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Petite*

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Beitragvon Petite* » 18.02.2006 18:46

Hallo liebe Leser,

ich nerve euch wieder mal mit einem Artikel aus der Apotheken-Umschau. Es passt zum aktuellen Thema Bestrahlung.

" Halbe Dosis, voller Effekt
Hodgkin- Lymphom- Mediziner erforschen, wie sie die Krankheit mit weniger Nebenwirkung behandeln können

Nicht selten geht es rau zu in der Medizin, etwa dann, wenn Patienten und Ärzte es mit einem tödlichen Gegner zu tun haben: dem Krebs. Das Hodgkin-Lymphom ist eine Form von Lymphdrüsenkrebs, bei der sich die harten Bandagen ausgezahlt haben. Kam die Diagnose noch vor wenigen Jahrzehnten einem Todesurteil gleich, lässt sich die Krankheit heute bei 80 bis 90 Prozent der Betroffenen heilen- mit der gebündelten Kraft von Chemotherapie und Bestrahlung.
Doch die gute Quote hat ihren Preis: Atemstörungen, Unfruchtbarkeit oder sogar neuer Krebs sind mögliche Folgen der Therapie. Kölner Mediziner überprüfen daher, wie sich gute Heilerfolge auch mit weniger Nachteilen erzielen lassen.

Sanftere Therapie im Frühstadium

'Patienten in einem frühen Stadium der Krankheit erhalten mit halbierter Strahlendosis eine ebenso wirksame Behandlung', berichtet Professor Rolf-Peter Müller, Direktor der Klinik für Strahlentherapie der Universität Köln. Zu diesem Ergebnis ist er nach der Auswertung einer neuen Studie gelangt.
Für den praktischen Einsatz empfehlen möchte Müller die Bestrahlung 'light' aber noch nicht. Die Beobachtungszeit sei bislang zu kurz, um mögliche Spät-Rückfälle sicher auszuschließen. Dass sich die Fläche der bestrahlten Körperregion kleiner halten lässt als bisher üblich, kann der Mediziner jedoch bereits aus sienen Daten ableiten. 'Dadurch gerät empfindliches Gewebe wie zum Beispiel die weibliche Brust meist gar nicht mehr in das Strahlenfeld', betont Müller.
Ein erhöhtes Risiko, später Brust- oder Schilddrüsenkrebs zu bekommen, trugen Hodgkin-Erkrankte bisher, wenn ihre vom Krebs befallenen Lymphknoten großflächig bestrahlt wurden. Diese Maßnahme bevorzugten die Mediziner noch vor zehn Jahren zumindest im Frühstadium der Krankheit, wenn erst einzelne Lymphknoten, meist in der Halsregion anschwellen. Die Strahlen zerstören die bösartigen Immunzellen zwar schnell, doch leidet unter dem Beschuss auch umliegendes gesundes Körpergewebe. Folge: Entzündungen von Speiseröhre und Lunge, schlimmstenfalls mit bleibenden Narben, oder Tumore, die Jahre später auftreten können. 'Die Nebenwirkungen weiter zu reduzieren ist seit Jahren das Hauptanliegen der Hodgkin-Forschung', sagt Professor Peter Huber vom Deutschen Krebsforschungszentrum.
Mehr Informatioen zu diesem Thema finden Sie im Internet unter www.lymphome.de "

Ist denn 30GY bereits die halbierte Strahlendosis? Wie großflächig wird denn heute noch bestrahlt? Ich dachte, die bestrahlen nicht mehr so großflächig.
Was denkt ihr?

Liebe Grüße!

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Annette
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Beitragvon Annette » 18.02.2006 18:54

hi petite,

klingt sehr interessant!

bei meinem nhl ist die momentane "niedrigste" stufe anscheinend 30gy, 40 würde der strahlenarzt "lieber nehmen" - so in der art "sicher ist sicher" und in meinem bestrahlungsfeld liegen leider herz, lungen, schilddrüse, brust- welche spätfolgen also kommen können kann man sich denken...

was ich vergessen hab zu fragen bei meinem "strahlentermin" war folgendes: wieso ist das bestrahlungsfeld noch so groß wenn mein knoten im mediastinum nur mehr ca. 3cm beträgt :?
Willis Carriers Zauberformel:

1. Frage dich: Was könnte als Schlimmstes passieren?
2. Sei bereit, dies notfalls zu akzeptieren.
3. Dann mach dich in aller Ruhe daran, es nach besten Kräften zu ändern.

