Leben nach MH

Forum für alles, was in irgendeiner Weise mit Morbus Hodgkin zu tun hat. Dieses Forum soll in erster Linie aktuell Betroffenen helfen.

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Ina

Leben nach MH - Immunsystem

Beitragvon Ina » 13.08.2001 19:47

Bin gestern eine Stunde Fahrrad gefahren. Hatte es endgültig satt, nur still dazusitzen. Habe es, glaub ich, ein wenig übertrieben, ich war nämlich danach total erledigt. Aber wenigstens habe ich jetzt das Gefühl,mich endlich mal wieder bewegt zu haben, und mir geht's auch gut, ist also nichts passiert. Auf alle Fälle lasse ich das aber jetzt erstmal sein und habe mir aber vorgenommen, jetzt regelmäßig ungefähr eine Stunde zu laufen. Nächste Woche Dienstag ist dann meine letzte Bestrahlung, dann werde ich endlich wieder anfangen, Inlineskaten zu gehen.
Hast du eigentlich dann nocheinmal einen Belastungstest gemacht? Hast du wieder die volle Kondition? Und wie bist du zum Reiten gekommen? Habe mir nämlich auch schon überlegt, damit anzufangen, auch wenn ich mit 20 sicher schon etwas alt bin. Aber wenn ich das mit der Krankheit auf die Reihe gebracht habe, dann schaffe ich das auch.

Susi

Leben nach MH - Immunsystem

Beitragvon Susi » 14.08.2001 10:42

"Nach der Bestrahlung habe ich auch noch nicht sofort richtig angefangen. Hab erst noch die Ergebnisse des definitiven Restagings abgewartet. Das dauerte so 4 Wochen. In der Zwischenzeit habe ich leichten Sport betrieben. Nach ca. 4 Wochen hab ich beim Hausarzt eine Lungenfunktionsprüfung und ein Belastungs-EKG gemacht. Beide Funktionen waren vermindert, aber im Prinzip o.k. Mein Hausarzt riet mir zum Sport. Na, und dann gings los! Meine Kondition ist nach 4 - 5 Monaten besser als je zuvor. Ich laufe meine 5km in 35 Minuten, schwimme eine Stunde, fahre Inliner, könnte stundenlang reiten.
Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen, die Kondition kommt wieder. Wenn ich denke, dass ich zwischen Chemo und Bestrahlung versucht habe joggen zu gehen und nach 5 Minuten aufhören musste, weil ich einfach nicht mehr konnte und jetzt knapp ein halbes Jahr später...
Mit 12 habe ich angefangen zu reiten, habe dann gut 4 Jahre pausiert (Pubertät und so ;-)) und mit 20 (Beginn meines Studiums) im Rahmen des Hochschulsports wieder angefangen. Wenn du dich dafür interessierst, fang an damit. Klar, du wirst länger brauchen diesen Sport zu lernen als ein Kind, aber ich kenne eine 65jährige Dame die sich einen Kindheitstraum erfüllte und mit dem Reiten begann. Für mich ist es die pure Entspannung - ich vergesse beim Reiten und bei der Arbeit mit den Pferden überhaupt jeden Stress. Was gibt es schöneres als über Stoppelfelder zu galoppieren - in solchen Sekunden sind alle Sorgen einfach verflogen."

Yvonne

Leben nach MH

Beitragvon Yvonne » 10.09.2001 21:37

"Hallo Ina,ich habe diese HP von Axel und somit das Forum erst vor kurzem entdeckt. Zum Leben nach MH kann ich nur mitteilen (zwischenzeitlich habe ich meine 4. Nachsorge erfolgreich hinter mir), daß ich jetzt meine Prioritäten anders verteilt habe; mir geht es damit richtig gut. Ich nutze meine freie Zeit intensiver, gehe schwimmen, in die Sauna unf treibe regelmäßig Sport (Fitnesstudio, Fahrrad). Zu Deiner Frage, was die Anfälligkeit gegenüber Infekten angeht, habe ich vor 3 Wochen meine erste Erkältung (Husten, Schnupfen)nach Beendigung der Therapie in 09/00 gehabt. Diese war, auch Dank der regelmäßigen Sauna, innerhalb von 3 Tage wieder verschwunden. Sauna kann ich nur empfehlen. Man ist auch nach der Therapie nicht mehr oder minder anfällig für solche Infekte. Richtige Ernährung und ausreichend Bewegung und frische Luft beugen diese Sachen vor. Aber nichts desto trotz, sollte man, gerade kurz nach Beendigung der Therapie, sehr vorsichtig sein. Da ich meine 4. NS hinter mir habe, kann ich mich Deiner Anmerkung, hinsichlich des flauen Gefühls vor den Nachuntersuchungen, nur anschließen. Dieses Gefühl wird uns wohl noch einige Zeit begleiten. Es ist einfach die Ungewissheit, die einem zu schaffen macht. Dazu kommen die Gedanken an die bereits überstandene Chemo + Nebenwirkungen, die einem sofort wieder
durch den Kopf schießt und die Angst wieder betroffen zu sein. Ich weiß jetzt nicht, in welchem Stadium du bist oder mittlerweile warst - bei mir selbst wurde in 02/00 Stadium IIa diagnostiziert - aber für mein Stadium gibt es, laut Kölner Studie, eine Heilungschance von über 95%. Also immer positiv denken und nach vorn schaun. Das Leben ist so schön.
Es grüßt Dich Yvonne.
"


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