DHAP-Schema nach Rezidiv

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Astrid

DHAP-Schema nach Rezidiv

Beitragvon Astrid » 25.11.2003 19:06

Hallo
bei meinem Sohn (22 Jahre) wurde ziemlich genau 1 Jahr nach der letzten Bestrahlung jetzt ein Rezidiv festgestellt. Er soll nun nach dem DHAP-Schema behandelt werden (Hochdosis-Chemo und Stammzellentransplantation).
Die Chemo sowie die Bestrahlungen im letzten Jahr hat er erstaunlich gut vertragen, hat jemand Erfahrungen mit dieser jetzt auf ihn zukommenden Behandlungsmethode?

elke

DHAP-Schema nach Rezidiv

Beitragvon elke » 26.11.2003 11:51

Hallo,
wir haben da keine Erfahrung, ich möchte aber trotzdem was schreiben...möcht fast sagen, GOTT SEI DANK haben wir da (noch?) keine Erfahrung...außer die Erzählungen der Betroffenen...

Mein Freund ist auch 22, hat MH IIIa und wurde mit 12 mal ABVD und 15 Bestrahlungen behandelt. Doch leider rührt sich der Medistinaltumor (8cm) überhaupt nicht, er wurde laut PET nur inaktiv, ist jedoch in voller Größe da.
Am 5.12., genau am 1 Jahrestag der Diagnose soll endlich die Abschlußuntersuchung sein...und obwohl der große Tumor angeblich inaktiv ist, haben wir schon große Angst vor einem Rezidiv...
Wie wurden denn Dein Sohn behandelt und trat das Rezidiv (welches Stadium?) an einer zuvor behandelten Stelle auf, oder ganz wo anders?

Schau mal in den Krebskompass (http://www.krebskompass.de/) und da bei Forum unter Lymphdrüsenkrebs. Da gibts ein Topic einer Hodgkin_Patientin, die IIIa hatte und nun ein Rezidiv Ia hat.
HD und Stammzellentransplant gehen grad über die Bühne, sie packt es relativ gut.
Hier der Link gleich zu diesem Topic:
http://www.krebskompass.de/Forum/showth ... p3?id=6049

Das könnte Dir bestimmt weiterhelfen bzw vielleicht könnt Ihr auch mailen.

Alles, alles LIebe Euch!!!
Wir drücken die Daumen und fühlen (zittern) mit Euch...

Grüße aus Wien,
elke

Astrid

DHAP-Schema nach Rezidiv

Beitragvon Astrid » 26.11.2003 13:04

Hallo Elke,

danke für die Information, da schau ich gleich mal nach. Mein Sohn hatte Stadium IIa und es war auch nur ein Medistinaltumor direkt hinter dem Brustbein betroffen, er hat 4 x BEACOPP und ca. 20 Bestrahlungen bekommen, der Tumor war anfangs 10 cm groß und nach Ende der Behandlungs (Chemo und Strahlen) nur noch 2 cm, dieser Rest sollte angeblich Narbengewebe sein das bleibt, jetzt hat sich dieser Rest wieder auf 4 cm vergrößert innerhalb von 3 Monaten, bei der Nachsorge Anfang August war noch alles ok und jetzt Anfang November 4 cm. Er liegt im Moment im Krankenhaus und es werden noch eine Reihe Untersuchungen gemacht bevor es mit der Chemo losgehen soll, aber das dauert alles unendlich lange und er ist schon total frustriert weil er alles so schnell wie möglich hinter sich kriegen will - verständlicherweise. Hilft uns jetzt nur geduldig sein und hoffen.
Nochmals Danke für die Info und auch euch alles gute weiterhin
Grüße aus Frankfurt
Astrid

elke

DHAP-Schema nach Rezidiv

Beitragvon elke » 26.11.2003 17:29

hallo,
wahnsinn....wurde nach abschluß der behandlung mit dem 2 cm Restchen ein PET auch gemacht?
Mir wird da immer anders, wenn ich von Rezidiven höre, wo angeblich nur noch wenig Narbengewebe da war...nachdem bei meinem Freund René alles noch voll und ganz ausgeprägt da ist...
Wir holen grad die aktuellsten CT-Bilder...und ich hab echt Angst...
Ich schreib Dir später noch mehr bzw...könnten wir mailen?

e.fenninger@gmx.at


Ich drück Euch ganz ganz fest die Daumen!!!!

Liebe Grüße Elke

Katrin

DHAP-Schema nach Rezidiv

Beitragvon Katrin » 26.11.2003 20:58

Liebe Astrid,

ich kann Dir zwar nichts zu Deinen Fragen sagen, aber ich denke ganz fest an Euch und wünsche Euch ganz viel Kraft und Geduld.

Alles Liebe

Katrin

Doreen

DHAP-Schema nach Rezidiv

Beitragvon Doreen » 27.11.2003 06:59

Hallo, liebe Astrid!