Petite*

Beitragvon Petite* » 18.02.2006 19:23

Bei lagen die Schilddrüse, Lunge und die Brust im Bestrahlungsfeld...glaube das Herz auch ein bisschen. Die sagten mir auch was von Lungenfibrose, die man aber kaum bemerkt, es sei denn ich sei hochleistungssportlerin.
abgesehen von Hautproblemen habe ich bisher keine langzeitfolge der bestrahlung. die radiologen wollen mich auch immer persönlich noch mal zur nachsorge sehen, aber das dauert immer nicht so lang.
40gy, hmm, ich stelle mir diese entscheidung schwer vor. gibt es denn dazu keine konkreten thesen, die besagen, dass bei nhl die bestrahlung so und so sein muss?
also bei mh ist es ja so, dass die bestrahlung sich teilweise gut bewährt hat. eine aussage vom radiologen hab ich noch genau im kopf: das rückfallrisiko vermindert sich durch die bestrahlung. das war auch das arguement, was mich bestärkt hat die bestrahlung noch zu machen.
ich wünsche dir dass du den richtigen weg einschlägst.
lg

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Beitragvon paulanni » 18.02.2006 19:28

Ich habe den Artikel auch gelesen, fand ihn auch recht interessant, es hätte m.E. aber noch ausführlicher dargestellt werden können.

Fred als "Urgestein" schrieb, daß er noch mit 60 Gray bestrahlt wurde, also von daher hat sich ja schon was getan. :)

Und die Forschung ist bei Krebs ja sehr hinterher, in ein paar Jahren hat sich sicher schon wieder viel getan.

Klar sind die Nebenwirkngen bisher noch recht hoch, aber ich habe lieber den Spatzen in der Hand , als die Taube auf dem Dach. :wink2:

LG Sandra
Positiv denken - für meine Kinder Paul + Anne und natürlich für meinen Mann.

vergr. Lymphknoten Ende 05/2005 entdeckt, ges. Diagnose am 09.11.2005 Stadium IIa
Therapie 4xBEACOPP am 08.02.2006 beendet, Bestrahlung ab 16.03.06 - 05.04.06

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Annette
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Beitragvon Annette » 18.02.2006 19:43

paulanni hat geschrieben:Klar sind die Nebenwirkngen bisher noch recht hoch, aber ich habe lieber den Spatzen in der Hand , als die Taube auf dem Dach. :wink2:

LG Sandra


hi sandra,

jo ich auch- wenns denn dann auch wirkt das zeug- aber es kann ja auch in die hose gehen und für die katz gewesen sein :?

@petite:

hautprobleme? hat der strahlenarzt nixe gsagt- er meinte sogar (auf meine frage was mit verbrennungen usw. ist), daß es da nix gibt HA HA HA

hmm obs da bestimmte thesen gibt weiß ich nicht, anscheinend ist eben 30 die untergrenze in meinem fall

ja die entscheidung ist schwer- aber was im leben ist schon einfach!

lg annette
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Petite*

Beitragvon Petite* » 18.02.2006 19:56

Ich habe keine Verbrennungen gehabt, aber ich habe manchmal extrem trockene und juckende Haut am Hals. Und bei Reibung z.B. bei einer Massage reagiere ich auch empfindlich. Ich weiß nicht, ob es unbedingt mit der Bestrahlung zu tun hat.
Wichtig ist, dass die bestrahlten Stellen mit ganz viel Fett gepflegt werden muss, aber erst hinterher.
Aber die Bestrahlung ist doch nicht für die Katz, denke ich. Steht es denn nicht fest, dass sie auf jeden Fall die Krebszellen abtötet? Es steht nicht fest, ob die Bestrahlung reicht, oder sehe ich da etwas falsch?

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Annette
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Beitragvon Annette » 18.02.2006 20:36

naja meine onkologin sagte mir schon, daß es sein kann, daß die bestrahlung nicht hilft :?
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Beitragvon Sonnenkälbchen » 19.02.2006 14:25

@ Annette:
Bei der Chemo hätte es doch aber auch sein können das die nicht hilft. Und die haste doch auch gemacht?! Klar da war keine Zeit zum Nachdenken weils dir schon sehr schlecht ging aber wölltest du, dass es eventuell wieder so schlimm wird??

es ist eine verdammt schwere Entscheidung aber ich kann nur sagen, dass ich trotz Nebenwirkungen froh bin es gemacht zu haben.
MH IIa mit RF, 6xABVD bis 12. `05 Bestrahlung 30 Gy ab 01.02.2006
Schatten, die auf unser Leben fallen, sind nichts anderes als ein sicheres Zeichen dafür, dass es irgendwo ein Licht geben muss, das es sich zu suchen lohnt.


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