Wie lange hat man ungfähr MH, wenn mehrere Organe gleichzeit

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Helene

Wie lange hat man ungfähr MH, wenn mehrere Organe gleichzeit

Beitragvon Helene » 17.09.2003 22:04

Kennt sich jemand von euch mit der Entwichklung von Morbus Hodgkin aus und kann vielleicht abschätzen wie lange man die Krankheit schon hat, wenn mehrere Organe von bis zu 7 cm großen Tumoren befallen sind? Mein Freund war nämlich vor 6 Monaten mit einer angeblich "toxischen" Leberentzündugn 6,5 Wochen im Krankenhaus, es wurden Leberbiopsie, mehrere CTs und zahlreiche Röntgen- sowie Ultraschalluntesuchungen durchgeführt. Es wurde aber nichts entdeckt. Jetzt 6 Monate später nach dieser Leberentzündung kommt er mit einer Magenblutung auf die Intensivstation und man diagnistiziert Morbus Hodgkin im letzten Stadium. Wir, der Rest der Familie wollen deshalb versuchen unser Kreiskrankenhaus deshalb zu verklagen.

Anni

Wie lange hat man ungfähr MH, wenn mehrere Organe gleichzeit

Beitragvon Anni » 17.09.2003 23:03

Es sieht so aus als ob Dein Freund Morbus Hodgkin im Stadium 4B hat. Wie schon hier erwaehnt und in anderen Foren dokumentiert, ist diese Krebsart auch in diesem Stadium heilbar. Wenn ihr euch nun auf Klagen verlegt, werdet ihr viel Energie verschwenden, die andererseits besser angewandt werden koennte. Eine Fehldiagnose zu dokumentieren, kostet Geld und ist sehr sehr schwierig zu beweisen, Nur meine Meinung.

Susi

Wie lange hat man ungfähr MH, wenn mehrere Organe gleichzeit

Beitragvon Susi » 18.09.2003 10:01

Dafür müsstest du mal einen med. Experten befragen (evtl. Köln), ein kurzes Telefonat sollte darüber Klarheit bringen. Ansonsten rate ich dir vorab außerdem zu einer Rechtsberatung. Danach wirst du den Fall realistisch einschätzen können und beurteilen können, ob eine Klage überhaupt Chancen auf Erfolg haben kann.
Allerdings breitet sich MH sehr sehr schnell aus, da es sich dabei um eine Systemerkrankung (vgl. Leukämie) handelt. Es wäre also auch durchaus vorstellbar, dass MH sich in 6 Monaten so entwickelt. Vor etlichen Jahren galt MH als unheilbar und die Patienten verstarben innerhalb eines Jahres.
Ich kann eure Wut verstehen, aber jetzt sind Konzentration auf die Therapie und Vertrauen in die behandelnden Ärzte (plus Eigenverantwortung und Kontrolle) am wichtigsten. Das oberste Ziel für euch sollte die Heilung sein und nicht die Zuweisung von Schuld. Ihr habt nur begrenzte Kräfte, setzt sie sinnvoll ein.

elke

Wie lange hat man ungfähr MH, wenn mehrere Organe gleichzeit

Beitragvon elke » 18.09.2003 10:37

HAllo!

Auch ich verstehe Eure grenzenlose Wut seeehhhrrr gut!!!
Es ist einerseits die Wut auf die sheinbar unkompetenten Ärzte, andererseits vielleicht aber auch ein Stück weit Wut auf die Krankheit, auf das Schicksal...

Ich kann auch die Gedanken an Klage nachvollziehen, andererseits muß ich mich meinen Vorschreibnern anschließen....und meine Bedenken äußern...Ihr braucht wohl alle Kraft, um Deinen lieben Freund zu unterstützen, damit er möglicht bald wieder in Richtug gesund geht und es dann auch bleibt.

Ich möchte Dir eine kleine Geschichte erzählen:

