Der Alltag nach MH

Forum für alles, was in irgendeiner Weise mit Morbus Hodgkin zu tun hat. Dieses Forum soll in erster Linie aktuell Betroffenen helfen.

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Stufer

Der Alltag nach MH

Beitragvon Stufer » 15.09.2003 20:23

"Hallo Leute.
Nach überstandener MH IVb (8 BEACOOP; 4*eskaliert und 4*basis ohne Bestrahlung) geht es mir aus medizinischer Sicht richtig gut.
Leider macht nur mein Kopf da irgendwie nicht mit. Immer kurz vor den Kontrolluntersuchungen fange ich an, mir irgendetwas einzubilden. Angefangen von Schwindelgefühlen, Schmezen an inneren Organen, herzbklemmungen und Atemnot habe ich so ziemlich alles im Programm.
Ergeht es Euch auch so, oder ähnlich?
Möchte nur wissen ob ich zum Psychologen muss.
Euch allen alles Gute
Stufer"

Nicki

Der Alltag nach MH

Beitragvon Nicki » 15.09.2003 21:05

Hey Stufer,

mir gehts ähnlich. Habe das gleiche Stadium und die gleiche Behandlung wie Du gehabt und gehe Anfang Oktober zur 2. Nachuntersuchung.
Ich hatte Lungenbefall, der schon nach 4x Chemo weg war. Aber er war vorher nur auf den CTs zu sehen und nicht auf den Röntgenbildern, so dass ein dortiges Rezidiv nur alles halbe Jahr zu erkennen wäre, da nur dann die CTs gemacht werden. Seitdem mir bewusst geworden ist, dass das also die Stelle in meinem Körper ist, wo ich nicht mit einem kleinen Arztbesuch alles mal eben abchecken kann, meine ich auch meine Lunge irgendwie zu spüren. Bietet sich ja auch als kleine Psychofalle an.
War auch schon beim Arzt deswegen, es wurde aber nichts festgestellt.
Ich versuche jetzt, mich da nicht verrückt zu machen, da ich denke, dass eine solche Unsicherheit ganz normal ist. Das Vertrauen in die Selbstverständlichkeit der eigenen Gesundheit ist ja durch die Krebsdiagnose massiv erschüttert worden. Und ich merke bei mir, dass ich das Vertrauen noch nicht wiedergewonnen habe.
Für mich gehört diese Unsicherheit/Angst aber erst in therapeutische Behandlung, wenn sie mein Leben irgendwie einschränken, z.B. mich lähmen, würde. Das tuts aber nicht, also behalte ich das ganze erstmal "normal" im Auge.

Hoffe, das hilft Dir weiter.

Liebe Grüße,
Nicki

Anni

Der Alltag nach MH

Beitragvon Anni » 15.09.2003 23:30

Hallo Ihr Zwei
3B schon 3.5 Jahre hinter mir, Catscan im Oktober ( nach meiner Rueckreise von Deutschland-lebe in USA) . Fuer mich ist es immer eine grosse seelische , emotielle Tortour, und ich glaube nicht, dass sich daran etwas aendert.

Claudia

Der Alltag nach MH

Beitragvon Claudia » 16.09.2003 07:30

Hallo,

mir geht es genauso, bilde mir ständig irgendwelche Sachen ein, von Atemfunktionsstörungen über Herzschmerzen etc.
Ich habe eine Frage an Nicki: Ich hatte zwar nichts an den Lungen, aber da ich als Atemprobleme habe wollte ich mal wissen ob Du was gemerkt hast an den Lungen als dort noch was war (Kurzatmigkeit etc.)?
Ich denke dass es bei mir zwar nur Einbildung ist, aber sicher ist sicher. Danke für die Antwort.

stufer

Der Alltag nach MH

Beitragvon stufer » 16.09.2003 16:29

Aloha Nicki.
Bin man so ziemlich froh, dass ich nicht der einzige bin. Kam mir schon total bescheuert vor.
Ich will mal nur hoffen, dass sich das mal irgendwann erledigt.
Diese ständige Panik, dass man sich für immer hier verabschieden muss, und das so früh, zermürbt doch heftig. Vielen Dank für Dein Statement und alles Gute für die Zukunft
Stufer

Nicki

Der Alltag nach MH

Beitragvon Nicki » 16.09.2003 22:47

Hey Claudia,

ne, Kurzatmigkeit oder Lungenschmerzen o.ä. habe ich gar nicht gespürt.
Ich bin zum Arzt gegangen, weil ich plötzlich (von einen Tag auf den anderen) so krasse Hustenflashs bekommen habe, dass ich über der Kloschüssel hing. Nebenbei hatte ich seit einer Woche einen dicken Lymphknoten-Knubbel in der Halsbeuge.
Ich weiss aber nicht, ob der Husten jetzt von dem Lungenbefall und/oder von den Tumoren im Mediastinum gekommen ist.
Insofern weiss ich schon, dass es nichts aussagt, wenn ich jetzt meine Lunge "spüre". Alles Psychisch!

Manuela

Der Alltag nach MH

Beitragvon Manuela » 17.09.2003 14:12

Hallo zusammen,
auch bei meinem Mann, der erstmals im April 2000 erkrankte, und anschließend als geheilt galt, war vor den Nachuntersuchungen immer ein "komisches" Gefühl da. Bei mir aber auch, man hat immer gefiebert, bis man nach der Untersuchung das ok bekommen hat.
Leider ist jetzt doch ein Rezidiv aufgetreten und er muss sich einer Hochdosis-Chemo unterziehen. Aber das schaffen wir auch noch. Viele Grüße

Silvia

Der Alltag nach MH

Beitragvon Silvia » 18.09.2003 12:06

Hallo !
Deine Mail hätte von mir kommen können.
Diese Gefühl vor der Nachsorge habe ich selbst nach 2 Jahren ohne Rezidiv noch.
Schlaflose Nächte, Angstgefühle bis hin zur Panik, eingebildete Krankheitsgefühle --> alles nichts neues für mich.
Dieses Gefühl geht dann erst wieder weg, wenn ich es von meinem Doc schriftlich habe, dass alles o.k. ist.
Was vor zwei Wochen der Fall war.
Jetzt kann ich bis kurz vor Weihnachten unbeschwert leben, dann kommt die Angst zurück.
Vielleicht wird sich das nie geben, denn ich denke, wir (die Betroffenen) haben einfach zu viel mitgemacht, oder ?
Mir hilft es immer sehr, wenn ich mit jemanden über meine Gefühle sprechen kann. Solltest du mal probieren.
Oder wenn niemand da ist, vertraue ich meine Gedanken einem Tagebuch an. Dann sind die Gedanken "ausgesprochen" und schwirren nicht mehr im Kopf herum.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute,
Silvia

andrea

Der Alltag nach MH

Beitragvon andrea » 25.09.2003 22:09

Hei stufer!
Da muß ich silvia schon recht geben . Das hätte auch von mir kommen können!
Ich denke meine Lympfdrüsen sind angeschwollen und ich bin total abgespannt aber es het sich noch nie bestätigt.Ich dachte schon ich wäre die Einzige!
Liebe Grüße Andy.


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