Vincristin einfach weglassen?

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Mary_Beiring@web.de

Beitragvon Mary_Beiring@web.de » 11.09.2004 11:30

Hi!

Ich weiß ja nicht. Wenn ich all das lese macht mich das schon ein wenig nachdenklich. Mich hat man nie gefragt ob ich das Vincristin absetzen möchte und das obwohl meine Füße und Hände schon fast vollständig gelähmt waren. Man hatte mich nur gefragt ob ich statt des Vincristin ein Ersatzmedikament(ich glaub Velbe) haben möchte das so ähnlich ist. Aber mir wurde sofort dazu gesagt das ich damit ein erhöhtes Risiko eingehen würde, später vielleicht doch ein Rezidiv zu bekommen, weil es halt nicht so effektiv ist.Ich hab dann schließlich die Therapie mit Vincristin fortgefahren. Deswegen wundert es mich das einige Ärzte sagen das man das einfach weglassen kann. Dann fühl ich mich doch so schon wohler das ich weiß das ich alles dafür getan hab, obwohl ich heute 2Jahre nach Ende der Therapie immer noch Teillähmungen in den Füßen hab, und Feinmotorikstörungen in den Händen.Tut mir leid dir das so zu schreiben, aber das sind meine Erfahrungen.
Ich hoffe dein Freund trifft die richtige Entscheidung!

Gruß

Mary

Kirlew

Beitragvon Kirlew » 12.09.2004 02:10

Hallo Mary!

Von einem solchen Ersatzmedikament wurde uns gar nichts erzählt.
Tja, so nen bißchen Restskepsis bleibt bei mir auch, aber mein Freund hat sich jetzt entschieden Vincristin abzusetzen.
Hoffen wir also das Beste.

Ich drück dir die Daumen, dass bei Dir irgendwann (möglichst schnell) alles wieder normal wird!

Alles Liebe,
Kirsten

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Eva
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Beitragvon Eva » 13.09.2004 00:53

Also: Jedes Zystotatika greift ja in ein bestimmtes Stadium der Zellteilung ein. Von daher kann ich schon verstehen, dass man es weglassen kann, wenn die Nebenwirkungen zu stark sind. Aber dass sich daher der Erfolg mindert, das glaub ich nicht - denn jede Zelle befindet sich irgendwann in dem Stadium, in dem die anderen angreifen, von daher...

Liebe Grüße

Eva

alty
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Beitragvon alty » 13.09.2004 16:18

Seid mir gegruselt,
tja Eva - alles schön und gut,aber wenn es wirklich so sein sollte,verstehe ich nicht,warum man ein Medikament verabreicht,von dem man von vornherein weiß,daß es erhebliche Nebenwirkungen hat. Wenn das Weglassen des Vincristins keinen Einfluß auf den Heilungserfolg haben soll,dann kann man es doch gleich aus dem Chemoplan streichen und somit die Patienten von diesen doofen Nebenwirkungen verschonen.
Ich denke,daß die Kombination der verschiedenen Zellgifte optimal zum Heilungserfolg führt. Natürlich greift jedes Medikament in ein anderes Stadium der Zellteilung ein,aber wenn wirklich auch nur eine Tumorzelle den Cocktail ohne z.B. Vincristin überlebt,ist das eine Zelle zu viel. Und da wäre es doch besser,wenn dieses Vincristin zur Stelle ist,um dieser letzten verschissenen Mörderzelle den Garaus zu machen.
Wie ich schonmal sagte,auch wenn sich die Heilungschance "nur" um 1% erhöhen sollte,würde ich die Nebenwirkungen auf mich nehmen,natürlich wenn diese selbst nicht lebensbedrohlich wären.

Selbstverständlich muß das jeder für sich selbst entscheiden,aber eine Krebstherapie ist nun mal kein Spaziergang.
Jedenfalls wünsche ich allen,die in der Chemo stecken oder diese noch vor sich haben,mit oder ohne Vincristin einen maximalen Heilungserfolg und wenige Nebenwirkungen.

Bis später - Gruß Alty


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