi » 14.05.2007 11:03

hallo blume

meist wird als zeit, bis man sich richtig erholt hat ca. ein jahr angegeben.

es ging schon einigen so, dass sie nach der therapie so schnell wie möglich alles nachholen wollen und meinten wieder alles wie vorher machen zu können ..... und leider eines besseren belehrt worden sind.
ich auch :oops:

kann mich michi also nur anschliessen. lass es langsam angehen und gönne dir und deinem köper in nächster zeit viel viel gutes. immerhin hat der schwerstarbeit geleistet und hat sich erholung verdient :winki:

lieben gruss sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

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C.C.
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Beitragvon C.C. » 16.05.2007 11:36

Hallo Blume (u. Sassi u. Michi),
wer lesen kann, ist offensichtlich mal wieder klar im Vorteil :oops: habe gerade die berühmte "Ein-Jahr-danach... wie-soll-ich-mich-denn-jetzt-eigentlich-fühlen"-Frage in's Forum gestellt. Dazu hätte ich dann sogar doch noch selbst etwas beizusteuern: Meine Onkologin meinte letzte Woche auf meine Frage, dass die ersten Auswertungen der Köln-Studie ergäben, Hodgies fühlen sich während d. Diagnose - na ratet mal - mies. Wer hätte das gedacht. Unter der Therapie geben dann die allermeisten an, sich verhältnismäßig gut zu fühlen. Allerdings für die Mediziner noch nicht ganz erklärlich geben danach wohl die meisten an, sich einfach nicht mehr so leistungsfähig - auch längerfristig - zu fühlen u. darunter doch ganz schön zu leiden. Ähnlich erlebe ich das jetzt auch, aber ich muss bestätigen, Sport u. zurück in's Leben, das hilft auf alle Fälle! Dazu noch der weise Rat meines klugen Radiologen: Müde sind nur die, die auf der Couch liegen bleiben :wink2: Allerdings bin ich jetzt auch an einen Punkt gelangt, an dem ich von "Nicht-Betroffenen" aber auch so rein gar nichts mehr zum Thema Hodgkin hören möcht... "hast ja nochmal Glück gehabt" oder "wer weiß, wozu's gut war" etc. ... ihr kennt das?! Gruß C.C.

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nusch
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Beitragvon nusch » 16.05.2007 14:31

C.C. hat geschrieben: Allerdings bin ich jetzt auch an einen Punkt gelangt, an dem ich von "Nicht-Betroffenen" aber auch so rein gar nichts mehr zum Thema Hodgkin hören möcht... "hast ja nochmal Glück gehabt" oder "wer weiß, wozu's gut war" etc. ... ihr kennt das?!


GENAU! ich zitiere: "na bestimmt lebst du dein leben jetzt ganz anders", "da hast du doch bestimmt so viel draus lernen können", "wir alle haben eine aufgabe im leben, und MH ist eben deine lebensaufgabe". :bash:

gleichzeitig hab ich das gefühl, dass es mir aber auch kaum einer recht machen kann, entweder ich bin beleidigt, wenn mich niemand fragt, wie es mir denn so geht mit allem, was passiert ist, andererseits nerven mich oberphilosphische kommentare...

die studienergebnisse hätte ich denen auch ohne studie prophezeien können - oh wie unglaublich, es geht einem bei der diagnose mies? und während der therapie irgendwie schlapp? :roll: :sasmeck:

liebe grüße!
nusch

Rhea
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Wie lange braucht der Körper um sich zu erholen

Beitragvon Rhea » 25.05.2007 09:54

Hallo Ihr Lieben,

ich kann nur jedem zustimmen das du deinem Körper die Zeit und ruhe gönnen solltest.

Ich bin durch zufall heute auf das Forum gestoßen und muss sagen bei mir ist der MH vor 20 Jahren gewesen. Mir geht es heute super. Aber ich habe auch eine ganze weile gebraucht.

Ich wünsche Euch alles gute..

Grüßle Rhea

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x-alexa-x
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Beitragvon x-alexa-x » 25.05.2007 10:40

Wow rhea... noch eine die schon so lang von MH weg ist... Herzlichen Glückwunsch und alles Gute weiterhin... ;)

Gruß Alex
MH IIA, Studie HD 14, 4x ABVD; Mediastinaltumor 10x8x8

CT am 27.05., Mediastinum-> Rückgang auf 6x5x4; Schlüsselbein -> nix mehr zu sehn! *freu*

Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen... ;)

Dagmar
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es kann manchmal ein wenig dauern

Beitragvon Dagmar » 15.06.2007 23:46

Liebe Blume,

so erschreckend es auch klingen mag: mein Körper hat ca. 3 Jahre gebraucht, um sich zu erholen. Ich glaube, das hängt auch viel mit den Umständen zusammen, unter denen man lebt. Die Einstellung: "ich MUSS wieder fit werden", vor allem mit dem Gedanken: für meine Familie, für meine Freunde usw. hilft da gar nicht, im Gegenteil. Dein Körper muss sich erholen und das dauert.

Ich war es z.B. gar nicht gewohnt, hochdosierte Medikamente zu nehmen. Mal ein Aspirin, okay, aber mehr nicht. Die heftige Dusche, die dann kam, konnte er wohl nicht so ganz verkraften.

Sport ist gut und ich habe mich redlich gemüht. So redlich, dass ich letztes Jahr noch ne Knie-OP bekam. Ich war einfach schlapp und konnte am Stück gerade mal 1km laufen, bevor ich mich auf ne Bank setzen musste. Das mir, die ich vorher täglich ne Stunde stramm gewandert bin!

Aber urplötzlich, ohne erkennbaren äußeren Anlass, war ich nach 3 Jahren wieder fit, konnte mal schnell 10km mit dem Rad fahren oder 2 Stunden wandern. Das ging ganz plötzlich und ich habe den Wechsel ganz deutlich gespürt. Gönn dir die Zeit, auch wenn andere sagen: nun ist das ja schon sooo lange her, stell dich nicht so an!

Liebe Grüße
Dagmar

MH Diagnose IIa 2002, 4x ABVD, 30gy Bestrahlung, seither alles okay *toitoitoi*
Carpe diem - nutze den Tag.


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