Krankenversicherung wechseln?

Forum für alles, was in irgendeiner Weise mit Morbus Hodgkin zu tun hat. Dieses Forum soll in erster Linie aktuell Betroffenen helfen.

Für alles andere steht das "Plauder Forum" bereit.
grufte
Beiträge: 15
Registriert: 16.03.2007 18:09

Krankenversicherung wechseln?

Beitragvon grufte » 25.03.2007 04:27

Hallo Leute,

ich stehe gerade direkt vor der Therapie (keine Ahnung, vor welcher, vermutlich Chemo + Strahlung). Genaueres erfahre ich erst am Donnerstag, vermutlich aber ein ziemlich fortgeschrittenes Stadium. Soviel zu mir und nun die eigentliche Frage.

Eigentlich war ich schon immer, noch als gesunder Mann, mit meiner Krankenversicherung (AOK Hamburg) sehr unzufrieden. Mein Anwalt meinte, es lege an der bösartigen Restrukturierung, die die AOK vor Kurzem befallen hat.

Ist das eigetlich problematisch, z. B. mitten in einer Chemo die Krankenkasse zu wechseln? Falls es geht, welche Krankenkasse würdet ihr empfehlen? Mein Hausarzt empfiehlt die Techniker, ich habe aber eben hier bei jemandem gelesen, er bzw. sie hätte dort auch Schwierigkeiten. Wichtig sind vielleicht auch mögliche Zusatzleistungen. Da sind wohl unter den Gesetzlichen die Unterschiede nicht so groß, vielleicht aber doch z. B. hinsichtlich der Reha oder AHB.

Überigens, wann sollte man spätestens einen Antrag auf Reha/AHB stellen? Es wäre ja blöd, das jetzt gleich bei der jetztigen Krankenkasse zu tun, wenn ich sie verlassen will.

Benutzeravatar
bonny0404
Beiträge: 1729
Registriert: 25.07.2004 16:53
Wohnort: am schönen Meer

Beitragvon bonny0404 » 25.03.2007 10:31

Hallo,

herzlich willkommen hier im forum Bild

Ja,wie es scheint gehst du ganz gut mit der diagnose um,das ist auch gut,denn mit MH hat man wirklich glück im unglück.

Die KK einfach so wechseln wird wohl nicht klappen,nachdem du nun schon die diagnose hast.Das ist ja,als wenn du eine lebensversicherung abschließen möchtest,obwohl du ja eine lebensbedrohliche krankheit hast.
Ich lass mich gern eines bessern belehren,aber ich glaube,das kannst du vergessen,denn die neue KK wird bei den kosten,die da auf sie zukommen würden,ganz schnell die türen schließen...

Ja und ob du nun in einer anderen KK bist,oder nicht,jede hat vor-und nachteile und es kann überall schwierigkeiten geben,oder eben auch glatt gehen.Das ist wie münze-werfen :wink2:

Alles gute für deine therapie

Bonny
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
NHL Stadium III-IV,
3 Monate stationäre Behandlung
Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich
letzte NS 09/2010 alles i.O. Bild

kuros
Beiträge: 85
Registriert: 07.12.2006 14:55
Wohnort: Norddeutschland

Beitragvon kuros » 25.03.2007 15:03

Hallo grufte,

willkommen im Club und Gratulation zu deine guten Einstellung. Trotzdem positiv zu bleiben hilft viel in der momentanen Situation und ich hoffe du behältst das bei. :blumen:

Zu deinen Fragen:
Ok, dann belehr ich mal: SGB 5; §175
man darf dich nicht ablehnen, egal wie krank du bist. (Das ist ja eins der Probleme der gesetzlichen, die privaten dürfen sich die Rosinen rauspicken)
Deine neue Krankenkasse wird natürlich nicht begeistert sein, aber wenn du jetzt schon bei der AOK Hamburg bist, darfst du auch in eine andere gesetzliche.
Gibt natürlich Kündigungsfristen und sowas, aber das dürfte klar sein.

Unterschiede bei Zusatzleistungen sind wirklich minimal, da hilft am Besten konkrete Nachfrage.

AHB habe ich zu Beginn des letzten Chemozyklus beantragt, mit dem Sozialdienst des Krankenhauses zusammen. Bei mir gings an die Rentenversicherung, weil die wohl zuerst zuständig sind, falls du da schon mal was eingezahlt hast. Krankenkasse zahlt die AHB nur wenn die Rente es nicht tut.
Antwort hab ich allerdings noch nicht.
Diagnose 11/2006; MH Stadium IIIa+RF
HD-15, 6xBEACOPP eskaliert

Seit 6.5.10 Mama :b020:

grufte
Beiträge: 15
Registriert: 16.03.2007 18:09

Re: Krankenversicherung wechseln?

Beitragvon grufte » 26.03.2007 08:39

Herzlichen Dank für eure antworten.

was meinen optimismus und meine gute Einstellung betrifft - ja es stimmt einigermassen und mein Nickname sollte nicht täuschen, manchmal versinke ich aber auch in Selbstmitleid usw. aber ich denke in meiner Lage ist das auch normal. Meine Freundin unterstützt mich auch sehr.

man darf dich nicht ablehnen, egal wie krank du bist. (Das ist ja eins der Probleme der gesetzlichen, die privaten dürfen sich die Rosinen rauspicken)
Na ja, das wird bei mir wohl auch nicht ganz gerecht zugehen, wenn ich, nachdem ich in die "schlechte" Krankenkasse jahrelang Beiträge gazahlt habe, wenn es darauf ankommt, in die "gute" wechsele und die darf dann meine Chemo bezahlen. :oops: Aber was soll's, man darf auch ein bisschen egoistisch sein und im eigenen interesse handeln. :baeh2: Für die ersten zwei monate wird sowieso noch die alte aufkommen müssen wegen kündigungsfristen und so.

Gatan
Beiträge: 26
Registriert: 16.03.2006 13:37
Wohnort: Oberbayern

Beitragvon Gatan » 27.03.2007 09:58

Hi grufte,

ich habe während meiner Behandlung meine Krankenkasse gewechselt und es gab überhaupt kein Problem. Ich musste denen auch nichts mitteilen oder ähnliches. Ich bin von der AOK BW zur Salus BKK gewechselt.
Auch mir hat ein Berater mitgeteilt, dass die gesetzlichen Krankenkassen niemanden ablehnen dürfen und die Unterschiede zwischen den Leistungen der einzelnen Krankenkassen minimal sind. Denn das meiste ist eben per Gesetz festgelegt.

Grüße
Diana :D
Diagnose: großzellig diffuses B-NHL, Stadium IA E, Nov 05, 8 mal R-CHOP (21tägig), seit Mai 06 ohne Befund, Nachsorgeuntersuchungen im August und Dezember 06 in Ordnung


Zurück zu „Morbus Hodgkin“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 42 Gäste