Grippenschutzimpfung während der Chemo

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ELF
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Grippenschutzimpfung während der Chemo

Beitragvon ELF » 09.11.2006 12:03

Hallo zusammen,

MH hat leider meine Ehefrau erwischt. :( Sie bekommt 4 x ABVD u. 30 Gray Strahlung. Die hälfte haben wir nun geschafft.

Wir haben uns überlegt sie gegen Grippe impfen zulassen? Was denkt ihr drüber?

Außerdem hat Sie seit dem letzten Chemo überall schmerzen sagt sie, also Rücken, Beine, Knie usw. hat das jemand von euch auch gehabt? Kann man was dagegen tun? Please HELP

Vielen Dank schonmal für eure antworten!

PS: Lob an die Admins, wirklich super informative Website :lol:

Viele Grüße
ELF

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Beagle
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Beitragvon Beagle » 09.11.2006 12:21

Hallo ELF!

Also während der Chemo impfen kommt meines Wissens nicht so gut, weil ja das Immunsytem runtergefahren ist und die Impfung gar nicht greifen kann. Wenn ihr es unbedingt wollt, besprecht das auf alle Fälle mit eurem Onkologen.

Wegen der Schmerzen kann ich dir leider nicht weiter helfen. Bekommt sie denn Neupogen (bin mir nicht sicher, ob man das bei ABVD bekommt)? Das macht nämlich Knochenschmerzen.

SG
Line
Mein Mann: 10/2006, MH IIIA nod.skler.
10/06 - 04/07: 4xBEACOPP esk. + 4xBEACOPP basis, keine Bestrahlung
nach 2. Zyklus: CT: Rückgang, PET: negativ
Restaging 05/07: CT: weiterer Rückgang, PET: negativ
6.NU 10/09 alles ok!
2013 - Abschlußuntersuchung - alles ok

Go home, Lymphom!

ELF
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Beitragvon ELF » 09.11.2006 12:32

Servus Beagle,

ja du hast recht, mal sehen ob wir es machen. Onkologen hatten wir gefragt, er hatte zumindest nich nein gesagt!

Keine Ahnung ob sie Neupogen bekommt!!?!? Ich weiß nicht mal was das ist ! :shock:

Gerade mal eine andere Frage wie viele Session sind eigentlich 30 Gray Bestrahlung? 15 oder?
betroffen ist meine Ehefrau,
diagnose 09/2006 MH Stadium 2A mit RF,
4 x ABVD, 30 Gray Strahlung
23.09.2008 Rezidiv
3xDHAP
3xDexa BEAM
1xHochdosischemo (+ eigene Stammzellen transplantation am 06.05.2009)
09/2009 2. Rezidiv
2xIGEV
2xBedamustin Mono.
Allogene Transplantation noch offen...

Noddie
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Beitragvon Noddie » 09.11.2006 12:45

Hallo Elf,
also Grippeschutzimpfung hat mein Onkologe abgelehnt.
Neupogen gibt es wenn die Leukos meist unter 800 sind, bei ABVD aber selten.
Habe bei Chemos auch massive Knochenschmerzen gehabt, erklären konnte man mir die auch nicht,durfte aber Paracetamol nehmen.
Waren auch immer nur so 3 Tage.
Bestrahlung sind meist 15 Tage a 2 Gray.
Hoffe Ihr besteht den REst gut.
Alles liebe
Ulli

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PARTYSAN
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Beitragvon PARTYSAN » 09.11.2006 13:22

also impfen würde ich weg lassen.....
hat mir auch jeder arzt von abgeraten. soweit ich weiß funktionieren impfen als abhärtung..... es wird eben ein stoff in geringer menge gespritzt, um den körper auf diesen stoff zu gewöhnen. wenn dann was richtiges kommt, weiß der körper schon wie er gegen ankommt.
wenn aber der körper so schwach ist, könnte es sein das selbst die impfung zu stark ist und die krankheit sogar durch die impfung ausbrechen kann.

ich mein zumindest das so mal aufgeschnappt zu haben. falls da was nicht dran stimmen sollte, bitte berichtigen :?

gruß Marc
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C.C.
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Beitragvon C.C. » 09.11.2006 21:18

Hallo ELF,
Grippeimpfung wohl eher nach der Therapie. Unbedingt mit Onko abklären. Neupogen bekommt Deine Frau übrigens nicht. ABVD=Abk. (A, hab ich vergessen) aber Bleomycin, Vinblastin u. Doxorubicin. Ansonsten, Kopf hoch!!! Alles Gute, C.C.

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Michi
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Beitragvon Michi » 09.11.2006 23:39

Hallo ELF,

Grüß Dich erst mal!

Die Knochenschmerzen hatte ich auch immer....siehe auch hier.
30 Gy Bestrahlung gibt's entweder in 15 oder 17 Tagen. Das sind immer Werktage, an Wochenenden ist Bestrahlungspause.

Deiner Frau und Dir wünsch' ich weiter guten Mut bei der Therapie!
Liebe Grüssle,
Michi
Diagnose Mai 2005: MH Stadium IIa, kein RF; Therapie mit 2xABVD + 30 Gy Bestrahlung. 26.9.05: FERTIG!!!!!
seither alle Nachsorgen: OK!