Vor Jahren hatte ich, damals bereits 2 lebende Kinder und eine späte Fehlgeburt, scheinbar wieder eine Fehlgeburt.-Alles wurde routinemäßig abgehandelt, schaute nach schnellem "in Ornung bringen" aus...Einige Dinge kamen mir bei einem speziellen Arzt, der mich schon bei dr Fehlgeburt sehr fertig machte mit seinen wenig einfühlsamen Worten, sehr komisch vor, z.B. brauchte ich weder Zur Nachkontrolle noch zur Besprechung ins KH...
NAch 4 Wochen komischer Symptome und Schmerzen hats mir gereicht.-Ich bin wieder ins KH nur dieses mal zu einer Ärztin, die ich kannte.
Sie bemerkte, es stimmt wahrlich etwas nicht, aber konnte auch nicht auf anhieb sagen, was los sei, und bestellte mich 3 Tage päter wieder, bis dahin sollte ich MEdikamente nehmen.
2 Tage später: Ich war total am Ende, hatte unerträgliche Schmerzen, rief von der Arbeit aus im KH an, sollte sofort kommen...Eileiterschwangerschaft, und der Eileiter war an 3 Stellen zerplatzt, ich hatte mehr als 1/2 Liter Blut im BAuch, akute Lebensgefahr, Not-OP.
Wie im Schock hab ich das alles mitbekommen und nach und nach auch "überrissen", daß dieser Arzt von damals schlichtweg einen grob fahrlässigen Fehler gemacht hat.-Er hat den Befund, wo eindeutig drinnen stand, daß ich KEINE FEhlgeburt hatte und somit bestätigte, daß ich eine Bauchhöhlen oder Eileiterschangerschaft haben muß einfach ohne ihn zu lesen abgeheftet.-und hätt mich verrecken lassen...

Klagen?-Ja, hätte ich können und ich hätte vor jedem Gericht der Welt Recht bekommen!!!
Aber hätte ich dadurch weniger Schmerzen gehabt?-Hätte ich dadurch meinen so verlorenen Eileiter und Teil der Fruchtbarkeit wiedebekommen???
Hätte ich die Möglichkeit gehabt, mich auf meine Genesung zu konzentrieren und das Geschehene zu verarbeiten????
NEIN!!!!

Und so habe ich darauf verzichtet und lieber unter den anderen Ärzten "Aufklärungsarbeit betrieben" und erwirkt, daß das "Ablagesystem" verändert wurde und so etwas nie wieder passieren kann...
...das hat mir auf lange Sich mehr geholfen, damit umzugehen, als wenn ich Geld auf mein konto bekommen hätte und er nicht mehr praktizieren könnte.-Und immer wird er ja nicht falsch handeln...


Und ganz nebenbei fällt mir noch ein, daß bei der MH-Diagnose meines Freundes das Krankenhaus sich beim CT vermessen hat und den Medistinaltumor mit 4 statt 8 cm angegeben hat...Dadurch kamen wir erst am vermeintlichen Ende der Chemo drauf, daß erin einem weiteren Stadium ist (3) und noch zusätzliche Chemos machen muß...


Ob Ihr klagt, oder nicht, kann keiner außer Euch entscheiden!!!
Ihr müßt wohl das tun, was für Euch das Richtige ist, was Euch "inneren Frieden" gibt.

Dringend möchte ich Euch raten, ein kompetenteres KH zu suchen, was Ihr vermutlich schon gemacht habt.-Und dort dann mal mit aller Kraft schaut, daß Ihr versucht das Umfeld zu bieten, in dem Dein Freund gesund werden kann!!!

Von ganzem Herzen alles Liebe!!!!!

Elke


P.S.: Vielleicht hätt ich die kange Geschichte nich posten sollen, sondern per mail schicken, aber andererseits denk ich, vielleicht überlegt noch jemand mal zu klagen und kann Gedankenanregungen brauchen, auch wenns nur meine eigentlich wenig bedeutende Sichtweise ist.

Nicole

Wie lange hat man ungfähr MH, wenn mehrere Organe gleichzeit

Beitragvon Nicole » 18.09.2003 18:17

Ich habe dieses Jahr im März die ersten
Anzeichen von MH entdeckt. Den Mediastinaltumor haben dann die CTs gezeigt. Während dem Staging ist genau dieser Tumor so gewachsen, das er von aussen sichtbar wurde. Die Ärztin war auch ganz geschockt wie schnell der gewachen ist.Mir ist dadurch bewußt geworden wie schnell so ein Tumor wachsen kann.
Ich habe mich nie gefragt warum ich, ich habe es akzeptiert und mich auf die Heilung konzentriert.
Viele liebe Grüße Nicole

stufer

Wie lange hat man ungfähr MH, wenn mehrere Organe gleichzeit

Beitragvon stufer » 19.09.2003 18:20

Hallo Helene.
Ich bin mit Sicherheit kein grosser Fan von Ärzten. Aber bei meiner Diagnose sagte man mir, dass man die Ausbruchkriterien für MH nicht genau lokalisieren kann.
Man vermutet allerdinggs u.a. auch verschleppte oder starke Entzündungen. Und die ist ja leider auch in Eurem Fall gegeben.
Auch ich hatte Milztotalbefall und starken Leberbefall. War Stadium 4b und habe dann an der Kölner Studie teilgenommen, bin als Remission seit einem Jahr unterwegs und vermisse meine Milz nicht.
Euch wünsche ich für die zukunft alles Gute und viel Kraft und natürlich ein "HAPPY END".


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