Erektionsstörung

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lorenzmatter
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Erektionsstörung

Beitragvon lorenzmatter » 15.06.2009 10:42

Hallo zusammen
Es ist zwar eine unangenehme Frage in einem öffentlichen Forum aber ich stelle sie trotzdem...
Mögliche Unfruchtbarkeit nach BEACOPP-Behandlung war mir klar, aber mit Erektionsproblemen zu kämpfen ist sehr nervig. Ist dies nur ein vorübergehendes Problem, bis der Hämoglobinwert wieder auf normalem Level ist oder könnte dies anhaltend sein?
Liebe Grüsse
Lorenz
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Dez 08- Juni 09: 8 Zyklen BEACOPP eskaliert

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roro
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Beitragvon roro » 15.06.2009 12:23

Hi Lorenz,

du bist soweit ich das hier im Forum verfolgt habe der 1. (zumindest, der diese Frage öffentlich stellt). Ich bin auch nach der letzten Untersuchung vor ca. 1 1/2 Jahren in Sachen Zeugungsfähigkeit nicht weiter gekommen. Dein Problem hatte ich trotz extrem niedrigen HB nicht. Ich denke, dass hier bei dir eher die psychische Komponente eine Rolle spielen könnte. In jedem Fall solltest du die entsprechenden Fachärzte, mindestens den Urologen, um eine organische Ursache auszuschließen, und gfls. einen Onko-Psychologen befragen.

Viele Grüße
roro


PS: Weiteres auch gern per PN.
Diagnose: 08.07.04, MH 4b, (LK-Ext. 24.06.04) - Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage
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yoda
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Beitragvon yoda » 15.06.2009 13:55

Allgemein aber mal an die Kenner des BEACOPP-Schemas eine Frage bezüglich Hämoglobinwert. Meiner ist sowieso immer nach drei Wochen im Keller und ich merke die Anämie schon bei einem Wert von 100 sehr stark. Bin jetzt im 4. Zyklus und musste jetzt zum 2. Mal im Abstand von rund drei Wochen Bluttranfusionen erhalten. Schlappheit, verzerrtes Sehen, Kopfweh, Müdigkeitsanfälle usw. machen mir dann ziemlich das Leben nicht gerade leichter.

Wurde die Anämie bei euch immer schlimmer im verlaufe der Therapie und wann erholt sich das Blutbild selber wieder nach dem 8. Zyklus?
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
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lorenzmatter
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Beitragvon lorenzmatter » 15.06.2009 14:08

Da der Krebs bei mir im Knochenmark war, musste ich die Chemo schon mit einem schlechten Wert von HB 8 starten. Später, als die Chemo gut ansprach und das Knochenmark "befreit" war, gingen die Werte in einer Woche doch immer konstant hoch. Gerade Bewegung und leichte Konditionsübungen (ohne Überanstrengung) halfen mir. Nun nach Ende der Chemo werden die Werte konstant besser, aber Geduld braucht es trotzdem...
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yoda
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Beitragvon yoda » 15.06.2009 15:05

Bei mir ist eben auch das Konochenmark befallen. Und es arbeitet wie verrückt, vor allem unter Neupogen habe ich teilweise Leukos und Trombos weit über Soll-Wert. Einfach Hämoglobin spielt nie richtig mit. Das macht mir eben etwas Sorgen. Aber in zwei Wochen weiss ich mehr nach dem PET, wie sauber ich dann sein werde.

Gruess nach Dietlikon.
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Beitragvon roro » 15.06.2009 17:57

Hi yoda,

schau einfach mal auf meine Blutwertetabelle:
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic. ... 4238#64238

Ich hatte mich auf die doch gegen Ende der Therapie extrem niedrigen Werte ganz gut angepasst. Nur das Herz hatte ganz schön zu tun. In dieser Hinsicht sollte man nicht übertreiben. Wenn erst Organe nicht mehr richtig versorgt werden, wird es kritisch. Verzerrtes Sehen usw. sind erste Anzeichen davon.

Wegen deiner Leukos solltest du mit deinem Onkologen mal über "Neulasta" statt "Neupogen" reden. Die Spritze wird nur einmal gegeben und die Werte gehen gleichmäßiger, nicht so sprunghaft, nach oben und bleiben länger stabil. Sie ist wohl geringfügig teurer als 4 Neupogenspritzen. Bei mehr wird sie dann sogar günstiger.

LG roro
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einfallslos
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Beitragvon einfallslos » 16.06.2009 00:50

hab auch beacopp esc. hinter mir.

also ich hatte zu zeiten, in denen der hb-wert schlecht war (so um die 6) und ich körperlich extrem schwach war auch so meine problemchen, zumal ich oft auch einfach keine lust hatte. vor allem wenn ich ein bisschen härter ficken wollte, war schnell die luft bzw. das blut raus und mir wurde auch schwindelig und schlecht ...

aber naja, was will man erwarten wenn man schon probleme hat in den 2ten stock zu laufen. die therapie ist bei mir mittlerweile 3 monate her und alles tiptop.