Elisabeth
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Beitragvon Elisabeth » 10.11.2006 09:06

Das Thema
Grippeschutzimpfung

hatten wir schon ganz oft.

Bitte in der Suchfunktion "Impfung" eingeben.

Elisabeth
1993 MH 2A (7. Schwangerschaftsmonat), Bestrahlung (50gy) und Splenektomie
11/2003 Rezidiv 2A, 3X ABVD, HD Cyclophosphamid, vorsorgliche Stammzellsammlung, 2X BEACOPP, Bestrahlung
12/2004-2005 mehrmals Verdacht auf Frührezidiv nach PET
08/2015 alles ok
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=778

Quasi1106
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Beitragvon Quasi1106 » 22.11.2006 20:09

hallo,
habe von meinen onkologen sofort die zustimmung zur grippeimpfung bekommen. bedingung war nur, die leukos müssen stimmen und es muß ein totimpfstoff sein.
habe die impfung während des zweiten ABVD zyklus bekommen und keinerlei nebenwirkungen bekommen.

Gatan
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Beitragvon Gatan » 22.11.2006 22:31

Hallo zusammen,

ich habe vor kurzem mit jemandem darüber diskutiert, warum man nach einer Chemo öfter krank wird. Er vermutete, dass durch die Chemo die sogenannten Gedächtniszellen (weiße Blutkörperchen), die ein Antigen "wiedererkennen" sollen, durch die Chemo zerstört werden und dadurch die Immunisierung wieder verloren geht. D.h. wenn ich mal Masern hatte und dazu Gedächtniszellen gebildet habe, jedoch ne Chemo hatte und alle meine Gedächtniszellen hinüber sind, kann ich auch wieder erkranken. Dann wäre es ja fast auch unsinnig, sich impfen zu lassen, oder? :shock:

Grüße
Diagnose: großzellig diffuses B-NHL, Stadium IA E, Nov 05, 8 mal R-CHOP (21tägig), seit Mai 06 ohne Befund, Nachsorgeuntersuchungen im August und Dezember 06 in Ordnung

Elisabeth
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Beitragvon Elisabeth » 23.11.2006 08:51

Hallo,

die "Erinnerung" der Abwehrzellen an eine vorhergehende Impfung oder durchgemachte Infektion ist normalerweise erst nach einer Hochdosischemo mit Stammzelltransplantation mehr oder weniger weg.
Bei ABVD oder BEACOPP bleibt den Zellen noch genügend "Erinnerungsvermögen"

Hier noch ein Auszug aus dem Ärzteblatt-Online:



STICHWORT
Impfen bei Tumorpatienten
Wegen ihrer eingeschränkten Immunfunktion sind Tumorpatienten durch Infektionskrankheiten stärker gefährdet als Gesunde. Von möglichen Schutzimpfungen profitieren sie daher besonders. Sie können dabei problemlos mit allen Totimpfstoffen (Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Hepatitis B) geimpft werden. Besonders empfohlen werden die Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken. Aufgrund der Immunsuppression durch die Therapie kann der Impferfolg allerdings vermindert sein oder ausbleiben.

Es sollte daher möglichst bereits vor einer onkologischen Therapie geimpft werden. Dann ist eine Impfung auch mit Lebendvakzinen (Masern, Mumps, Röteln, Varizellen) möglich. Bei Chemotherapie oder Immunsuppression sind Lebendimpfstoffe kontraindiziert. Zu beachten ist, daß Masern oder Varizellen für Tumorpatienten lebensgefährlich sein können. Nach Abschluß der vollständigen onkologischen Therapie ist eine Impfung bei Patienten in Remission (nach zwölf Monaten) auch mit Lebendimpfstoffen möglich, wenn die Leukozytenzahl über 1500 / ml liegt.

Die Ständige Impfkommission plädiert für einen umfassenden Impfschutz. Alle zugelassenen Impfstoffe seien bei onkologischen Patienten mit nicht eingeschränkter Immunfunktion genauso sicher und wirksam wie bei Gesunden. (hub)
1993 MH 2A (7. Schwangerschaftsmonat), Bestrahlung (50gy) und Splenektomie

11/2003 Rezidiv 2A, 3X ABVD, HD Cyclophosphamid, vorsorgliche Stammzellsammlung, 2X BEACOPP, Bestrahlung

12/2004-2005 mehrmals Verdacht auf Frührezidiv nach PET

08/2015 alles ok

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=778

dumdidum
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Beitragvon dumdidum » 23.11.2006 09:26

Hallo!

Also das mit den schmerzen war bei mir die ersten Tage nach der CHemo so :-) Es war erträglich aber sehr unangenehm!

Ich habe bis jetzt immer ein Aufbaumittel für weiße Blutkörperchen bekommen. Neulasta hieß die Spritze :-) Ohne Rezept aber Schweineteuer (ca. 1000 €) mit Rezept 5 € :-)

Ich war nie krank also denk ich hat es geholfen (da ich ja doch in eine Zeit reingerutscht bin, wo viele Krank sind).


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