Ich kann Dir einiges darüber berichten. Denn in meinem Krankenzimmer habe ich das 2mal mit ansehen müssen, wie das alles funktioniert. Also erst einmal bekommt er mehrere Vorchemos, wie viele das sind kommt auf den Ausbreitungsgrad des Rezidivs an. Meist sind es so um die 5 Chemo's. Dann werden ihm an einem Gerät Stammzellen entnommen. Das tut nicht weh und geht auch meist recht schnell. Wenn man genug Stammzellen gesammelt hat, werden die dann in Stickstoff eingefroren. Wenn er das überstanden hat wird gewartet bis sich die Blutwerte wieder komplett erholt haben, das kann so bis zu 2 Wochen dauern. Dann wird sein Gebiss geröntgt, damit Entzündungen an den Zähnen, speziell die Weissheitszähne ausgeschlossen werden können.
Dann gehts ans Eingemachte! :-(
Es wird eine hochdosierte Chemotherapie verabreicht die über 4-5 Tage geht. Dann ist 1 Tag "Pause". Nach diesem Tag werden ihm dann die eingefrorenen Stammzellen wieder zurück gegeben über den Port bzw. einen Zugang. Das sind so grosse Spritzen. Das stinkt dann dolle, so eine Mischung aus Knoblauch und Himbeer. Das ist der Stickstoff.
Während ihm das verabreicht wird, rate ich ein Bonbon zu lutschen, denn man schmeckt das dann auch. Davon müssen dann viele sofort erbrechen, deshalb kann ein Bonbon viel helfen.
Meist sind das 3-4 Spritzen. Manchmal werden die Stammzellen auch über 2 Tage verabreicht, wenn es zu viel wird. Am ersten Tag 2, am nächsten dann die letzten 2.
Einen Tag lang wird er dann etwas nach dem Stickstoff riechen, aber das vergeht schnell. Dann fangen die Stammzellen langsam an sich wieder im Knochemark anzusiedeln und dann kommt es auch meist zu den Beschwerden. Knochenschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Durchfall und Wundschmerz im Mund. Der Körper wird rebellieren und in 85% der Fälle kommt es zu Fieber. Das ist die Abwehrreaktion, denn der Körper erkennt die Stammzellen erst nach mehreren Tagen als seine eigenen an. Wie, als ob er das "Organ" abstösst. Das wird so ca. eine Woche dauern bis man dann anhand der Werte sieht, das diese steigen und er sich besser fühlt. Manche Leute brauchen nur 3 Wochen bis sie dann Entlassungsfähig sind, andere bis zu 6. Das kommt darauf an, wie das der Körper verträgt da gibt es keine klare Formel oder Regel.
Die meisten Ärzte geben in der "Tiefphase", also wo es ihm wirklich dolle schlecht geht Morphium. Dadurch wird er viel schlafen und etwas bedröhnt sein, das ist aber gut denn dann weiss er danach davon nichts mehr. Die Knochenschmerzen wird er nicht spühren, er bekommt zwar Tonnen von Zellenstimulanzen aber er steht unter Schmerzmittel daher ist das ok. Er wird auch mehrere Tage nichts essen können, dann wird er künstlich ernährt. Wenn er dann aber über das Tief hinweg ist, wird er rasch wieder auf den Beinen sein, das geht dann meist von einem Tag zum nächsten!!! :-)
Ich weiss, das diese Therapie sehr hart ist aber wirklich sehr, sehr gute Prognosen aufweist! Ich drücke Euch alle Daumen und vielleicht hat er die Hochdosis sogar in 3 Wochen geschafft und darf dann wieder nach Hause. Viel Glück!

Doreen

Astrid

DHAP-Schema nach Rezidiv

Beitragvon Astrid » 27.11.2003 18:17

Danke Doreen,

das ist erstmal ganz schön erschreckend was du da schreibst, aber wenn es letztendlich hilft muß er diese Strapazen wohl in Kauf nehmen, wir können nur hoffen das er diese Behndlung annähernd so gut verträgt wie die letzte im vergangenen Jahr. Die hat er ziemlich gut weggesteckt. Heute beginnt die Chemo.... wünscht uns Glück.
Danke
Astrid

Doreen

DHAP-Schema nach Rezidiv

Beitragvon Doreen » 28.11.2003 07:39

Auf jeden Fall GANZ VIEL GLÜCK!!! Er schafft das, die anderen haben es ja auch gepackt und er ist ganz sicher ein Kämpfer!!!! :-) Ihm wird es bald besser gehen!!!!!!!!

Manuela

DHAP-Schema nach Rezidiv

Beitragvon Manuela » 02.12.2003 15:32

Hallo,
mein Mann steckt zur Zeit gerade in dieser Therapie. Er bekam erst zwei Zyklen DHAP, und jetzt noch 3 weitere Chemos. Letzte am Freitag. Dann Anfang Januar die Hochdosis.
Die Stammzellenentnahme hat mit 1 Versuch geklappt.
Die damalige Therapie (8 X BEACOPP eskaliert) hatte er auch sehr gut vertragen. Die jetzige auch sehr gut.
Deshalb sagen die Ärzte, dass die Hochdosis wahrscheinlich auch gut vertragen wird.
Wir drücken dir fest die Daumen.
Wenn du näheres wissen möchtest, kannst du mir auch gerne eine mail schicken.


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