Sabi
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Beitragvon Sabi » 16.06.2009 01:07

Was für böse Worte Einfallslos ;-) ... das böse F... Wort..... Bild

Ich bin zwar ein Mädchen - aber ich werd jetzt mal trotzdem meinen Senf dazu abgeben. Also ich hatte während der Therapie absolut keinen Bock auf Sex - und ich denke, das ist auch nicht unbedingt abhängig vom HB-Wert gewesen.. Ich bin der Meinung, das der Körper in der Therapiezeit auf "Sparmodus" schaltet, sprich nur die wirklich lebensnotwendigen "Funktionen" noch da sind. Also essen, schlafen und auf Klo gehen Bild Der Fortpflanzungstrieb denke ich, spielt hier wirklich dann erst einmal eine untergeordnete Rolle. Ich denke auch das hier die seelische Komponente extrem entscheidend ist... also ich hab mich als Frau während der Therapie nicht gerade begehrenswert gefunden, außerdem hatte ich so gut wie keine Hormone mehr.... Ich denke euch Männern wird es genauso gehen...

Aber langsam Schritt für Schritt hat sich dass nach Beendigung der Therapie normalisiert - ich denke wirklich, das hier der Kopf und die ganzen "netten" auch unterbewussten Gedanken, die man während der Therapie hatt, einen extrem blockieren können. Deswegen: Nicht verzagen und einfach das Ende der Therapie abwarten und dem Körper und dem Kopf Zeit geben, wieder auf "Normalmodus" gehen zu können.

Viele Grüsse

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yoda
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Beitragvon yoda » 16.06.2009 08:04

Gut formuliert "einfallslos". Also bei mir ist wohl weniger nur der HB-Wert ein Problem, auch das Cortison tut seines dazu. Das mit dem härter fi**** endet dann bei der Kombo Cortison und schlechter HB-Wert in einem Puls von 150 und einem Herzschlag, den meine Frau noch hört, wenn ich neben ihr im Bett liege. Einen Meter versteht sich.

Aber, damit möchte ich jetzt Mut machen, das hält mich nicht davon ab. Sabi, ich kann deine weibliche Schilderung verstehen. Meiner Frau würde es wohl gleich gehen. Doch die Chemo schlägt mir absolut nicht auf die sexuelle Lust. Ganz im Gegenteil. Ich bin irgendwie noch schlimmer als vorher. Vielleicht ändert sich das ja noch. Doch ich habe momentan deutlich mehr Lust als meine Frau, der es blendend geht - gesundheitlich.
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Emporio
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Beitragvon Emporio » 16.06.2009 16:41

Hallo Leute,
ich wollte euch mal fragen, nach dem wie vielten Zyklus habt ihr keine Spermien mehr beim Samerguss. Bei mir hab ich esg laub ich nach dem 4-5 zyklus bemerkt, dass sich die Flüssigkeit geändert hat.

Gruß

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yoda
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Beitragvon yoda » 16.06.2009 17:44

Gut die Flüssigkeit hat sich bei mir glaube ich auch verändert. Bin im 4. Zyklus und soviel ich mal gelesen habe, kann man das aber nicht unbedingt auf die fehlenden Spermien zurückführen. Allgemein bei der Chemo und je nach Stoffwechsel verändert sich das Sperma. Achte da auch ehrlich gesagt nicht so darauf :lol:
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Sabi
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Beitragvon Sabi » 16.06.2009 18:03

@Yoda: Da bestätigt sich wieder mal das gute Vorurteil "Nur das eine im Kopf - typisch Mann" :lol: Aber ich finds gut, die viele freie Zeit will ja schließlich auch genutzt werden :wink2:

Emporio
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Beitragvon Emporio » 16.06.2009 18:08

joa , die Sache ist halt man denkt halt, dass man nie wieder zeugungsfähig ist und dies belastend einen dann schon auch wenn man welche im Vorrat hat. naja damit muss man wohl leben

Rebecca82
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Beitragvon Rebecca82 » 18.06.2009 19:59

Aber dafür ist ja eben auch die vorsorgliche Maßnahme gedacht... Ist ja bei uns Frauen auch nicht anders... Es kann sein, muss aber nicht. Positiv denken. Solange man(n) noch Sex haben kann... Oder würdest du dich dann nicht mehr als vollwertigen Mann betrachten?

Ach noch was - Hallo Sabi, es ist sehr beruhigend, deinen Beitrag zu lesen, mir gehts nämlich ganz genauso... Null Bock. Habe schon ein richtig schlechtes Gewissen! :redface:
Diagnose 22.04.09 MH 1A
2xABVD+30 Gy
1. Chemo am 12.05.09
2. Chemo am 26.05.09
3. Chemo am 09.06.09
4. Chemo am 23.06.09
Zwischen-CT am 08.07.09 > noch Restgewebe vorhanden
Bestrahlung vom 30.07.-2.09.09
Abschluss-CT am 9.11.09 > Vollremission :-)

Sabi
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Beitragvon Sabi » 18.06.2009 21:31

@Rebecca:

Ich glaube, bei "Frau" tritt diese "Unlust" während der Therapie wahrscheinlich öfters auf als bei "Männe"... also, während der Therapie, gab es nur Therapie für mich. Sex war ein echtes Tabu-Thema... außerdem glaube ich, das ich da echt in den "Therapiemodus" geschaltet hatte und alles andere erst einmal ausgeblendet habe. Ich hatte zwar viele Pläne für die Zukunft, aber Sex kam da nicht drin vor ... :wink2: Das kam aber alles nach der Therapie - wobei das jetzt nicht, einen Tag nach Therapie wiederkam, wohlgemerkt... ich denke, Frau ist ja eh schon kopflastig... und besondern in dieser Ausnahmesituation...außerdem mit Glatze und dem Körper eines kleinen Buddas... welche Frau hat da schon gross Lust, die sexy Verführerin zu spielen :wink2:

Also, einfach abwarten - es wird schon alles von alleine regulieren.
LG


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